Star Trek First Contact [Special Collector's Edition]
Cover

21.03.2005 #320

Titel Star Trek First Contact
Studio Paramount Pictures (1996)
Hersteller Paramount Home Entertainment (2005)
DVD-Typ 2x9 (7,08 & 7,64 GB) Bitrate ø 8,6 max. 9,9
Laufzeit 110:32 Minuten Kapitel 31
Regionalcode 1 (USA/Kanada) Case Alpha Doppel
Fernsehnorm NTSC
Bildformat 2.35:1 16:9 yes
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround 448 kbit/s Englisch, Französisch 2.0 Surround 192 kbit/s Englisch, Kommentar 1+2  Dolby Digital 5.1 Surround 754,5 kbit/s Englisch
Untertitel Englisch, Spanisch
Freigabe MPAA PG
Extras Disc 1
• Text Commentary by Michael & Denise Okuda
• Audio Commentary by Director and Actor Jonathan Frakes
• Audio Commentary by Screenwriters Brannon Braga and Ronald D. Moore
Disc 2
• The Star Trek Universe
  • Jerry Goldsmith: A Tribute
  • The Legacy of Zefrem Cochrane
  • First Contact: The Possibilities
• The Borg Collective
  • Unimatrix One
  • The Queen
  • Design Matrix
• Scene Deconstruction
  • Borg Queen Assembly
  • Escape Pod Launch
  • Borg Queen's Demise
• First Contact Production
  • The Story
  • The Missile Silo
  • The Deflector Dish
  • From "A" to "E"
  • Making First Contact
  • The Art of First Contact
• Archives
  • Storyboards
  • Photo Gallery
• Trailers : Teaser Trailer & Theatrical Trailer

Allgemeines

Nach fast einem Jahr im Weltraumd läuft die Enterprise-E unter dem Kommando von Captain Picard genauso wie ihre bei einem spektakulären Crash zerstörte Vorgängerin. Viel gibt es für die Enterprise und ihre Crew nicht zu tun, aber als Picard beginnt plötzlich Alpträume von den Borg zu bekommen, von denen er vor sechs Jahren assimiliert wurde, ahnt er böses. Kurz darauf erhält die Enterprise eine Mitteilung, daß die Borg tatsächlich Kurs auf die Erde nehmen, aber statt die Enterprise mit in die Verteidigung einzubinden, wird Picard mit seinem Schiff zur romulanischen neutralen Zone geschickt um dort Patroullie zu fliegen. Als die Borg sich der Erde nähern, mißachtet Picard seine Befehle um beim Kampf gegen die Borg mitzuhelfen.

Der Enterprise gelingt es, den großen Borg-Kubus zu zerstören, aber in letzter Sekunde entkommt ein kugelförmiges Raumschiff der Borg und verschwindet in einem Zeitstrudel, in den auch die Enterprise gerät. Entsetzt stellt die Besatzung fest, daß die Erdbevölkerung plötzlich nur noch aus Borg besteht und folgt dem Raumschiff in den Zeitstrudel. Angekommen im Jahr 2063 bemerken Picard und seine Crew schnell, was die Borg vorhaben: sie wollen den ersten Kontakt zwischen den Menschen und einer außerirdischen Rasse verhindern, der nach dem ersten Warpflug von Zephrem Cochrane stattfand. Bevor die Enterprise das Borg-Schiff zerstören kann, beschädigt es Cochranes Warp-Raumschiff schwer und macht damit die Möglichkeit des First Contact zunichte. Picard und seine Crew lassen sich aber nicht so einfach unterkriegen und beschließen Cochrane unter die Arme zu greifen, damit der erste Warpflug planmäßig stattfinden kann...


Als 1994 mit dem siebten Startrek-Film entgültig der Wechsel von der alten Crew um Captain Picard auf die neue Enterprise unter dem Kommando von Captain Picard vollzogen wurde, waren die Reaktionen der Fans eher gemischt. Der etwas holperig und undurchdacht zusammengesetzte Film hatte auch bei den Kritikern keine großen Chancen, aber dennoch gelang es Generations an den Kinokassen den Erfolg von Star Trek VI noch einmal zu wiederholen und sogar zu übertreffen, womit die Fortsetzung des Trek-Franchise wieder einmal gerettet wurde. 
 
Die Produktion eines Nachfolgers wurde durch den nicht unbeträchtlichen Erfolgs von Star Trek Generations schon kurz nach der Filmpremiere angekurbelt. Schnell gab die Paramount-Chefetage grünes Licht, und Produzent Rick Berman begann mit den beiden Drehbuchautoren Brannon Braga und Ronald Moore die ersten Ideen für eine neue Story zu sammeln. Die ersten Stichworte waren “Borg” und “Zeitreise” - die Borg traten als universelle, aber auch ungewöhnliche Bösewichte kontinuierlich in TNG auf, hatten aber noch keinen Auftritt in einem Kinofilm gehabt. Zeitreisen waren dagegen ein alter Hut, hatten sich aber in vielen Serienepisoden und einem Kinofilm mit der alten Crew bestens bewährt.
 
Berman, Braga und Moore mußten diese beiden Elemente irgendwie unter einen Hut bekommen – die Borg in die Vergangenheit reisen zu lassen um die Menschheit leichter zu assimilieren war eine großartige Idee, die enorm viele Möglichkeiten bot. Ohne die einengenden Vorgaben, die die Story-Entwicklung von Generations schwierig gemacht hatte, hatten die Autoren völlig freie Hand um eine ganz neue Geschichte zu entwickeln. Ein erster Versuch, den Kampf der Enterprise gegen die Borg im Mittelalter anzusiedeln, wurde allerdings  schnell von Patrick Stewart abgelehnt, der fürchtete wieder einmal in Strumpfhosen als Robin Hood herumlaufen zu müssen – etwas, was bereits in einer TNG-Episode vorkam.
 
