Garfield
Cover

24.01.2005 #307

Titel Garfield
Studio 20th Century Fox / Davis Productions (2004)
Hersteller 20th Century Fox Home Video (2004)
DVD-Typ 9+5 (5,41 & 3,39 GB) Bitrate ø 6,79 max. 8,0
Laufzeit 76:54 Minuten Kapitel 28
Regionalcode 2 (Deutschland) Case Amaray Doppel I
Fernsehnorm PAL
Bildformat 1.85:1 16:9 yes
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround Englisch, Deutsch 2.0 Surround 192 kbit/s Audiokommentar
Untertitel Englisch, Deutsch
Freigabe FSK ohne Altersbeschränkung
Extras Disc 1
• Hinter-den-Kulissen Special
• 2 Spiele
• Audiokommentar
• Unveröffentlichte Szenen
• Featurette
• 2 Multi Angles
• "Gone Nutty" Special
Disc 2
• Exklusiv-Featurette "Hinter den Kulissen der Synchro"
• 4 Featurettes
• 6 Multi-Angles

Allgemeines

Garfield erblickte das Licht der Welt am 19. Juli 1978 in Form eines Comicstrips, der zuerst in 41 amerikanischen Tageszeitungen erschien. Geboren wurde Garfield, weil sein Zeichner Jim Davis seinen ersten Comicstrip Gnorm Gnat, der nur in einer einzigen Zeitung in seinem Heimatstaat Indiana zu lesen war, nicht weiterverkaufen konnte - mit einem Käfer konnte sich niemand identifizieren. So warf Jim Davis einen Blick auf die Comicstrip-Szene, in der es eine Menge tierische Helden gab - darunter aber hauptsächlich Hunde. Jim Davis, der auf einer Farm aufgewachsen war und so Erfahrungen mit Tieren aller Arten hatte, suchte sich die Spezies aus, die eins der beliebtesten Haustiere des Menschen ist: die Katze.

Weil eine brave, artige Katze erstens langweilig ist und zweitens gar nicht existiert, erdachte Davis einen dicken, verfressenen Kater, dessen Lieblingsbeschäftigung neben fressen und schlafen das Ärgern seines Besitzers ist. Er bekam den Namen Garfield, nach dem Großvater seines Erschaffers, von dem der Kater auch einige Charakterzüge erbte - zum Beispiel seine zynische, grummelige Art. Wie jede Katze ist Garfield reichlich frech, spontan und hat kein unmittelbares Gewissen - aber man verzeiht ihm alles, weil er halt eine Katze ist.

Garfield entwickelte sich schnell zu einem gigantischen Erfolg - schon nach zwei Jahren war der Comicstrip in tausenden Zeitungen auf der ganzen Welt zu lesen. Jim Davis nahm die Vermarktung und Lizensierung von Merchandize-Artikeln und anderem selbst in die Hand, indem er seine eigene Firma Paws Inc. gründete. Bald war Garfield nicht nur eine Comicfigur, sondern ein ganzes Medienimperium aus Fanartikeln, Zeichentrickfilmen und mehr, das nicht immer nur aus Eigennutz bestand und auch oft an wohltätigen Zwecken beteiligt war.

Schon seit Anfang der achtziger Jahre sind Garfield & Co auch Fernsehstars, die in mehreren Zeichentrickfilmen und Serien ihr Unwesen trieben. Die Sendungen waren genauso wie der Comicstrip äußerst beliebt, aber bis ins Kino hat es der schwergewichtige Kater nie geschafft, und seit über zehn Jahren hat es keinen neuen Garfield-Zeichentrickfilm mehr gegeben. Das allgemeine Desinteresse an traditioneller Animation hat dazu geführt, daß Garfield nun in einer völlig anderen Inkarnation endlich den Weg auf die große Leinwand gefunden hat - nicht als Zeichnung, sondern in Form einer Computeranimation in einem Realfilm.

Computeranimierte Tiere - insbesondere Katzen - sind nichts wirklich neues - Disney hat es mit Cats & Dogs versucht und Columbia in den beiden Stuart Little-Filmen - dort wurden aber echte Katzen verwendet und nur die Gesichter animiert. Die erste vollständig aus dem Computer stammende Katze trat als Nebendarsteller in Dreamworks´ Shrek 2 auf und sah eigentlich wie eine normale Katze aus. Diese Anforderungen genügten für den CGI-Garfield jedoch nicht - er mußte seinem gezeichnteten Vorbild gerecht werden und außerdem in eine reale Umgebung integriert werden.

