Les Douze Travaux d'Astérix
Cover

11.6.2008 #459

Original vom 6.2.2002
von Guido Bibra

Titel Les Douze Travaux d'Astérix (Asterix erobert Rom)
Studio Studio Idefix / Les Films Daguard (1976)
Hersteller Kinowelt Home Entertainment (2001) EAN 4-006680-025605
DVD-Typ 9 (4,90 GB) Bitrate ø 7,16 max. 8,5
Laufzeit 69:24 Minuten Kapitel 16
Regionalcode 2 (Deutschland) Case Custom-Digipack
Fernsehnorm PAL
Bildformat 1.66:1 16:9 nein
Tonspuren Dolby Digital 2.0 Mono 192 kbit/s Französisch, Deutsch, Bayerisch
Untertitel Deutsch (optional bei französischer Tonspur)
Freigabe FSK 6
Extras • Demo PC-Spiel "Asterix - Streit um Gallien"
• Trailer: Hilfe, ich bin ein Fisch, Hugo das Dschungeltier, PC-Spiel "Asterix - Streit um Gallien"

Der Film

Julius Cäsar wird es langsam zu bunt, als sogar schon seine Senatoren mit der Idee spekulieren, daß die ständig Ärger machenden Gallier vielleicht Götter sein könnten. Um diese Gerüchte aus der Welt zu schaffen, reist er persönlich zum aufmümpfigen Dorf und stellt den Galliern zwölf Aufgaben nach den Arbeiten des Herkules, die eigentlich nur Götter bestehen können. Zwar hat die Dorfgemeinde, besonders Druide Miraculix und Häuptling Majestix, große Bedenken, daß Cäsar sie nur an der Nase herumführen will, aber letztendlich siegt der Stolz. Eine Delegation, bestehend aus Asterix und Obelix, den cleversten und stärksten Dorfbewohnern, macht sich auf den Weg um die Aufgaben zu erledigen...

 


Nach den großen Erfolgen von Astérix Le Gaulois und Astérix Et Cléopâtre 1967 und 1968 wurde es lange still um Asterix auf der großen Leinwand. Das lag aber nicht daran, daß die Schöpfer René Goscinny und Albert Uderzo nicht mehr an weiteren Kinofilmen interressiert waren - ganz im Gegenteil, denn sie waren dabei etwas ganz großes zu planen. 1971 hatte René Goscinny zusammen mit Maurice de Bevère am ersten Lucky Luke-Film Daisy Town mitgearbeitet, der noch vom gleichen Animationsstudio wie die ersten zwei Asterix-Filme produziert wurde, wandte sich dann aber zusammen mit seinem Kollaborateur Albert Uderzo einem großen, gemeinsamen Projekt zu: der Gründung eines eigenen Trickfilm-Studios.

Die eigene Werkstatt

Schon 1959 hatten sich René Goscinny und Albert Uderzo zusammen mit befreundeten Künstlern und Autoren eine Plattform für ihre Comic-Leidenschaft geschaffen, indem sie die Jugendzeitschrift Piloté ein eigenes Magazin gegründet hatten. Nach dem Erfolg von Astérix et Cléopâtre waren die beiden Asterix-Schöpfer auf den Geschmack gekommen und erkannten das enorme Potential von zukünftigen Asterix-Filmen, wollten aber bei der Entstehung der Filme nicht mehr auf eine fremde Firma angewiesen sein - außerdem gab es in Frankreich Anfang zu dieser Zeit noch gar kein Trickfilm-Studio, das ihren Anforderungen entsprechen konnte.