Nachdem auch verschiedene andere Szenarien verworfen wurden, kamen Brannon Braga und und Ronald Moore auf die Idee ein neues Kapitel in der großen Star Trek-Geschichte zu schreiben. Wenn die Borg schon in der Vergangenheit Chaos anrichten, dann sollte es doch gleich in einer Zeit sein, die eine besondere Bedeutung für die Star Trek-Welt hat. Über die frühe Geschichte von Star Trek war bis dahin nur sehr wenig erzählt worden, und auch Gene Roddenberry hatte in seinen Vorgaben im Star Trek-Canon nur einige Eckdaten festgelegt. Eins dieser Schlüsselereignisse ist der erste Kontakt der Menschen mit einer außerirdischen Rasse, der 2063 nach dem dritten Weltkrieg stattfand – die Vulkanier werden auf den ersten Flug eines irdischen Raumschiffs mit Warpantrieb aufmerksam und entschließen sich, mit der Erde Kontakt aufzunehmen.   
 
Um dem besonderen Ereignis ein Gesicht zu geben, bedienten sich Brannon Braga und Ronald Moore bei einem bereits vorhandenen Charakter, der wie geschaffen für die Geschichte war: Zefrem Cochrane ist als Erfinder des Warpantriebs einer der Fixpunkte im Startrek-Universum und trat sogar in einer Folge der Classic-Serie auf. Eine Verbindung mit dem ersten Warpflug und dem daraus entstehenden ersten Kontakt hatte Cochrane bisher jedoch nicht, so daß die Autoren sich entschieden, diese Verbindung für die Geschichte des neuen Kinofilms mit der Genehmigung von Produzent und Mitautor Rick Berman neu zu erfinden. Man ging sogar soweit, Zefrem Cochrane als völligen Antihelden darzustellen und damit ein wenig an der sonst glorreichen Darstellung von Startrek zu kratzen – etwas, was viele Fans hinterher geärgert hat, aber wichtige menschliche und humorvolle Elemente mit in den Film brachte.  
 
Jeder Startrek-Film braucht einen guten Bösewicht, aber die Borg sind als gesichtslose, fast anonyme Bedrohung nicht besonders gut für einen Auftritt auf der großen Leinwand geeignet. Um dem Publikum einen besseren Bezugscharakter zu bieten und den in TNG mittlerweile schon reichlich verbrauchten Borg aufzufrischen, wurde der Mythos kräftig umgekrempelt: das Borg-Kollektiv erhielt eine Königin, deren plötzliches Auftauchen nur wenig erklärt wird, aber deshalb umso überraschender und effektiver ist. Der clevere Schachzug die Borg-Queen  zu erfinden brachte interessante Möglichkeiten im Zusammenhang mit Picard und Data ins Spiel, die beide in der Serie schon direkt mit den Borg zu tun hatten.
 
Die Suche nach einem geeigneten Regisseur war nicht einfach, denn viele aus der ersten Hollywood-Liga waren nicht sonderlich an Startrek interessiert. Außer Robert Wise, der 1979 den ersten Startrek-Film drehte, wurden alle Filme praktisch von Insidern oder Neulingen inszeniert, und das sollte auch vorerst so bleiben. David Carson war als TV-Regisseur für den vorherigen Film eigentlich nur eine Notlösung und kam deswegen auch nicht in Frage. Es gab allerdings jemand, der großes interesse hatte, das neue Startrek-Abenteuer in Szene zu setzen: Jonathan "Will Riker" Frakes hatte bereits mehrere Episoden von TNG und auch DS9 inszeniert und sich dabei als äußerst fähiger Regisseur erwiesen. Die Paramount-Chefetage lehnte seine Anfragen zuerst kategorisch ab und wies auf das Desaster von Star Trek V hin, als William Shatner fast das gesamte Franchise durch seinen Regie-Egotrip in Gefahr brachte, aber dank hartnäckiger Überzeugungsarbeit von Produzent Rick Berman und Hauptdarsteler Patrick Stewart gab das Studio schließlich doch nach und willigte auf das risikoreiche Experiment ein.
 
Jonathan Frakes erwies sich ideal als Regisseur des neuen Startrek-Films, denn als Mitwirkender von Anfang an hatte er ein Wissen über Geschichte und Charaktere wie es ein fremder Regisseur niemals haben könnte. Zusammen mit Rick Berman, Brannon Braga und Ronald Moore verfeinerte er das inzwischen sehr weit fortgeschrittene Drehbuch und stellte sicher, daß die Charaktere sich nicht zu weit von ihren Ursprüngen entfernten, aber auch weiterentwicklen konnten.
 
Auch für einige der bekannten Charaktere bedeutete First Contact radikale Änderungen. In einer weiterführung des Plots aus Generations wird Datas Emotionchip nicht nur kurz erwähnt, sondern ist auch ein wichtiger Bestandteil der Handlung. Gerodie LaForge wurde endlich der Kamm vor den Augen entfernt und gegen Implantate ersetzt, so daß erstmals Gerodies Augen zu sehen bekommt und so der Charakter völlig anders, aber gleichzeitig auch sehr vertraut wird. Die größte Veränderung machte jedoch Jean-Luc Picard durch - der sonst sehr rationale Captain wird mit seinem schlimmsten Trauma erneut konfrontiert und beginnt seine Objektivität zu verlieren.

