Shrek 2
Cover

15.11.2004 #291
Update am 7.7.2007

von Guido Bibra

Titel Shrek 2
Studio Dreamworks Animation (2004)
Hersteller Dreamworks Home Entertainment (2004) EAN 6-78149-08712-3
DVD-Typ 9 (7,65 GB) Bitrate ø 6,79 max. 9,9
Laufzeit 88:33 Minuten Kapitel 20
Regionalcode 2 (Deutschland) Case Deja I transp.grün
Fernsehnorm PAL
Bildformat 1.85:1 16:9 ja
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround 448/384 kbit/s Englisch, Deutsch, Österreichisch, Türkisch 2.0 Surround 192 kbit/s Kommentar 1+2
Untertitel Englisch, Deutsch, Türkisch
Freigabe FSK 6
Extras • Brandneues Überraschungs-Ende - exklusiv für die DVD produziert
• Urkomische technische Patzer
• Der gestiefelte Kater wird vorgestellt
• Audiokommentare der Regisseure
• Die Technologie hinter Shrek 2
• Vorschau auf Dreamworks Animationsfilme
• Dreamworks Kids: mehr als 15 Games und Kreativspiele
• Shreks Musikzimmer: Counting Crows Musikvideo, singen mit der Guten Fee

Der Film

Shrek und Fiona sind gerade aus ihren Flitterwochen zurückgekehrt, als sie nicht nur feststellen müssen, daß ihr trautes Heim von Donkey in einen Saustall verwandelt wurde, sondern auch eine königliche Nachricht bekommen: Fionas Eltern wollen unbedingt ihren neuen Stiefsohn kennenlernen. Shrek hält das für keine gute Idee, weil Fionas Eltern noch keine Ahnung haben daß sich ihre Tochter in einen Oger verwandelt hat, läßt sich aber von seiner besseren Hälfte breitschlagen. So begeben sich Shrek, Fiona und der nicht abzuschüttelnde Donkey auf die lange Reise ins Königreich Far Far Away.

Dort angekommen fliegen vor Schreck nicht nur die Tauben gegen die Wand, auch die Stimmung ist ziemlich geladen als König Harold und Königin Lillian das erste Mal ihren zukünftigen Thronfolger erblicken. Beim gemeinsamen Abendessen gibt sich die Königin ganz diplomatisch, aber Shrek und Harold können sich auf Anhieb nicht leiden. Während Shrek als einfacher Oger nur in der königlichen Umgebung verloren ist, hat Harold ganz bestimmte Gründe Shrek so schnell wie möglich loszuwerden...

 


Es war 2001, als die hart umkämpfte Zeichentrickbranche von einem Film erschüttert wurde, der das Mächteverhältnis dauerhaft veränderte: Dreamworks und PDI, die zuvor große, aber noch nicht sensationelle Erfolge verbuchen konnten, brachten Shrek heraus und wurden damit zum ersten ernsthaften Konkurrenten von Disney und Pixar. Shrek wurde zum Überraschungrfolg des Jahres und gewann nicht nur an den Kinokassen, sondern konnte auch die Kritker überzeugen. Die einzigen die den Film nicht mochten, waren hartnäckige Disney-Fans, die nicht glauben wollte daß außer dem Konzern mit der Maus noch jemand anders einen erfolgreichen CGI-Zeichentrickfilm machen konnte. Drei Jahre später versuchten Dreamworks und PDI, nun zusammen vereint unter dem Namen Dreamworks Animation, den Coup mit der Fortsetzung von Shrek zu wiederholen – und das mit Erfolg.

Neues aus dem Sumpf

Shrek 2 nimmt die gelungene Mischung des ersten Films und erweitert das Rezept vorsichtig, aber auch draufgängerisch. Basierend auf den Kinderbuch von William Steig wurde eine ganz besondere Welt erschaffen, die ein kurioser Mix aus Mittelalter und moderner Welt ist - alleine diese Grundvoraussetzung schafft schon die Basis für eins der wichtigsten Elemente des Films: Anspielungen was das Zeug hält. Im ersten Film diente dies hauptsächlich um Konkurrent Disney durch den Kakao zu ziehen, was natürlich auch im zweiten Teil ausführlich gemacht wird - aber die Shrek-Welt entwickelt langsam auch ein Eigenleben und ist nicht mehr nur einfach Mittel zum Zweck.

