Futurama Volume 5 / Season 6.1
Cover

26.9.2011 #527

von Guido Bibra

Titel Futurama Volume 5 / Season 6.1
Studio 20th Century Fox Television / The Curiosity Company / Comedy Central (2010)
Hersteller 20th Century Fox Home Entertainment EAN 0-24543-71393-7
DVD-Typ 2x9 (7,03 & 7,65 GB) Bitrate ø 6,33 max. 9,0
Laufzeit 281:12 Minuten Kapitel 4/Episode
Regionalcode 1 (USA/Kanada) Case Custom-Ecopack
Fernsehnorm NTSC
Bildformat 1.78:1 16:9 ja
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround 448 kbit/s Englisch 2.0 Surround 192 kbit/s Kommentar
Untertitel Englisch, Französisch, Spanisch
Freigabe Keine
Extras • Full-Length Audio Commentaries on all Episodes
The Adventures of Delivery Boy Man
• Bend It Like Bender
Music Video
• Behind the Fungus: Makin' A Hit Song
• Previously on Futurama
The Prisoner of Benda Live Table Read
• Deleted Scenes

Die Serie

Während Matt Groenings Simpsons als eine der am längsten und dauerhaftesten laufenden TV-Trickfilmserie in die amerikanische Fernsehgeschichte eingeht, hat die andere Serie des Cartoonisten es im Laufe der letzten Dekade viel schwerer gehabt: Futurama war als freche, unkonventionelle Zukunfts-Vision nie ein Mainstream-Produkt wie die Simpsons, aber dank einer loyalen Fangemeinde hat auch diese Serie viele Probleme überwinden können und war mehr als einmal totgesagt worden. Nach vier Staffeln war Futurama 2003 von Fox abgesetzt worden, aber erfolgreiche Wiederholungen beim Cartoon Network hatten dazu geführt, daß Comedy Central sich die Rechte an sämtlichen Episoden gesichert hatte. Dann geschah das Unmögliche: gemeinsam mit 20th Century Fox produzierte Comedy Central vier DVD-Filme, die zwischen Ende 2007 und Anfang 2009 erschienen waren und auch als 16-teilige fünfte Staffel bei Comedy Central liefen.

Nach der Produktion der vier Filme war die Zukunft von Futurama wieder ungewiß und sogar Matt Groening hatte Zweifel an der Kooperation mit Comedy Central, aber die hervorragenden Einschaltquoten und soliden Verkaufszahlen der DVDs und Blu-Rays der neuen Filme brachten den Sender dazu, Futurama ein zweites Mal wiederzubeleben. Comedy Central bestellte bei 20th Century Fox und Matt Groenings Curiosity Company eine neue Staffel von insgesamt 26 Episoden, die ab 2010 ausgestrahlt werden sollten. Im Sommer 2009 hatte dann aber ein Zwischenfall große Aufregung verursacht: die Verhandlungen zwischen Fox und den Schauspielern, die mit ihren markanten Stimmen ein unverzichtbarer Teil von Futurama waren, brachen kurzzeitig zusammen und als die Sprecher auch nicht auf der ComicCon auftraten, kochte die Gerüchteküche. Futurama mit neuen Stimmen gab es dann aber zum Glück nicht, denn nach wenigen Wochen hatten sich die Schauspieler mit Fox geeinigt und das Worst-Case-Szenario konnte abgewendet werden.

Da sich schon zu Anfang der Serie die Produktionsstaffeln von den Sendestaffeln unterschieden, wurden die neuen Episoden als Produktionsstaffel 6a und 6b und Sendestaffel 7 und 8 bezeichnet. Um nicht alles Pulver auf einmal zu verschießen, wurde entschieden, die 26 Episoden in zwei Hälften jeweils im Spätsommer 2010 und 2011 auszustrahlen. Die ersten zwölf Episoden waren Juni bis September 2010 zu sehen, denn nach der 100. Folge wurde eine zeremonielle Pause eingelegt, die Ende November vom Futurama Holiday Spectacular kurz unterbrochen wurde. Die restlichen 13 Episoden wurden erst ein Jahr später vom Juni bis September 2011 gesendet - eine für Futurama sehr in die Länge gezogener Ausstrahlungs-Rhythmus, der aber von Comedy Central mit vielen Wiederholungen von alten und neuen Episoden ausgebaut wurde und auch so die Fans bei der Stange halten konnte.