Von den regulären Schauspielern waren natürlich alle wieder dabei - Patrick Stewart als Captain Picard, Jonathan Frakes als Commander Riker und Brent Spiner als Data sind quasi die Hauptdarsteller des Films, allerdings läuft die Geschichte eigentlich auf ein Picard-Data-Gespann hinaus, daß die anderen Schauspieler jedoch nicht überschattet. Marina Sirtis als Counsellor Troy, Gates McFadden als Dr. Crusher, Michael Dorn als Worf und LeVar Burton als Schiffsingenieur LaForge haben alle ihre besonderen Auftritte, die Story stellt sie jedoch etwas in den Hintergrund - aber auch wenn Picard, Riker und Data die meiste Zeit zu sehen sind, bringt es das clevere Drehbuch fertig den Zuschauer nie vergessen zu lassen, daß die anderen die ganze Zeit immer mit dabei sind.
 
Die Besetzung der "irdischen" Rollen ist der eigentliche Coup des Films. James Cromwell ist für Star Trek eigentlich kein Unbekannter, allerdings war der Schauspieler-Veteran nur selten ohne schwere Alien-Masken zu sehen. Ihm die Rolle von Zefrem Cochrane anzuvertrauen, mag auf den ersten Blick seltsam erscheinen, aber den Weltraum-Pionier als jungen, feschen Wissenschaftler darzustellen wäre zu einfach gewesen. Stattdessen ist Cochrane ein desillusionierter Säufer, der eigentlich gar nicht daran interessiert ist groß Geschichte zu machen, sondern nur auf das große Geld hofft um sich angenehm zur Ruhe setzen zu können - für den sonst üblichen Idealismus von Star Trek ein harte Nuß. James Cromwell spielt seine Rolle mit einem herrlich zynischen Unterton, der für Star Trek ziemlich ungewöhnlich ist, aber in die ganz neue Szenerie des Films perfekt hineinpaßt.

Mit Alfre Woodward als Cochranes Copilotin Lily wurde ein weiterer sehr starker Charakter ins Spiel gebracht. Lily begann zuerst als Love Interest für Picard, wurde dann aber in den weiteren Drehbuchversionen als wichtige Partnerin für den Captain umfunktioniert. Die Frau aus dem 21. Jahrhundert auf das Raumschiff des 24. Jahrhunderts zu verfrachten ist ein perfekter Gegenpol zu den Geschehnissen auf der Erde, wo die Verhältnisse genau umgekehrt sind. Alfre Woodward ist eine der wenigen Schauspielerinnen, die wirklich das Zeug haben gegen Patrick Stewart anzuspielen – Jonathan Frakes wußte das als Regisseur und langjähriger Freund von Stewart sehr gut einzusetzen und schaffte es die beiden Schauspieler in einer bemerkenswerten Konfrontationsszene  zu Höchstleistungen zu bringen.
 
First Contact hat vielleicht den ungewöhnlicheten Bösewicht aller Startrek-Filme – die Borg-Queen ist zwar nicht per Definition böse, aber jeder der die Zukunft der Menschheit in Schutt und Asche legen will, kann natürlich nicht auf der Seite der Guten sein. Statt aus der Borg-Queen ein häßliches Monster zu machen, wurde die Rolle mit der Schauspielerin Alice Krige besetzt, die mit Hilfe von cleverem Makeup und aufwendigen Special-Effects zu einer durchaus attraktiven weiblichen Super-Borg gemacht wurde. Obwohl die Borg-Chefin eigentlich als durch und durch gemein konzipiert wurde, kann sie doch durch Alice Kriges abwechlungsreiche Darstellung einige Sympathiepunkte gewinnen. Die Borg-Queen erwies sich als so großer Erfolg bei den Fans, daß sie sogar später noch einmal in Voyager auftrat, dort allerdings von einer anderen Schauspielerin dargestellt.
 
Patrick Stewart lief nach einer etwas schwachen Vorstellung in Generations in First Contact wieder zur absoluten Höchstform auf. Ohne Druck, in entspannter Atmosphäre und mit einem guten Freund im Regiesessel konnte Stewart den Charakter Picard auf eine interessante Weise weiterentwickeln und ihm noch nie vorher dagewesene Nuancen verleihen. Picard hat in First Contact enorm viele Seiten und wandelt sich vom kühl kalkulierenden Captain über ein rachsüchtiges Opfer bis zum Actionhelden – dank Patrick Stewarts vielfältigen Schauspielfähigkeiten wirken alle diese Aspekte sehr überzeugend. Ähnlich zum wandelnden Moby Dick-Zitat Khan in Star Trek II zitiert auch Picard in First Contact in einer der besten Szenen aller Startrek-Filme aus Herman Melvilles Klassiker -  Was zu dem Zeitpunkt der Dreharbeiten noch niemand wußte, war daß Patrick Stewart anderthalb Jahre später in einer hochkarätigen Fernsehproduktion Kapitän Ahab höchstpersönlich spielen würde.
 
Auch Brent Spiner schaffte es den Androiden Data von einer ganz neuen Seite zu zeigen, die zuvor in der Serie kaum zu sehen war. Datas Verstrickungen mit der Borg-Queen sind auf der einen Seite purer Horror, auf der anderen Seite aber auch deutlich humorvoll und mit einem Augenzwinkern gefilmt worden. Data und die Borg-Queen machen tatsächlich ein ganz hübsches Paar - Alice Krige und Brent Spiner spielen sich in ihren gemeinsamen Szenen nicht gegenseitig an die Wand, sondern schaffen es eine erstaunlich harmonische Beziehung aufzubauen. Auch das Verhältnis zwischen Data und Picard wird im Film deutlich angesprochen, allerdings steht es nicht wirklich im Vordergrund.
 