René Goscinny und Albert Uderzo gingen deshalb den gleichen Weg, den sie schon in der Comic-Branche eingeschlagen hatten und gründeten Anfang der siebziger Jahre ein eigenes Trickfilm-Studio, das sie nach dem Maskottchen ihrer Gallier Studio Idefix nannten. Zusammen mit ihrem alten Freund Pierre Tchernia, der schon am zweiten Asterix-Film mitgearbeitet hatte, stellten die beiden Comic-Autoren sich ein erstklassiges Team aus Animatoren zusammen, die sie nicht nur in Frankreich, sondern in ganz Europa anwarben. Dadurch konnte eine ganz besondere Truppe von Trickfilm-Experten entstehen, die es durchaus mit der wenigen europäischen Konkurrenz und sogar den Amerikanern aufnehmen konnte.

Neue Ufer

Während die ersten zwei Asterix-Filme noch auf den Comicheften basierten, entschlossen sich Goscinny und Uderzo für ihre erste eigene Filmproduktion zum ungewöhnlichen Schritt, eine völlig neue und noch nie zuvor dagewesene Geschichte zu schreiben. Anfang der siebziger Jahre hatten die beiden Comic-Autoren schon ihr zwanzigstes Asterix-Heft veröffentlicht und so jede Menge Ideen zur Auswahl, aber sie wollten sich aus den Einschränkungen des Papier-Mediums befreien und stattdessen ein Drehbuch schreiben, daß von Anfang an auf die Bedürfnisse eines großen Kinofilms zugeschnitten sein sollte und sich erst gar nicht an die Einschränkungen eines Comichefts halten mußte. Dadurch waren der Story des Films Tür und Tor geöffnet und die beiden Asterix-Schöpfer konnten sich nach Herzenslust austoben.

Durch die neu gewonnene Freiheit hatten René Goscinny und Albert Uderzo eine der ungewöhnlichsten Asterix-Geschichten erschaffen können, die mit vielen Konventionen ihrer Comic-Vorlagen brach, um die Möglichkeiten des Trickfilms optimal ausnutzen zu können. Gleichzeitig sollte es aber eine ganz klassische Asterix-Story mit Auftritten von allen regulären und beliebten Charaktere sein, die mit einem ausgewachsenen Abenteuer für die zwei Hauptfiguren verknüpft wurde. Man besann sich auf das Wesentliche und ließ extravagante Ideen außen vor - stattdessen gingen Goscinny und Uderzo auf die Grundlagen ihrer Kreation zurück und nahmen die alte Feindschaft zwischen Galliern und Römern zum Thema.

Ein Göttlicher Spaß

Was wäre, wenn Julius Cäsar rausfinden möchte, ob die unbesiegbaren Gallier Götter sind? Goscinny, Uderzo und ihr Kollaborateur Pierre Tchernia, mit dem sie ihr Drehbuch gemeinsam schrieben, stellten sich als Basis für ihre Idee diese Frage und fanden wie in vielen ihrer früheren Geschichten bei den antiken Klassikern eine Antwort: warum sollte man den Galliern nicht zwölf Aufgaben à la Herakles stellen? So entstand Les Douze Travaux d'Astérix, eine Geschichte, die mit ihrem episodenhaften Charakter viel Raum zur Entwicklung von neuen Ideen ließ. Frei nach dem Motto "Alle Wege führen nach Rom" legten sich die beiden Comic-Autoren einen Start- und Endpunkt und ließen die Gallier von ihrem Dorf in die Hauptstadt von Cäsars Imperium ziehen.

Der Schwerpunkt auf Asterix und Obelix und ihre zwölf Aufgaben sollte aber nicht heißen, daß der Rest der Charaktere vernachlässigt wurde, denn in einem parallel laufenden Plot wurde der allmähliche Größenwahn der Dorfbewohner auch mit in die Handlung eingebaut. Es wurde darauf geachtet, daß niemand zu kurz kommt, denn gerade im großen Finale der Geschichte wurde allen klassischen Charakteren kleine und große Auftritte gegönnt, die natürlich mehr aus dem ganz gewöhnlichen, aus der Comic-Vorlage bekannten Material bestanden. Auch die Römer spielen eine ungewöhnliche Rolle, denn statt den Legionären stehen diesmal Julius Cäsar und seine Senatoren im Vordergrund. Die wirklich originellen Ideen wurden aber für die Solo-Abenteuer von Asterix und Obelix aufgehoben.

