Madagascar
Cover

6.2.2006 #362

Titel Madagascar
Studio Dreamworks Animation (2005)
Hersteller Dreamworks Home Entertainment (2005)
DVD-Typ 7 (7,48 GB) Bitrate ø 6,41 max. 9,5
Laufzeit 85:45 Minuten Kapitel 20
Regionalcode 1 (USA/Kanada) Case Amaray I
Fernsehnorm NTSC
Bildformat 1.85:1 16:9 yes
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround 448 kbit/s Englisch, Französisch 2.0 Surround 192 kbit/s Englisch, Spanisch, Kommentar
Untertitel Englisch, Französisch, Spanisch
Freigabe MPAA PG
Extras • Including The Penguins in "A Christmas Caper"
• All-New "I Like To Move It, Move It" Music Video
• Hear the very first-ever Penguin Commentary as they give you their unique take on their role in the film!
• Escape with untamed games and jungle activities for the whole Family!
• Get the inside scoop with "Behind the Crates", "The Tech of Madagascar" and "Mad Mishaps".
• Help the Penguins "Crack the Code" for a special surprise!
• Plus more wild entertainment featuring your Madagascar friends!

Der Film

Alex (Ben Stiller), Marty (Chris Rock), Melman (David Schwimmer) und Gloria (Jade Pinkett Smith) sind in ihren Eigenschaften als Löwe, Zebra, Giraffe und Nilpferd die Stars im New Yorker Central Park Zoo und trotz ihrer unterschiedlichen Spezies dicke Freunde. Die Tiere lassen es sich gutgehen, nur Marty hat das unbestimmte Gefühl, daß es hinter den Zoomauern noch mehr geben muß. Eines nachts macht sich Marty auf den Weg zur Central Station, wo er mit großem Getöse von seinen Freunden eingeholt wird, die ihn zurückhalten wollen. Dort werden sie eingefangen und landen zu ihrem erschrecken nicht in ihrer gemütlichen Zoo-Heimat, sondern in Kisten verpackt auf einem Schiff in Richtung Afrika landen...


Dreamworks Animation ist schon seit den Anfängen Mitte der neunziger Jahre, als sich Dreamworks und Pacific Data Images zusammenschlossen immer eine Zielscheibe von Plagiatsvorwürfen gewesen. Auch Madagascar, der neueste CGI-Zeichentrickfilm von Dreamworks, konnte sich dem nicht ganz entziehen und wurde schnell als Abklatsch von Disney’s Lion King bezeichnet – völlig zu unrecht, denn außer der tierischen Besetzung haben die Filme überhaupt nichts miteinander gemein.

Call of the Wild

Die Idee von Madagascar ist im Prinzip nichts besonders neues, das “Fisch aus dem Wasser”-Konzept wurde schon tausendfach mehr oder weniger gut umgesetzt. Wenn es um Tiere geht, werden normalerweise wilde Biester in eine zahme Umgebung verpflanzt, aber hier wurde die Situation ausnahmsweise einmal komplett umgedreht. Was passiert, wenn man vier praktisch domestizierte Zoo-Insassen unterschiedlicher Spezies in der Wildnis aussetzt? Das haben sich die Drehbuchautoren von Madagascar gefragt und auf eine ganz originelle Weise versucht zu beantworten.

Die Filmemacher sind alle alte Hasen im Geschäft: Eric Darnell ist schon seit fünfzehn Jahren bei PDI und hatte 1998 Dreamworks CGI-Zeichentrick-Debüt Antz mitinszeniert, und auch Co-Regisseur Tom McGrath ist zwar das erste Mal bei Dreamworks dabei, aber trotzdem kein Neuling. Darnell und Johnson schrieben zusammen mit Mark Burton und Billy Frolick das Drehbuch und hatten dabei mehr mit den Dialogen zu tun als mit der Struktur, denn die Geschichte für sich ist schnell erzählt, aber der passende Wortwitz war viel wichtiger.

Die New Yorker Stadtmusikanten

Jeder der vier Hauptcharaktere hat seine ganz eigenen Markenzeichen, wobei die Charakterentwicklung natürlich nicht besonders tiefgreifend sein kann und den Rahmen einer animierten Abenteuerkomödie bei weitem sprengen würden. Immerhin werden Alex der Angeber, Marty der Depressive, Melman der Hypochonder und Gloria die Resolute recht ausführlich vorgestellt und ihr angenehmes Zoo-Leben und ihre ungewöhnliche Kameradschaft zu Beginn des Films in den Vordergrund gerückt.