Michael Dorns Worf war zum Zeitpunkt von First Contact eigentlich auf DS9 stationiert – um ihn an Bord zu bekommen wurde er einfach als Kommandant des DS9-”Beiboots”, der Defiant in die Kampfhandlungen verstrickt und so auf die Enterprise gebracht. Michael Dorn hat wie die anderen regulären Nebendarsteller das Problem immer ein wenig überflüssig zu sein, aber die Drehbuchautoren haben für ihn dennoch einige für den Film sehr wichtige Szenen eingebaut, darunter die Konfrontation mit Picard und die spätere Wiederversöhnung, die im Rückblick auf sieben Jahre TNG nicht nur schauspielerisch etwas ganz besonderes sind.
 
Marina Sirtis als Deanna Troi hat in First Contact die seltene Gelegenheit, einmal wirklich lustig zu sein. Die berühmt-berüchtigte “Tequila-Troi”-Szene ist praktisch das erste Mal, daß Marina Sirtis ihrem sonst fast immer ernsten Charakter eine Portion Humor verpassen darf, was zum Glück dank Jonathan Frakes' perfektem Regie-Timing sehr gut geklappt hat. Diese Szene ist dann auch Deanna Trois größter Auftritt, ansonsten bleibt ihr Charakter leider etwas im Hintergrund.
 
Auch Gates McFadden hat in First Contact nur sehr wenig zu tun, was hauptsächlich daran liegt daß die Schauspielerin von sich aus keine größere Rolle mehr spielen wollte. LeVar Burtons Gerodie LaForge hat dagegen einen deutlich größeren Auftritt, der zudem auch noch durch den verschwundenen “Visor” begünstigt wird, so daß man endlich einen freien Blick auf die Augen des Schauspielers hat und so seine Mimik endlich deutlich wird. Zwar hat LeVar Burton keinen preisverdächtigen Auftritt, aber ein paar kleine Szenen zum Schmunzeln sind schon dabei. Zusammen mit ihm tritt auch ein alter Bekannter aus TNG auf: Dwight Schulz' nervöser Reginald Barclay darf kurz dem ebenso nervösen Zefrem Cochrane die Hand schütteln.
 
Jonathan Frakes hat sich als Regisseur des Films nicht völlig aus der Handlung herausschreiben lassen, allerdings hat er auch nicht mehr Leinwand-Präsenz als die anderen Nebenrollen, die auf der Erdoberfläche helfen Cochrane sein Schiff wieder zusammenzuschweißen. Genauso wie seine Kollegen hat Frakes als Schauspieler aber auch seine ganz besonderen Momente, die seine Rolle in wenigen Momenten auf den Punkt genau treffend charakterisieren.
 
Die Inszenierung von First Contact ist praktisch makellos – Jonathan Frakes hat sich als ganz hervorragender Regisseur herausgestellt und wandelt damit mehr auf den Pfaden von Leonard Nimoy als auf denen William Shatners. Die Befürchtung, daß Frakes mit den Anforderungen einer großen Kinoproduktion nicht fertig werden würde, waren völlig unbegründet, denn gerade unter den enorm besseren Bedingungen gelang es ihm sein Können erst so richtig auszuspielen.
 
Die Atmosphäre des Films ist eine einzigartige Mischung aus ganz normalem, aber erstklassigen Star Trek, Science-Fiction Horror á la Alien und handfestem Gute-Laune-Abenteuerfilm. Trotz der recht ernsten Story läßt First Contact die gute Laune nicht außen vor -  sogar in den gruseligsten Szenen auf der Borg-verseuchten Enterprise ist ein frischer Schwung zu spüren, der sich durch den ganzen Film hinzieht.  
 
Jonathan Frakes ist es gelungen, die Gänge zwischen den einzelnen Elementen so perfekt zu schalten, daß der Film wie aus einem Guß wirkt und nicht einmal ansatzweise Langeweile aufkommen läßt. Frakes bekam während den Dreharbeiten den Spitznamen “Two Takes Frakes”, weil er von einer Szene nie mehr als zwei Takes drehen ließ und am Ende der Dreharbeiten kaum überschüssiges Material hatte. Diese effiziente Art zu drehen erfordert eine Menge Disziplin und Vorausdenken, das nur wenige Regisseure heutzutage wirklich gut hinbekommen.

Nachdem in Generations die Enterprise-D unreparierbar "verunfallt" worden war, standen alle Möglichkeiten offen. Natürlich wurde das naheliegenste aufgegriffen und eine neue Enterprise geschaffen, deren Design äußerst gut gelang. Es gab hunderte von Raumschiffen in den verschiedenen Startrek-Serien zu sehen, aber mit der NCC1701-E ist den Designern etwas ganz besonderes gelungen. Obwohl völlig anders aussehend genügt ein Blick um festzustellen, daß man es mit einer Enterprise und nicht mit einem x-beliebigen Schiff zu tun hat - einige Elemente sind ähnlich geblieben, aber das Aussehen läßt keine Zweifel mehr daran, daß die Enterprise nun nicht mehr ausschließlich ein Forschungsschiff ist, sondern auch eine Kampfmaschine mit dem Hauptzweck sich gegen die Borg verteidigen zu können.