Das CGI-Studio Rhythm & Hues, das bereits in den oben erwähnten Filmen und noch vielen anderen große Erfahrungen mit computeranimierten Tieren gemacht hatte, wurde auch für Garfield verpflichtet und hat den Umständen entsprechend hervorragende Arbeit geleistet. Der dreidimensionale Garfield ist seiner Zeichentrick- und Comic-Vorlage erstaunlich ähnlich, die Kreuzung aus Cartoon-Charakter und echter Katze ist so gut gelungen, daß Garfield nicht wie ein Fremdkörper in der echten Umgebung aussieht. Während Garfields Körper wie eine richtige Katze verhält, ist sein Gesicht von dem charakteristischen breiten Mund und den großen Augen geprägt, die aber auch nicht zu künstlich aussehen.

"Garfield 2004" besteht aber nicht nur aus Computeranimation, sondern auch aus einer dazu passenden Stimme. In den Zeichentrick-Filmen der achtziger Jahre wurde Garfield von dem inzwischen leider verstorbenen Lorenzo Music gesprochen, der in der Real Ghostbusters-Serie auch die Stimme von Pete Venkman war. Der beste Ersatz für Lorenzo Music ist daher der "echte" Pete Venkman Bill Murray, auf deren Dialogaufnahmen der Computercharakter modelliert wurde. Bill Murray stand ganz oben auf der Wunschliste von Produzent und Regisseur, und als eingefleischter Garfield-Fan lehnte er das Angebot natürlich nicht ab. Weil Murray aber gerade in Italien an The Life Aquatic with Steve Zissou drehte, wurde ein Teil seiner Dialoge in Neapel auf einem Schiff aufgenommen - insgesamt dauerten seine Stimmaufnahmen nur etwa zwei Wochen, was aber für eine Voiceoverarbeit eigentlich überdurchschnittlich lang ist.

Obwohl es außer Garfield auch noch eine Menge anderer sprechende Tiere im Film gibt, wurde darauf geachtet, daß die unsichtbare Barriere zwischen Mensch und Tier nicht durchbrochen wurde - ganz wie in einem Film, in dem verschiedene Sprachen gesprochen werden, die aber der Verständlichkeit halber alle übersetzt wurden. Allerdings bewegt hier Garfield seinen Mund wenn er spricht, was er in den Cartoonverfilmungen nie getan hat - dort hört man lediglich seine Gedanken, während er im Film wirklich redet - eine Konzession, die mit dem Sprung auf die große Leinwand dringend notwendig war und tatsächlich sehr gut umgesetzt wurde.

Während Garfields Charakter im Film weitgehend seinem Comic-Vorbild entspricht, wurden die tierischen "Nebenrollen" deutlich abgespeckt. Die Katzen Nermal und Arlene und auch der Hund Luca sind alle dabei - aber für mehr als Mini-Auftritte, die nur ansatzweise an ihre Comic-Charaktere erinnern, hat es leider nicht gereicht. Im Gegensatz zu Garfield sind diese Tiere auch nicht komplett computeranimiert - es wurden echte Tiere gefilmt und nur die Gesichter animiert. Dafür war nicht Rhythm & Hues zuständig, die schon mit Garfield genug zu tun hatten, sondern das kanadische SFX-Studio Rainmaker, das dafür gesorgt hat, daß die Figuren trotz der eindimensionalen Charaktere wenigstens optisch gut gelungen sind.

Garfields "Freund" Odie ist in diesem Film ein ganz normaler Hund, der statt einer aufwendigen Computeranimation einfach nur ein gut trainiertes Tier ist. Jim Davis konnte zum Glück durchsetzen, daß Odie wie in der Comicvorlage nicht redet - eine wichtige Entscheidung, denn ein sprechender Odie wäre ein absolutes Unding gewesen, durch das der Film mit dem Original-Garfield überhaupt nichts mehr gemeinsam gehabt hätte. Auch Odies Herkunft wurde verändert: im Comic ist er der Hund von Jons Freund und temporären Mitbewohner Lyman, während er im Film ein "Präsent" von Liz ist.

