The Original Series - Season 1 
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7.9.2004 #282

Update vom 8.11.2010
von Guido Bibra

Titel Star Trek The Original Series - Season 1 (Raumschiff Enterprise)
Studio Desilu Productions / Norway Corporation (1966/67)
Hersteller Paramount Home Entertainment (2004) EAN 4-010884-591019
DVD-Typ 8x9 Bitrate ø 4,88 max. 8,5
Laufzeit 1407 Minuten Kapitel 7/Episode
Regionalcode 2 (Deutschland) Case Custom-Digipack
Fernsehnorm PAL
Bildformat 1.33:1 16:9 nein
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround 384 kbit/s Englisch 1.0 Mono 96 kbit/s Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch
Untertitel Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Türkisch, Dänisch, Norwegisch, Schwedisch, Holländisch, Tschechisch, Finnisch, Griechisch, Ungarisch, Portugiesisch
Freigabe FSK 12
Extras • Vorschau-Trailer für jede Episode
• Textkommentar für "Die Spitze des Eisbergs", "Talos IV-Tabu" 1 und 2, "Kodos, der Henker"
• Die Geburt einer zeitlosen Legende
• Leben Jenseits von Star Trek: William Shatner
• Wo nie zuvor ein Mensch gewesen ist... Staffel 1
• Reflektionen über Spock
• Klatsch & Tratsch: Romanzen im 23. Jahrhundert
• Trekker Connections Spiel
• Foto-Log
• Sci-Fi-Visionäre
• Trailer zu Star Trek TNG, DS9 und Voyager

Der Film

Space - the final frontier. These are the voyages of the Starship Enterprise. Its five-year-mission: to explore strange new worlds, to seek out new life and new civilizations, to boldly go where no man has gone before.

 


Als am 8. September 1966 die amerikanischen Fernsehzuschauer zum ersten Mal diesen Eröffnungsmonolog hörten, ahnte noch niemand wirklich, was aus dieser seltsamen Science-Fiction-Serie namens Star Trek einmal werden würde. Damals war es nur eine von vielen Fernsehserien, die in einem hart umkämpften Markt ums Überleben kämpfen mußten - bevor die erste Folge auf Sendung gehen konnte, hatte Star Trek einen langen und beschwerlichen Weg vor sich.

Der Erfinder der Idee war Gene Roddenberry, ein abenteuerlustiger Produzent und Autor, der schon über ein Dutzend Fernsehserien und Filme geschaffen hatte, aber immer noch auf einen richtig großen Erfolg hoffte. 1964 bekam er einen Vertrag mit den Desilu Studios zur Entwicklung einer Fernsehserie, allerdings war das Konzept Star Trek nicht ganz einfach zu verkaufen. CBS hatte Gene Roddenberrys Ideen abgelehnt, weil sie zu kompliziert waren und er als Produzent zuwenig Erfahrung hatte - stattdessen setzte der Sender auf Irwin Allens Lost in Space. NBC ging aber auf Roddenberrys Angebot ein und ließ sich dazu überreden, eine erste Testepisode in Auftrag zu geben.

Ein schwerer Start

Ende 1964 entstand die erste einstündige Pilotfolge, der später als ungesendeter, verschollener Pilotfilm unter dem Namen The Cage bekannt wurde und nur sehr wenig mit dem späteren Star Trek gemein hatte. Der Captain der Enterprise hieß noch nicht Kirk, sondern Pike und wurde von Jeffrey Hunter gespielt, und auch die Nebenrollen waren völlig anders besetzt - mit einer Ausnahme: Leonard Nimoy war schon als Mr. Spock dabei, aber sein emotionsloser Charakter war noch nicht ausgearbeitet worden. Bemerkenswert war außerdem, daß der erste Offizier von einer Frau - Majel Barett, der zukünftigen Mrs. Roddenberry - gespielt wurde - so etwas gab es im Star Trek der sechziger Jahre nie wieder.

Die Handlung dieses frühen Pilotfilms drehte sich um Captain Pike, der von Aliens entführt und als Versuchskaninchen mißbraucht wird. Statt auf richtige Science-Fiction-Elemente hatte Gene Roddenberry mehr auf ein personenbezogenes Drama gesetzt, das zwar stark vom Genre-Klassiker Forbidden Planet beeinflußt worden war, aber überhaupt nicht dem versprochenen Konzept vom "Western im Weltraum" entsprach. Die NBC-Studiochefs waren deshalb verständlicherweise von Gene Roddenberrys Star Trek-Pilotfilm enttäuscht und hielten ihn zurecht für zu intellektuell, anspruchsvoll und zu wenig unterhaltsam.

Im Februar 1965 lehnte NBC The Cage ab, sah aber das große Potential der Idee und gab Star Trek noch eine Chance, was zu dieser Zeit äußerst großzügig war. Gene Roddenberry nutzte diese Chance und entwickelte zusammen mit seinem Produktionsteam einige Ideen, von denen die Geschichte seines langjährigen Kollegen Samuel Peeples unter dem Titel Where no man has gone before NBC am besten gefiel und als zweite Pilotfolge in Auftrag gegeben wurde. Diese Episode sollte zum Grundstein für Star Trek werden, wie es heute allen bekannt ist.