Die zwölf Aufgaben des Asterix

Für die zwölf Aufgaben ihrer beiden Helden verließen René Goscinny und Albert Uderzo ihr gewohntes Terrain und nutzten die Freiheit, nicht an eine konventionelle Handlung gebunden zu sein. Fast jeder der episodenhaften Abschnitte trug parodistische und satirische Elemente in sich, die oft auch mit Anachronismen gewürzt wurden, die sonst eigentlich bei Asterix tabu sind: so verwandelt sich der Sprinter in eine Rakete, der Weise des Gipfels macht Werbung für Waschpulver und im Gruselkabinett der Höhle der Bestie begegnet Asterix und Obelix eine U-Bahn. Das Haus, das Verrückte macht wurde sogar zu einem vielzitierten Klassiker, der mit seiner brillianten Satire auf den alltäglichen Wahnsinn der Bürokratie den Nagel genau auf den Kopf traf.

Der Humor gibt sich nicht nur in diesen Szenen deutlich erwachsener, als es sowieso bei Asterix schon der Fall ist - zahlreiche Anspielungen und Gags sind nur für ältere Zuschauer begreifbar, während Kinder aber auch noch ihren Spaß an dem hier nicht allzu dick aufgetragenem Cartoon-Humor haben können. Erstaunlich an Les Douze Travaux d'Astérixist, daß der Film zweimal die "vierte Wand" durchbricht und sich die Hauptfiguren scheinbar bewußt sind, daß sie sich in einem Trickfilm befinden - etwas, was im deutschen Dialog nebst einigen anderen Gags allerdings einfach weggelassen wurde. Auch ist der Plot des Films nicht mit den Comic-Heften vereinbar, da Asterix und Co mit der Eroberung von Rom etwas gelingt, was eigentlich in den Asterix-Historie immer unerreichbar bleibt - daher spielt Les Douze Travaux d'Astérix als einziger der Filme in einer Art Parallel-Universum.

Kunst am laufenden Band


Während die ersten beiden Asterix-Filme mit relativ niedrigem Budget von einem Studio produziert wurden, die sich eigentlich auf schnelle und kostengünstige Fernsehproduktionen spezialisiert hatten, hatten Goscinny und Uderzo mit ihrem ersten eigenen Film noch viel mehr vor. Mit einem 60-köpfigen Animationsteam und einer Produktionszeit von mehreren Jahren stand die künstlerische Gestaltung deutlich im Vordergrund, denn die beiden Asterix-Schöpfer legten großen Wert auf das Aussehen ihres Films, nachdem sie mit den vorherigen Produktionen noch nicht richtig zufrieden waren. In Les Douze Travaux d'Astérix konnten sie sich erstmals mit einem ganz für sie arbeitenden Animationsteam austoben und schöpften die enormen Möglichkeiten voll aus.

Im Vergleich zum vorherigen Film Astérix et Cléopâtre fällt hauptsächlich eine ganz neue Dynamik in der Animation auf, die nun noch flüssiger und realistischer wirkt, obwohl ein großer Teil des Films wie auch bei Hollywood-Produktionen üblich aus Kosten- und Zeitgründen nur mit 12 statt 24 Bildern pro Sekunde animiert wurde. Trotzdem hat man längst nicht mehr das Gefühl, in einer zweidimensionalen Welt aus schnell hingezeichneten Animations-Schleifen zu hängen, denn Menschen und auch Tiere wirken in diesem Film so lebendig wie noch nie zuvor. Auch überzeugende Massenszenen inklusive einer fantastisch animierten Samba-Tanzsequenz konnten gelungen realisiert werden und machen die Optik des Films zu einer durch und durch gelungenen Sache, die sich nicht vor der Konkurrenz aus Amerika verstecken brauct.

