A Fish Called Wanda Special Edition
Cover

13.02.2003

Titel A Fish called Wanda (Ein Fisch namens Wanda)
Studio MGM (1988)
Hersteller MGM Home Video (2003)
DVD-Typ 2x5 (4,35 & 4,28 GB) Bitrate ø 5,32 max. 8,0
Laufzeit 108 Minuten Kapitel 32
Regionalcode 2 & 4 (Europa, Australien) Case Amaray Doppel II transp.
Fernsehnorm PAL Mastering Technicolor
Bildformat 1.85:1 16:9 yes
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround 448 kbit/s Englisch, Deutsch 2.0 Mono 224 kbit/s Kommentar
Untertitel Englisch, Deutsch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Griechisch, Ungarisch, Türkisch, Kroatisch
Freigabe FSK 16
Extras • John Cleeses erster Abschied
• Audiokommentar mit John Cleese
• Schlüpfrigkeiten
• Am Drehort: Fish you were here
• Nicht verwendete und geänderte Szenen eingeführt von John Cleese
• Nachricht von John Cleese
• Trivia Track
• Kinotrailer
• Fotogalerie: Portrait of a Fish

Allgemeines

Wanda (Jamie Lee Curtis), George (Tom Georgeson), Otto (Kevin Kline) und Ken (Michael Palin) klauen die wertvollen Diamanten einer Londoner Ausstellung. Der Raub ist für das seltsame Quartett überhaupt kein Problem, aber bei der Aufteilung der Beute spielt der Gier-Faktor eine große Rolle. Ohne zu wissen, daß George die Beute selbst beiseite geschafft hat, geben Wanda und Otto der Polizei einen anonymen Tip und George wird verhaftet. Während der eiskalte, aber tierliebe und mit einem Stottern gehandicappte Killer Ken damit beschäftigt, ist eine Zeugin aus dem Weg zu räumen, macht sich Wanda an Georges Verteidiger Archie (John Cleese) heran, um herauszufinden wo die Diamanten versteckt sind. Dabei findet sie mehr Gefallen an Archie als dem immer eifersüchtigen und leicht paranoiden Otto lieb ist...

Die Idee zu A Fish called Wanda entstand anfang der achtziger Jahre im Kopf des (Ex)-Monty-Python John Cleese. Zusammen mit Charles Crichton, der sich in den 50ern durch seine Ealing-Studio-Komödien einen Namen machte, begann Cleese die Geschichte um einen Diamantenraub und seine Konsequenzen zu entwickeln. Nach sechs Jahren Vorbereitung, während denen Crichton nebenbei für John Cleeses Firma VideoArts Industrie-Lehrfilme drehte, ging Wanda in die heiße Phase. Nachdem mit Michael Palin - dessen Mitwirkung John Cleese als selbstverständlich eingeplant hatte -, Jamie Lee Curtis und Kevin Kline die Besetzung der Hauptrollen perfekt war, machte das Drehbuch durch den Input der Schauspieler noch einige Metamorphosen durch. Entgegen den Angaben im Vorspann teilten sich John Cleese und Charles Crichton die Regiearbeiten, denn es waren Cleeses Gespür und Crichtons Auge für Komödie gleichermaßen gefragt. Auch eine klar definierte Hauptrolle gibt es nicht, denn die einzelnen Charaktere stehen alle zusammen im Vordergrund. Mit viel Spaß, guter Laune und nur wenigen Problemen wurden die Dreharbeiten in weniger als zwei Monaten beendet. MGM sah A Fish called Wanda jedoch als Risiko und Problem an und startete den Film in den USA zuerst nur in drei Kinos in New York und Los Angeles. Die Resonanz waren aber so positiv, daß sich innerhalb weniger Wochen A Fish called Wanda zu einem der größten Überraschungserfolge des britischen Kinos entwickelte und Kevin Kline sogar einen Oscar als besten Nebendarsteller brachte . Es war der letzte Film des 1999 verstorbenen Charles Crichton - einen besseren Abschluß einer erfolgreichen Karriere als Filmemacher kann man sich kaum vorstellen.

