Jabberwocky 
Cover

12.12.2011 #531

von Guido Bibra

Titel Jabberwocky
Studio Umbrella Entertainment (1977)
Hersteller Columbia-Tristar Homvideo (2001) EAN 0-43396-92249-5
DVD-Typ 10 (3,96 & 3,94 GB) Bitrate ø 4,72 max. 9,0
Laufzeit 105:00 Minuten Kapitel 28
Regionalcode 1 (USA/Kanada) Case Amaray I
Fernsehnorm NTSC
Bildformat 1.85:1 | 1.33:1 16:9 ja ja
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround 2.0 Surround Englisch 2.0 Surround Kommentar
Untertitel Englisch, Französisch, Spanisch
Freigabe MPAA PG
Extras • Commentary with Terry Gilliam & Michael Palin
• International Photo Gallery
• Sketch-to-screen compsrisons (original sketches created by Terry Gilliam)
• Theatrical Trailer

Der Film

Dennis, der Sohn eines Küfers, wird von seinem Vater auf seinem Sterbebett verstoßen und versucht sein Glück in der großen Stadt, damit er um die Hand seiner geliebten Griselda anhalten kann. Die Stadt und das Reich von König Bruno dem Fragwürdigen werden aber von einem schrecklichen Ungeheuer bedroht - und bald wird Dennis unfreiwillig in die sich überschlagenden Ereignisse verwickelt...

 


Nach fast fünf Jahre gemeinsamer Arbeit, in der 45 Fernsehepisoden und zwei Kinofilme entstanden waren, war die britische Komikertruppe Monty Python zwar nicht zerbrochen, aber die sieben Mitglieder gingen Mitte der siebziger Jahre erst einmal ihre eigenen Wege. Terry Gilliam, der einzige Amerikaner der Gruppe, war zuerst nur für die Cutout-Animationen des Flying Circus zuständig, hatte sich erst im Laufe der Zeit auch als Schauspieler, Autor und Regisseur etabliert. Während der Inszenierung ihres ersten Kinofilms Monty Python and the Holy Grail gemeinsam mit Terry Jones war Gilliam auf den Geschmack gekommen und nutzte die selbstauferlegte Pause der Monty Pythons genauso wie seine Kollegen dazu, ein eigenes Projekt auf die Beine zu stellen.

Angeregt durch die Szenerie von Monty Python and the Holy Grail hatte sich Terry Gilliam vorgenommen, noch einmal ins düstere Mittelalter zurückzukehren und suchte sich als Schreibpartner diesmal Charles Alverson, einen alten Freund aus Vor-Python-Zeiten aus, mit dem er gemeinsam eine verrückte Idee in die Tat umsetzte. Schon seit langem war Gilliam von Lewis Carrols brilliantem Nonsense-Gedicht Jabberwocky aus der Alice in Wonderland-Fortsetzung Through the Looking Glass fasziniert und hatte überlegt, aus der kaum entzifferbaren Geschichte des unheimlichen Monsters einen Film zu machen. Schon 1971 war ihm der tschechische Trickfilmer Jan Svankmajer mit einer viertelstündigen animierten Adaption zuvor gekommen, aber das hielt Terry Gilliam nicht davon ab, zusammen mit Charles Alverson einen Realfilm aus der ungewöhnlichen Vorlage zu machen.

Zwei Jahre nach Monty Python and the Holy Grail war das Drehbuch von Jabberwocky mehr oder weniger fertig und mit Hilfe von einigen alten Bekannten, darunter Impressario Michael White, konnte Terry Gilliam sogar eine Finanzierung auf die Beine stellen, die hauptsächlich von privaten Investoren und dem National Film Trust kam. Produzent Sanford "Sandy" Lieberson war von Jabberwocky begeistert, nachdem er Gilliam ursprünglich als Animator für eine bizarre Doku-Satire namens All This and World War II anheuern wollte, aber dann einsah, daß der Filmemacher mehr an seinem ganz eigenen Projekt interessiert war. Das Budget war geradezu mikroskopisch klein, aber immerhin fast doppelt so groß wie bei Monty Python and the Holy Grail und gab so dem frischgebackenen Solo-Regisseur wenigstens ein klein wenig mehr Spielraum.