Der zweite Versuch

Beim Castingprozess im Sommer 1965 wurden bis auf eine Ausnahme sämtliche Rollen noch einmal neu besetzt. Jeffrey Hunter stand für die Rolle des Captains nicht mehr zur Verfügung, weil er kein Interesse mehr an Star Trek hatte. Statt die Rolle einfach neu zu besetzen, entschloß sich Gene Roddenberry einen ganz neuen Charakter in den zweiten Pilotfilm zu schreiben. Der Captain hieß nun James Kirk und wurde mit dem kanadischen Schauspieler William Shatner besetzt, der aber nicht die erste Wahl war - erst nachdem Jack Lord und Lloyd Bridges abgelehnt hatten, wurde Shatner ausgewählt. Sein Captain Kirk war draufgängerischer und agressiver als der relativ bedachte und ruhige Christopher Pike, was eine wichtige Voraussetzung für den zweiten Pilotfilm war, der deutlich actionorientierter sein sollte.

Leonard Nimoy war als Mr. Spock der einzige Schauspieler, der von der Besetzung des ersten Pilotfilms übrigblieb, wobei sein Charakter auch noch in den nun völlig emotionslosen wissenschaftlichen ersten Offizier umgewandelt wurde, der schon jetzt zwei Drittel des später berühmt-berüchtigten Dreiecks des Captains, dem ersten Offizier und dem Schiffsarzt bildeten. Nur zwei Rollen der späteren Stammbesetzung waren in diesem Pilotfilm schon dabei: James Doohan wurde als Chefingenieur Montgomery Scott gecastet, weil er Gene Roddenberry durch seine Fähigkeit viele Akzente nachahmen zu können begeistert hatte und den Vorschlag machte, aus "Scotty" einen Schotten zu machen. Außerdem war George Takei als Sulu in einer Nebenrolle zu sehen, die aber noch nicht ganz seiner späteren Rolle als Steuermann entsprach. In der Gastrolle des Lt. Mitchell war Gary Lockwood zu sehen, der schon kurze Zeit später in Stanley Kubricks 2001 - A Space Odyssey, einem der berühmtesten Science-Fiction-Filme aller Zeiten, eine tragende Rolle spiele.

Der Plot dieser ersten Proto-Episode war schon das Star Trek, wie es später im Buche stand: die Enterprise durchbricht die galaktische Grenze, und ein Crewmitglied erlangt dadurch übermenschliche Fähigkeiten. Die üblichen Zutaten für das Rezept einer klassischen Trek-Episode werden hier nur allzu deutlich: etwas handfeste Science Fiction, bei der das Schiff so richtig rappelt, ein selbstgemachter Bösewicht, eine Liebesgeschichte und eine kräftige Prügelei mano á mano mit Captain Kirk. So einfach es klingen mochte, es war genau das, was die NBC-Chefetage dazu bewegen konnte, grünes Licht für die Produktion von Star Trek zu geben.

Star Trek geht in Serie

Bevor jedoch fast ein Jahr später die reguläre Produktion der ersten Star Trek-Staffel anlaufen konnte , wurde das Aussehen von Sets und Kostümen noch einmal gründlich überarbeitet. Die Uniformen bekamen ihre bekannte Farbgebung (Kommandanten waren Gelb-Gold, Wissenschaftler Blau und Sicherheit und andere rot) und auch die Kulissen wurde noch verbessert. Außerdem wurden noch einige Schauspieler neu gecastet, darunter auch DeForest Kelly als Schiffsarzt Lenoard McCoy. Damit war das berühmte Kirk-Spock-McCoy-Trio komplett, dessen Spannungen und Kameradschaft schon in den ersten Episoden deutlich demonstriert wurden.

Erst noch in kleineren Nebenrollen waren Nichelle Nichols als Kommunikationsoffizierin Uhura, George Takei als Steuermann Sulu und James Doohan als Scotty zu sehen, die später einmal mit zur Stammbesetzung der Serie und den Kinofilmen gehören würden. Walter Koening als Pavel Chekov war jedoch in der ersten Staffel noch gar nicht dabei - seine Rolle wurde erst im nächsten Jahr hinzugefügt, um der Crew noch mehr Internationalität zu verschaffen. Allerdings war es für die sechziger Jahre schon ein großer Schritt, mit Nichelle Nichols eine schwarze Schauspielerin in einer wichtigen Rolle zu besetzen.

Das Design der Zukunft

Obwohl die Enterprise ein militärisches Schiff sein sollte, wurden die Sets sehr farbenfroh gestaltet, um die Möglichkeiten des Farbfernsehens voll auszuschöpfen. Produktionsdesigner Matt Jefferies gestaltete die Sets und das Modell der Enterprise, dessen besondere Form noch bis heute das Vorbild für viele in Star Trek auftretenden Raumschiffe ist. Gedreht wurde ausschließlich im Studio, auch die zahlreichen sogenannte Außenaufnahmen auf den Planeten waren nur mehr oder weniger aufwendig gestaltete Studiosets, die nicht mal auf den ersten Blick besonders echt aussahen. Darauf kam es aber auch nicht an, denn gerade durch Hintergrunde mit merkwürdigen Farben, seltsame Steine und futuristische Gebäude sollten die Kulissen besonders fremdartig aussehen.

Ein weiteres Markenzeichen von Star Trek war das aufwendige Makeup der Aliens, das in den gesamten drei Staffeln der Originalserie vom John Chambers entworfen wurde. Er war einer der gefragtesten Makeup-Spezialisten in Hollywood und entwarf später unter anderem auch die Affenmasken für Planet of the Apes entwarf. Von ihm stammten Spocks Spitzohren und die phantasievollen Aliens, die zumeist nur humanoide Formen mit leichtem Makeup waren, aber auch manchmal ganz exotische Figuren wie der echsenähnliche Gorn in der Folge Arena. Auch der erste Pilotfilm The Cage hatte mit den Talosianern ganz beeindruckende Alienmasken zu bieten.