Bekannte Stimmen und neue Musik

René Goscinny und Albert Uderzo hatten sich zwar vom Animations-Team der vorherigen beiden Asterix-Filme getrennt, waren aber mit der Vertonung aber so zufrieden, daß sie auch für ihre erste eigene Produktion wieder auf die gleichen Schauspieler und Komponisten setzten. Roger Carel und Jacques Morel kehrten wieder als Asterix und Obelix zurück und konnten den gewitzten Dialogen ganz zum Vergnügen von René Goscinny wieder eine ganze Menge Leben einhauchen, während auch Pierre Tornade, der in den achtziger Jahren die Rolle von Obelix übernahm, wieder dem Druiden Miraculix seine Stimme lieh. Auch Julius Cäsar wurde mit Serge Sauvion wieder mit dem gleichen Schauspieler wie zuvor besetzt, der die Rolle auch noch in den späteren Filme übernehmen sollte. Der Erzähler zu Beginn des Films war diesmal nicht René Goscinny, sondern Mitautor Pierre Tchernia.

Auch für die Filmmusik wandten sich Goscinny und Uderzo wieder an einen alten Bekannten. Gerard Calvi war bereits für die ersten beiden Filme zuständig und stand bei Les Douze Travaux d'Astérix vor der Herausforderung, eine Score für eine episodenhafte Handlung zu schreiben, die kein durchgehendes Motiv hat. Die alte Titelmusik der ersten beiden Filme wurde durch ein ganz neues Thema abgelöst, das zwar einen ähnlichen verspielten Stil besitzt, aber nicht mehr viel mit dem Vorgänger gemeinsam hat. Die Score reicht von klassischen Orchesterklängen über Varianten des Titelthemas bis zu zackigen Bläserklängen und sogar einer recht modern klingenden Samba-Nummer. Letztere gehört zu der Musik-Montage auf der Insel der Freuden, denn Goscinny und Uderzo wollten aus ihrem Film kein Musical machen und hatten auf richtige Gesangseinlagen verzichtet.

Ein Denkmal für Asterix

Anfang 1976 wurde Les Douze Travaux d'Astérix nach mehrjähriger Arbeit fertiggestellt und kam zuerst im März des Jahres in die deutschen Kinos, wo er dank einer gelungenen Synchronfassung, die die Hauptrollen wie im vorherigen Film wieder mit Hans Hessling und Edgar Ott besetzte, zu einem großen Erfolg wurde. Auch in Frankreich konnte der Film im Herbst des Jahres die Kinokassen erobern und wurde zur bisher erfolgreichsten Asterix-Produktion, für die sich René Goscinnys und Albert Uderzos gewagte Gründung eines eigenen Trickfilmstudios ausgezahlt hatte. Aber nicht nur die Kinozuschauer, sondern auch die Kritiker waren hoch begeistert und lobten die gelungenen Animation, den engagierten Humor und die originelle Handlung, die sich erstmals von den Wurzeln der Comics lösen konnte.

Mit Les Douze Travaux d'Astérix hatten sich René Goscinny und Albert Uderzo ein großes Denkmal gesetzt und den lang gehegten Traum eines richtigen Asterix-Kinofilms erfüllt. Leider war es Asterix' letzter Leinwand-Auftritt für eine lange Zeit, denn mit dem plötzlichen Tod René Goscinnys im November 1977 war ein weiterer Film in die weite Zukunft gerückt. Goscinny erlebte die Fertigstellung des gleichzeitig von Studio Idefix produzierten Lucky Luke-Films Le Ballade des Dalton nicht mehr und mangels Geldgebern und Aufträgen mußte das Studio Ende der siebziger Jahre geschlossen werden. Es war das Ende einer Ära, aber nicht das Ende von Asterix, denn Albert Uderzo führte die Abenteuer der Gallier in den Comicheften fort - es sollte jedoch noch fast zehn Jahre dauern, bis Asterix wieder im Kino zu sehen war.