Aber was ist A Fish called Wanda eigentlich? Eine Liebesgeschichte, ein Krimi, ein Drama oder eine Komödie? Die Tagline der englischen Filmposter beschreibt es mit A tale of murder, lust, greed, revenge and seafood sehr treffend, denn es ist von allem ein wenig dabei. Die Einflüsse des urbritischen Monty-Python-Humors sind deutlich und wurden bis ins letzte Extrem ausgereizt. Michael Palins Darstellung des stotternden, aber tierlieben Killers Ken löste genauso wie Kevin Klines fischverzehrender Psycho-Philosoph einige Proteste aus, aber letztendlich haben auch die sich diskriminiert gefühlten Stotterer zugeben müssen, daß der Film ihnen sogar geholfen hat. Das Drehbuch ist gefüllt mit mehreren übereinandergelegten und ineinander verzahnten Plots, die ihren Humor unter anderem auch durch die Unterschiede zwischen Briten und Amerikanern gewinnen, ohne dabei auf die Kosten eines Einzelnen zu gehen. Die meisten Ideen wurden allerdings während der Dreharbeiten entwickelt, was hauptsächlich dem großartigen Zusammenspiel von Jamie Lee Curtis, Kevin Kline, Michael Palin und John Cleese zu verdanken ist.
Ein weiterer Glücksgriff ist John Cleese und Charles Crichton mit dem Filmkomponisten John DuPrez gelungen, dessen Score die vergnüglich-spannende Stimmung des Films perfekt unterstützt und die Drehorte und Themen gekonnt umsetzt. Alleine die ersten paar Noten des Hauptthemas reichen schon um den ganzen Film vor Augen zu führen, und die Aufnahme der Tower Bridge zu Beginn wird mit einer Fanfare (die vernünftigerweise auf "Rule Brittannia" verzichtet) unterlegt, die unmißverständlich sagt: wir sind hier in London, und dies ist ein britischer Film!
Eigentlich ist A Fish called Wanda so konzipiert, daß eine Fortsetzung nicht in Frage kommen würde. Aber knapp zehn Jahre nach der Premiere von Wanda kamen John Cleese, Jamie Lee Curtis, Kevin Kline und Michael Palin noch einmal zusammen um Fierce Creatures zu drehen - kein Sequel im eigentlichen Sinne, aber ein Film ganz im Stil von Wanda, der zwar seinem Vorgänger durchaus ebenbürtig ist aber leider kein so großer Kassenerfolg mehr war.

Noch vor gut zwei Jahren erschien A Fish called Wanda in Deutschland als extralose DVD, die eine Umsetzung der damals erhältlichen US-Version war. Nun hat MGM den Spieß aber umgedreht: die neue Special-Edition wurde zuerst in Europa veröffentlicht und von einer amerikanischen DVD ist noch weit und breit nichts zu sehen. Dabei bietet die europäische DVD neben einem hübschen 16:9-Transfer und ganz ordentlichen Tonspuren auch endlich eine Ausstattung, die diesem Filmklassiker gerecht wird.

Nicht nur beim Inhalt, sondern auch bei der Verpackung hat sich MGM etwas besonderes einfallen lassen. Zwar sind die beiden DVDs in einem durchsichtigen Doppel-Amaray untergebracht, das aber in einem Pappschuber mit Clou steckt: auf der Vorderseite sind Löcher im Karton, durch die man die Köpfe der Hauptdarsteller vom darunterliegenden Cover sehen kann - eine klasse Idee, die das Cover gleich zu einem Hingucker macht.

Etwas unverständlich ist die mengenmäßige Aufteilung der DVDs - eigentlich hätte man erwarten können, daß MGM dem neuen Transfer soviel Platz wie nur möglich auf der ersten DVD schafft, aber leider sind beide Discs nur vom Typ 5. Dadurch muß der 103 Minuten lange Film auf einen Layer gequetscht werden, was der Bildqualität aber zum Glück kaum geschadet hat. Allerdings hätte man dann auch das Bonusmaterial mit dem Film zusammen auf einer einzigen Dual-Layer-DVD unterbringen können - aber die Doppel-DVD hat den Preis nicht beeinflußt, denn die Wanda-SE ging fast überall für um die zwanzig Euro über den Ladentisch.

Diese Special-Edition ist eine der ersten eigenen DVD-Veröffentlichungen von MGM, die den Vertrieb ab Januar 2003 von Fox in Deutschland übernommen haben - auch wenn das Cover einen Druckfehler besitzt, der Fox immer noch erwähnt. Bis auf die merkwürdige Aufteilung auf zwei DVD-5 ist die A Fish Called Wanda Special-Edition aber ein fantastisches Debüt von MGM, das hoffentlich in anderen Veröffentlichungen so weitergeführt wird. Man kann nur hoffen, daß MGM nicht den gleichen Unsinn wie Universal mit Back to the Future macht und den Europäern Extras vorenthält, die später nur auf der US-Veröffentlichung herauskommen. Bis jetzt hat sich diese Befürchtung bei dieser DVD noch nicht bestätigt, und die Extras sehen alle durchaus komplett aus. Meine Empfehlung: sofort kaufen, diese DVD gehört in jede Sammlung!