Es war fast wieder die gleiche Crew am Werk wie bei den früheren Futurama-Produktionen, aber aus Budgetgründen konnten nicht ganz so viele Regisseure und Autoren wie geplant zurückkehren. Angeführt von Show Runner David X. Cohen bestand das Autoren-Team aber trotzdem zum größten Teil aus Futurama- und sogar Simpsons-Veteranen wie Patric M. Verrone, Michael Rowe, Eric Horsted, Lewis Morton, Josh Weinstein, Dan Vebber und Ken Keeler, die aber durch die eingeladenen Freelancer Caroyln Premish, Maiya Williams und Ray Claffey ergänzt wurden. Bei den Regisseuren gab es allerdings den größten Umbruch zu spüren: nur noch Dwayne Carey-Hill und Peter Avanzino waren von der früheren Crew dabei, während mit Stephen Sandoval, Crystal Chesney-Thompson, Raymie Musqziz, Ray Claffey und Frank Marino vier frühere Mitglieder der Animation-Abteilungen von Futurama und den Simpsons befördert worden waren.

Genauso wie bei den vorherigen vier Filmen merkt man den neuen Episoden deutlich an, daß die Autoren viel mehr Freiheiten bei Comedy Central als unter der direkten Furchtel von Fox hatten. Ursprünglich hatten Matt Groening und David X. Cohen sogar mit einem kompletten Reboot, inspiriert von J.J. Abrams neuem Star Trek-Film, geliebäugelt, aber sich dann lieber doch für eine direkte Fortsetzung des letzten Films Into The Wild Green Yonder entschieden. Die erste Episode knüpft daher direkt an die vorherigen Ereignisse an und machte den Titel Rebirth gleich zum Programm - die Crew feiert ihre Wiederauferstehung, aber die Season-Premiere beschäftigte sich auch gleichzeitig mit einem der langebigsten Themen der Serie: der Beziehung zwischen Fry und Leela, die als erstes auf die Probe aufgestellt wird, als es mit der titelgebenden Wiedergeburt unerwartete Schwierigkeiten gibt.

Nach dem gelungenen Auftakt ging es nicht etwa einfach zur Tagesordnung über oder mit dem eigentlich auch vorher nie aufgetretenen "Delivery of the Week"-Schema weiter, denn die Autoren hatten sich viele originelle neue Geschichten einfallen lassen. Zwar stammten manche Ideen noch aus der frühen Zeit von Futurama, konnten aber nun hervorragend aufgearbeitet werden. Während in den ersten vier Staffeln hin und wieder auch mal eine nicht so gut gelungen Episode dabei war, kann man das von den neuen Folgen nicht behaupten, denn dank der reduzierten Anzahl von nur 13 Episoden pro Jahr konnte sich das Futurama-Team auf das Wesentliche konzentrieren und hat gleichermaßen auf klassische Science-Fiction, Satire und Parodien Wert gelegt.

Die neuen Geschichten sind meist stark charaktergetrieben und geben alleine schon in den ersten Halbstaffel allen Haupt- und Nebenfiguren große Auftritte, aber auch auf ausgewachsene Ensemble-Episoden wurde nicht verzichtet. Die Charaktere wurden nicht auffällig weiterentwickelt, wirken aber nun noch etwas frechter und verspielter - insbesonders die Stammfiguren Fry, Leela, Bender und Professor Farnsworth sind ohne die Zensur von Fox noch um einiges intensiver, werden aber keinesfalls niveaulos und erreichen erst gar nicht die Tiefen der neueren Simpsons-Episoden. Tatsächlich haben sich die Autoren erfolgreich Mühe gegeben, die Charaktere zu richtigen Persönlichkeiten und nicht nur eindimensionalen Figuren zu machen.

Während mit Rebirth der gelungene Auftakt sich größtenteils mit Fry und Leela beschäftigt und lediglich Bender noch einen kleinen Subplot gönnt, kehrt Zapp Brannigan in In-A-Gadda-Da-Leela zurück und bekommt seine große Chance bei Leela (und verspielt sie wieder). Auch Kif und Amy haben Beziehungsprobleme, was in Proposition Infinity zum heiklen Thema der Verhältnisse zwischen Menschen und Robotern führt, als sich Amy an Bender heranmacht. Auch Aliens wie die Omicronians sind von "zwischenmenschlichen" Problemen nicht gefeit, wie sich in Lrrreconcilable Ndndifferences herausstellt, aber noch schwieriger wird es in The Prisoner of Benda, als die Planet-Express-Crew ein paarmal zu oft ihre Körper miteinander tauscht.