Die menschlichen Rollen im Film erinnern noch viel weniger als ihre Comic-Vorbilder, wurden aber auch mit Absicht mehr auf einen Hollywood-Auftritt getrimmt. Garfields Dosenöffner Jon Arbuckle ist eigentlich ein langweiliger Loser, dessen größtes Problem ist ein Date zu kriegen - ihn originalgetreu als reale Person umzusetzen hätte wenig Sinn gehabt. Stattdessen wurde Jon mit dem recht unscheinban Breckin Meyer besetzt, der gerade noch genug "nerdness" besitzt, um zumindest noch ansatzweise seiner Rolle gerecht zu werden. Für einen echten Jon Arbuckle ist Meyer aber viel zu sympathisch, hier hätte besser ein Typ wie ein junger Bill Murray oder Tim Robbins gepaßt.

Die Tierärztin Liz fungiert als Jons "Love Interest", aber im Comic ist sie natürlich überhaupt nicht an Jon interessiert und würde ihn nicht einmal mit der Kneifzange anfassen. Jennifer Love Hewitt mit Brille und dunkel gefärbten Haaren hat ungefähr den gleichen Nerd-Faktor wie Breckin Meyer, so daß die beiden eigentlich ein ganz nettes Paar abgeben - wobei natürlich das ganze Konzept, daß Jon eine Freundin hat, im Gegensatz zu den Grundprinzipien der Comicvorlage steht.

Jennifer Love Hewitt und Breckin Meyer sind keine wirklich schlechten Schauspieler, bekommen in Garfield aber nicht besonders viel zu tun, weil ihre Charaktere unfertig und eindimensional wirken. Richtig loslegen durfte dagegen Stephen Tobolowsky, der in vielen TV- und Kinoproduktionen unzählige kleine und große Nebenrollen hatte, die meist etwas seltsam und unterschwellig komisch sind. In Garfield gibt er die eigentlich unnötige Rolle des Böswichts in einem genauso unnötigen Subplot, der einzig und allein durch seine genüßliche Darstellung des abgedrehten Fernsehmoderators interessant wird.

Trotz der Abweichungen gegenüber der Cartoonvorlage ist die "Besetzung" des Garfield-Films den Umständen entsprechend recht gut gelungen und schafft es trotzdem die Atmosphäre des Comics ganz gut wiederzugeben. Dabei hilft auch das beeindruckende Produktionsdesign, das Jons Haus und dessen Umgebung ein wenig comicartig erscheinen läßt. Die Kameraarbeit von Dean Cundey, der als Stamm-Cinematographer von Steven Spielberg und Robert Zemeckis große Erfahrungen mit CGI-Lastigen Filmen hat, ist ebenfalls erstklassig und macht das beste aus der ansehnlichen Szenerie.

Die musikalische Kulisse besteht aus einer heute für solche Filme anscheinend zur Pflicht gewordenen Mischung von Popsongs und orchestraler Filmmusik, die hier ganz okay ist, aber niemanden vom Hocker reißen wird. Der Titelsong von den Baha Men ist einfach nur nettes, aber vergeßbares Standard-Popgedudel, während die Score von Christophe Beck auch keine großen Ohrwürmer zu bieten hat. Aber auch Garfields eigene musikalische Ader wurde nicht unter den Tisch gekehrt, denn es wurde auch eine kleine Gesangsnummer für den Kater eingebaut, bei der Bill Murray beweist, daß er gar kein schlechter Bluessänger ist.

Die wirklichen Probleme des Films liegen fast ausschließlich im Drehbuch. Geschrieben von Joel Cohen und Alec Sokolow, die anscheinend hauptsächlich ausgesucht wurden, weil sie vor fast zehn Jahren Toy Story geschrieben hatten, sind bei dem Versuch einen 3-Panel-Comicstrip ohne fortlaufende Geschichten in einen abendfüllenden Kinofilm umzusetzen ziemlich gescheitert. Die Story basiert offenbar auf der ersten Zeichentrick-Verfilmung "Here Comes Garfield" von 1982, in der Garfield auch Odie rettet - aber für den Film wurde eine erweiterte Handlung ausgedacht, die sich auf unnötigem Kindergarten-Niveau bewegt. Der gesamte Subplot mit dem erfolgsbesessenen TV-Moderator Happy Chapman ist dermaßen an den Haaren herbeigezogen, daß man sich fragt wofür die Autoren überhaupt bezahlt wurden.