Bild

Die frühere DVD von A Fish Called Wanda war nur mit einem nicht anamorphen Transfer ausgestattet, der offenbar von einer Laserdisc übernommen wurde. Die Bildqualität war gar nicht mal so schlecht, aber die ziemlich verschmutzte Vorlage ließ den Film zehn Jahre älter aussehen, als er wirklich ist. Für die neue Special-Edition hat MGM aber einen neuen anamorphen Transfer angefertigt, der diesmal A Fish called Wanda eine erstaunliche Verjüngungskur verpaßt.

Die Filmvorlage ist bis auf ein paar wenige punktuelle Dropouts völlig intakt und gibt keinen Anlaß zur Klage. Die Körnigkeit des Films wurde wieder mit einem Rauschfilter bearbeitet, aber diesmal mit größerer Sorgfalt und verbesserter Technik. Das Ergebnis ist ein überraschend detailreiches Bild, dessen Schärfe nur wenig unter dem Optimum liegt, was unter den gegebenen Umständen mehr als akzeptabel ist. Ein wenig "Restrauschen" ist noch übrig geblieben, was aber dazu beiträgt daß der Transfer nicht zu digital aussieht. Die Farben wurden ebenfalls einer Generalüberholung unterzogen und wirken nun viel lebendiger und frischer. Das etwas dreckige, dunkle Aussehen der früheren DVD ist völlig verschwunden und auch die Hauttöne sehen nun natürlich aus.

In einem Punkt ist jedoch die alte DVD besser dran, nämlich bei der Kompression. Hatte der frühere Transfer trotz 4:3-Letterbox noch mehr als 8 mbit/s zu Verfügung, muß sich die neue Fassung mit Datenraten um 5 Mbit/s und teilweise weniger begnügen. Auf normal großen Fernsehern dürfte das nicht ins Gewicht fallen, aber auf hochauflösenden Displays und Projektoren muß man sich auf ein paar Artefakte, hauptsächlich Blockbildung auf Flächen, gefaßt machen. Warum MGM den Film nicht auf eine Dual-Layer-DVD verteilt hat, ist mir absolut schleierhaft.

Ton

Noch spannender als den Transfer habe ich die Tonspuren der neuen Wanda-DVD erwartet, da der Film ursprünglich fürs Kino nur in Mono abgemischt wurde und auch so auch auf allen bisher erschienenen Videos, Laserdiscs und DVDs drauf ist. Eine vermeintliche Dolby-Stereo-Fassung auf einer US-Laserdisc hatte sich genauso wie die mit Dolby Surround beschriftete UK-Videokassette als falsch angegeben herausgestellt - bis heute gab es noch keine einzige Stereo-, geschweige denn Surround-Fassung von A Fish Called Wanda. Als die ersten Ankündigungen der neuen Special-Edition herauskamen, war ich deshalb sehr über die angegebenen 5.1-Tonspuren erfreut und war sehr neugierig, wie MGM den Remix angehen würde.

Zuerst muß man sagen, daß es sich eigentlich um keinen echten Surround-Remix handelt. MGM hat lediglich die getrennten Mono-Tonspuren von Dialog, Musik und Geräuschen genommen und "stereoisiert" - das ist allerdings hauptsächlich mit der Musik geschehen, denn die Stimmen und die Geräusche beschränken sich weiterhin auf den Center. Die Musik existiert zwar auf der Soundtrack-CD in einer diskreten Stereo-Abmischung, aber die wurde hier leider nicht verwendet und stattdessen die Mono-Version hochgemischt. Das mag enttäuschend klingen, aber wie mit der amerikanischen Casino Royale-DVD ist das MGM erstaunlich gut gelungen. Die Soundstage wurde vom Center auf die drei vorderen Kanäle geöffnet und auch etwas auf die Surroundkanäle ausgedehnt - nicht zuviel, aber auch nicht zu wenig und gerade so daß es nicht künstlich klingt. Es ist zwar kein echtes Stereo, aber im laufenden Film hört sich das recht gut an und macht gerade in den "Actionsequenzen" viel Spaß. Richtiger Surroundton mit Effekten wird hier jedoch nicht geboten, was allerdings auch nicht passen würde. A Fish called Wanda besteht zu 90% aus Musik und Dialogen, ein Raumklang-Feuerwerk aus allen Himmelsrichtungen hat der Film nicht nötig.