Aktuelle Themen wie der Hype um Mobiltelefone und soziale Netzwerke werden zynisch in Attack of the Killer App verarbeitet und auch eine gelungene DaVinci-Code-Parodie namens The Duh-Vinci Code haben sich die Autoren ausgedacht, auch wenn man dabei merkt, wie lange die Ideen in der Schublade gelegen haben müssen. Klassische SF-Themen kommen auch nicht zu kurz, denn in That Darn Katz! wird die Erde von intelligenten Katzen übernommen und nur von Nibbler und Amy, die um ihre Doktorarbeit fürchtet, können zur Rettung eilen. Akademisch geht es auch in A Clockwork Origin zu, als Professor Farnsworth gegen den Kreationismus und für die Evolution kämpft, aber damit zuerst keinen großen Erfolg hat.

Nicht wenige Geschichten der neuen Staffel sind Meta-Episoden, die sich mit der Vergangenheit und Zukunft von Futurama und der "großen Story" beschäftigen. So geht Lethal Inspection das erste Mal ausführlich auf die Vergangenheit von Bender ein, während sich in der 100. Episode The Mutants Are Revolting die unterirdischen Bewohner von New New York nicht mehr alles gefallen lassen und Leelas Zukunft auf dem Spiel steht. The Late Philip J. Fry ist als Zeitreise-Geschichte nicht nur klassische Science-Fiction, sondern schraubt nebenbei auch am Futurama-Universum herum, stellt aber natürlich letztendlich wieder den Normalzustand her. Die 100. Episode wurde um eine Geschichte der 100. Lieferung von Planet Express konstruiert, aber eigentlich wie eine ganz normale Folge behandelt - mit The Mutants are Revolting hörte die erste Hälfte der neuen Staffel trotzdem mit einem gelungenen Höhepunkt auf.

Die dreizehnte Folge der sechsten Staffel, The Futurama Holiday Spectacular wurde als kombinierte Halloween-Weihnachtsfolge mit einer ähnlichen dreigeteilten Erzählstrutkur wie die früheren Anthology of Interest-Trilogien geschrieben und widmet sich auf musikalische Art ganz den drei Jahresende-Festen Xmas, Kwanzah und Robanukah. Gesendet wurde die Episode Ende November, mehr als anderthalb Monate nach dem eigentlichen Staffel-Ende und war dadurch zwar keine wirkliche Mid-Season-Episode, aber eine gelungene Erinnerung, daß es auch noch neue Episoden in den vielen Wiederholungen bei Comedy Centrag gibt.

Die Rückkehr zum halbstündigen (oder besser gesagt zwanzigminütigen) Format hat der Serie gut getan. Die Kunst, innerhalb so knapper Zeit eine komplette Geschichte zu erzählen, haben die Autoren immer noch nicht verlernt und sind gerade in den neuen Episoden damit besonders erfolgreich. Die Erzähldichte ist enorm hoch und schafft es, geradezu epische Geschichten mit einer gefühlten Kinofilm-Länge in nur einer einzigen Episode unterzubringen, ohne dabei zu serh aufs Tempo drücken zu müssen oder zu hastig zu wirken. Das Syndrom von einigen früheren Episoden, kleinere Subplots praktisch ohne Beziehung auf die Haupthandlung einzubauen, wurde auch größtenteils eliminiert, denn die Verknüpfung der Plots ist nun fast immer logisch und oft machen sich die Autoren auch einen besonderen Spaß damit.