Dennoch wurde auf einen knallharten militärischen Look wie bei der Voyager weitgehend verzichtet - die Sets des Raumschiffinneren sehen geradezu gemütlich aus, und obwohl die Brücke sehr funktionell umgestaltet wurde, sieht sie wie ein sehr angnehmer Arbeitsplatz aus. Statt kaltem Grau dominieren warme Braun- und Blautöne mit einem lederartigen Eindruck - eine fliegende Konservenbüchse ist die Enterprise wirklich nicht mehr. Außerdem sieht man hier in einer Atemberaubenden Szene zum allerersten Mal ein Raumschiff in richtiger Nahaufnahme von außen, was der Enterprise größenmäßig in die richtige Perspektive setzt.
 
Das sonstige Set-Design ist unauffällig, aber sehr realistisch - ein großer Teil der Handlung findet unter freiem Himmel statt, was bei Star Trek überhaupt nicht selbstverständlich ist. Die Szenen im Raketensilo wurden tatsächlich in einer stillgelegten Raketen-Abschussbasis mit einer Museumsrakete gefilmt, wodurch die Szenerie besonders echt aussieht. Cochranes Raumschiff hat gegenüber der schicken neuen Enterprise einen herrlich rustikalen Charme, der die Unterschiede zwischen drei Jahrzehnten technischer Entwicklung mit nur ein paar kleinen Andeutungen klar macht. Auch bei den Kostümen wurde wieder einiges umgekrempelt - die Uniformen waren mittlerweile von den einstigen Schlafanzügen zu bequemeren Varianten mutiert, aber die meiste Zeit über werden sie von den Hauptdarstellern erst gar nicht getragen. Das Kostümdesign für die Charaktere des 21. Jahrhunderts ist überraschend unauffällig ausgefallen - es sind eigentlich lockere Klamotten, die man auch heute schon tragen würde.
 
Obwohl First Contact ein stark Schauspieler- und Dialoglastiger Film ist, spielen natürlich die Effekte auch eine nicht zu unterschätzende Rolle. Industrial Light and Magic hatte seit dem ersten Startrek-Film 1979 die Special-Effects produziert und wurde auch wieder für First Contact engagiert, allerdings sollte es das letzte Mal werden, weil bei den nächsten Filmen ILM schon mit anderen Kunden beschäftigt sein wird. Die Effekte in First Contact sind jedoch erstklassig und halten auch den hohen Anforderungen einer Projektion auf eine große Leinwand statt, obwohl erstmals im großen Stil Computergrafiken verwendet wurden. Zwar wurden die meisten Aufnahmen der Enterprise selbst noch mit traditionellen Modellen gedreht, aber die große Raumschlacht mit den Borg besteht zum größten Teil aus CGI-Animationen, die jedoch nicht von den Modellaufnahmen unterscheidbar sind. First Contact hat zwar gegenüber den anderen Filmen relativ wenig Weltraum-Action zu bieten, aber dafür sind die vorhandenen Szenen umso beeindruckender gelungen.
 
Ein sehr wichtiges Element jedes Star Trek-Films ist die Musik, und die wurde beim vorherigen Film wie genauso wie vieles andere vernachlässigt - die Musik von TV-Serienkomponist Dennis McCarthy war zwar nicht direkt schlecht, aber es fehlte ihr einfach an Originalität. Damit sich so etwas bei First Contact nicht noch einmal wiederholen sollte, wurde schon sehr früh entschieden die Filmmusik wieder in die Hände von Jerry Goldsmith zu legen, der bereits die Musik zum ersten und fünften Film komponiert hatte und dessen Star Trek-Thema zur Titelmusik nicht nur von TNG geworden war.

Während Goldsmith in Star Trek V nicht viel neues komponierte und einen großen Teil seiner Score des ersten Films recycelte, übernahm er zwar auch ein paar Schlüsselthemen mit in die Musik von First Contact, schrieb aber auch ein Menge wundervolle neue Melodien - unterstützt wurde er dabei von seinem Sohn Joel, der ein paar Tracks beisteuerte. Genauso wie Jonathan Frakes Regie weiß auch Jerry Goldsmith die passenden Gänge zu schalten: die warme, schwebende Titelmusik wiegt den Zuschauer in einer falschen Geborgenheit, nur um dann mit den matriarchalische Klängen der Borg erschrocken zu werden. First Contact ist außerdem der erste Star Trek-Film seit The Voyage Home, in dem Popmusik zu hören ist - Zefrem Cochrane ist Fan von gutem, alten Rock´n´Roll und läßt auch den Start seines Raumschiffs mit entsprechender Musik begleiten.
 
First Contact ist schlicht und einfach Star Treks Sternstunde: perfekt durchchoreographierte, intelligente Unterhaltung mit viel Spannung und Humor - und das nicht nur für eingefleischte Trekkies, sondern auch für den Gelegenheitszuschauer, denn in Handlung und Dialoge wurde fast kaum bemerkbar soviel Exposition eingebaut, daß kaum Fragen offen bleiben. First Contact ist ein Film, der es schafft den Zuschauer auch nach mehrmaligem Anschauen immer wieder neu zu begeistern.

Zu verdanken ist dies hauptsächlich der Tatsache, daß Paramount das Risiko einging Jonathan Frakes die Regie zu überlassen, aber eigentlich ist First Contact eine große Gemeinschaftsarbeit der Schauspieler, Autoren und den vielen anderen Mitwirkenden - es ist die perfekte Kombination der Filmcrew, die einen perfekten Film ermöglicht hat. An den Kinokassen wurde dies auch besonders belohnt - First Contact spielte alleine in den USA fast 100 Millionen Dollar ein und wurde verdientermassen zum erfolgreichsten aller Startrek-Filme.