Die Story von Shrek 2 ist nicht einfach ein Remake seines Vorgängers, obwohl natürlich ein paar zentrale Ähnlichkeiten vorhanden sind. Die Schöne und das Biest ist wieder ein Element, das zwar verwendet, aber diesmal noch mehr humorvoll betrachtet wird. Auch der moralische Zeigefinger kommt hier so gut wie gar nicht zum Einsatz, stattdessen setzt das Drehbuch auf altmodische, aber passende Romantik, eine großzügige Portion Humor und einiges an Intrigen, Spannung und Überraschungen. Wie der erste Film ist Shrek 2 auch wieder teilweise ein Roadmovie, denn die Hauptfiguren sind zum zweiten Mal auf einer langen Reise unterwegs.

Königliche Hoheiten

Der Film führt gleich fünf neue Hauptcharaktere ein, die nicht nur leere Pappfiguren zum vorantreiben der Geschichte, sondern ausgewachsene Persönlichkeiten sind. Fionas Eltern sind eine fast schon bösartige Satire auf gewisse königliche Paare: König Harold ist einerseits der bestimmende Despot, hat aber auch ein paar Leichen im Keller und wird daher auch mal etwas unsicher. Obwohl er nicht wie sein Sprecher John Cleese aussieht, hört er sich doch manchmal so an, als ob gleich Basil Fawlty um die Ecke gerannt kommt. Der Schauspieler macht sich King Harold aber so zu eigen, daß man den Ex-Monty-Python nur selten vor den Augen hat und

Queen Lillian dagegen spricht mit der Stimme von Julie Andrews und hört sich im Gegensatz zu King Harold wie eine echte Aristokratin an. Julie Andrews meistert die relativ kleine Nebenrolle ganz hervorragend, singt aber leider nicht weil eine Kehlkopfoperation vor einigen Jahren ihre Stimme zu sehr beeinträchtigt hat. Einen der Gesangsparts des Films übernimmt Jennifer Saunders, die Stimme der singenden und swingenden Fairy Godmother, die eine Mischung aus Märchentante, böser Hexe und knallharter Geschäftsfrau ist und damit ähnliche Märchenfiguren der Disney-Filme kräftig parodiert. Ihre beiden Gesangsnummern meistert die englische Schauspielerin, die mit britischen Fernsehserien wie French & Saunders bekannt wurde, erstaunlich gut.

Prinz Charming, im ersten Film namentlich nur als Stellvertreter für Prinzessin Fionas zahlreiche erfolglose Retter erwähnt, taucht in der Fortsetzung nicht nur als Gag, sondern als richtige Person auf. Charming ist zwar eine zentrale Figur, aber dennoch einer der etwas Schwächeren Charaktere der Geschichte, weil er lediglich ein passiver Spielball der anderen Protagonisten ist. Sein Sprecher Rupert Everett läßt ihn wie einen verzogenen englischen Snob klingen, trägt aber nicht allzu dick auf und schafft es die Rolle perfekt zwischen Humor und Lächerlichkeit zu balancieren und vor allen Dingen mit voller Absicht auf den Nerv zu fallen.

Für die Katz

Der bemerkenswerteste neue Charakter ist aber nicht menschlich, sondern kommt aus dem Märchenreich: Puss in Boots, der gestiefelte Kater, ist im Prinzip eine feline Zorro-Parodie, die als Waffe aber nicht nur seinen Degen, sondern auch die Krallen verwendet. Die Kreuzung aus Katze und Gentleman-Bandit hat die Stimme von niemand anderem als Antonio Banderas, der seinen eigenen Zorro-Charakter genüßlich parodiert und aus der eigentlich auf dem Papier recht eindimensionalen Figur eine äußerst amüsanten und spannenden Charakter macht.