Ungefähr die erste Hälfte des Films besteht aus der Vorstellung von Garfields Welt und ist der beste Teil, weil er am meisten an den Comic erinnert. Sobald Garfield jedoch seinen "cul de sac" verläßt, nimmt die Story merkwürdige Formen an, die nur noch ansatzweise an den klassischen Garfield erinnert. Wirklich originell wirken die Ideen von Cohen und Solokow eigentlich nur, wenn sie gar nicht original sind: die Witze und Anspielungen aus dem Comicstrip wurden optimal umgesetzt und funktionieren auch in der realen Umgebung bestens. Garfields Monologe sind auch weitgehend originalgetreu und wirken mit der Stimme von Bill Murray überhaupt nicht kindisch und teilweise überraschend frech für einen Film, der keine Altersbeschränkung hat. Eins muß man dem Drehbuch allerdings hoch anrechnen: die praktisch vollständige Abwesenheit von Schmalz, Kitsch und erhobenen Zeigefingern, was für einen amerikanischen Film heutzutage sehr bemerkenswert ist.

Die beiden Leute, die das vermeintliche Chaos zusammengehalten haben, sind Regisseur Peter Hewitt und Produzent John Davis (der natürlich nicht mit Garfield-Zeichner Jim Davis verwandt ist). Peter Hewitt hat noch nicht sehr viele Filme gedreht, aber er hat mit Garfield die schwierige Aufgabe gemeistert aus einem schwachen Drehbuch doch noch einen ansehnlichen Film zu machen und ganz nebenbei auch noch das Problem besiegt mit real nicht existierenden CGI-Charakteren zu drehen. An Peter Hewitts schwungvoller und zügiger Inszenierung krankt der Film keinesfalls, die kurze Lauflänge von Netto gerade mal etwas mehr als einer Stunde tut Garfield sogar sehr gut. Der routinierte Produzent John Davis hat schon eine kräftige zweistellige Anzahl von Filmen auf dem Kerbholz und hat schon Sachen von Predator bis zu den Lemmon-Matthau-Spätwerken Grumpy Old Men, Grumpier Old Men und Out to Sea gemacht.

Wenn es nicht das schwache Drehbuch gewesen wäre, hätte aus Garfield ein richtiger Spitzenfilm werden können. So ist der erste Realfilm-Garfield leider nur ein erster Versuch, der wie ein Prototyp wirkt, bei dem ein Teil der Entwicklung noch nicht ganz abgeschlossen war. Warum letztendlich eine solche 08/15-Story mit so hervorragenden Mitteln in Szene gesetzt wurde, läßt sich im Nachhinein sicher nicht mehr rekonstruieren - im Eifer des Gefechts hat wohl niemand so richtig auf die eigentliche Subtanz geachtet. Wenn man aber nicht mit allzu hohen Ansprüchen an die Story an den Film herangeht, wird man sich trotzdem sehr gut unterhalten lassen können - Garfield ist keine Katastrophe, allerhöchstens ein kleiner Unfall, dem man trotz allem noch eine Menge abgewinnen kann.

In Deutschland wurde Garfield von den Kritikern in der Luft zerrissen, was aber sicher an der eingedeutschen Fassung gelegen hat - mit Thomas Gottschalk als Garfields Stimme wurde wieder einmal die deutsche TV-Prominenz vor die Mikrofone gestellt und damit dem Film sämtlicher Witz und Schwung entzogen. Die deutschen Dialoge sind alllerhöchstens für Zuschauer im Kindergartenalter witzig, und die Sprecher wirken unglaublich lustlos und desinteressiert.

Die Amerikaner waren zwar auch nicht restlos begeistert, aber doch etwas freundlicher zu Garfields erstem Kinoautritt , aber der erhoffte Hit wurde der Film dennoch nicht. Man kann nur hoffen, daß die Studiobosse bei Fox erkennen was wirklich schiefgelaufen ist und Garfield in Zukunft noch eine zweite Chance geben werden, denn ein solides Drehbuch auf die gleiche Weise verfilmt könnte noch viel besser als dieser halb mißglückte Erstversuch werden.
Die Strategie auch von im Kino erfolglosen Filmen noch eine aufwendige DVD zu produzieren, damit man wenigstens damit noch etwas verdienen kann, zeigt sich auch hier wieder. Die Garfield-DVD gibt es in Deutschland in zwei Versionen, wie das bei großen "Blockbustern" bei Fox so üblich ist: eine billige 1-Disc-Version und eine Doppel-DVD mit einer zusätzlichen Bonus-Disc, die sich ausnahmsweise bei Garfield richtig lohnt und auch nicht viel teurer ist als die Single-Disc-Version. Die Erstauflage der Doppel-DVD wurde in einer orangen Felltasche als "Special-Fell-Edition" verkauft - ein kleiner Marketinggag, der sich zum Glück nicht großartig im Preis niedergeschlagen hat - wenn man ein bißchen sucht, kann man die Special-Edition sogar ein klein wenig billiger als die normale Disc bekommen. Bis auf kleinere Probleme bei der Bildqualität ist die DVD hervorragend und hilft sogar über den Umstand hinweg, daß der Film nicht so hundertprozentig gelungen ist.
Cover