Geschichten aus dem Weltraum

Gene Roddenberry schrieb nur ein paar erste Episoden selbst und überließ ansonsten das Schaffen der Drehbücher einem Team von über einem dutzend Autoren, die seine Ideen nach strengen Vorgaben und Regeln in filmbare Scripte umsetzten. Neben einigen nicht so tollen Füllepisoden enthielt schon die erste Staffel viele Klassiker, die halfen das Star Trek-Universum zu definieren. Mit den Klingonen und Romulanern wurden zwei feindliche Alien-Rassen eingeführt, die in der ersten Staffel mehr oder weniger als "Alien der Woche" gedacht waren, aber im Nachhinein zu Stammgäste wurden.

Bemerkenswerte Episoden waren natürlich die Pilotfolge Where No Man Has Gone Before, der doppelte Kirk in Enemy Within, Harry Mudds erster Auftritt in Mudd's Women und natürlich Space Seed, deren Geschichte um den Übermenschen Khan später im dritten Kinofilm weitererzählt wurde. Außerdem gab es mit Tomorrow is Yesterday und The City on the Edge of Forever gleich zwei Zeitreise-Folgen, ein packendes Gerichtsdrama in Court Martial und viele weitere science-fiction-lastige Episoden, die den Zuschauer aber auch nicht zu sehr mit technischen Details überfluten. Auch für den ungesendeten Pilotfilm The Cage konnte noch Verwendung gefunden werden - dieser wurde mit einer Rahmenhandlung ausgestattet und als Doppelfolge The Menagerie gesendet.

Eine schleppender Start

Am 8. September 1966 wurde bei NBC die erste Star Trek-Episode ausgestrahlt, jedoch zu einer etwas ungünstigen Zeit um 20:30 an der Ostküste. Da das NBC-Programm USA-weit gleichzeitig ausgestrahlt wurde, war an der Westküste Star Trek im Nachmittagsprogramm zu sehen - ein Umstand, der nicht gerade die besten Einschaltquoten brachte. Außerdem wurde aus unbekannten Gründen nicht in Produktionsreihenfolge gesendet und mit The Man Trap und Charlie X begonnen, so daß der an dritter Stelle gesendete ursprüngliche Pilotfilm Where No Man Has Gone Before wegen den frühen Kostümen und Kulissen etwas fremd aussah.

Das Fernsehpublikum war nur mäßig begeistert, aber es bildete sich ein fester Kern von Fans, der NBC überzeugen konnte, auch nach der ersten Staffel weitere Folgen zu produzieren. Aber schon nach dem zweiten Jahr konnte nur eine massive Unterschriftenaktion NBC noch dazu bringen, Star Trek ein weiteres Jahr über die Bildschirme flimmern zu lassen - nach der dritten Staffel wurde die Serie ohne ordentlichen Abschluß abgesetzt. Schlechte Sendezeiten und mangelhafte Publicity von NBC waren für das frühe Aus der Serie verantwortlich.

Der schleichende Erfolg

Erst nachdem die letzte Folge abgedreht war, trat Star Trek langsam den Siegeszug an, den es zu dem gemacht hat, was es heute ist. Die Serie ging in "Syndication" - sie wurde an kleinere TV-Sender in den USA und auch in die ganze Welt verkauft, und langsam zu einem Phänomen. Zahlreiche Wiederholungen machten die Serie zum Kultklassiker, und Anfang der siebziger Jahre entstanden Pläne eine Fortsetzung zu produzieren. Diese manifestierten sich zuerst nur in einer kurzlebigen Zeichentrickserie, der alle Originalschauspieler mit der Ausnahme von Walter Koenig die Stimmen liehen, aber nach 22 Episoden zwischen 1973 und 1974 auch eingestellt wurde.

Der weitere Erfolg von Star Trek war aber hauptsächlich der Konkurrenz zu verdanken: als George Lucas 1977 mit Star Wars die erste große Science-Fiction-Welle lostrat, wurde zuerst Star Trek: Phase II, eine neue Fernsehserie geplant, aus der in aller Eile 1979 der erste Star Trek-Kinofilm entstand und damit einen neuen Anfang für das Franchise geschaffen wurde. Zwischen 1979 und 1991 entstanden insgesamt sechs Kinofilme, bevor die Crew der Original-Enterprise nach fünfundzwanzig Jahren in Rente geschickt wurde.

Raumschiff Enterprise

In Deutschland hatte es Star Trek anfänflich fast noch schwerer als in den USA. Erst 1972 kaufte das ZDF eine Reihe von Folgen ein - zuerst aber nur 26 Episoden, die scheinbar wie zufällig aus allen drei Staffeln durcheinander ausgesucht und gesendet wurden. Hinter der Methode steckte aber ein Prinzip: jede Folge wurde von ihrem Inhalt her geprüft, ob man sie dem deutschen Fernsehzuschauer zumuten konnte, und so wurden von den insgesamt 79 Folgen zuerst gerade einmal nur ein Drittel gezeigt. Ein Jahr später kaufte das ZDF noch einmal 13 Episoden kreuz und quer durch alle Staffeln ein.

Gesendet wurde Raumschiff Enterprise jeweils Samstags Abends um 17:45 und mußte damit gegen die Sportschau in der ARD antreten. Der Erfolg war mäßig, denn auch in den USA entwickelte sich Star Trek erst in den nächsten Jahren zu einem richtigen Phänomen. Die deutschen Fans waren zwischen ihrer eigenen Science-Fiction-Serie Raumpatroullie Orion und dem amerikanischen Star Trek hin- und hergerissen, wobei die Raumpatroullie durch die größere Anzahl von Wiederholungen schon ganz von selbst einen Vorteil hatte.