Shrek, Fiona und Donkey sind mit ihren respektiven Sprechern Mike Myers, Cameron Diaz und Eddie Murphy natürlich auch wieder dabei, wobei sich ihre Stimmen gegenüber dem ersten Film kaum verändert haben. Mike Myers hat nur Shreks schottischen Akzent ein klein wenig zurückgeschraubt und Eddie Murphy scheint nun noch schneller und gewitzer als vorher zu quasseln. Stimmen und Charaktere sind mittlerweile zu einer untrennbaren Einheit verschmolzen, so daß man nicht ständig die Schauspieler vor sich sieht - besonders Mike Myers gelang dies besonders gut.

Eine neue Märchenwelt

Inszeniert wurde Shrek 2 von drei Regisseuren, weil das riesige Projekt mit einem Budget von 150 Millionen Dollar eine Arbeitsteilung unumgänglich machte: Andrew Adamson hatte schon zusammen mit Vicky Jenson, die nun nicht mehr dabei war, den Vorgänger inszeniert, an dem auch schon die neuen Co-Regisseure Kelly Asbury und Conrad Vernon beteiligt waren und sich daher bestens mit der Materie auskannten. Andrew Adamson schrieb auch einen großen Teil des Drehbuchs mit Unterstützung von Joe Stillman, J. David Stern und David N. Weiss, nachdem das Autorenduo Ted Elliot und Terry Rossio sich nicht mehr an der Fortsetzung von Shrek beteiligen wollten. Trotz der vielen Autoren kann das Drehbuch mit einer Menge witzigen Einfällen und sehr viel oft anspruchsvollem Dialog begeistern.

Optisch kann Shrek 2 vollends überzeugen. Szenerie und Charaktere sehen noch viel realer als im ersten Film aus, besonders die Menschen machen jetzt kaum noch einen künstlichen Eindruck. Aber auch die anderen Figuren sehen nun echter, aber gleichzeitig nicht viel anders als im ersten Film aus: so sind besondere Texturen wie Felle und ähnliches nun noch etwas detailreicher und verhalten sich auch in Bewegung so wie sie es in wirklichkeit tun würden. Shrek 2 ist außerdem kein durchweg knallbunter Film, sondern bietet eine beeindruckend abwechslungsreiche Farbpalette. Auch Licht und Schatten werden hier so detailreich eingesetzt, wie es Beleuchter bei realen Dreharbeiten tun würden.

Märchenkonzert

Wie im Vorgänger spielt auch in Shrek 2 die Filmmusik eine tragende Rolle und ist wieder eine gelungene Mischung aus einer orchestralen Score und einer Reihe von gut ausgesuchten Popsongs, die größtenteils auch neu für den Film komponiert oder neu eingespielt wurden. Die eigentliche Filmmusik wurde von Harry Gregson-Williams geschrieben, der diesmal ohne seinen früheren Partner John Powell arbeitete, weil dieser mit anderen Projekten ausgebucht war. Die Filmmusik ähnelt stark der des ersten Films und verwendet viele Themen wieder, hat aber auch einige neue Melodien zu bieten.

Der Titelsong Accidentally in Love von den Counting Crows wurde neu für den Film geschrieben, nachdem ein ursprünglich von der Band Wheezer eingespielter Song sich als nicht ganz passend erwiesen hatte. Neben einigen anderen perfekt ausgesuchten Songs wurden auch drei waschechte Gesangsnummern in Anlehnung an die Konkurrenz eingebaut: neben der obligatorischen Abschlußnummer mit einer brillianten Cover-Version von Livin La Vida Loca mit Eddie Murphy und Antonio Banderas hat auch Jennifer Saunders zwei Gesangsauftritte als Fairy Godmother. Der erste ist eine bissige Parodie auf die oft schnulzigen und zuckersüßen Musiknummern der Disney-Trickfilme, während der zweite, eine rasante Neuaufnahme von Bonnie Tylers Holding out for a Hero, in die Schlußsequenz eingebaut und mit der Filmmusik vermischt wurde.