Natürlich kommt auch Madagascar nicht an einer Vermenschlichung der Tiere vorbei, allerdings passiert dies auf eine sehr selbstironische Weise. Die Grenzen zwischen Menschen und Tieren sind klar gesteckt, einer der Running Gags ist sogar die Sprachbarriere: In Madagascar können sich die Tiere zwar miteinander unterhalten, aber nicht mit den Menschen, was für eine handvoll komische Situationen zum Einsatz kommt, aber nicht überstrapaziert wird. Später im Film wird deutlich, daß das tierische Quartett deshalb so menschlich ist weil sie praktisch domestiziert wurden – der Spaß ist spätestens an dem Punkt vorbei, als der hungrige Alex fast seine Freunde verspeist, weil er in der Wildnis kein Steak serviert bekommt.

Die Herren mit der weißen Weste

Eric Darnell arbeitete ursprünglich an einem ganz anderen Projekt - einer Art Rock-Dokumentation über ein Beatles-Artige Band, die aus vier computeranimierten Pinguinen bestand. Leider wurde diese wundervolle Idee aufgrund der nicht bezahlbaren Musikrechte verworfen und Darnell kam stattdessen zum Madagascar-Team. Auf der Suche nach Nebencharakteren konnte er aber sein Pinguin-Quartett wieder einbringen, die von einer Rockband zu einer Militärkommando-artigen Gruppe umfunktioniert wurden.

Spätestens seit Wallace und Gromit und deren Nemesis Feathers McGraw haben Pinguine in der Filmgeschichte einen ganz besonderen Status. Skipper, Private, Kowalski und Rico haben in voller Aktion tatsächlich etwas von den animierten Knete-Abenteuern von Dreamworks-Partner Aardman, was nicht nur an der gelungen Animation, sondern auch am Wortwitz liegt. Der Anführer der schwarzweißen Brigade hört sich wie eine Kreuzung aus MASHs Colonel Flagg und Futuramas Zapp Brannigan an und auch seine Kollegen sprühen nur so mit Ironie.

Affentheater

Außer der schwarzweißen Cute and Cuddly-Brigade sind auch noch zwei Schimpansen namens Phil und Mason mit von der Partie, die aber im Gegensatz zu den Pinguinen nur am Rand für ein paar humorvolle Einlagen zuständig sind. In der zweiten Filmhälfte rückt jedoch eine ganz andere Affenspezies in den Vordergrund: wenn man Madagascar sagt, muß man auch Lemuren sagen, denn nur dort haben die knuddeligen Primaten ihre ursprüngliche natürliche Heimat.

Im Film kommen die Lemuren daher in großer Anzahl und Vielfalt vor und werden von zwei seltsamen Gestalten angeführt: dem albernen King Julien und seinem Sidekick Maurice, die ihre Untertanen weniger regieren als einfach nur bei Laune halten. Juliens schräger Akzent, der irgendwo zwischen französisch, indisch und jamaikanisch angesiedelt ist, geht zwar nicht wirklich auf die Nerven, ist aber mehr für die jüngeren Zuschauer gedacht. Genauso wurden die Lemuren als Nebenrollen-Stars wohl hauptsächlich wegen ihres knuddeligen Aussehens ausgewählt, genauso wie 1997 für die Post-Monty-Python-Komödie Fierce Creatures.

Tierische Ideen

Die eigentlich sehr simple Story wurde von den vier Autoren mit zahlreichen Wendungen und Überraschungen ausgestattet und bietet sogar gelegentlich ein klein wenig Tiefgang. Generell bewegt sich die Entwicklung der Geschichte aber auf heiter-abenteuerlichem Niveau, ohne dabei zu kindisch oder dumm zu werden. Es wäre kein Dreamworks-Film, wenn die Story nicht gleichermaßen für Erwachsene und für Kinder funktionieren würde – die jüngeren Zuschauer können sich über die spaßigen Tiere amüsieren, während für die älteren eine ganze Menge Anspielungen und hintergründiger Humor eingebaut wurde.