Die deutsche Synchronfassung von Raumschiff Enterprise wurde im Auftrag des ZDF bei Beta-Film in Berlin produziert und war ein echtes Kind der siebziger Jahre. Im Sommer 1972 hatte Rainer Brandts "Schnoddersynchro" von The Persuaders / Die Zwei beim ZDF bereits Furore gemacht, und auf eine ganz ähnliche Art wurde auch Star Trek eingedeutscht. In die Dialogbücher wurden jede Menge flotte Sprüche eingefügt, um die Ernsthaftigkeit der Originalfassung aufzulockern - dazu gehört unter anderem auch Captain Kirks ständige Bezeichnung von Mr. Spock als "Spitzohr".

Die Sprecherbesetzung der deutschen Synchronfassung ist jedoch den Umständen entsprechend gut gelungen. Captain Kirk wurde von Gerd-Günter Hoffmann gesprochen, der den deutschen Zuschauern schon als Sean Connerys Stimme in den James-Bond-Filmen bestens bekannt war und dem Charakter des Captains ganz besondere Züge gab. Für Leonard Nimoys markante Stimme wurde mit Herbert Weicker auch eine ganz gute Umsetzung gefunden, und auch Manfred Schott konnte den zynischen DeForest Kelley gut herüberbringen. Scotty verlor natürlich seinen schottischen Akzent, büßte aber nichts an seiner Trockenheit ein. Sein Sprecher K.E. Ludwig war außerdem zusammen mit Wolfgang Schick und Gerd-Günther Hoffmann der Autor der deutschen Synchronbücher.

Nach der Erstsendung wurden die 39 synchronisierten Folgen erst 1978 wiederholt, offenbar um auf die gerade anrollende Science-Fiction-Welle im Kino mit aufzuspringen. Dank der Kinofilme, die ab 1980 auch auf deutschen Leinwänden zu sehen waren, ließ sich das ZDF noch zu der einen oder anderen Wiederholung hinreißen, allerdings waren die Episoden zu diesem Zeitpunkt schon auf 45 Minuten heruntergekürzt worden um sie besser ins Sendeschema quetschen zu können. Trotz des Nischendaseins bildete sich auch in Deutschland eine große Fanbasis, die gerade im Rahmen der Kinofilme endlich eine Ausstrahlung von allen 79 Star Trek-Episoden forderte.

Das zweite Leben von Star Trek

Mitte der achtziger Jahre kaufte der damals noch junge Privatsender Sat.1 die gesamten deutschen Fernsehrechte von Star Trek und es geschah etwas ganz besonderes: der Sender ließ alle in Deutschland ungesendeten Episoden synchronisieren - im gleichen Synchronstudio und mit fast derselben Sprecher-Besetzung wie bei den vom ZDF bearbeiteten Folgen. Außer einigen Nebenrollen mußte nur McCoys Sprecher umbesetzt werden, weil Manfred Schott inzwischen verstorben war - aber sein Ersatz, Randolf Kronberg, schaffte es den Tonfall seines Vorgängers so genau zu treffen, daß der Unterschied kaum hörbar war.

Sprachlich orientierte man sich natürlich auch an der ZDF-Fassung, so daß wieder jede Menge flapsige Sprüche zu hören sind, die stellenweise aber etwas gekünstelt wirken. Zuerst wurden Anfang 1987 die noch gekürzten ZDF-Folgen wiederholt und im Anschluß daran ab September des Jahres die ungesendeten, neu synchronisierten Folgen. In den nächsten Jahren wurde Star Trek für Sat.1 zu einem Markenzeichen, denn es wurden auch alle anderen Star Trek-Serien ins Programm genommen. Seit 2004 wurden alle Star Trek-Serien auf den Sender Kabel1, der zur gleichen Sendergruppe wie Sat.1 gehört, ausgelagert und waren seitdem schon in mehreren Wiederholungen zu sehen.

In einem Versuch, den deutschen Star Trek-Fans auch die Möglichkeit zu geben, die ungeschnittenen Originalfassungen zu schauen, brachte der Paramount-Videopartner CIC TOS und TNG ab 1995 als VHS-Videos heraus, die pro Kassette jeweils zwei Folgen auf deutsch und englisch enthielten. Anläßlich des 30. Geburtstags der Originalserie ließ CIC sogar die zwei in den bisherigen deutschen Fassungen stark verstümmelten Folgen Amok Time und Metamorphosis sowie die zuvor nie gesendete Episode Patterns of Force synchronisieren. Bis 2004 waren dies die einzigen Veröffentlichungen auf Heimvideo-Medien in Deutschland, ansonsten waren Fans der Serie auf die zahlreichen TV-Wiederholungen von angewiesen.

Star Trek wird digital

Seit 1999 war Star Trek in den USA auch als DVD erhältlich, allerdings nur in sündhaft teuren Einzel-DVDs mit jeweils zwei Episoden pro Disc. Nach den erfolgreichen DVD-Veröffentlichungen des Nachfolgers The Next Generation erschien auch die Original-Serie endlich ab 2004 weltweit in aufwendigen Staffelboxen, die erstmals auch mit Bonusmaterial wie Dokumentationen ausgestattet waren. Für lange Zeit blieben diese DVDs die beste Repräsentation der Serie im Heimkino-Bereich und sind für die meisten Fans auch ein halbes Jahrzehn nach der Veröffentlichung immer noch zufriedenstellend.