Ein Shrek kommt selten allein

Der Film schafft es den Zuschauer in der relativ kurzen Laufzeit spielend bei der Stange zu halten und macht nur selten einmal eine Verschnaufpause. Gerade in den Szenen, die den Eindruck machen als ob sich die Drehbuchautoren in eine Ecke geschrieben hätten, aus der sie nicht mehr herauskommen, warten sie wieder mit einer neuen Idee auf. Bis zum Schluß spielt Shrek 2 mit den Zuschauern und hat sogar den notorischen Abpann-Muffeln vorgesorgt: eine erweiterte Schlußsequenz wurde clevererwise nicht hinter die Credits, sondern ungefähr an den Zeitpunkt eingefügt, an dem die ersten Leute gerade am Ausgang des Kinosaals angelangt sind.

Die meiste Kritik, die Shrek 2 einstecken mußte, war natürlich das Argument, daß der Film zu kompliziert und deshalb zu langweilig für Kinder sei. Tatsächlich muß man einige Vorkenntnisse haben, um die zahlreichen Anspielungen zu verstehen, ohne die der Film nur halb so viel Spaß macht. Die Magie des Films ist aber wie bei seinem Vorgänger, daß er gleichermaßen für Kinder und Erwachsene auf verschiedenen Ebenen funktioniert - vorausgesetzt ist natürlich ein Mindestmaß an Intelligenz, denn mit abgeschaltetem Gehirn ist Shrek 2 nicht genießbar.

Dreamworks Animation hat gezeigt, daß man von einem riesigen Hit eine genauso gute Fortsetzung machen kann - etwas, was nicht immer gelingt und gerade deswegen besonders bemerkenswert ist. Shrek 2 legte einen der besten Kinopremieren der neueren Filmgeschichte hin und wurde sogar von den Kritikern fast nur als eine der gelungensten Sequels der letzten Jahre gefeiert. Trotz der enormen Produktionskosten erwies sich der Film als großer finanzieller Erfolg und wie schon bei Shrek befand sich eine dritte Fortsetzung bereits während der Produktion in Vorbereitung – Shrek war nun entgültig zu einem Franchise geworden, was in den Händen von Dreamworks Animation wirklich nicht das schlechteste ist.


Die DVD

Normalerweise kommt mir von Filmen wie Shrek 2 zuerst die US-DVD ins Regal, aber damals hatte ich eine kleine Ausnahme gemacht: da die deutsche DVD etwas früher als die US-Ausgabe erschien und ich diese sowieso für ein anderes Familienmitglied benötige, habe ich mir die RC2-Version zuerst angeschaut und wurde prompt enttäuscht - leider ist das Bild der deutschen DVD und vermutlich auch den anderen PAL-Versionen in Region 2 und 4 durch eine schlechte Interpolation des NTSC-Bildmasters ruiniert worden.

Shrek 2 gibt es in Deutschland in gleich drei Geschmacksrichtungen: eine Einzel-DVD, eine Doppel-DVD und ein 2-Pack zusammen mit dem ersten Film, der die Einzel-DVDs der beiden Filme enthält. Weil die zusätzlichen Extras der Doppel-DVD den Aufpreis von fast fünf Euro nicht wert sind, hatte ich mich für die deutsche Einzel-Disc entschieden, die auch ganz gut ausgestattet ist. Trotzdem kann ich vor allen PAL-Versionen von Shrek 2 nur warnen, denn meines Wissens wurde das Problem der schlechten Bildqualität nie in Ordnung gebracht - wer also nicht unbedingt auf die deutsche Fassung angewesen ist und auf die Extras der 2-Disc-Version verzichten kann, sollte auf jeden Fall auf die von der Ausstattung her identische US-DVD ausweichen.