Bild

Auf den ersten Blick gibt es an der Bildqualität nicht viel zu beanstanden, ganz so wie es bei einem Film sein sollte, der gerade einmal ein paar Monate nach seinem Kinostart auf DVD herausgekommen ist. Bei genauerer Betrachtung fallen dann aber doch einige Einschränkungen auf, die bei einem noch so neuen Film ziemlich seltsam sind und wohl alle eine Folge der digitalen Postproduktion sind.

Kontrast, Helligkeit und vor allen Dingen die Farben sind alles Disziplinen, über die man hier nicht meckern kann. Erstaunlich dagegen ist die schlechte Detailtreue, denn die Schärfe des Transfers bewegt sich auf einem Niveau, das eigentlich nur durch eine absichtlich herbeigeführte Unschärfe entstanden sein kann. Gleichzeitig wurde bei der Schärfe aber auch wieder künstlich nachgeholfen, was man an deutlichen Edge-Enhancement-Nebenwirkungen an den Letterbox-Balken und an fast jeder scharfen Kante im ganzen Film erkennen kann.

Das Bild wurde extrem stark gefiltert und macht einen sehr digitalen, aber trotzdem noch ganz soliden und kaum matschigen Eindruck. Die Körnigkeit wurde fast vollständig eliminiert, tritt aber auf vielen einfarbigen Flächen als unangenehm sichtbares Restrauschen auf, das schon fast wie ein durch schlechte Kompression verursachtes Blockrauschen aussieht - bei der relativ hohen Bitrate kann das aber eigentlich nicht passieren. Erstaunlicherweise hat sich auch der eine oder andere Fussel in den Transfer eingeschlichen, der ansonsten kaum filmverwandte Artefakte zeigt.

Wenn die Schärfe hier ein wenig besser wäre, könnte man diesem Transfer problemlos die volle Punktzahl geben. Das schwammige Bild ist aber gerade bei einem Film mit digitalen Effekten enttäuschend, aber wahrscheinlich wurde der Film gleich so produziert um bei den Effekten Details einsparen und so schneller arbeiten zu können.

Ton

Bei einem so neuen Film hat es keinen Sinn die Qualität der Tonspuren in Frage zu stellen - im Zeitalter der volldigitalen Tontechnik ist eigentlich nur die Abmischung interessant. Auf dieser DVD erwarten den Zuschauer bzw. Zuhörer aber keine großen Überraschungen, allerdings unterscheiden sich die Abmischungen der englischen und deutschen Fassungen deutlich.

Die englische Originalfassung ist eine konventionelle, für eine Komödie ganz typische Abmischung. Der Raumklang wird hauptsächlich durch die Musik erzeugt, die besonders bei den Songs fast genauso laut aus den Rear-Kanälen wie von der vorderen Soundstage. Während die Songs mit einem deutlichen Echo aus den Surroundkanäln unterstützt werden, kommt die restliche Filmmusik ohne damit aus. Surroundeffekte sind nur ganz selten zu hören, das meiste Geschehen spielt sich auf der vorderen Soundstage ab. Von Frontlastigkeit kann aber hier trotzdem nicht die Rede sein, es sein denn man erwartet ein knalliges Surroundfeuerwerk, was zu so einem Film kaum passen würde.