Für einen Zeichentrickfilm ist Madagascar mit überdurchschnittlich viel Dialog ausgestattet, wodurch der Film nicht nur ein reines visuelles Vergnügen ist, sondern auch in den Texten viel Wortwitz zu bieten hat - manchmal sind die Dialoge so schnell, daß man meint sich in einer klassischen Sitcom zu befinden. Dadurch ist der Film allerdings auch der Gefahr ausgesetzt, durch eine Synchronfassung verunstaltet zu werden und eine Menge seines ursprünglichen Charmes zu verlieren.

Bring in the Stars

Wie bei allen Dreamworks-Animation-Filmen wurde auch bei Madagascar nicht an Stars gespart, wobei man kaum behaupten kann daß die Schauspieler nur wegen ihrer Namen ausgewählt wurden. Chris Rock ist als schnellredender Standup-Komiker ideal für die Rolle des quasselnden Zebras und Ben Stiller ist für den felinen Angeber Alex auch genau der richtige. Die Stimme der neurotischen Giraffe Melman liefert David Schwimmer, der lange Zeit einen ähnlich neurotischen Charakter in der US-Sitcom Friends gespielt hatte. Die elegante, aber toughe Nilpferd-Dame Gloria wird sehr resolut von Jade Pinkett Smith gesprochen – der Frau von Will Smith, der in Shark Tale bereits der Hauptfigur die Stimme lieh.

Die Nebenrollen wurden ebenfalls äußerst passend besetzt. Für den Lemuren-König Julien wurde Sasha Baron Cohen gefunden, der als Ali G seit 1998 die britischen Fernsehbildschirme unsicher macht und die Zuschauer mit seinen Akzentspielereien begeistert. Für King Julien hat sich Cohen einen ganz seltsamen Akzent angeeignet, der kaum definierbar ist, aber gerade dadurch nicht wie eine peinliche Nachahmung wirkt - ein besseres Pidgin-Englisch hätten auch andere Stimmakrobaten nicht hinbekommen. Cedric the Entertainer spricht Juliens Sidekick mit seiner resonanten Baßstimme dagegen geradezu überdeutlich und ist mit seiner coolen Gleichgültigkeit ein passendes Gleichgewicht zu dem leicht übergeschnappten King Julien.

Einige der kleineren Nebenrollen wurden nicht von Schauspielern, sondern von Dreamworks-Personal gesprochen. Dazu gehört insbesonders das Pinguin-Quartett, das von Co-Regisseur Tom McGrath, Editor Christopher Knights, und den beiden Storyboard-Zeichnern Chris Miller und Conrad Vernon gesprochen wird – eine Praxis, die bei Dreamworks schon sehr lange gepflegt wird. Üblicherweise werden während der Produktion temporäre Stimmenaufnahmen von den Filmemachern selbst gemacht, die dann später durch Schauspieler ersetzt werden – oder bei den Nebenrollen auch oft beibehalten werden.

Ecken und Kanten

Während die Szenerie so real wie nur möglich gestaltet wurde, haben die Filmemacher bei den Tieren eine ganz andere Richtung eingeschlagen und einen auf den ersten Blick simplen, aber bei genauerer Betrachtung sehr ausgeklügelten Comic-Stil ausgesucht, der an alte Cartoons aus den fünfziger und sechziger Jahren erinnert. In den ersten Trailern sah dies fast wie frühe polygon-verseuchte 3D-Animation aus, aber im fertigen Film macht das ungewöhnliche Design einen erstaunlich natürlichen und detailreichen Eindruck. Durch die übertriebene Mimik sind die Charaktere viel ausdrucksstärker, als es mit “echten” Tieren möglich gewesen wäre – so ist diese Mischung aus 2D-Cartoons und dreidimensionaler CGI-Animation genau das richtige für eine Komödie wie Madagascar.