Die Schauspieler sind natürlich Herz und Seele von Futurama, denn die unverwechselbaren Stimmen sind nach so vielen Episoden untrennbar mit der Serie verbunden. Billy West, Katey Sagal, John DiMaggio, Tress MacNeille, Maurice LaMarche, Lauren Tom, Phil LaMarr und David Herman sind alle wieder dabei, in absoluter Höchstform und ein riesiges Vergnügen Unterstützt werden sie wie zuvor von Frank Welker, Kath Soucie, Danny Jacobs und Dawn Lewis, aber weitere Gaststars und Cameos sind eher selten - die Schauspieler Chris Elliot, Craig Ferguson und Katee Sackhoff haben kleinere Nebenrollen, während George Takei, Cartoonist Sergio Arangonés, die Musiker Mark Mothersbaugh und Coolio sowie Al Gore sich selbst spielen.

Die Animation wurde natürlich wieder von Rough Draft Studios produziert, dem kalifornischen Trickfilm-Studio, das für Futurama schon seit der allerersten Staffel verantwortlich war und deren Mitarbeiter praktisch fest zum Futurama-Produktionsteam gehören. Durch das etwas niedrigere Budget konnte die Animation zwar nicht mehr ganz so aufwendig realisiert werden wie bei den vier DVD-Filmen, aber seit den frühen Tagen von Futurama hat sich doch eine ganze Menge getan. Während sich der eigentliche Zeichenstil kaum verändert hat, sorgt alleine die Umstellung auf das 16:9-Breitbildformat und die High-Definition-Produktion für viel mehr Details und ein richtiges Kino-Feeling, das durch eine kräftigere Tonabmischung und die immer aufwendiger klingende Musik von Christopher Tyng auch noch verstärkt wird.

Mit der inzwischen zweiten Wiedergeburt und dritten TV-Premiere haben Matt Groening und David X. Cohen bewiesen, daß Futurama immer noch nicht zum alten Eisen gehört und immer noch frische Ideen zu bieten hat. Zwar haben sich neue Episoden durch die halbierten Staffeln etwas rarer als früher gemacht, aber dafür sind fast alle Folgen rundum gelungen und konnten Zuschauer und Kritiker gleichermaßen begeistern. 2011 wurde Futurama nicht nur mit überdurchschnittlich hohen Einschaltquoten belohnt, sondern hatte auch das geschafft, was die Serie zum letzten Mal vor neun Jahren geschafft hatte: einen Emmy als beste Trickfilm-Serie zu gewinnen - als besondere Überraschung wurde auch Maurice LaMarche als bester Sprecher ausgezeichnet. Schon vor der Ausstrahlung der zweiten Staffelhälfte war im Frühjahr 2011 angekündigt worden, daß Comedy Central noch einmal 26 Episoden für die nächsten zwei Jahre bestellt hat.

Durch den derzeitigen Ausstrahlungs-Rhythmus wird Futurama also auch für das Publikum, das Comedy Central nicht empfangen kann, dank der zügigen Heimvideo-Veröffentlichungen zu einem jährlichen Weihnachtsgeschenk. Nach der Ausstrahlung von Juni bis September erscheinen die Halbstaffeln in den USA schon im Dezember als DVD und Blu-Ray - vorläufig erst einmal bis 2013. Was danach kommt, wird die Zukunft zeigen...