An der deutschen Tonspur hat dagegen das Synchronstudio herumgebastelt, denn die hört sich stellenweise von der Abmischung her anders als die Originalversion. Während die Filmmusik genauso wie bei der englischen Fassung abgemischt wurde, fehlt bei den Songs seltsamerweise der Hall, so daß diese in der deutschen Fassung deutlich frontlastiger und auch etwas dumpfer klingen. Auch die sonstige Räumlichkeit ist nicht so gut gelungen, die wenigen Surroundeffekte der englischen Fassung fehlen teilweise ganz oder sind leiser, und fast alle anderen Geräusche auf der vorderen Soundstage sind nur aus dem mittleren Lautsprecher zu hören. Wenn nicht gerade wegen der schlechten sprachlichen Umsetzung der deutschen Fassung sollte man diese Tonspur wenigstens wegen der schlampigen Abmischung meiden und am besten gleich auf die in allen Bereichen besseren Originalfassung ausweichen.

Auf eine DTS-Tonspur wurde hier verzichtet, was bei so einer relativ zahmen Abmischung auch keinen Sinn gehabt hätte - vielleicht ist dies der Umkehr des derzeitigen Trends auf jede DVD unbedingt eine DTS-Tonspur packen zu müssen, egal ob es sich lohnt oder nicht. Erfreulicherweise wurde bei beiden Tonspuren dieser DVD eine Tonhöhenkorrektur gemacht - ganz sicher bin ich da zwar nicht, weil ich den Film nicht im Kino gesehen habe, aber vom Klang der Stimmen und der Tonarten der Musik kommt es schon hin.

Bonusmaterial

Die Extras sind überraschend umfangreich und weniger für jüngere Zuschauer als für Erwachsene gedacht - dies ist keine Special-Edition, die einfach nur aus ein paar Featurettes und einer Kommentarspur besteht. Alleine die erste DVD ist zwar auch schon ganz gut ausgestattet, aber die besten Dokumentationen befinden sich nur auf der zweiten Disc. Schade ist allerhöchstens, daß die insgesamt drei Featurettes über die Filmproduktion nicht zu einer langen, zusammenhängenden Doku verarbeitet wurden. Das Menüdesign ist schlicht - lediglich das Hauptmenü ist mit einem tanzenden Garfield animiert, alles andere ist statisch, erfüllt aber den Zweck und sieht auch gar nicht so schlecht aus.

Der Audiokommentar mit Regisseur Peter Hewitt und Produzent John Davis gehört zu den unterhaltsameren seiner Art und ist größtenteils szenenspezifisch, auch wenn die beiden Filmemacher ab und zu mal vom aktuellen Geschehen im Film abschweifen. Es geht natürlich hauptsächlich um die Computer-Animationen, aber da Peter Hewitt sich selbst gar nicht so genau mit der Technik auskennt, bleibt dieser Kommentar nicht bei "Das ist jetzt CGI, das hier nicht..."-Gelaber stehen. Viel mehr bekommt man hier einen guten Gesamteindruck von der Entstehung des Films, der auch hilft zu verstehen was letztendlich schiefgelaufen ist - wenn schon Produzent und Regisseur sich nicht mehr sofort an die Namen ihrer Drehbuchautoren erinnern können, wird schon einiges klar. Der Enthusiasmus von Peter Hewitt und John Davis ist ziemlich groß, hauptsächlich weil der Kommentar noch vor der Kinopremiere aufgenommen wurde und man noch gar keine Publikumsreaktionen hatte - gleichzeitig kann man den beiden gar keinen Vorwurf machen, weil sie ihre Arbeit im Grunde genommen sehr gut gemacht haben, was hier besonders gut deutlich wird.

Die Deleted Scenes (16:36) sind hier unkommentiert am Stück zu sehen und enthalten natürlich hauptsächlich Szenen mit halbfertigen Special-Effects sowie einige interessante SFX-Rohfassungen. Wirklich schade ist es eigentlich nur um eine Szene, in der Garfield scheinbar Arlene anhimmelt, aber dann doch nur hinter seinem Frühstück her ist - das wurde offenbar herausgenommen, weil man es als untauglich fürs jüngere Publikum hielt. Alle Szenen haben leider nur VHS-Qualität und sind mit Timecodes und einer Art "Wasserzeichen" bedeckt.

Die Games sind das einzige auf dieser DVD, was direkt für Kinder gemacht ist. Das Find Odie Maze Game ist ein simples Labyrinth-Spiel, in Mixing Moments with Garfield kann man Szenen mit verschiedenen Standbildern der Cartoon(!)-Charaktere zusammenstellen - beides nichts wirklich aufregendes und allerhöchstens für DVD-Besitzer mit einstelligem Alter interessant.