Sogar in die detailreiche Gestaltung der Umgebung fügen sich die Hauptdarsteller nahtlos ein, obwohl die Szenerie sehr stark auf realistisch getrimmt wurde. Der Central Park-Zoo wurde wundervoll stilisiert, und auch die sonstigen Kulissen in New York sind sehr gut gelungen. Die Gestaltung der städtischen Umgebung ist schon sehr beeindruckend, aber der Urwald auf Madagascar ist noch viel umwerfender – man bekommt fast den Eindruck, als ob die Filmemacher die computeranimierten Figuren in eine echte Kulisse einkopiert hätten. Als Vorlagen für die Dschungel-Hintergründe dienten jedoch keine Fotos, sondern Gemälde des französischen Malers Henri Rousseau, dessen wunderschöne Malereien von tropischen Wäldern eine ideale Inspiration für die Kulissen von Madagascar waren.

Urwaldtrommeln

Die Musik von Madagascar sollte ursprünglich von Harry Greggson-Williams komponiert werden, der dann aber wegen Termingründen von seinem Kollegen und Chef Hans Zimmer, dem Leiter der Musikabteilung bei Dreamworks, abgelöst wurde. Leider ist die Score deshalb zwar ganz nett anzuhören, besteht aber letztendlich nur aus einfachen Rhythmen und Melodien, die aus dem patentierten Hans-Zimmer-Filmscore-Baukasten kommen und wirklich kein Meisterwerk sind. Diese Fließbandmusik erfüllt zwar ihren Zweck, ist aber kein Vergleich zu den viel besseren Scores von John Powell und Harry Greggson-Williams in den früheren Dreamworks Animation-Filmen.

Auch in diesem Film kommen neben der traditionellen Filmmusik einige Popsongs zum Einsatz, die ganz gut ausgewählt wurden - mit einer großen Ausnahme: warum ausgerechnet das nervtötende und primitive Techno-Gebrüll "I like to move it" für eine Schlüsselszene des Films ausgesucht wurde, ist völlig unverständlich. Bisher haben die Musik-Koordinatoren bei Dreamworks immer ein recht gutes Händchen bei der Auswahl von Popsongs bewiesen - Shrek und Shrek 2 sind die besten Beispiele -, aber hier hat sich jemand einfach eine musikalische Geschmacklosigkeit einfallen lassen, die überhaupt nicht zu den sonst ganz angenehmen Klängen des Films paßt.

Dreamworks' Feinstes

Madagascar ist insofern eine große Überraschung, als daß es sich um eine völlig originelle Idee handelt, die nicht im Konkurrenzkampf entstanden ist. Der frische Wind von Dreamworks Animation tut gut und macht eine Menge Spaß, auch wenn ein ärgerlicher musikalischer Aussetzer die gute Laune kurzzeitig trübt. Madagascar ist trotzdem ein rundum gelungener CGI-Zeichentrickfilm, der sich vor der Konkurrenz nicht verstecken braucht und im Kino einen ordentlichen Erfolg hingelegt hatte.

Die DVD

Die DVD-Veröffentlichung von Madagascar kam gerade rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft, aber wie schon bei den vorherigen Dreamworks-Animation-Filmen hat das Studio die DVDs je nach Land deutlich unterschiedlich ausgestattet: während die amerikanische DVD alle essentiellen Extras zusammen mit dem Film ohne Qualitätseinbußen auf einer Disc bietet, gibt es in Deutschland eine Einzel-DVD, auf der einige wichtige Extras fehlen und eine überteuerte 2-Disc-Version mit allen Extras der RC1, aber auch einigen überflüssigen zusätzlichen Dingen. Richtig gelungen ist da nur die amerikanische Ausgabe, die das beste Preis-Leistungsverhältnis hat. Exzellente Bildqualität und ganz manierliche Extras, zu denen natürlich auch eine unterhaltsame Kommentarspur gehört, machen diese DVD zu einer sehr soliden Veröffentlichung.

Bild

Wie schon bei den vorherigen CGI-Zeichentrick-DVDs von Dreamworks ist auch bei Madagascar die Bildqualität ganz ausgezeichnet. Die direkt aus den digital gerenderten Animationen konvertierte DVD kann ohne den Umweg über analoges Filmmaterial die bestmöglichste Qualität erreichen und auch beim Authoring wurde nicht geschlampt.

Die Schärfe ist hervorragend und verschluckt keinerlei Details, ohne dabei auf zusätzliche Filter zurückgreifen zu müssen. Es ist nicht bekannt, in welcher Auflösung PDI rendert, aber die Konvertierung in die anamorphe NTSC-Auflösung ist hervorragend gelungen – es wurde genau der richtige Schärfegrad getroffen, ohne zu schwammig zu erscheinen oder Zeilenflimmern zu produzieren.