Einen großen Vorteil gegenüber den alten Mono-Tonspuren hat der Remix durch den enorm verbesserten Frequenzgang und die erhöhte Dynamik, die den Ton längst nicht mehr so topfig und dumpf wie vorher klingen lassen. Auch die Dialoge sind jetzt viel besser verständlich, aber eine gewisse Kratzigkeit läßt sich nicht ändern, da vieles direkt auf dem Set aufgenommen und nicht mehr nachgeloopt wurde. Eine besonders positive Eigenschaft dieser DVD ist aber, daß auf allen Tonspuren inklusive des Audiokommentars eine Tonhöhenkorrektur gemacht wurde - das erlebt man nicht oft und ist gerade bei Wanda ein unschlagbarer Bonuspunkt, da die DVD zuerst in Region 2 veröffentlich wurde.

Oben gesagtes bezieht sich auf die englische Tonspur, die deutsche Fassung gibt es auf dieser DVD ebenfalls in 5.1. Die Abmischung unterscheidet sich jedoch von der Originalfassung erheblich, so wie das bei ähnlichen Upmixes von MGM schon früher der Fall war. Generell zeigt die deutsche Fassung die gleichen Eigenschaften wie die englische Tonspur, allerdings ist der Klang deutlich dumpfer. Besonders der Musik fehlen eine Menge Höhen, und auch die Stimmen klingen nicht so klar wie bei der Originalfassung. Über eine schlechte Synchronisation kann man aber bei der deutschen Version nicht klagen - obwohl A Fish called Wanda in der Originalfassung die furiosesten Dialoge bietet, ist die eingedeutsche Version auch nicht zu verachten und ist mit Recht zu einem Synchro-Klassiker geworden.

Bonusmaterial

Von Null auf Hundert hat sich das Bonusmaterial der Wanda-DVDs gewandelt: die vor über zwei Jahren erschienene Ausgabe hatte als Beigabe nur einen Trailer, aber nun hat sich MGM richtig Mühe gegeben und mit John Cork, der schon die Bond-DVDs produziert hat, eine Special-Edition zusammengestellt, die der Film schon seit langem verdient.

Die Menüs bedienen sich eines cleveren Aquarium-Themas, das die Sehenswürdigkeiten der Unterwasserwelt gekonnt einsetzt. Mit dem Film ansich hat das nur wenig zu tun, aber das Design ist schlicht und einfach gut gelungen. Die bewegten Übergänge sind nicht zu lang, und auch die Kapitelübersicht wurde animiert.

Das Bonusmaterial beginnt schon auf der ersten DVD, denn John Cleese hat sich nicht nehmen lassen einen Audiokommentar aufzunehmen. In seiner typischen trocken-britischen Art erzählt der Ex-Monty-Python nicht nur von den Dreharbeiten, sondern auch von den Vorbereitungen, die immerhin Jahre zurückgehen. Gleich zu Beginn macht er klar, daß Wanda zwar seine Idee war, aber der Film keineswegs eine One-Man-Show ist: Cleese weiß die Arbeit seiner Freunde und Kollegen fast noch mehr zu schätzen als seine eigene. Deshalb redet er nicht hauptsächlich über sich, sondern über andere und hat dabei nur die besten Worte für sie übrig. Technische Dinge kommen dabei gar nicht groß zur Sprache, es wird nur manchmal erwähnt wieviel Takes von einer Szene gedreht wurden, und ein paarmal merkt Cleese mit berechtigtem Stolz an, mit wie wenig Schnitten eine Sequenz auskommt oder wie gut die Kameraführung ist. Ab und zu macht John Cleese kleine Pausen, aber nur um dann wieder mit Volldampf weiterzureden. Langweilig könnte es allenfalls für diejenigen werden, die an Cleeses zurückhaltende Redeweise nicht gewöhnt sind, aber Kenner werden diese Kommentarspur in vollen Zügen genießen können. Ein wenig schade ist nur, daß Michael Palin nicht dabei ist, denn er und John Cleese sind auch schon zusammen auf den Kommentarspuren von Monty Python and the Holy Grail und The Life of Brian zu hören.