Bild

Als vollständig im Computer animierter Film braucht Shrek 2 genauso wie sein Vorgänger für seine DVD-Umsetzung keinen Umweg über herkömmliches Filmmaterial zu machen. Deshalb kann man hier auch nicht von einem Transfer im traditionellen Sinn sprechen, sondern mehr von einer Konvertierung der digitalen Bildinformation ins DVD-Format. Farbtiming, Dropouts und andere Probleme werden dadurch völlig eliminiert, aber gerade durch das extrem saubere Bild ist der Authoringprozess der DVD bei Filmen wie diesem besonders wichtig. Das Bildformat ist hier im Gegensatz zur ersten Shrek-DVD 1.85:1 und füllt das 16:9-Frame nicht vollständig aus - entweder wurde hier nachträglich gemattet oder der Film wurde aus Kostengründen tatsächlich in diesem Format gerendert.

Trotz volldigitaler DVD-Umsetzung kann bei einem Film wie Shrek 2 doch noch eine Menge schief gehen: nach einem Vergleich mit der amerikanischen DVD von Shrek 2 stellte sich heraus, daß Dreamworks zumindest mit der deutschen PAL-DVD großen Mist gebaut hat. Meine anfängliche Vermutung, daß die Schärfeprobleme mit der Kompression zu tun haben war zwar nicht falsch, aber es steckt noch viel mehr dahinter. Ein Vergleich eines einzelnen Frames aus den beiden DVDs zeigt deutlich, daß der PAL-Version enorm an Details fehlt und viel matschiger aussieht- so etwas kann in dieser Form nur entstehen, wenn ein NTSC-Master auf PAL-Auflösung interpoliert wird. Vermutlich ist genau das bei der deutschen DVD und vermutlich mit allen PAL-Veröffentlichungen des Films passiert - die ebenfalls deutlich unschärferen Menüs unterstützen diese Vermutung noch weiter.

Die Probleme beginnen bei der gegenüber der NTSC-Version deutlich geringeren Schärfe, was eigentlich ein Unding ist, da PAL von der Auflösung hier eigentlich im Vorteil sein müßte. Um den Detailverlust nach der Interpolation zu kompensieren wurde anscheinend noch ein kräftiger Schärfefilter über das Bild gejagt, der an vielen Stellen zu kräftigen Doppelkanten geführt hat. Auch die Farben haben merkbar gelitten und sehen zwar sehr kräftig aus, neigen aber zum ausbluten und sind stellenweise stark verwaschen. Die Kompression hat mit diesem leicht matschigen Bild besonders bei den restlichen verbliebenen Details Probleme und bildet oft Artefakte an scharfen Kanten.

Die Probleme der Bildqualität mögen Erbsenzählerei sein, denn auf mittelgroßen Fernsehern dürften die Einschränkungen kaum auffallen, aber in Zeiten von Projektoren und großen Flachbildschirm-TVs sind solche Ausreißer eigentlich unentschuldbar. Wenn man jetzt noch bedenkt, daß die US-DVD eine enorm bessere Bildqualität bietet und die Probleme einzig und allein auf das Konto von der europäischen Dreamworks-Dependance Universal gehen, kann man dieser DVD allerhöchstens eine mittelprächtige Qualität bescheinigen.

Ton

Im Gegensatz zum Konkurrenten Pixar haben die Dreamworks-Zeichentrickfilme noch nie sehr großen Wert auf einen aufwendigen Soundmix gelegt und sich mehr auf die Optik und die eigentlichen Stimmen konzentriert. Viele fanden daher die Abmischung des ersten Shrek-Films enttäuschend, und wahrscheinlich wird Shrek 2 die gleiche Reaktion hervorrufen - aber eigentlich kriegt man auch hier einen sehr soliden Mix geboten, der seinen Zweck gut erfüllt und auch eine Menge Spaß macht.

Die deutsche DVD ist mit einer ganzen handvoll Tonspuren bestückt: neben der englischen Originalfassung, die mit 448 kbit/s codiert wurde, befinden sich auch noch deutsche, türkische und österreichische Tonspuren mit 384 kbit/s auf der Disc. Die "österreichische" Tonspur ist ziemlich überflüssig, denn wer hier eine Fassung mit österreichischem Dialekt erwartet, wird überrascht sein daß diese Synchronfassung hundertprozentig wie die deutsche Version klingt - mit einem kleinen Unterschied: die Fairy Godmother wird in der deutschen Fassung von Angelika Milster gesprochen, in der österreichischen Version aber von Dagmar Koller.