2006 überraschte CBS Television, die im Rahmen einer Firmenumstrukturierung des Paramount-Mutterkonzerns nun neue Rechteinhaber von Star Trek geworden waren, mit der Ankündigung, daß die Original-Serie in einer digital restaurierten Version im amerikanischen Fernsehen gesendet werden würde. Dabei wurden nicht nur die Filmvorlagen von den Original-Negativen in High-Definition neu abgetastet und restauriert, sondern auch die meisten Special-Effects durch digital neu gerenderte Versionen ersetzt - angeblich war dieser Schritt notwendig, da die Qualität der originalen Effekte für High-Definition nicht tauglich wären. Die meisten Fans reagierten zurecht mit Empörung auf die Veränderungen, die zwar im Prinzip nicht schlecht aussahen, aber den nostalgischen Charme der Originale verloren hatten.

Schlechtes Marketing und ein Streit um die enormen Kosten der Restauration führten dazu, daß die eigentlich in High-Definition neu abgetasteten Episoden nur im Standard-Format gesendet und von vielen Fernsehstationen erst gar nicht gekauft wurden. Die Hoffnung lag auf dem Heimvideo-Markt, der gerade durch die Einführung der neuen HD-Formate HD-DVD und Blu-Ray in Aufruhr war. Paramount und CBS brachten im November 2007 die erste Staffel der Serie als DVD/HD-DVD-Kombination heraus, die nicht nur wegen des hohen Preises von fast 200 Dollar, sondern auch dem Umstand, daß nur die digital neu erstellten Special-Effects zu sehen waren, sich nicht besonders gut verkaufte.

Nachdem im Frühjahr 2008 der Formatkrieg zugunsten von Blu-Ray entschieden war und HD-DVD von den Herstellern nicht weiter unterstützt wurde, erschien die ursprünglich für den Frühsommer als DVD/HD-DVD geplante zweite Star Trek-Staffel der remasterten Version nur als DVD, der im November die dritte Staffel folgte. Erst im April 2009 erschien darauf eine Blu-Ray der ersten Staffel, während die zweite Staffel noch bis September und die dritte bis Dezember auf sich warten ließ - immerhin korrigierten die Blu-Ray einen der größten Kritikpunkte der HD-DVDs und enthielten auch die ursprünglichen Special-Effects zusätzlich zu den neu digital gerenderten Versionen.

Die Episoden

  • The Man Trap (Das letzte seiner Art)
  • Charlie X (Der Fall Charlie)
  • Where No Man Has Gone Before (Die Spitze des Eisbergs)
  • The Naked Time (Implosion in der Spirale)
  • The Enemy Within (Kirk : 2 = ?)
  • Mudd's Women (Die Frauen des Mr. Mudd)
  • What Are Little Girls Made Of? (Der alte Traum)
  • Miri (Miri, ein Kleinling)
  • Dagger of the Mind (Der Zentral-Nervensystem-Manipulator)
  • The Corbomite Maneuver (Pokerspiele)
  • The Menagerie, Part I/II (Talos IV - Tabu)
  • The Conscience of the King (Kodos, der Henker)
  • Balance of Terror (Spock unter Verdacht)
  • Shore Leave (Landurlaub)
  • The Galileo Seven (Notlandung der Galileo 7)
  • The Squire of Gothos (Tödliche Spiele auf Gothos)
  • Arena (Ganz neue Dimensionen)
  • Tomorrow Is Yesterday (Morgen ist Gestern)
  • Court Martial (Kirk unter Anklage)
  • The Return of the Archons (Landru und die Ewigkeit)
  • Space Seed (Der schlafende Tiger)
  • A Taste of Armageddon (Krieg der Computer)
  • This Side of Paradise (Falsche Paradiese)
  • The Devil in the Dark (Horta rettet ihre Kinder)
  • Errand of Mercy (Kampf um Organia)
  • The Alternative Factor (Auf Messers Schneide)
  • The City on the Edge of Forever (Griff in die Geschichte)
  • Operation--Annihilate! (Spock außer Kontrolle)

Die DVD

Schon seit Ende der neunziger Jahre gab es Star Trek - The Original Series als DVD, allerdings lediglich in den USA, weil die Unterschiede in den lokalisierten Fassungen - besonders in Deutschland - eine Veröffentlichungen mit mehreren Tonspuren schwierig machten. 2004 hatte Paramount die Serie aber endlich für eine weltweite DVD-Veröffentlichung fit gemacht - alle 79 Episoden wurden nicht nur in Europa, sondern auch in den USA neu in Form von drei Boxsets herausgebracht. Für die deutsche Fassung bedurfte das einigen Aufwand, denn es gab trotz der Restaurationsbemühungen von Sat.1 in den neunziger Jahren immer noch eine Menge Schnitte in vielen Folgen.

Statt einfach die unsynchronisierten Stellen nur zu untertiteln und im Original zu belassen, hat sich Paramount die Mühe gemacht diese neu nachzusynchronisieren. Weil inzwischen fast alle Sprecher verstorben oder nicht mehr verfügbar waren, mußten die Synchronstimmen neu besetzt werden - was aber überraschend gut geklappt hat. Andreas Neumann als Kirk, Norbert Gescher als Spock und Joachim Pukaß als McCoy fallen zwar in den ergänzten Stellen auf, aber nicht so drastisch wie es zu befürchten war. In der ersten Season mußten insgesamt folgende elf Episoden nachsynchronisiert werden: Where No Man Has Gone Before, The Enemy Within, Charly X, Miri, Galileo Seven, Court Martial, The Squire of Gothos, A Taste of Armageddon, Space Seed, Errand of Mercy und City on the Edge of Forever.