John Cleese's First Farewell Performance (48:07) dürfte einigen schon von früheren Videoveröffentlichungen und TV-Ausstrahlungen bekannt sein, denn Ian Johnstone drehte diese Dokumentation während der Dreharbeiten von A Fish called Wanda. Die gesunde und witzige Mischung aus Behind-the-Scenes-Aufnahmen mit viel pythonesquem Unsinn und halb ernsten und halb albernen Interviews ist ein ideales Making-Of, das genauso originell wie der Film selbst wirkt. Meilenweit entfernt vom üblichen Promotion-Allerlei kommt diese Dokumentation nur mit einigen wenigen Filmausschnitten aus, die zudem auch nicht unnötig sind. Obwohl John Cleese deutlich im Mittelpunkt steht (der Titel bezieht sich auf seine häufigen Drohungen sich aus dem Filmgeschäft zurückzuziehen), kommen auch die anderen Schauspieler nicht zu kurz und natürlich hat man hier die einmalige Gelegenheit Charles Crichton, den Meister höchstpersönlich bei der Arbeit zu beobachten. Dies ist mit Abstand eine der besten Filmdokumentationen aus einer Zeit, die sonst nur müde Pressekits und Werbematerial hervorgebracht hat.

Something Fishy (30:30) wurde von John Cork neu für diese DVD produziert und weist alle positiven Eigenschaften von Corks unzähligen früheren James-Bond-Dokumentationen auf. Gedacht als Ergänzung zur First Farewell Performance erinnern sich Schauspieler und Filmemacher in neuen Interviews an die Dreharbeiten und erzählen dabei hauptsächlich Dinge, die in der ersten Dokumentation kaum angesprochen worden, und besonders John Cleese erwähnt mehr davon, wie er mit Charles Crichton begann die Idee des Films zu entwickeln. Einen besonderen Touch erhält Something Fishy aber durch den cleveren Schnitt, der Filmausschnitte effektvoll mit den Interviews kombiniert. Manchmal werden auch Einblendungen und Untertitel für Hinweise und Gags eingesetzt, aber nicht in einer störenden Art und Weise.

Fish you were here: on location (16:31) ist gegen die beiden hervorragenden Dokumentationen eine Enttäuschung. Der Titel verspricht einen Besuch der Londoner Drehorte von A Fish Called Wanda, aber davon bekommt man in diesem für Carlton Cinema hergestellten TV-Featurette kaum etwas zu sehen. Stattdessen bestehen zehn der 16 1/2 Minuten Laufzeit aus Filmausschnitten und der Rest aus Hintergrundinformationen, die man schon längst in den vorherigen Dokus zu sehen bekam. Bei den tatsächlichen "Locations", wenn sie dann einmal zu sehen sind, drängt sich der Moderator so stark in den Vordergrund, daß man kaum etwas von seiner Umgebung mitbekommt. Daraus hätte man viel mehr machen können.

Die Deleted and Alternate Scenes (27:32) sind gleich in 26facher Ausfertigung vorhanden, und zu jeder einzelnen gibt John Cleese eine kurze Einleitung, in der er erklärt warum, wieso und weshalb die Szenen herausgenommen wurden. Vieles davon sind kleine Schnitte die aus Timinggründen durchgeführt wurden, aber es sind auch Sachen dabei die dem Film ein völlig anderen Sinn geben würden. Die Bildqualität ist nicht besonders berauschend und es sind Timecodes am unteren Rand zu sehen, anscheinend handelt es sich hier um eine VHS-Kopie eines Workprints. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen, denn gerade für Kenner des Films ist dies eine Goldgrube, die großen Aufschluß über die verschiedenen Entwicklungsstadien des Films gibt. Die Szene vom alternativen Ende mit Wandas Haiflossen-Schuh ist hier nicht zu sehen, dafür aber am Schluß der Something Fishy-Dokumentation.

A Message from John Cleese (4:43) ist eine Art Trailer, in dem John Cleese in bester Monty-Python-Manier versucht den Film anzupreisen - MGM hat ein Lob verdient, daß dieses wahrscheinlich seltene Stück mit auf die DVD gekommen ist.

Den Theatrical Trailer (1:24) hat MGM extra für diese DVD noch einmal neu anamorph abgetastet, was allerdings der Bildqualität keine nennenswerten Vorteile gebracht hat. Dafür ist dieser Trailer genauso sehenswert wie der Film selbst - obwohl hier keine Aufnahmen speziell für den Trailer gemacht wurden, sind Schnitt und Voiceover

Abgerundet wird dieses exzellente Bonusmaterial von einer kleinen Bildergalerie namens Portrait of a Fish. In den fünf Kategorien Key Stills, Behind the Scenes, Deleted Scenes, The Stars und Publicity Images sind zusammen 96 Bilder untergebracht worden, die leider ein wenig klein geraten sind und oft durch einen Rahmen beschnitten werden. Trotzdem ist dies eine sehr interessante Sammlung von Bildern, die nicht jedem bekannt sein dürften.
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