Die Abmischungen der vier Tonspuren sind sich weitgehend ähnlich und unterscheiden sich im Prinzip nur im Klang der Stimmen. Die Surroundabmischung ist relativ zahm, der Raumklang entsteht hauptsächlich durch die Musik, wird aber von einigen gutplazierten Effekten und leisen Umgebungsgeräuschen ergänzt. Die Frontlastigkeit, die Tonspuren wie dieser gerne nachgesagt wird, kann man hier aber kaum bescheinigen. Leider haben alle Tonspuren unkorrigiertes PAL-Speedup, was gerade bei einem Film wie diesem, wo der Klang der Stimmen besonders wichtig ist, einen riesigen Unterschied macht.

Bonusmaterial

Im Gegensatz zur Konkurrenz gibt sich Dreamworks keine so große Mühe mit dem Bonusmaterial der DVDs - Disney und Pixar produzieren ihre Extras mit einem fast schon an Obsession grenzenden Enthusiasmus, während Dreamworks viel nüchterner an die Sache herangeht. Bei der ersten Shrek-DVD hat man das noch nicht wirklich gemerkt, aber hier wird die Strategie kaum neues Material zu produzieren und gerade auf ausführliche Dokumentationen zu verzichten sehr offensichtlich, aber der Informationsgehalt ist durch die zwei Audiokommentare dennoch sehr hoch.

Das Menüdesign ist nicht so aufwendig wie bei der ersten Shrek-DVD und wirkt besonders im Hauptmenü sehr schlicht. Witzig gemacht ist es auf jeden Fall, aber von der Gestaltung her könnte es doch etwas anspruchsvoller sein. Die Extras der Single-Disc-Ausgaben von den amerikanischen und deutschen DVDs sind identisch.

Gleich zwei Audiokommentare wurden für diese DVD aufgenommen, die auch gleich den größten Teil der ernsthaften Informationen über die Entstehung des Films enthalten. Die Regisseure Kelly Asbury und Conrad Vernon sind auf der einen Spur zu hören - der dritte im Bund, Andrew Adamson, hatte leider keine Zeit weil er in seiner Heimat Neuseeland mit einem neuen Filmprojekt zu tun hatte. Andererseits wäre es zu dritt auf einer Kommentarspur auch sehr eng geworden, denn Asbury und Vernon schaffen es auch alleine anderthalb Stunden praktisch pausenlos von der Entstehung des Films zu erzählen. Technische Aspekte werden dabei kaum angesprochen, stattdessen reden die beiden Filmemacher, die schon am Anfang zugeben daß sie von Computern eigentlich kaum Ahnung haben, mehr von der Entwicklung der Geschichte, den Charakteren und anderen Dingen - man könnte fast meinen, daß sie über einen realen Film und keinen CGI-Zeichentrick reden.

Ähnlich geht es auf der zweiten Kommentarspur mit Produzent Aron Warner und Editor Mike Andrews zu, die genau wie ihre Regisseur-Kollegen sehr tief in die Filmproduktion verwickelt waren und auch eine Menge zu erzählen haben - allerdings völlig andere Dinge, so daß es kaum inhaltliche Überschneidungen der beiden Audiokommentare gibt. Zusammen bieten sie einen umfassenden Überblick über die Entstehung von Shrek 2, der trotz des digitalen Mediums überhaupt nicht in technischen Details ertrinkt und durch die sympathischen Mitwirkenden äußerst unterhaltsam ist.

Der Rest des Bonusmaterials setzt sich hauptsächlich aus einer knappen halben Stunde an kurzen Featurettes zusammen, die allesamt für das US-Fernsehen produziert wurden und hier eigentlich nur noch als Zweitverwertung abgeladen werden. Trotz des reichlich kommerziellen Charakters sind diese Featurettes wenigstens einigermaßen informativ, auch wenn sie eine richtige Dokumentation nicht ersetzen können.