Die DVD

Les Douze Travaux d'Astérix wurde in Deutschland erstmals 2001 von Kinowelt zusammen mit den ersten drei Filmen veröffentlicht. Das Studio hatte auch bei diesem Film das französische Bildmaster und den Originalton lizensieren können, allerdings gibt es bei dieser DVD leichte Einbußen bei der Bildqualität, da der Transfer farblich etwas schwach auf der Brust ist. Dennoch ist diese Ausgabe des Films auch heute noch zu empfehlen, auch wenn sich die Extras nicht auf der Einzel-DVD, sondern bis auf die Mundart-Synchronfassung auf der Bonus-DVD des Boxsets befinden.

Die hier rezensierte DVD stammt zwar aus dem 4-Disc-Set, ist aber identisch mit der Einzel-Veröffentlichung, die auch in allen anderen deutschen Asterix-Boxen verwendet wurde.



Cover

Bild

Genauso wie bei Astérix le Gaulois und Astérix et Cléopâtre hat Kinowelt auch bei dieser DVD Zugriff auf das französische Bildmaster gehabt, das allerdings qualitativ nicht ganz mit den anderen beiden Filmen mithalten kann. Schuld daran sind zum Teil altersbedingte Einschränkungen, aber auch die Abtastung hätte man besser machen können.

Der Film wird auf dieser DVD das erste Mal im Originalformat von 1.66:1 gezeigt, das leider nicht anamorph codiert wurde. Trotzdem ist die Schärfe auf einem ausgezeichneten Niveau und macht sogar einzelne Zeichenstriche sichtbar, ohne dabei auf einen übermäßigen Filtereinsatz angewiesen zu sein - es ist fraglich, ob mit einer anamorphen Abtastung noch mehr Details sichtbar geworden wären. Die Filmvorlage ist in einem mittelprächtigen Zustand und weist noch einige kleinere Verschmutzungen auf, die aberweniger vom Filmmaterial selbst als von der manchmal etwas unsauberen Animation stammen. Die einzigen wirklich großen Beschädigungen sind die im ersten Drittel des Films ein paar Minuten lang sichtbare Laufstreifen, die allerdings hell sind und deshalb nicht so deutlich auffallen - offenbar handelt es sich um Beschädigungen des Negativs, die auch schon auf den früheren TV-Ausstrahlungen und Videokassetten zu sehen waren.

Das einzige wirklich große Problem des Transfers ist das seltsame Farbtiming, das teilweise gar nicht dem gewohnten Asterix-Farbschema entspricht. Ein Vergleich mit der alten deutschen Videokassette von Marketing zeigt, daß Kontrast und Helligkeit nicht ganz optimal gewählt wurden und die Farben in manchen Einstellungen zu sehr ins grün-braune gehen. Allerdings muß man dazu auch sagen, daß die Farben der VHS-Kassette auch nicht gerade optimal sind und das Farbtiming der DVD nur im direkten Vergleich problematisch wirkt. Generell macht der Film auf dieser DVD nämlich einen durchaus farbenfrohen Eindruck und nur eine handvoll Sequenzen fallen wirklich negativ auf.

Im Gegensatz zu den ersten beiden Asterix-Filmen wurde hier die Filmkörnigkeit weitgehend entfernt und ist nur noch in wenigen Szenen leicht sichtbar, aber trotzdem macht das Bild überhaupt nicht den Eindruck überfiltert worden zu sein. Ganz im Gegenteil macht der Film dadurch buchstäblich den Eindruck, wie gemalt zu sein und hat ein sehr natürliches und wenig digital aussehendes Bild zu bieten.

Ton

Genauso wie bei den ersten zwei Asterix-Filmen hat Kinowelt auch die DVD von Les Douze Travaux d'Astérix mit drei Tonspuren ausgestattet: dem französischen Originalton, der deutschen Synchronfassung von 1976 und einer neu für die DVD aufgenommenen Mundart-Fassung. Alle Tonspuren wurden in den ursprünglichen Mono-Abmischungen belassen und erst gar keine künstlichen Mehrkanal-Upmixes erstellt.