Durch die digitale Umwandlung gibt es bei den Farben erst gar keinen Grund zur Beschwerde, und auch Kontrast und Helligkeit sind perfekt ausgeglichen. Grieseln, Rauschen oder andere analoge Artefakte sind überhaupt nicht zu sehen und auch die Kompression macht sich auch bei genauer Betrachtung nicht bemerkbar, obwohl der Film inklusive aller Extras auf nur eine DVD gequetscht wurde – hier waren Kompressions-Spezialisten am Werk.

Mit Madagascar hat Dreamworks wieder einmal vorgemacht, wie ein digital produzierter Trickfilm auf einer DVD aussehen muß - etwas, was Disney/Pixar und andere Studios erst noch lernen müssen.

Ton

Filme von Dreamworks Animation haben üblicherweise keine so aufwendigen Abmischungen wie sich sie die Konkurrenz gerne leistet, aber Madagascar ist eine interessante Ausnahme, die einen überraschend kräftigen und detailreichen Raumklang zu bieten hat. 

Der englische Ton ist wie bei Dreamworks immer noch üblich wieder in einer 5.1-Abmischung und einem überflüssigen 2.0-Surround-Downmix auf der DVD – natürlich ist auch auf einer ProLogic-Anlage die 5.1-Version die bessere Wahl, weil fast alle DVD-Player einen besseren Downmix schaffen als die mitgelieferte 2.0-Track.

Die Abmischung ist sehr luftig und äußerst diskret, was man schon während des Vorspanns bemerkt – die Filmmusik ist so breit abgemischt, daß sich deutlich die Instrumentengruppen orten lassen. Da hört der Raumklang allerdings noch längst nicht auf, denn auch die Geräusche und Dialoge beschränken sich bei weitem nicht auf den Center-Kanal. Es sind ständig eine Menge diffuse Hintergrundgeräusche aus allen Lautsprechern zu hören, aber auch der eine oder andere direkte Surroundeffekt wird eingesetzt.

Die sonstige Qualität ist dank der komplett digitalen Abmischung ausgezeichnet und läßt keine Wünsche übrig, insbesonders sind die Dialoge klar und deutlich verständlich. Mitgeliefert werden natürlich Untertitel auf Englisch, Französisch und Spanisch, die besonders bei den schnellen Dialogen manchmal sehr hilfreich sein können.

Bonusmaterial

Madagascar ist eine von Dreamworks ordentlichen Single-Disc-Veröffentlichungen, auf denen alles wichtige untergebracht wurde. Geboten bekommt man hier zwar keine ausführliche Dokumentation, aber wie üblich eine unterhaltsame Kommentarspur, einige Featurettes, der Pinguin-Kurzfilm und viele andere interessante Sachen. Es ist nicht gerade eine Spitzen-Special-Edition, aber doch eine sehr gut ausgestattete DVD. Die Menüs sind fast alle animiert und laden zum herumgucken ein, denn es gibt viele Kleinigkeiten zu entdecken.

Der Audiokommentar mit Eric Darnell und Tom McGrath wird nirgendwo auf dem Cover erwähnt, ist aber ganz definitiv dabei. Die beiden Regisseure haben eine Menge über die Entstehung des Films zu erzählen und kommen dabei weniger auf die technischen Hintergründe als auf die Geschichte und die Gestaltung zu sprechen. Eric Darnell, dessen humorvolle Einstellung man schon vor einigen Jahren auf der Kommentarspur der Antz-DVD hören konnte, und sein Kollege Tom McGrath machen einen sehr netten und freundlichen Eindruck, ohne sich dabei selbst zuviel Eigenlob zu spendieren. Wie schon bei den früheren Audiokommentaren der Dreamworks-Animation-Filme ist auch dieser gleichermaßen unterhaltsam und interessant und nicht honigsüß und übrereifrig wie die der Konkurrenz.