Die Episoden

  • Rebirth - Die Planet Express-Crew verschwindet nach den Ereignissen in Into The Wild Green Yonder auf der Flucht vor Zapp Brannigan in einem Wurmloch, kommt aber gleich in der Nähe der Erde wieder heraus. Bei dem spektakulären und tödlichen Absturz rettet Professor Farnsworth nur die Köpfe seiner Crew, denen er mit Stammzellen neue Körper geben will - aber der Prozeß der Wiedergeburt hat unerwartete Probleme...
  • In-A-Gadda-Da-Leela - Als eine mysteriöse Sonde ganze Planeten zerstört und auf Erdkurs geht, meldet sich Leela zu einer Rettunsmission und muß leider auch Zapp Brannigan mitnehmen. Der Angriff schlägt aber fehl und Zapp und Leela stürzen auf einem Planeten ab, der wie ein Garten Eden aussieht. Plötzlich zeigt Zapp ungewöhnliche Sorge um Leelas Wohlergehen...
  • Attack of the Killer App - Moms neues Produkt ist ein Renner - das eyePhone wird direkt hinter den Augapfel geklemmt und ermöglicht dem Benutzer, Videos direkt aus seiner Perspektive in einem sozialen Netzwerk zu posten. Unter der Planet Express-Crew bricht ein Krieg über die meisten Follower aus und bald duellieren sich Fry und Bender, aber nicht ohne fiese Tricks...
  • Proposition Infinity - Kif bricht seine Beziehung zu Amy ab, als er herausfindet, daß sie auf frechere Jungs als er es ist steht. Zu seiner Bestürzung beginnt sie eine Affaire mit Bender und kämpft mit ihm gegen das Tabu der Robosexualität, was besonders bei Professor Farnsworth auf wenig Verständnis trifft...
  • The Duh-Vinci Code - Fry entdeckt in der Sammlung von Professor Farnsworth einige Gegenstände von Leonardo DaVinci - unter anderem seinen Bart, den er prompt ruiniert, aber darin die Skizze einer verloren Erfindung entdeckt...
  • Lethal Inspection - Als Bender herausfindet, daß er kein Backupmodul besitzt und so praktisch sterblich ist, macht er sich mit Hilfe von Hermes auf die Suche nach dem mysteriösen Inspektor 5, der ihn nach seinem Bau überprüft hat...
  • The Late Philip J. Fry - Gerade als Fry Leela mit einem Geburtstags-Essen überraschen will, werden er und Bender von Professor Farnsworth zum Testen seiner neuen Zeitmaschine gebraucht. Statt wie geplant eine Minute in die Zukunft zu reisen, landen Fry, Bender und Professor Farnsworth im Jahr 10.000...
  • That Darn Katz! - Amy schafft es endlich, ihre Doktorarbeit vorzustellen, aber ihre Präsentation wird durch ihre Allergie zur Katze des Vorsitzenden Dr. Katz zum Desaster. Dann überschlagen sich aber die Ereignisse, als die Erde von einer Rasse intelligenter Katzen besucht wird, die Interesse an Amys Erfindung haben, die Kraft der Erdrotation zu nutzen...
  • A Clockwork Origin - Professor Farnsworth versucht die Evolutions-Theorie Dr. Banjo, einem kreationistisch veranlagten Orangutan-Professor, entgültig zu beweisen und findet sogar das fehlende Glied, nur von dem affigen Gelehrten wieder düpiert zu werden. Daraufhin beschließt Professor Farnsworth, nicht mehr auf der Erde leben zu wollen und läßt sich von seiner Crew auf einem desolaten Planeten absetzen. Aber dort spielen seine Nanobots, die eigentlich nur für die Wasseraufbereitung da sein sollten, verrückt und zerlegen das Raumschiff...
  • The Prisoner of Benda - Amy und Professor Farnsworth tauschen mit Hilfe seiner neuen Erfindung ihre Körper, damit Amy endlich soviel essen kann wie sie will und der Professor seine Jugend ausleben kann. Als sie ihre Körper aber wieder zurücktauschen wollen, entdecken sie, daß dies nicht funktioniert und suchen andere freiwillige Tauschpartner - unter anderem Bender, der damit seinen kriminellen Aktivitäten freien Lauf geben will...
  • Lrrreconcilable Ndndifferences - Eine Ehekrise bei Lrrr und Ndnd, den Herrschern von Omicron Persiei 8, führt zu einer verpatzten Erdinvasion von Lrrr, der unter seiner Midlife-Crisis leidet und Hilfe bei der Planet Express-Crew sucht...
  • The Mutants Are Revolting - Die Planet Express-Crew liefert ihr 100. Paket an eine reiche alte Witwe aus, die sie zu einer Benefitzveranstaltung zugunsten der Untergrund-Mutanten von New New York einlädt. Bei der Veranstaltung macht Fry aber den großen Fehler zu erwähnen, daß Leela auch eine Mutantin ist, wodurch sie in die Kanalisation verbannt wird...
  • The Futurama Holiday Spectacular - Drei kleine musikalische Geschichten um die bekanntesten Feiertage im Futurama-Universum: Xmas, Robanukah und Kwanzaa - mit einem ungewöhnlichen Werbeträger!


Die DVD

Die erste Hälfte der sechsten Futurama-Produktionsstaffel wurde bereits im Dezember 2010 von 20th Century Fox in den USA als DVD und Blu-Ray als Volume 5 veröffentlicht. Während die ersten vier Produktionsstaffeln in Europa als Series/Staffel bezeichnet wurden, war bei den später in den USA erschienenen DVDs wegen der Unterschiede zwischen Sende- und Produktionsstaffel in den USA die Bezeichnung Volume verwendet worden. Da die vier DVD-Filme in der Reihenfolge nicht berücksichtigt wurden, kam Fox bei Volume Nummer 5 an, die zweite Hälfte der neuen Staffel wird im Dezember 2011 als Volume 6 erscheinen.