Während Monty Python and the Holy Grail noch eine Ansammlung von einzelnen Sketchen mit einem nur losen roten Faden war, hatten sich Terry Gilliam und Charles Alverson diesmal vorgenommen, eine Geschichte mit Hand und Fuß zu erzählen. Das titelgebende Monster war nur der Aufhänger für ein satirisches Sittengemälde des düsteren Mittelalters, wovon in Holy Grail schon erste Ansätze erkennbar waren, aber nun erst richtig entwickeln konnten. Der Plot um die unfreiwilligen Abenteuer eines jungen Manns, der in einer mittelalterlichen Großstadt sein Glück versuchen will und dabei in die politischen und wirtschaftlichen Ereignisse verwickelt wird, erwiesen sich als ideale Bühne für Gilliams clevere Ideen. Gewürzt wurde die Geschichte mit einem viel bissigeren, zynischeren und schwärzerem Humor, als man ihn bisher von Monty Python kannte, aber mit dem Witz des Flying Circus und besonders Holy Grail trotzdem stark verwandt war.

Jabberwocky nahm dabei eine ganze Menge Klischees des Ritter-Genres aufs Korn und zeichnet ein Bild des Mittelalters, das so in keinem anderen Film dargestellt wird, aber vielleicht der Realität am nächsten kommt. Das Konzept des bröckelnden Stadtstaats mit einem unfähigen und infantilen König, der nur ein Spielball der reichen Geschäftsleute ist, war nicht einfache Comedy, sondern eine fast schon bitterböse Satire, die Terry Gilliam genüßlich auskostet und dem Ganzen mit der Bedrohung durch das Jabberwocky-Monster, das gleichzeitig zum politischen Spielball wird, die Krone aufsetzt. Allerdings ist die düstere Welt des Films keineswegs ein lustiges Vergnügen, sondern eine miserable, graue und staubige Angelegenheit, die deutlich macht, wie dreckig das Mittelalter wirklich war. Aus der Not des niedrigen Budgets wurde dabei eine Tugend gemacht und die oft minimalistischen Kulissen erzeugen eine wundervoll trostlose Atmosphäre.

Für die Hauptrolle hatte Terry Gilliam von Anfang an seinen Python-Kollegen Michael Palin vorgesehen, dem er den Charakter des naiven jungen Manns am besten zutraute. Der Regisseur mußte sich allerdings gegen seinen Produzenten durchsetzen, der statt Palin den zu dieser Zeit viel bekannteren Michael Crawford casten wollte. Letztendlich blieb es aber bei Michael Palin, der außer seinen vielseitigen Auftritten im Flying Circus und als Sir Galahad in Holy Grail auch schon 1975 eine der Hauptrollen in einer TV-Adaption von Jerome K. Jeromes' Three Men In A Boat gespielt hatte und zusammen mit Python-Freund Terry Jones für die BBC die Ripping Yarns als Autor und Darsteller in Gang gebracht hatte. Für Michael Palin war es die erste große Kino-Hauptrolle, aber bis auf einen kleinen Gastauftritt von Terry Jones zu Beginn des Films und einem kleinen eigenen Auftritt hatte Terry Gilliam ansonsten auf andere Monty Pythons verzichtet.

Für einen Film mit einem minimalen Budget hatte Jabberwocky eine erstaunlich große und vielseitige Besetzung zu bieten, in der viele kleine und große Namen aus der britischen Film- und Fernsehbranche auftauchten. Für die Rolle von King Bruno the Questionable hatte Terry Gilliam eine Legende gewinnen können: Max Wall, der Sohn eines Musichall-Entertainers, der nach einer frühen Karriere auf den britischen Varieté-Bühnen nach dem zweiten Weltkrieg auch den Sprung auf die ernsthaften Theaterbühnen, ins Fernsehen und sogar auf die Kinoleinwände geschafft hatte. Sein greiser König Bruno war nicht nur reiner Slapstick, sondern hatte auch ein tragisches und zynisches Element, das Hand in Hand mit der depressiven Atmosphäre des Films ging. An der Seite des Königs als sein Chamberlain war mit John Le Mesurier noch eine Schauspieler-Legende zu sehen, der vor allem auf den englischen Fernsehbildschirmen in der Sitcom Dad's Army bekannt geworden war.