Nach der etwas enttäuschenden Special-Edition des siebten Startrek-Films hat es Paramount nun geschafft eine hervorragenden Neuauflage von First Contact hinzukriegen - ein hervorragender neuer Transfer, ordentliche Tonspuren und eine Sammlung von sehr unterhaltsamen und informativen Extras machen diese DVD einfach zu einer, wenn nicht der besten Star Trek-Special-Edition von allen. Zwar gibt es von First Contact auf dieser DVD keinen Director's Cut und auch keine Deleted Scenes, aber alleine für den neuen Transfer und die tollen Extras lohnt sich die Neuauflage dann doch. Die äußerst preiswerte amerikanische Ausgabe der DVD ist im März 2005 erschienen, eine wahrscheinlich gleich ausgestattete, aber viel teurere deutsche DVD wird hierzulande Anfang April erscheinen.

Bild

First Contact war anno 1998 die allererste Startrek-DVD von Paramount, die schon einen hervorragenden Transfer mit Referenzqualität besaß, an dem kaum etwas auszusetzen war. Trotzdem wurde für die neue Special-Edition ein neuer Transfer gemacht, der die kleinen Imperfektionen seines fast sieben Jahre alten Vorgängers ausmerzt und auch die größten Zweifler vom Hocker hauen wird. Hier hat offenbar Jonathan Frakes seinen Einfluß als Regisseur genutzt und dafür gesorgt, daß nicht wieder so ein Debakel wie bei der Neuabtastung von Generations passiert.

Als erstes fällt auf, daß der Bildausschnitt sich gegenüber der DVD geringfügig geändert hat. Von einem Aufzoomen oder Abschneiden kann man hier jedoch nicht sprechen, da offenbar das Framing Szene für Szene etwas angepaßt wurde und so die Bildkomposition verbessert wurde. Generell läßt sich sagen, daß das Bild ein klein wenig nach links unten verschoben und minimal mehr horizontal gestreckt wurde - das fällt aber nur im direkten Vergleich mit dem alten Transfer auf und ist sonst überhaupt nicht bemerkbar.

Die Schärfe ist auf einem allerhöchsten Niveau und hat gegenüber dem alten Transfer, der unter einer etwas zu starken digitalen Aufschärfung litt, eine enorm höhere Detailtreue zu bieten, ohne daß daran künstlich nachgeholfen wurde. Die Schärfe ist sogar so gut, daß die ganz feine Körnigkeit des Filmmaterials zu sehen ist, die zum Glück nicht mit Rauschfiltern entfernt wurde und so ein möglichst perfektes, filmähnliches Aussehen garantiert.

Ein klitzekleines Problem des neuen Transfers ist, daß die Filmvorlage zwar sehr gut gesäubert wurde, aber gelegentlich noch der eine oder andere schwarze Dropout oder Fussel zu sehen ist. Dies hält sich aber in Grenzen und ist auch nur in ohnehin sehr detailreichen Bildbereichen zu sehen, so daß es bei normaler Betrachtung gar nicht auffällt – der alte Transfer war im Vergleich dazu wirklich schmutzig. Bei der neuen DVD muß man schon sehr genau hinschauen um die wenigen Staubkörnchen noch zu entdecken.

Das Farbtiming wurde nur in kleinen Nuancen angepaßt und ist ansonsten identisch zur alten DVD, auf der die Farben schon hervorragend waren. Der neue Transfer hat aber doch einen leicht verbesserten Schwarzwert zu bieten, der besonders die vielen dunklen Borg-Szenen viel bedrohlicher und unheimlicher erscheinen läßt. Die Kompression ist makellos und wird auch mit den etwas körnigeren Szenen problemlos fertig – während der alte Transfer noch auf einen einzigen Layer gequetscht wurde, ist die Bitrate auf der Special-Edition fast schon auf Superbit-Niveau.

Die neue DVD von First Contact ist trotz des nicht hundertprozentig sauberen Transfers mit Abstand die bisher bestaussehenste DVD – und das schließt sogar Nemesis mit ein, dessen DVD nicht einmal ansatzweise an diese hervorragende Abtastung herankommt.

Ton

Die Tonspuren wurden anscheinend von der alten DVD übernommen, allerdings sind die 5.1-Tracks nun mit 448 kbit/s codiert und es wurde eine DTS-Track hinzugefügt. Für Sound-Enthusiasten ist das natürlich eine gute Nachricht, aber ob das bei einem Film, der im Kino nicht mit DTS ausgestattet war wirklich sinnvoll ist, bleibt Ansichtssache. Für alle, die keine Anlage mit DTS-Decoder besitzen, ist immerhin die hervorragende 5.1-Abmischung da.

First Contact wurde natürlich schon im Kino mit 5.1-Ton abgemischt, und die zwei Jahre nach der Premiere erschienene DVD war natürlich auch mit einer 5.1-Track ausgestattet. Die englische Dolby-Digital-Tonspur der neuen DVD entspricht dieser Abmischung, an der man gar nicht groß herumfuhrwerken mußte, weil sie von sich aus so gut wie perfekt ist. Die Musik übernimmt einen Löwenanteil des Raumklangs und nimmt die Surroundkanäle fast genauso kräftig in Anspruch wie die vordere Soundstage. Die Stimmen beschränken sich zwar auf den Center-Kanal, hören sich aber sehr warm und realistisch an.