Trotz der parallelen Blu-Ray-Veröffentlichung kann die Futurama Volume 5 auch als DVD-Ausgabe voll und ganz überzeugen, denn Bild- und Tonqualität sind absolut makellos und gegenüber der HD-Veröffentlichung wurden keinerlei Extras weggelassen. Enttäuschend ist allerdings die Verpackung, denn obwohl das Design im 50er-Jahre-Retro-Stil sehr gelungen ist, macht die Papphülle einen sehr anfälligen Eindruck und die praktisch nicht vorhandenen Disc-Halter sind geradezu Einladungen für verkratzte DVDs. Abgesehen davon kann die neue Futurama-DVD aber nahtlos an die hervorragenden früheren Veröffentlichungen anknüpfen.

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Bild

Futurama wird seit dem ersten DVD-Film in 16:9 und High-Definition produziert, wovon natürlich die neuen Episoden auch profitieren. Die erste Hälfte der sechsten Produktionsstaffel wurde parallel als Blu-Ray und DVD veröffentlicht, letztere kann trotz der niedrigeren NTSC-Auflösung trotzdem mit einer hervorragenden Bildqualität aufwarten.

Das Bild macht schon auf den ersten Blick den Eindruck, als ob es sich um eine völlig saubere und ungefilterte Konvertierung des HD-Masters handelt. Die Schärfe ist ausgezeichnet und die Detailgenauigkeit der Linien ist praktisch perfekt ohne jegliche Artefakte. Auf eine zusätzliche Aufschärfung wurde völlig verzichtet und ist auch gar nicht notwendig, denn die Animation sieht so aus, als ob sie direkt auf den Bildschirm gezeichnet worden wäre. Auch in DVD-Auflösung entsteht kaum der Eindruck, als ob Details verloren gehen - lediglich bei einigen Totalen ist dann doch zu bemerken, daß vielleicht in High-Definition noch mehr zu sehen ist.

Die Farben sind durch das digitale Bildmaster natürlich absolut originalgetreu und lassen nichts zu wünschen übrig. Auch das Authoring kann der guten Bildqualität nicht viel anhaben, denn obwohl die Bitrate nicht allzu hoch ist und auf der ersten DVD sogar zweieinhalb Stunden untergebracht wurden, machen sich nur ganz selten bei schnellen Zooms Kompressionsartefakte bemerkbar und besonders die vielen einfarbigen Flächen werden völlig ohne die oft befürchtete Blockbildung wiedergegeben.

Mit der Futurama Volume 5 hat 20th Century Fox bewiesen, daß sich das Studio auch in Zeiten von HDTV und Blu-Ray mit Standard-DVD-Veröffentlichung große Mühe gibt und die Bildqualität nicht vernachlässigt. Wie eine kommende PAL-Veröffentlichung der neuen Episoden in Zukunft aussehen wird, ist jetzt aber noch nicht absehbar - nach den schlecht von NTSC nach PAL konvertierten letzten zwei Futurama-Filmen sollte man aber auf jeden Fall die US-Version vorziehen.

Ton

Während die ersten vier Futurama-Staffeln nur zweikanaligen Dolby-Surround-Ton und eine sehr zahme TV-Abmischung zu bieten hatten, kam mit den vier DVD-Filmen das längst fällige Upgrade auf Mehrkanal-Raumklang, der natürlich auch in der sechsten Staffel ausführlich zum Einsatz kam.

In der mit 448 kbit/s codierten Dolby Digital 5.1-Tonspur steckt genauso wie bei den vorherigen vier Futurama-Filmen mehr drin, als man es von einer Trickfilmserie erwartet. Die Geräuschkulisse ist überraschend aktiv und während Surroundeffekte nur an wirklich passenden Stellen punktuell eingesetzt werden, bleibt besonders die vordere Soundstage gar nicht monaural, sondern breitet sich über die vorderen Kanäle aus. Das betrifft auch die Stimmen, die eine leichte Direktionalität haben und sich auch nicht auf den Center-Kanal beschränken. Der größte Teil des Raumklangs kommt natürlich von der sehr breit abgemischten Musik, die immer alle Kanäle in Beschlag nimmt und besonders bei der früher immer recht dünn klingenden Titelmusik einen sehr satten Klang hat.