Als erstes Extra sollte man A Christmas Caper (12:09) erwähnen, den Kurzfilm mit dem Pinguin-Quartett, der in den Kinos als Vorfilm zu Wallace & Gromit zu sehen war. Hier ist der Film in allerbester volldigitaler Qualität zu sehen, mit den gleichen Tonspuroptionen wie der Hauptfilm – lediglich einen Audiokommentar gibt es hier nicht, was jedoch den Spaß nicht verderben sollte.

Mad Mishaps (1:29), Meet the Wild Cast (7:46), Behind the Crates (23:13) und The Tech of Madagascar (4:58) sind vier MakingOf-Featurettes, die ursprünglich für die Promotion des Films und nicht für diese DVD produziert wurden. Deshalb muß man sich auf einen gewissen Werbecharakter einstellen, aber immerhin kommen in vielen Interviews fast alle Schauspieler und Filmemacher kurz zu Wort und man erfährt einiges über die technische und menschliche Seite der Entstehung des Films. Es ist zwar schade, daß noch niemand bei Dreamworks Animation auf die Idee gekommen ist die Entwicklung eines Films von einem professionellen Dokumentarfilmer begleiten zu lassen, aber immerhin gewähren diese Featurettes einen kleinen Blick hinter die Kulissen.

Penguin Chat (8:41) ist der Versuch, das Pinguin-Quartett einen Audiokommentar über ihre Auftritte machen zu lassen, aber den Sprechern ist das leider nicht sehr gut gelungen. Statt eine vorbereitete Show aus dem Kommentar zu machen, wurde versucht das ganze spontan einzuspielen – was zu langen Pausen und nicht besonders witzigen Kommentaren geführt hat. Hier hätte man noch einiges mehr draus machen können, besonders wenn man bedenkt daß der Kommentar auch großartig auf dem Cover beworben wird.

Enchanted Island
(7:49) ist eine weitere kurze Dokumentation, die von der Conservation International-Gesellschaft produziert wurde und einen Blick auf das Tier- und Pflanzenleben auf Madagascar wirft und das Original mit der digitalen Kulisse vergleicht. Wie bei den anderen Featurettes reicht es nur für eine oberflächliche Besprechung des Themas aus.

Unter Previews verbergen sich Trailer für Shrek 2, Shark Tale und Kicking and Screaming. Die eigentlichen Previews werden nur beim Start der DVD abgespielt und laufen eigentlich mehr in der Rubrik “in eigener Sache”, denn dabei handelt es sich um ganz amüsante Trailer für Over the Hedge und den Wallace & Gromit-Kinofilm, denen ein lustiger neuen Dolby-Digital-Trailer folgt.

Die Menüs Cast, Filmmakers, und Production Notes enthalten überraschend ausführliche Biografien und Produktionsnotizen – letztere gehen über eine zweistellige Anzahl von Bildschirmseiten und würden eigentlich in einem Booklet mehr Sinn machen, was leider bei dieser DVD eingespart wurde.

Die Galleries sind auch überraschend gut ausgestattet und sind in die drei Bereiche New York, Ship und Madagascar unterteilt. Hier bekommt man sehr viele Konzeptzeichnungen von Charakteren und Szenerie zu sehen, die leider etwas klein abgebildet wurden – auf 4:3-Geräten sollte man den DVD-Player auf Pan&Scan oder Vollbild stellen, wodurch die Grafiken etwas aufgezoomt werden und dann viel besser zu erkennen sind.

Im Menü Dreamworks Kids sind die Extras für die jüngeren Zuschauer untergebracht. Neben einem I Like to Move It Music Video (2:49), das mit einigen neuen CGI-Animationen angereichert wurde, befinden sich hier sechs DVD-basierte Spiele, die aber nur die allerjüngsten Zuschauer begeistern dürften.

Im DVD-ROM-Bereich der Disc befinden sich auch noch einige Extras, darunter die sehr gut gemachten Printables in Form von dreizehn PDF-Dateien, die man als Kalender, Lesezeichen, Postkarten und noch viel mehr ausdrucken kann.

Zum Schluß gibt es noch zwei Eastereggs: das Technical Reel (2:58) kann man über das Hauptmenü erreichen, indem man vom Play-Button mit den Cursortasten nach oben geht, und wenn man im Menü Crack the Code Alex' Ersatz-Steak eingibt, kommt man zu einem kleinen Adventure-Spiel namens Penguin Escape.












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