Bringing the Cat to life (7:24) ist eine Mini-Dokumentation, die hier wohl nur draufgepackt wurde um Käufer der Singe-Disc-Version nicht ganz leer ausgehen zu lassen. Interessant ist dieses Werbe-Featurette hauptsächlich wegen der Behind-the-Scenes-Aufnahmen und der gar nicht so schlechten Erklärung der Computer-Effekte.

Grab a Number 2 Pencil: The Evolution of Garfield (6:10) bringt Garfield-Schöpfer Jim Davis auf den Plan, der am Zeichentisch mit dem Stift in der Hand die stilistische Entwicklung des fetten Katers demonstriert und auch seinen vorherigen Cartoonhelden Gnorm Gnat vorstellt. Zu sehen ist das in gleich zwei Kamerawinkeln - in einem ist Jim Davis von vornezu sehen, der andere schaut ihm über die Schulter und zeigt das Zeichenbrett.

Gone Nutty (4:43) macht den Eindruck eine Fortsetzung des für die Ice Age-DVD produzierten Kurzfilms zu sein, aber tatsächlich handelt es sich hier um genau den gleichen Film. Warum Fox den noch einmal auf diese DVD mit draufgepackt hat, ist unklar - vielleicht soll es demnächst eine Fortsetzung von Ice Age geben.

Die zweite DVD ist mit knapp 3,4 Gigabyte nicht gerade besonders voll und enthält auch "nur" eine knappe Stunde an Material, das aber speziell für diese DVD produziert wurde und größtenteils wirklich interessant ist.

The Birth of Garfield (18:43) und The Rise of Garfield (12:57) bilden zusammen eine halbstündige Dokumentation, die sich ausschließlich mit der Karriere von Garfield und seinem Schöpfer Jim Davis beschäftigt und eigentlich gar nichts mit dem Kinofilm zu tun hat. Jim Davis, seine Frau und Geschäftspartnerin Jill und sogar sein Vater und sein Bruder erzählen hier in neuen Interviews von Garfields Entstehung und Aufstieg und geben einen umfassenden und sympathischen Einblick in das Garfield-Imperium. Trotz der relativ kurzen Laufzeit kommt hier eine riesige Menge von Informationen herüber.

Garfield: from Strip to Script (10:03) ist das einzige Doku-Featurette auf diesen beiden DVDs, das anscheinend nach der Kinopremiere entstand und mehr als nur einen schnellen Blick hinter die Kulissen der Filmproduktion gewährt - hier kommen auch die Schauspieler und viele Mitarbeiter der Filmcrew zu Wort. Die Computer-Charaktere spielen zwar auch eine Rolle, werden aber ausschließlich in Zusammenhang mit den menschlichen Darstellern vorgestellt.

Der Illustrated Technical Commentary (11:10) ist eine Art Kurz-Audiokommentar von zwei Special-Effects-Technikern von Rhythm and Hues über eine kleine Auswahl von Schlüsselszenen. Diese werden nicht einfach Linear abgespielt, sondern werden von den beiden Effekt-Magiern auch angehalten, in Rohfassungen gezeigt und es wird sogar zur Erklärung auf dem Bildschirm gezeichnet.

In Deutsche Synchronisation (11:52) geht es eigentlich nur in zweiter Linie um die eingedeutsche Fassung, denn hier dürfen Sprecher Thomas Gottschalk, Ben und Dorkas Kiefer weitgehend sinnfreies über den Film erzählen und weshalb sie so wahnsinnig gut für ihre Rollen geeignet sind.

Hintergrundinfos (4:58) ist noch ein weiteres Werbefeaturette, das im wesentlichen nur eine etwas anders geschnittene, kürzere Version von Bringing the Cat to Life ist und nicht viel neues bietet.

Multi-Angle Content enthält vier sehr aufschlußreiche Special-Effects-Vergleiche in bis zu fünf verschiedenen Bearbeitungsstadien und einen Storyboard-Film-Vergleich:
• Porch Dance (0:37, 5 Winkel)
• Odie's on TV (0:16, 5 Winkel)
• On the Fence (0:14, 5 Winkel)
• Disco Dog! (0:18, 4 Winkel)
• It's Liver Flavoured (0:20, 5 Winkel)
• Storyboard to Film Comparison (1:17, 2 Winkel)






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