Harry H. Corbett, die eine Hälfte von Steptoe and Son, spielte auf wundervoll überdrehte Art in einer der größeren Rollen den Ritterknappen, dem Dennis bei seinen Abenteuern in der Stadt begegnet. Als Dennis' Vater war der vielbeschäftigte Bühnen- und Fernsehschauspieler Paul Curran zu sehen, aber die Rolle des Mr. Fishfinger, dem Vater von Dennis' Angebeter, ging an Warren Mitchell, der zehn Jahre lang die Hauptrolle in Johnny Speights Sitcom Till Death Do Us Part gespielt hatte - dem britischen Vorbild von Wolfgang Menges Ein Herz und eine Seele. Die wenigen weiblichen Rollen wurden sehr deftig und beinahe schon ordinär von Annette Balland als Griselda, Dennis' überdimensionaler Traumfrau und Brenda Cowling als Mrs. Fishfinger gespielt, während die einzige richtige Lady der Besetzung die Prinzessin war, die sehr quirlig von Deborah Fallender gespielt wurde.

Gedreht wurde Jabberwocky hauptsächlich in den Shepperton Studios, wo Terry Gilliam die Kulissen des 1968 gedrehten Musicals Oliver! Verwenden durfte, die fast zehn Jahre später immer noch standen. Die Außenaufnahmen wurden teilweise auch auf dem Shepperton-Gelände gemacht, aber passende Burgen und Schlösser hatte Terry Gilliam nur in Wales gefunden, wo der Rest der Dreharbeiten an gleich mehreren Orten stattfand. Die Gestaltung des Films hatte Terry Gilliam zusammen mit Roy Forge Smith und Milly Burns teilweise den detailreichen Gemälden von Pieter Breugel dem Älteren nachempfunden und von Holy Grail-Kameramann Terry Bedford bemerkenswert effektiv in Szene setzen lassen. Bei den authentisch-dreckig aussehenden Kostümen hatte sich der Reggisseurhauptsächlich auf Hazel Pethig, der Flying-Circus-Kostümdesignerin verlassen und das Makeup- und Friseur-Department natürlich seiner Frau Maggie Weston übergeben.

Einige rudimentäre Special-Effects waren auch nötig, um die mittelalterliche Welt zum Leben zu erwecken, die von dem späteren ILM-Mitarbeiter John F. Brown gedreht wurden. Die größte Herausforderung war aber das titelgebende Monster, das von Valerie Charlton und Clinton Cavers nach Vorlagen von Terry Gilliam gestaltet und gebaut wurde. Wie alles andere in Jabberwocky war auch das Monster ein fast bedauernswertes, halbtotes, mottenzerfressenes Etwas und kein eleganter Drache oder Dinosaurier - ein Horrorklischee auf typische Gillam-Art völlig auf die Spitze getrieben, genauso wie die Art, mit der das Monster seine Opfer verschlingt. Die Hammer-Studios wären Stolz gewesen.

Für eine aufwendige musikalische Untermalung war allerdings kein Geld mehr da, aber genauso wie bei Holy Grail hatte Terry Gilliam wieder sehr effektiv auf das legendäre Archiv von De Wolfe zurückgegriffen. Es wurde ausschließlich klassische Musik von Mussorgsky, Rimskij-Korsakoff und Ravel ausgesucht, die mit ihrer düsteren Stimmung für genau die richtige Atmosphäre des Films sorgte und vor allen Dingen günstig zu kriegen war. Erstaunlich aufwendig war dagegen die Gestaltung der Geräuschkulissen, die sich zwar auch aus Budget-Gründen auf einen Mono-Mix beschränken mußte und das gerade eingeführte Dolby Stereo nicht nutzen konnte, aber trotzdem wundervoll detailreich war und viele Gags mit Soundeffekten erzeugte.

Jabberwocky hatte es als erster eigener Film von Terry Gilliam, der später erst recht das Enfant Terrible von Hollywood werden würde, wahrlich nicht leicht. In England wurde Jabberwocky von der nur in den siebziger Jahren existierenden Kombination von Columbia und Warner vertrieben, die sich an die Vorgaben des Regisseurs hielten, weder ihn noch den Film mit Monty Python in Verbindung zu bringen - aber die Zuschauer erwarteten trotzdem den typischen Python-Humor und waren von der finsteren Mittelalter-Satire nur wenig begeistert. In den USA verursachte der amerikanische Distrubutor Cinema 5 einen Skandal, als er den Film unter dem Titel Monty Python's Jabberwocky in die Kinos brachte und so den Zorn (und die Anwälte) von Terry Gilliam auf sich brachte.