Die erste Season-Box wartet mit einer ordentlichen Bild- und Tonqualität auf - die Bildtransfer verwenden andere Master als die US-Versionen, sehen aber trotzdem sehr gut aus und auch die englischen 5.1-Tonspuren wurden übernommen. Auch beim Bonusmaterial hat Paramount sich einige Mühe gegeben - auf der achten DVD der Box befinden sich etwa anderthalb Stunden Dokumentationen, Featurettes und andere interessante Dinge. Das Design der Verpackung sah auf den ersten Pressefotos noch wie ein buntes Osterei aus, aber tatsächlich ist die gelbe Plastikbox sehr gut gelungen - sie läßt sich in der Mitte auseinanderklappen, innendrin steckt das Mini-Digipack mit den acht DVDs in einer Pappbanderole samt einem kleinen Booklet.

Inzwischen sind die hier rezensierten DVDs schon wieder veraltet, denn seit 2008 sind die digital remasterten Versionen der Episoden als DVD und Blu-Ray erschienen. Trotzdem haben diese alten deutschen DVDs noch ihre Daseinsberechtigung, denn sie sind die einzige Möglichkeit die Episoden als DVD in ihren ursprünglichen Fassungen ohne die ab 2006 gegen digitale Versionen ersetzten Special-Effects zu schauen, da nur die Blu-Ray die Möglichkeit bietet, auch die Original-Effekte anzuschauen. Außerdem hören sich die deutschen Synchronfassungen auf den HD-Versionen zu tief an, weil die Serie ursprünglich in PAL-Geschwindigkeit eingedeutscht wurde und die HD-Master mit 24 Bildern pro Sekunde laufen.

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Bild

Genau wie alle anderen Star Trek-Fernsehserien wurde auch The Original Series auf 35mm-Film gedreht, aber der Unterschied zu den neueren Serien war, daß Schnitt und Postproduktion auch auf Filmbasis und nicht wie später auf Videobändern durchgeführt wurde. 1998 wurden für eine Ausstrahlung des amerikanischen Science-Fiction-Channel die Original-Interpositive, direkte Kopien der Kameranegative, aus den Paramunt-Archiven geholt, neue Transfer von ihnen gemacht und vorsichtig restauriert. Diese Transfer waren schon die Basis für die ab 1999 erschienen amerikanischen Einzel-DVDs, aber aus nie geklärten Gründen wurden diese Master zwar für die neuen Region 1-Boxsets, aber nicht für die PAL-Versionen der DVDs außerhalb der USA verwendet.

Woher die PAL-Master stammen ist unklar, aber sie wurden vermutlich auch von den Interpositiven abgetastet, jedoch nicht ganz so sorgfältig gesäubert. Das bedeutet für die RC2/4-Versionen der DVDs eine erhöhte Anzahl an Verschmutzungen, aber auch ein etwas schärferes und filmähnlicheres Bild, weil die Transfer vermutlich bedeutend neuer sind und nicht von NTSC nach PAL interpoliert werden mußten. Die Abtastungen sind natürlich progressiv mit 25 Bildern pro Sekunde, da die Filmvorlagen wie auch bei normalen Kinofilmen üblich um 4% beschleunigt wurden. Da es sich um eine paneuropäische Veröffentlichungen handelt, wurden natürlich englischsprachige Bildmaster verwendet - die von den deutschen TV-Ausstrahlungen bekannten Vorspänne sind hier nicht zu sehen.

Die Filmvorlagen wurden zumindest ein wenig gesäubert, aber bei der großen Menge von Material konnte dabei nur eine oberflächliche Reinigung durchgeführt werden - auf ein digitales Cleanup wurde weitgehend verzichtet. Das bedeutet, daß die Transfer schon viel sauberer aussehen als die früheren TV-Ausstrahlungen und Videokassetten, aber immer noch einige Kratzer und Fussel besitzen. Diese treten allerdings nur in Szenen mit Special-Effects besonders gehäuft auf, zum Beispiel bei jeder Modellaufnahme der Enterprise, beim Beamen oder auch wenn ein Bluescreen-Effekt verwendet wird - faktisch immer dann, wenn Verschmutzungen einkopiert wurden.

Erfreulicherweise ist der Rest der Filmelemente bis auf ein paar ganz minimale Dropouts sehr sauber, was man anscheinend den soliden neuen Transfern zu verdanken hat. Hier ist auch die Filmkörnigkeit kaum sichbar, während sie in den effektlastigen Szenen manchmal etwas stärker durchkommt. Die Schärfe ist den Umständen entsprechend erstaunlich gut und entspricht beinahe dem, was man von 35mm-Material aus den sechziger Jahren erwarten kann. Während man auf hochauflösenden Displays schon die Grenzen des Filmmaterials erkennen kann, sehen diese Transfer auch auf großen Röhrenfernsehern geradezu gestochen scharf und sehr lebendig aus.

Genauso beeindruckend geben sich die Farben, von denen Star Trek eine Menge zu bieten hat. Diese waren bei den früheren TV-Ausstrahlungen auch schon überdeulich sichbar, sahen aber manchmal etwas schmutzig oder verblaßt aus. Auf diesen DVDs hingegen strahlen die Farben in ihrer vollen Pracht und sind überhaupt nicht verrauscht oder verschmiert. Der Bildstand ist trotz des sicherlich nicht unproblematischen Quellmaterials absolut stabil, ein ruckelndes Bild wird allerhöchstens von einer hastigen Kamerabewegung verursacht. Die Kompression verhält sich trotz der ziemlich niedrigen Bitrate sehr unauffällig.