Untertitel gibt es für alle Episoden auf Englisch (für Hörgeschädigte), Spanisch und Französisch, während die Extras leider nicht untertitelt wurden.

Bonusmaterial

Die erste Hälfte der sechsten Futurama-Staffel wurde in der DVD-Veröffentlichung genauso gut ausgestattet wie die früheren Futurama- und Simpsons-Veröffentlichungen - es wird wie immer auf ausladende Dokumentationen verzichtet und stattdessen großer Wert auf Audiokommentare, Deleted Scenes und andere kleinere Extras gelegt. Genauso wie beim Cover ist auch das Menüdesign nun etwas schlichter, aber vom Stil hervorragend gelungen.

Die Audiokommentare gibt es zu jeder der dreizehn Episoden und werden von der Stammbesetzung Matt Groening, David X. Cohen, Lee Supercinski, Peter Avanzino und Claudia Katz angeführt, zu denen sich die Autoren und/oder Regisseuren der jeweiligen Folge gesellen und oft auch von einem oder mehreren Schauspielern, darunter Billy West, John DiMaggio, David Herman, Tress MacNeille, Lauren Tom und Maurice LaMarche ergänzt werden. Alleine die große Anzahl der Mitwirkenden sorgt schon für eine Menge Unterhaltung und gerade die Schauspieler haben einen riesigen Spaß, aber der Informationsgehalt kommt trotzdem nicht zu knapp und man erfährt eine ganze Menge über die Hintergründe und Entstehung der Episoden.

Alle anderen Extras sind auf die zwei DVDs aufgeteilt worden.

Disc 1

Die Deleted Scenes (10:20) wurden auf der ersten Disc zusammengefaßt und werden jeweils von einer kurzen Infotafel eingeleitet. Manche Szenen sind schon komplett fertig animiert, andere bestehen noch aus Storyboards, aber alle sind in anamorphen Widescreen zu sehen.
• Rebirth (2x)
• Attack of the Killer App
• The Duh-Vinci Code
• Lethal Inspection (3x)
• The Late Philip J. Fry (2x)
• That Darn Katz! (3x)
• A Clockwork Origin (2x)
• The Prisoner of Benda
• Lrrreconcilable Ndndifferences (2x)
• The Mutants are Revolting
• The Futurama Holiday Spectacular (3x)

Behind the Fungus: Makin' a Hit Song (4:57) ist ein kurzes Featurette über die Entstehung des Rockers Shut Up And Love Me, den Billy West für die Episode Proposition Infinity selbst aufgenommen hat.

Previously on Futurama (1:21) enthält die zwölf kurzen Einleitungen, die bei der TV-Ausstrahlung der in einzelne Episoden aufgeteilten DVD-Filme gesendet worden waren, aber auf den DVDs noch nicht dabei sein konnten, weil die Ausstrahlung erst lange nach der Veröffentlichung kam.

Disc 2

The Adventures of Delivery-Boy Man (7:12) - An Original Video Comic Book, Scribbled and Performed by Philip J. Fry ist genau das, was draufsteht: Frys komplettes Comicbuch aus der Episode Lrrreconcilable Ndndifferences. Es ist nicht nur einfach ein Wegwerf-Gag, wie auch der optionale Audiokommentar von Matt Groening, David X. Cohen und Patric Verrone zeigt.

Bend It Like Bender! Bender's First, Best And Only Music Video (2:40) wurde aus aktuellen und alten Episoden zur Musik vom Devin Townsend Project zusammengeschnitten und ist weniger originell, als der Titel verspricht.

The Prisoner of Benda: A Live Table Read (35:06) ist eine Audio-Aufnahme des Table-Readings mit den Schauspielern, das visuell von einem Storyboard-Animatic ergänzt wird. Es ist praktisch eine alternative frühe Version der Episode, die trotz der vermeintlich unpolierten Präsentation genausoviel Spaß macht wie die fertige Version der Folge und gerade durch die lockere Atmosphäre enorm unterhaltsam ist.

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