Der Erfolg in den USA hielt sich auch in Grenzen und noch vor Ende 1977 war Jabberwocky auch in einer synchronisierten Fassung in den deutschen Kinos zu sehen, aber auch hierzulande erwies sich die völlig andere Art als uninteressant. Dennoch zeichnete sich bei der Vermarktung in weitere Länder ein erstaunlicher Effekt ab: wo Monty Python wenig bekannt war, wurde Jabberwocky ein Erfolg, während Python-Kenner Terry Gilliams ersten eigenen Film als langweilig, überzogen und unwitzig ablehnten. Tatsächlich ist die Verwandtschaft von Jabberwocky zu Monty Python unübersehbar und gerade die Parallelen zu Holy Grail sind erstaunlich - beide Filme wirken bei genauer Betrachtung wie zusammen gedrehte Zwillinge, von denen sich Jabberwocky aber mehr auf seinen Plot konzentriert und einen noch schwärzeren Humor besitzt.

Über dreißig Jahre nach seiner Entstehung ist Jabberwocky sicherlich nicht zu einem Meisterwerk geworden, hat sich aber zu einem Geheimtip in der Filmographie von Terry Gilliam, Hauptdarsteller Michael Palin und auch Monty Python entwickelt. Keine Geschichte der britischen Komikertruppe wäre ohne die Erwähnung von Jabberwocky komplett, der gleichermaßen den unvergleichlichen Stil von Terry Gilliam erstmals in voller Form auf die Leinwände brachte, aber auch die späteren Monty Python-Filme beeinflußt hatte.

Die DVD

Columbia hatte Jabberwocky 2001 gemeinsam mit der Special-Edition von Monty Python and the Holy Grail in den USA veröffentlicht, aber das Studio hatte sich mit Terry Gilliams erstem Kinofilm nicht ganz so viel Mühe gegeben. Der Transfer war sogar für 2001 nicht unproblematisch, aber immerhin hatten Terry Gilliam und Michael Palin eine unterhaltsame Kommentarspur aufgenommen und der Ton wurde sehr gut renoviert. Columbia hatte sich wenigstens getraut, diesen fast schon obskuren Film endlich auch als DVD zu veröffentlichen, was wahrscheinlich ohne die neue Veröffentlichung von Monty Python and the Holy Grail erst gar nicht passiert wäre.

Jabberwocky ist 2002 auch in Europa als DVD von Columbia erschienen, die aber mit der hier rezensierten amerikanischen Ausgabe von der Ausstattung her weitgehend identisch ist - lediglich die völlig überflüssige 4:3-Version wurde weggelassen. Auch nach zehn Jahren sieht es nicht so aus, als ob es von Jabberwocky noch einmal eine Neuauflage geben würde, aber immerhin ist die vorhandene DVD akzeptabel.

Cover

Cover

Bild

Jabberwocky wurde mit einem ähnlich niedrigen Budget wie Monty Python and the Holy Grail gedreht und war noch nie ein wirklich gutaussehender Film. Columbia-Tristar hatte aber nur einen notdürftigen Transfer des nicht einfachen Materials gemacht, wodurch der Film einen sehr rauhen und stark gealterten Eindruck macht. Auf der zweiten Seite der doppelseitigen DVD-10 befindet sich außerdem eine Vollbildversion, die aber gegenüber der Widescreen-Fassung keinerlei Vorteile hat.

Die Abtastung wurde offenbar ohne gründliche Reinigung des Filmmaterials durchgeführt, wodurch eine ganze Menge von Kratzern, Fusseln und anderen Verunreinigungen zu sehen. Während es nie wirklich schlimm aussieht, fallen besonders in vielen dunklen Szenen einige weiße Dropouts sehr stark ins Auge. Die Filmkörnigkeit ist oft sehr deutlich sichtbar und wurde kaum herausgefiltert, wird aber teilweise von der sehr starken Kompression, die oft eine Bitrate von unter 4.5 Mbit/s hat, verschluckt - trotzdem sind nur relativ wenige Kompressionsartefakte zu sehen. Der Bildstand ist permanent unruhig, wodurch das Bild fast immer leicht flattert oder zittert und nur in wenigen Szenen wirklich stabil ist.

Besonders enttäuschend ist allerdings das Farbtiming, das die bräunlich-grünen Farben des Films zwar auf den ersten Blick einigermaßen gut wiedergibt, aber manchmal von Szene zu Szene zu Szene schwankt. Helligkeit und Kontrast wurden überhaupt nicht ordentlich angepaßt, wodurch ganze Teile des Films einen viel zu hellen Schwarzwert haben und manche dunkle Sequenzen viel zu hell aussehen. Zusätzlich nachgeschärft wurde nicht, wodurch das Bild ein sehr weiches, aber auch wenigstens noch ganz natürliches aussehen hat.