Bis auf die stellenweise auftretenden Verschmutzungen, die aber auch schon fast wieder dazugehören, kann man diesen DVDs eine sehr solide Bildqualität bescheinigen - ganz besonders wenn man das hohe Alter und den Ursprung des Quellmaterials bedenkt. Im Gegensatz zu den anderen Startrek-Serien sieht das Original wirklich wie eine Filmprojektion und nicht wie ein Videoband aus.

Ton

Ursprünglich natürlich in Mono abgemischt wurde Star Trek schon für die ersten US-DVDs mit einem 5.1-Upmix ausgestattet, der sich eng an die Vorlage hält in erster Linie die Tonqualität verbessert, aber keine übertriebene Surround-Abmischung ist.

Bei Upmixes von so alten Tonspuren stellt sich zuerst die Frage, ob es noch getrennte Master für Musik, Geräusche und Dialoge gibt oder nur noch eine zusammengemische Mono-Spur übrig war. Bei Star Trek lagen glücklicherweise noch alle getrennten Tonspuren vor, die jedoch alle in Mono waren und für die neue Abmischung sehr vorsichtig "stereoisiert" wurden. Die Musik, die auch auf einigen Soundtrack-Veröffentlichungen immer nur in Mono zu hören war, wurde nur ganz minimal auf der vorderen Soundstage und die Surroundkanäle ausgebreitet, ohne dabei auf ein künstliches Echo zurückzugreifen. Der wirkliche Raumklang wird hauptsächlich durch die Geräusche erzeugt, die an den passenden Stellen wie den vielen Enterprise-"Flybys", aber auch als Umgebunsgeräusche im Raumschiff nicht nur auf den vorderen Kanälen, sondern auch von hinten zu hören sind.

Die Stimmen sind alle in konventioneller Art auf den mittleren Kanal gemischt worden, auf direktionalen Dialog wurde hier verzichtet. Der Klang ist etwas dünner als man heutzutage gewöhnt ist, aber trotzdem noch sehr sauber und unverzerrt - lediglich William Shatners Eröffnungsmonolog rumpelt etwas im Hintergrund. Die Stimmen wirken sehr gut in die restliche Tonspur integriert, offenbar weil damals alles live aufgenommen und nicht später im Studio nachvertont wurde. Der gesamte Klang der englischen Fassung ist trotz des Alters der Tonelemente sehr warm und angenehm, die typischen Einschränkungen im Frequenzumfang und der Dynamik sind deshalb nicht allzu deutlich hörbar. Rauschen, Verzerrungen oder andere Störungen sind überhaupt nicht zu hören. Trotz des Upmixes wirkt diese Tonspur wie aus einem Guß und läßt das Mono-Original, das aus Platzgründen bei den europäischen DVDs weggelassen wurde, überhaupt nicht vermissen.

Die deutschen Synchronfassungen sind hier erstmals auf einer DVD zu hören und wurden auch so gut wie möglich restauriert, allerdings blieb es hier bei der ursprünglichen Mono-Abmischung, weil keine getrennten Dialog-Tonspuren mehr existieren und ein gewaltsamer Upmix nur geschadet hätte. Dennoch ist die Tonqualität überraschend gut und hört sich sogar besser als in den TV-Ausstrahlungen und VHS-Kassetten an. Dabei muß man allerdings zwischen den Folgen, die 1972/73 vom ZDF und denen, die 1987 von Sat.1 synchronisiert wurden, unterscheiden - der Unterschied ist aber tatsächlich kaum hörbar und macht sich nur in einem etwas stärkeren Grundrauschen der älteren Synchronisation bemerkbar.

Weil manche Folgen schon bei der deutschen Erstausstrahlung geschnitten waren, mußten einige kurze Szenen in elf Episoden für die DVD-Veröffentlichung nachsynchronisiert werden. Ein Teil der geschnittenen Szenen wurden schon von Sat.1 im Rahmen der Neuausstrahlung mit den Originalsprechern wiederhergestellt, die aber mittlerweile leider fast alle verstorben sind. Für die Synchronisation der restlichen Szenen hat Paramount daher neue Sprecher auswählen müssen, die man aber nur selten wirklich bemerkt - Andreas Naumann als Kirk, Norbert Gescher als Spock und Joachim Pukaß als McCoy klingen fast wie ihre Vorgänger. Ansonsten gibt es hier keinen Grund zur Beschwerde - natürlich klingt die deutsche Fassung nicht ganz so gut wie die vollständig restaurierte und neu abgemische Originalversion, aber die Qualität ist dennoch sehr gut gelungen.

Die spanischen, italienischen und französischen Fassungen klingen dagegen nicht so gut - besonders die französische Synchro (die eigentlich für Kanada gedacht war) knistert, rauscht und knackt wie eine alte Schallplatte. Erfreulicherweise sind die DVDs aber mit jeder Menge Untertitelspuren in vielen Sprachen ausgestattet.

Bonusmaterial

Das Bonusmaterial der ersten Star Trek-Seasonbox bewegt sich ungefähr im gleichem Rahmen, wie man es schon von den TNG- DS9- und Voyager-Boxsets gewohnt ist. Hier bestehen die Extras aus etwa anderthalb Stunden Material aus verschiedenen neu produzierten Dokumentationen, einer Bildergalerie und sogar einigen Eastereggs. Die versprochenen drei Stunden Bonusmaterial sind es zwar nicht, aber dennoch wir das Bonusmaterial dem Status der Serie gerecht.

