Death on the Nile
Cover

23.05.2002

Titel Death on the Nile (Tod auf dem Nil)
Studio EMI (1978)
Hersteller Kinowelt / Studio Canal (2002)
DVD-Typ 9 (7.39 GB) Bitrate ø 5,87 max. 8,5
Laufzeit 134 Minuten Kapitel 32
Regionalcode 2 (Deutschland) Case MDV
Fernsehnorm PAL
Bildformat 1.74:1 16:9 yes
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround Englisch, Deutsch, Italienisch
Untertitel Deutsch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Türkisch
Freigabe FSK 12
Extras • Original-Trailer
• Interviews mit Sir Peter Ustinov und Jane Birkin
• Making-Of über die Dreharbeiten
• Fotogalerien

Allgemeines

Vier Jahre nach der erfolgreichen Verfilmung von Agatha Christies Murder on the Orient Express nahm das gleiche Produzententeam einen weiteren Roman der Grande Dame unter den Krimiautoren in Angriff. Unter der Regie von John Guillermin übernahm zum ersten Mal Peter Ustinov die Rolle des Hercule Poirot und verlieh dem Charakter ganz neue Züge und den besonderen Ustinov-Touch. Natürlich hat auch diese Produktion wieder jede Menge Stars zu bieten: an Sir Peters Seite tummeln sich Jane Birkin, Lois Chiles, Bette Davis, Mia Farrow, John Finch, Olivia Hussey, George Kennedy, Angela Landsbury, Simon MacCorkindale, David Niven, Maggie Smith und Jack Warden. Wie sein Vorgänger lebt auch dieser Film hauptsächlich durch die Schauspieler und die grandiose Szenerie - etwa die Hälfte wurde in Ägypten gedreht. Death on the Nile mag heute als klassischer "Whodunit" vielleicht etwas antiquiert wirken, aber trotzdem ist es eine würdige Verfilmung von Agatha Christies Roman, die man nicht hätte besser machen können.

Wie manchmal üblich bei solchen Klassikern ist auch Death on the Nile als britische Produktion im Heimvideo-Markt etwas schwer zu finden. Dieser Film gehört zusammen mit Evil under the Sun und The Mirror Crack'd zu den drei Agatha-Christie-Verfilmungen, die Kinowelt in Deutschland auf DVD herausbringen konnte. In den USA erschienen diese Filme von Anchor Bay, aber CanalPlus und Kinowelt konnten sowohl die Transfer als auch das Bonusmaterial von dort bekommen, so daß auch die deutsche DVD nicht zu verachten ist. Wegen der bizarren Lizenzverteilung wird diese DVD nur in Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien und Portugal verkauft. Den schwierigen Umständen entsprechend ist aus Death on the Nile eine ganz anständige DVD geworden.

Bild

Die Bildqualität ist für einen Film dieses Alters nicht überragend, aber den Umständen entsprechend ganz in Ordnung. Diese DVD basiert wahrscheinlich auf dem US-Master von Anchor Bay, das von Canal Plus und Kinowelt eingekauft werden konnte. Das ursprüngliche 1.66:1-Bildformat wurde mit einem Kompromiß auf die DVD übertragen: zwar wurde kein vollständiges Windowboxing verwendet, aber doch nur auf 1.74:1 mit dünnen Balken an den Seiten aufgezoomt. So bleibt die Bildkomposition intakt und es wird gleichzeitig fast das ganze 16:9-Frame ausgenutzt.
Den Zustand der Filmvorlage kann man als zufriedenstellend bezeichnen - es sind zwar einige kleinere Dropouts zu sehen und die Körnigkeit ist auch nicht von schlechten Eltern, aber wenn man das mit den früheren Versionen des Films vergleicht, sieht es hier wieder hervorragend aus. Der Transfer macht leider den großen Fehler die Körnigkeit mit einem Rauschfilter zu attackieren und verdeckt damit so manches Detail der Vorlage. Trotzdem ist die Schärfe für einen Flat gedrehten Film noch auf einem akzeptablen Niveau. Die Farben sind etwas blaß ausgefallen und neigen manchmal zu einem leichten Grünstich, aber trotzdem wirkt das Bild noch natürlich. Wirklich störend wirkt sich bei diesem Transfer nur der sehr unruhige Bildstand aus, der in großen Teilen des Films das Bild regelrecht schwimmen läßt - auf großen Fernsehern wird man da schnell seekrank. Der Film spielt zwar zu einem großen Teil auf einem Schiff, aber so ruckeln sollte es nun doch nicht.