Wie jeder Startrek-Film hat auch First Contact eine Menge Surroundeffekte aller Kategorien zu bieten, die von unterschwelligen Umgebungsgeräuschen auf der Enterprise bis zu kräftigen, aufschreckenden Geräuschen reichen. Die Abmischung ist sehr detailreich und trägt eine Menge zu der gelegentlich recht unheimlichen Atmosphäre des Films bei. Viele Effekte sind nicht nur einfach punktuell, sondern stark direktional und wandern oft quer durch die gesamte Soundstage, was aber nicht laut und nervig, sondern sehr gut in die gesamte Abmischung integriert klingt.

Die ebenfalls von der alten DVD übernommene 2.0-Surround-Tonspur ist völlig überflüssig, da sogar der Downmix eines DVD-Players von der 5.1-Track viel besser klingt als diese pappige Eigenproduktion von Paramount. Sogar die französische 5.1-Abmischung klingt dagegen noch besser, obwohl diese viele Surroundeffekte gegenüber der englischen Tonspur eingebüßt hat.

Bonusmaterial

Die lang erwartete Special-Edition von First Contact kann auch beim Bonusmaterial voll und ganz überzeugen – zwar sind die Dokumentationen vielleicht nicht ganz so tiefgreifend wie man sich wünschen sollte, aber der Einblick in die Produktion des Films ist trotzdem sehr gut gelungen. Auch das Menüdesign ist beeindruckend – die brandneuen 3D-Animationen sehen fast noch besser als im Film selbst aus und das Borg-Design ist eine willkommene Abwechslung zu den mittlerweile nicht mehr spannenden LCARS-Konsolen.

First Contact ist die erste Startrek-SE, die mit zwei Audiokommentaren ausgestattet ist – sowohl Regisseur Jonathan Frakes als auch die beiden Autoren Brannon Braga und Ronald D. Moore haben jeweils einen Kommentar aufgenommen. Für Jonathan Frakes braucht man in der ersten halben Stunde etwas Geduld, denn er braucht bei seinem Kommentar-Erstversuch einige Zeit um warmzuwerden und richtig interessante Sachen zu erzählen. Dabei hat Frakes natürlich durch seine lockere und ungezwungene Art die Sympathien auf seiner Seite, auch wenn sein Kommentar nicht so informativ ist, wie man sich es sich vielleicht vorgestellt hatte - aber unterhaltsam ist er auf jeden Fall geworden.

Brannon Bragas und Ronald D. Moores zweiter Kommentar schildert die Entstehung des Films aus der völlig anderen Sicht der beiden Drehbuchautoren. Ähnlich wie bei ihrem ersten Kommentar zu Generations sind die beiden auch hier sehr redefreudig und haben eine Menge interessante Details aus den Untiefen der Filmproduktion zu erzählen, die man nicht in jedem Audiokommentar zu hören bekommt. Es wäre vielleicht noch besser gewesen, Jonathan Frakes, Brannon Braga und Ronald D. Moore einen gemeinsamen Kommentar aufnehmen zu lassen, aber das ist wahrscheinlich wegen terminlichen Gründen nicht möglich gewesen.

Production

Making First Contact (20:18) besteht hauptsächlich aus Interviews mit Jonathan Frakes, Patrick Stewart, Rick Berman, LeVar Burton, Alice Krige, Alfre Woodward, Marina Sirtis, James Cromwell, Brent Spiner, Gates McFadden und Michael Dorn. Diese Interviews sind anscheinend zum Teil neu für diese DVD gedreht und teils aus altem Pressematerial entnommen worden, und haben natürlich nur das beste über die Dreharbeiten zu berichten, was man den sehr sympathischen Leuten aber auch gerne abnimmt. Auch wenn diese Interviews inhaltlich nicht sehr viel zu bieten haben, ist diese leider etwas knapp geratene Doku wegen der vielen eingestreuten Videoaufnahmen von den Sets sehr interessant.

The Art of First Contact (16:33) widmet sich den umfangreichen Änderungen, die für das Aussehen von First Contact notwendig waren. Designer John Evans erzählt ausführlich von den Arbeiten an der Gestaltung des Films, wobei die neue Enterprise, die Phoenix und das vulkanische Schiff Priorität haben und in vielen Konzeptzeichnungen und ein paar wohlplatzierten Filmclips gezeigt werden.

The Story (15:28) bringt neben Regisseur Jonathan Frakes die beiden Autoren Brannon Braga und Ronald D. Moore auf den Plan, die von der Entwicklung der Story für First Contact erzählen. Dieses Featurette ist etwas zu voll mit Filmausschnitten, die fast die Hälfe der Viertelstunde ausmachen – und auch die Interviews der beiden Filmemacher sind auch nur eine Wiederholung von dem, was sie in ihrem gemeinsamen Audiokommentar viel ausführlicher erwähnt haben.

The Missile Silo (14:03) dreht sich um das berühmte Raketensilo, das für die Story des Films so wichtig war. Die Produzenten Rick Berman und Martin Hornstein, Designer John Eaves und Herman Zimmerman und Schauspieler Brent Spiner und James Cromwell erzählen wie das Silo und die darin untergebrachte Rakete für den Film genutzt wurden und wie die Dreharbeiten in den beengten Platz abliefen. Die Interviews werden wieder von einer Menge von Fotos und Behind-the-Scenes-Aufnahmen ergänzt.

The Deflector Dish (10:29) beginnt mit einem Voiceover von John Eaves über einen Storyboard-Film-Splitscreen der fantastischen Spacewalk-Szene. Der Zeichner erzählt zusammen mit Designer Herman Zimmerman und Produzent Rick Berman weiter von der Konstruktion des riesigen Sets, das in vielen Fotos, weiteren Storyboards und faszinierenden Videoaufnahmen vom Set zu sehen ist.