Das Menüdesign dürfte der Traum jedes Star Trek-Fans sein: beginnend mit dem bekannten Vorspann der Serie fliegt der Zuschauer ins innere der Enterprise und bekommt eine fast perfekt in 3D gerenderte Schiffsbrücke zu sehen - genauso wie bei den späteren Designs der TNG-Boxen haben sich die CGI-Experten hier richtig ausgetobt.

Insgesamt vier Episoden (Where No Man Has Gone Before, The Menagerie 1+2 und The Conscience of the King) wurden mit einem bewährten Textkommentar von Michael und Denise Okuda ausgestattet, die schon bei allen Special-Editions der Star Trek-Kinofilme dabei waren, aber hier das erste Mal zusammen mit einer Serie zusammenkommen. Die Kommentare sind wie immer äußerst dicht gepackt und enthalten eine Menge kleiner und großer Details, die auch für den am besten informierten Fan noch interessant sein dürften.

The Birth of a Timeless Legacy (23:59) schildert die frühe Entstehungsgeschichte der Serie. William Shatner, Leonard Nimoy, die Produzenten Robert Justman und John D.F. Black, Nichelle Nichols, Drehbuchautorin Dorothy C. Fontana und auch James Doohan und Gene Roddenberry in Archivinterviews erzählen von der Produktion der allerersten Episoden und der vielen Probleme die dabei auftraten. Während sich William Shatner wie in vielen Interviews in den Extras der Kinofilm-DVDs ziemlich pompös aufführt, geben sich Leonard Nimoy und die anderen Leute ziemlich entspannt und gut gelaunt - sogar Gene Roddenberry wirkt in dem Archivmaterial von 1988 sehr humorvoll.

Life Beyond Trek: William Shatner (10:12) hat überhaupt nichts mit Star Trek zu tun, denn hier zeigt William Shatner recht eindrucksvoll, wie gut er mit seinen Pferden umgehen kann. Es bleibt abzuwarten, ob dies vielleicht ein reguläres Featurette der TOS-DVD-Boxen sein wird und ob vielleicht auch noch Leonard Nimoy oder andere Schauspieler auf eine ähnliche Art von ihrem Privatleben erzählen werden.

To Boldly Go: Season One (18:44) ist sozusagen die Fortsetzung von The Birth of a Timeless Legacy und widmet sich den besten Folgen der ersten Staffel. In neuen Interviews kommen nicht nur William Shatner, Leonard Nimoy und Produzent Robert Justman zu Wort, sondern mit Ricardo Montalban und William Campbell auch zwei der berühmtesten Gastdarsteller der Serie. Ihre Erinnerungen sind nicht immer nur positiv und überraschend ehrlich; die zu befürchtende Glorifizierung ist tritt allerhöchstens ansatzweise auf. Mit Ausnahme von William Shatner sind sich alle bewußt, daß sie zwar an einem Stück Fernsehgeschichte mitgewirkt haben, aber dennoch sehr viel Glück und Zufall mit im Spiel war.

In Reflections on Spock (11:57) erzählt Leonard Nimoy ausführlich über den Charakter Spock, wie nah er mit ihm verbunden ist und wie es zu seinen beiden Büchern I am not Spock und I am Spock gekommen ist. Dabei bleibt er nicht nur bei oberflächlichen Dingen, nimmt aber alles mit einer gesunden Portion Witz und Humor.

Kiss & Tell - Romance in the 23rd Century (8:18) läßt sich grob als "Wer hat mit wem?"-Featurette umschreiben. William Shatner, Autorin D.C. Fontana, Leonard Nimoy, George Takei, Nichelle Nichols und Walter Koenig erinnern sich mit viel Vergnügen an die größten Liebesgeschichten der Classic-Serie, insbesondere Kirks zahllose Romanzen und auch Spocks einzige unfreiwillige Affaire.

Trekker Connections (3:40) ist eine Art von Trivia-Spiel, bei dem man die Verbindungen zwischen zwei Schauspielern erraten soll. Leider ist das Spiel nicht interaktiv, sondern läuft einfach nur als kurzer Film ab.

SciFi-Visionaries (16:24) dreht sich um einen besonderen Aspekt der Produktion von Star Trek, dem Schreiben von möglichst vielen originellen Science-Fiction-Geschichten. William Shatner, Dorothy C. Fontana, John D.F. Black und auch Gene Roddenberry in einem Archivinterview erzählen von den Schwierigkeiten die passenden Autoren zu finden und deren Probleme für jede Folge wieder neue Ideen erfinden zu müssen.

Das Photo Log enthält 40 gut ausgesuchte Fotos, die keine simplen Screenshots aus der Serie sind, sondern wirkliches Fotomaterial aus den sechziger Jahren. Leider wurde hier auf erklärende Bemerkungen verzichtet, so daß man die Zusammenhänge mancher Fotos nur schwer erahnen kann.

Wenn man ein bißchen sucht, kann man in den Menüs der achten DVD auch noch drei Eastereggs entdecken, die jeweils von den Red Shirt Logs, einer kurzen Auflistung wieviele Leute vom Sicherheitspersonal dran glauben mußten, eingeleitet werden und dann eine kleine Geschichte zu einem besonderen Ereignis einer Episode erzählen.

Trailer gibt es auf diese DVD-Box wirklich genug: jede einzelne Folge ist mit ihrem Original Preview-Trailer ausgestattet, die sich auf den jeweiligen DVDs befinden. Auf der letzten Disc befinden sich zusätzlich noch neue Trailer für die DVD-Boxen von TNG, DS9 und Voyager.













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