Die französische Originalfassung kann mit einer ganz ausgezeichneten Tonqualität aufwarten, die besser ist als bei so mancher anderen DVD eines Films aus der Mitte der siebziger Jahre. Anscheinend wurde hier ein gut erhaltenes Magnetton-Master verwendet, das einen bemerkenswert guten Klang ermöglicht hat. Besonders die Musik profitiert davon deutlich und hat einen ausgeprägten Baß und saubere Höhen, die man bei Filmen dieses Alters nur selten zu hören bekommt. Überraschend ist auch der warme und angenehme Klang der Stimmen, die sich nahtlos in die Abmischung einfügen und für ein sehr harmonisches Klangbild sorgen. Ansonsten ist die Tonspur völlig frei von Rauschen, Knistern und Verzerrungen, ohne einen überfilterten oder digitalen Eindruck zu machen.

Die deutsche Tonspur ist gegenüber der Originalfassung eine große Enttäuschung. Zwar wurde das gleiche Musik/Geräusch-Master wie bei der französischen Tonspur eingesetzt, aber die Stimmen hören sich nicht nur sehr dünn und blechern an, sondern sind auch von einem extremen Zischen bei allen S-Lauten betroffen, das sich sehr störend auf den Klang auswirkt. Warum die starken Verzerrungen auf dieser DVD zu hören sind ist nicht nachvollziehbar, da der Ton der deutschen TV-Ausstrahlungen und alten Videokassetten davon nicht betroffen ist. Da der deutsche Ton aber vermutlich schon für die französische DVD erstellt und nur von Kinowelt übernommen wurde, hat das französische Studio möglicherweise nur ein schlechtes deutsches Dialogmaster zur Verfügung gehabt.

Die bayerische Dialektfassung hat erwartungsgemäß einen viel besseren Klang, da die gleiche Grundtonspur wie bei der französischen Version eingesetzt wurde - nur haben wie bei den anderen Mundart-Synchros hier auch die Stimmen eine deutlich sterile Tonstudio-Atmosphäre und passen nicht so recht zum sonstigen Klang der Tonspur. Leider sind auch bei dieser DVD die User Prohibitions so gesperrt worden, daß sich Tonspur und Untertitel nicht über die Fernbedienung umschalten lassen, aber die französische Tonspur läßt sich über das Audio-Menü wahlweise mit oder ohne deutsche Untertiteln einschalten.

Bonusmaterial

In dem richtig gut gelungenen Menüdesign ist leider nur sehr wenig Bonusmaterial zu entdecken, von dem die Mundart-Synchronfassung das einzig substantielle Extra ist - allerdings befindet sich das wirklich interessante Material im 4-Disc-Set auch auf einer separaten DVD.

Die bayerische Dialekt-Synchronisierung wurde 2001 von Kinowelt für die deutsche DVD aufgenommen und gehört zu den besser gelungenen Mundart-Fassungen der ersten drei Asterix-Filme, kann aber trotzdem von der sprachlichen Qualität her nicht an die hochdeutschen Fassung herankommen. Dazu sind die Dialoge zu hölzern eingesprochen worden, was hauptsächlich die Texte betrifft, die nicht ins bayerische umgesetzt wurden - so kann unter anderem der neue Sprecher von Julius Cäsar dem großartigen Siegfried Schürenberg gar nicht das Wasser reichen.

Im DVD-ROM-Teil kann man eine Demo des ziemlich peinlich aussehenden PC-Spiels Asterix - Streit um Gallien installieren, von dem auch ein (englischsprachiger!) Videotrailer zu sehen ist. Zwei weitere Trailer von Hugo, das Dschungeltier und Hilfe - Ich bin ein Fisch sind auch noch auf der DVD vorhanden, allerdings gibt es keinen Trailer zum Hauptfilm selbst.

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