From "A" to "E" (6:37) ist eine kurze Dokumentation über die Entwicklung der Enterprise-Sets, aber der Titel ist etwas mißverständlich, denn hier geht es ausschließlich um die Kulissen der neuen Enterprise-E. Rick Berman, Patrick Stewart, Brent Spiner, Herman Zimmerman und Martin Hornstein erzählen hier kurz und knapp, wie die neuen Sets konstruiert wurden und von den Dreharbeiten in ihnen, die auch in einigen B-Roll-Aufnahmen zu sehen sind.

Scene Deconstruction
In den drei Szenen Borg Queen Assembly (11:09), Escape Pod Launch (4:58) und Borg Queen's Demise (3:11) wird eindrucksvoll demonstriert, wie die Effekte des Films entstanden sind. Der Zuschauer wird dabei nicht ganz alleine gelassen, denn die Szenen werden von Alex Jaeger und John Knoll von Industrial Light and Magic kommentiert.

• The Star Trek Universe

Jerry Goldsmith: A Tribute (19:45) ist eine wundervolle kleine Dokumentation über den leider kürzlich verstorbenen Filmmusik-Komponisten. Goldsmith ist selbst in einigen Interview-Ausschnitten zu sehen, aber es kommen auch Jonathan Frakes, Komponist Jay Chattaway, Produzent Martin Hornstein, Tontechniker Bruce Botnick, Illustrator John Evans, Autor Brannon Braga, Michael Okuda und auch Goldsmith's Sohn Joel zu Wort. Statt tränenreichen Kommentaren wird höchst interessantes über Goldsmith und seine Musik erzählt, und man bekommt auch die seltene Gelegenheit ihn in einigen Aufnahmen von den Scoring-Sessions von First Contact bei der Arbeit zu beobachten.

The Legacy of Zefrem Cochrane (12:17) läßt James Cromwell, Rick Berman und Michael Okuda von den Ursprüngen des Charakters und dessen Weiterentwicklung in First Contact erzählen. James Cromwell gibt als Schauspieler den besten Einblick in den Charakter und bleibt nicht nur oberflächlichen Dingen stehen. Hartgesottene Fans werden hier enttäuscht sein, weil die Diskrepanzen zwischen dem Charakter aus der TOS-Folge und dem Cochrane aus First Contact einfach mit künsterlischer Freiheit erklärt wird, aber wenigstens sind die Filmemacher damit ehrlich.

First Contact: The Possibilities (19:29) macht sich Gedanken, ob und wie die Menschheit eines Tages wirklich mit Aliens in Kontakt treten wird. Story Editor Andre Bormanis, Seth Shostak vom SETI-Institut und Bruce Betts und Charlene Anderson von der Planetary Society machen sich allerdings keine großen Illusionen, daß dies in der nächsten Zeit überhaupt passieren wird. Diese Doku ist erstaunlich bodenständig und zeichnet ein sehr realistisches Bild von der heutigen Situation, in der sich die “Alienjäger” befinden.

• The Borg Collective

Unimatrix One (14:14) berichtet von den Ursprüngen und der Entstehungsgeschichte der Borg als neue Bösewichte in The Next Generation. Die Interviews von Rick Berman, Marina Sirtis, Jonathan Frakes, Gates McFadden, LeVar Burton, Michael Okuda, Patrick Stewart und Alice Krige wurden wieder aus altem Pressematerial zusammengesucht und haben keinen wirklich hohen Informationswert für Kenner der Serie, aber wenn man sich nicht sehr gut in Startrek auskennt, bekommt man hier einen interessanten Überblick über die Borg.

The Queen (8:30) ist ein kleines und nicht besonders viel aussagendes Featurette über die Borg-Queen. In alten Interviews erzählt Alice Krige das ganz offensichtliche, gibt aber zumindest ein paar kleine Einsichten in ihre besondere Rolle. Trotzdem wird hier aber nichts gesagt, was von besonderer Wichtigkeit wäre.

Design Matrix (18:09) mit Rick Berman, Jonathan Frakes, Makeup-Designer Michael Westmore, Property Master Alan Sims, Kostümdesigner Robert Blackman, Produzent Martin Hornstein und Set Decorator John Dwyer ist dagegen viel interessanter und gibt einen tiefen Einblick in die Gestaltung der Borg und ihrer Raumschiffe von den ersten Auftritten in TNG bis zu First Contact und Voyager. Neben den Interviews sind wieder viele Fotos, ganz wenige Filmausschnitte und eine Menge interessanter Konzeptzeichnungen zu sehen.

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Storyboards enthält, nun, halt die Storyboards von insgesamt vier Szenen: 1930's Nightclub (43), Hull Battle (48), Hull Battle Alternate Shots (20) und Worf vs. The Borg Alternate Shots (13) – die Zeichnungen sind relativ grob und man kann mit ihnen nur wirklich etwas anfangen, wenn man den Film gut kennt.

Die Photo Gallery enthält eine gut ausgesuchte Sammlung von 50 Pressefotos, Behind-the-Scenes-Aufnahmen und Konzeptzeichnungen, die leider genauso wie die Storyboards nicht ganz Bildschirmfüllend und unkommentiert sind.

Die letzten Extras bestehen aus den Trailern, die hier zum Glück im Gegensatz zu der vorherigen Startrek-Special-Edition nicht vergessen wurden: der Teaser Trailer (1:21) und der Theatrical Trailer (2:21) sind hier genauso wie auf der früheren First Contact-DVD in nicht-anamorphen Widescreen untergebracht worden.



















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