Ton

Die englische Mono-Tonspur erfüllt ihren Zweck, aber mehr auch nicht. Eine typischer 70er-Jahre-Ton, der eigentlich nicht zu so einer große Produktion paßt. Obwohl sich 1978 Dolby Stereo schon auf dem Siegeszug befand, wurde Death on the Nile nicht damit ausgestattet. Da der Film ohnehin sehr dialoglastig ist, macht das nicht ganz soviel aus. Die Dialoge sind alle kristallklar verständlich, aber sobald etwas von Nino Rotas hervorragender Filmmusik zu hören ist, bemerkt man den eingeschränkten Frequenzgang der Tonspur. Für diesen Film reicht es vollkommen aus, aber es wäre doch schön gewesen die Musik einmal in Stereo zu hören.
Die deutschen und italienischen Tonspuren hören sich nur geringfügig schlechter an als der Originalton, die Stimmen der deutschen Synchronfassung sind allerdings nicht besonders gut gewählt. Leider sind keine englischen (dafür aber u.a. deutsche) Untertitel dabei, was anscheinend daran liegt daß diese DVD nicht für England lizensiert wurde - zum Glück hat das aber keine Zwangsuntertitel zur Folge.

Menü & Specials

Überraschenderweise hat Kinowelt zusammen mit CanalPlus das Bonusmaterial der US-DVD von Anchor Bay übernehmen können. Ähnlich wie bei L.A. Story ist zwar nichts exklusiv für diese DVD hergestellt worden, aber mit dem was hier vorhanden ist kann man zufrieden sein. Obwohl der Film und ein Teil der Extras anamorph ist, sind die Menüs nur in 4:3 - dafür kann sich das stimmungsvolle Design aber sehen lassen. Die Menüs sind in englisch, deutsch und italienisch vorhanden und werden von einer lästigen Sprachabfrage eingeleitet.

Das 23-minütige Making-of scheint offenbar von 1978 zu stammen und enthält sehr informative Interviews mit Produzent John Bradbourne, Peter Ustinov und einem humorvoll aufgelegten David Niven. Natürlich können in diesem kurzen Featurette nicht alle Aspekte der großen Produktion abgedeckt werden, aber es sind doch viele interessante Sachen zu hören und man bekommt das Studioset zu sehen, auf dem die Nachtaufnahmen auf dem Schiff gedreht wurden. Für ein Original-Featurette von der Filmpremiere ist das aber erstaunlich viel.

Auch noch dabei sind zwei Interviews mit Peter Ustinov (8:22) und Jane Birkin (4:16), die von einem spanischen Journalisten in London geführt wurden. Peter Ustinov spricht spanisch, während Jane Birkin englisch spricht - deutsche Untertitel gibt es allerdings nur bei Peter Ustinovs Interview. Die angesprochenen Themen sind sehr oberflächlich und drehen sich mehr um die beiden Schauspieler als um den Film selbst.

Die Bildergallerie enthält eine Mischung aus Behind-the-Scenes-Fotos, Promotionbildern und einem Kinoplakat - alles in optimaler Größe und gestochen scharfer Qualität. Mit "nur" dreißig Bildern sieht diese Sammlung zwar etwas spärlich aus, aber hier zählt wirklich Qualität und nicht Quantität.

Als letztes (oder von den Menüeinträgen her erstes) Extra ist noch der obligatorische Trailer dabei, der zwar eine gräßliche Qualität hat, aber erstaunlicherweise anamorph abgelegt wurde. Bemerkenswert ist allerdings, daß der Trailer von einem Paramount-Logo eingeleitet wird - anscheinend lagen wohl die US-Rechte früher einmal dort.

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