Die 1.33:1-Fassung des Films auf der zweiten Seite der DVD ist zwar eine Open-Matte-Version, die nur wenig an den Seiten verliert und dafür oben und unten etwas mehr zeigt, aber die Bildkompositionen sehen im 1.85:1-Originalformat schlicht besser aus. Die Bildqualität ist mit der Widescreen-Fassung identisch.

Jabberwocky sieht auf dieser DVD wahrscheinlich genauso aus wie bei seiner Kinopremiere 1977, aber es ist trotzdem schade, daß Columbia offenbar alle Ressourcen in die Restauration von Monty Python and the Holy Grail gesteckt hatte und nichts für Jabberwocky unternommen hat. Trotz aller Defizite sieht der Transfer immer noch akzeptabel aus, könnte aber mit ein wenig digitaler Säuberung und einem korrigierten Farbtiming viel besser aussehen.

Ton

Im Gegensatz zum Bildtransfer wurde in die Tonspur etwas mehr Arbeit investiert und ein neuer 5.1-Mix erstellt, der überraschend gut gelungen ist und hauptsächlich die Qualität verbessert hat.

Der ursprüngliche Mono-Ton wurde sehr vorsichtig stereoisiert, was besonders bei der Musik lediglich eine ganz leichte Ausbreitung in den Raumklang bedeutet. Die Geräuschkulisse wurde allerdings etwas geöffnet und macht besonders in den Massenszenen gelegentlich Gebrauch von den Surroundkanälen, die an einigen passenden Stellen auch von diskreten Effekten verwendet werden. Allerdings scheinen keine Effekte dazugemischt worden zu sein und lediglich die originale Mono-Abmischung auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt worden zu sein. Die Stimmen beschränken sich allerdings auf die Mitte und hören sich teilweise etwas dünn und kratzig an und sind auch nicht immer wirklich gut verständlich, was aber meist auch durchaus gewollt ist. Frequenzgang und Dynamik sind trotzdem erstaunlich gut und die Tonspur hat einen überraschend sauberen Klang.

Die zweite englische 2.0-Spur beherbergt nicht die Mono-Abmischung, sondern einen separaten Stereo-Surround-Mix, der allerdings viel enger und frontlastiger gemischt wurde als die 5.1-Fassung und dadurch praktisch überflüssig ist. Die auf dem Cover angegebene französische Tonspur ist nicht dabei, aber es gibt für den Hauptfilm Untertitel auf Englisch, Französisch und Spanisch.

Bonusmaterial

Jabberwocky wurde nicht als Special-Edition vermarktet, aber dennoch finden sich auf der DVD einige Extras, bei denen mehr Qualität als Quantität zählen. Die Menüs sind nicht animiert, aber sehr hübsch im Stil des Films gestaltet und auch mit Hintergrundmusik unterlegt.

Der Audiokommentar mit Terry Gilliam und Michael Palin ist natürlich der Star des Bonusmaterials und kann seine hohen Erwartungen erfüllen. Terry Gilliam hat sich schon auf seinen früheren Kommentarspuren immer als hervorragender Erzähler erwiesen und mit seinem Freund und Kollaborateur Michael Palin an der Seite entsteht erst recht ein interessantes Gespräch zwischen den beiden Pythons. Sie ziehen recht schonungslos über ihre "Jugendsünde" her, wissen aber ihre Arbeit und die der anderen Mitwirkenden zu schätzen und üben nur konstruktive Kritik an ihrem Film. Eine Menge Humor kommt zu ihren Erinnerungen und Anekdoten natürlich auch dazu, so daß die kaum Lücken enthaltende Kommentarspur gleichermaßen interessant und unterhaltsam ist.

Die International Photo Gallery enthält leider nur jeweils ein Filmposter von Jabberwocky aus Polen, Japan und England.

Die Sketch-to-Screen-Comparisons (6:59) stellen Terry Gilliams Konzeptzeichnungen dem fertigen Film gegenüber und bieten so einen faszinierenden Einblick in die Arbeitsweise des Filmemachers.

Der Kinotrailer (1:24) ist nur in etwas angeschlagenem 1.33:1 zu sehen, trägt aber die unverkennbare Handschrift von Terry Gilliam und ist schon eine Satire für sich.

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