The Tech of Shrek 2 (6:31) ist einer der wenigen Stellen auf dieser DVD, in der die technischen Aspekte der Filmproduktion näher erwähnt werden - aber auch hier wird alles auf einem simplen Niveau gehalten, so daß man nicht unbedingt Computerexperte sein muß um mitzukriegen was hier los ist.

Meet the Cast (10:03) stellt die alten und neuen Charaktere und ihre Sprecher vor und gibt die seltene Gelegenheit, die Schauspieler auch einmal in Aktion im Tonstudio zu sehen.

Meet Puss in Boots (4:03) stellt den gestiefelten Kater und seinen Sprecher Antonio Banderas noch einmal ausführlich vor.

The Music of Shrek 2 (4:55) gibt einen kleinen Einblick in die Verwendung von Songs und Filmmusik in Shrek 2, allerdings mit dem Schwerpunkt auf die Popmusik.

Technical Goofs (3:18) ist eine kleine Zusammenstellung von technischen Problemen, die beim Animationsprozess entstanden - richtige Outtakes á la Pixar sind dies natürlich nicht.

Weitere Menüpunkte in dieser Abteilung sind die Previews, die die Trailer von Shark Tale und Madagascar aufrufen und die Far Far Away Times - zwanzig witzige Bildschirmseiten der fiktiven Tageszeitung des kleinen Königreichs, die zwar etwas schwer lesbar sind, aber eine Menge lustige Anspielungen enthalten.

Dreamworks Kids enthält das weitere Bonusmaterial, das mehr für Kinder gedacht ist - erstaunlicherweise hat sich Dreamworks hier mehr Mühe gegeben als bei den "Erwachsenen"-Extras.

Far Far Away Idol (5:12) ist auch über drei andere Wege auf dieser DVD erreichbar: das erweiterte Ende wird automatisch nach dem Schluß des Films abgespielt und hat auch einen eigenen Punkt im Hauptmenü. Wie beim ersten Film wurde auch hier ein kompletter kleiner Film neu produziert, der hier in Form einer Parodie auf das amerikanische Vorbild der gräßlichen deutschen Superstar-TV-Shows daherkommt und sogar den Moderator Simon Cowell mitbringt. Das ganze ist hier mehr Spaß als Werbung und nicht nur ein Film, sondern endet auch mit einer interaktiven Auswahl, bei der man den Gewinner selbst aussuchen muß und dann ein individuelles Schlußsegment gezeigt bekommt.

Shrek's Music Room enthält Fiona's Jukebox, die einfach nur verschiedene Filmausschnitte mit den entsprechenden Musiksequenzen anspielt, Sing-Along with Fairy Godmother, die erste Musiknummer des Films in einer auf 4:3-Letterbox konvertierten Version mit DVD-generierten Karaoke-Untertiteln und das Music Video Accidentally in Love von Counting Crows, das eigentlich ein Werbefilm für die Soundtrack-CD des Films ist.

Favourite Scenes ist einfach nur ein nach Themen geordneter Szenenindex.

Gingy's House of Games besteht aus der Interactive Map of Far Far Away, einer ganz nett gezeichneten Karte des Lands, deren Auswahlpunkte einzelne Filmszenen abrufen und den beiden Point-and-Click-Spielen Find Puss in Boots und Save Fiona.

Shrek's Web Links - die üblichen Hinweise auf die einschlägigen Internetadressen.

Printables ist hier im DVD-Menü lediglich ein Hinweis auf den DVD-ROM-Bereich der Disc, auf dem 19 ausdruckbare Karten, Kalenderblätter und ähnliches im praktischen PDF-Format liegen, die man sogar ohne den umständlichen PC-Friendly-Player aufrufen kann, wenn man nur einen Acrobat-Reader installiert hat.

Trailer sind auf dieser DVD völlig abwesend - was eigentlich schade ist, denn die Trailer von Shrek 2 waren sehr gut gemacht und enthielten auch ein paar kleine Veränderungen gegenüber dem fertigen Film.









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