The Hitchhiker's Guide to the Galaxy
Cover

9.11.2005 #351

Update vom 18.10.2009
von Guido Bibra

Titel The Hitchhiker's Guide to the Galaxy (Per Anhalter durch die Galaxis)
Studio Touchstone Pictures / Spyglass Entertainment / Everyman Pictures (2005)
Hersteller Touchstone Home Video (2005) EAN 8-717418-044794
DVD-Typ 9 (5,35 GB) Bitrate ø 5,95 max. 9,5
Laufzeit 104:16 Minuten Kapitel 16
Regionalcode 2 (Deutschland) Case Amaray I
Fernsehnorm NTSC
Bildformat 2.35:1 16:9 ja
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround Englisch, Deutsch, Türkisch 1.0 Mono 96 kbit/s Kommentar 1+2
Untertitel Englisch, Deutsch, Türkisch
Freigabe FSK 6
Extras • Zwei Audiokommentare:
  • Mit Regisseur Garth Jennings, Produzent Nick Goldsmith und Schauspielern Martin Freeman und Bill Nighy
  • Mit dem ausführenden Produzenten Robbie Stamp und Sean Solle, Mitarbeiter von Douglas Adams
• Making Of
• Zusätzlich Eintragung in den Reiseführer
• Zusätzliche Szenen
• Wirklich zusätzliche Szenen
• Lied zu Mitsingen: "So Long and Thanks for all the Fish"

Der Film

Es ist Donnerstag, und Arthur Dent hat schon morgens früh das Gefühl, daß dies nicht sein Tag sein wird. Beim Frühstück wird er von Bulldozern gestört, die sein Haus zugunsten einer Autobahn umnieten wollen – das kann er nur verhindern, indem er sich quer vor die Schaufeln legt und einem Beamten namens Mr. Prosser versucht zu trotzen. Als dann sein guter Freund Ford auftaucht, ihn in einen nahegelegenen Pub zerrt und ihn mit Bier und Erdnüssen abfüllt, steht für Arthur entgültig fest, daß es kein ganz normaler Tag werden wird: Ford beichtet ihm, daß er gar nicht aus Guildford stammt, sondern aus dem Sternensystem Betelgeuse kommt und die Erde bald von Vogonen gesprengt werden soll, um Platz für eine Hyperspace-Expressroute zu machen. In letzter Minute gelingt es Ford sich, Arthur und das unverzichtbare Handtuch auf eins der Vogonen-Schiffe zu transportieren, bevor die Erde zerstört wird. Als reisender Reporter für den Hitchhiker’s Guide to the Galaxy, dem besten interplanetaren Reiseführer des Universums, ist dies für Ford kein großes Problem – aber Arthur weiß gar nicht mehr wie ihm geschieht, als er mit seinem Freund plötzlich im Waschraum eines außerirdischen Raumschiffs ankommt...

 


Douglas Adams war einer der ungewöhnlichsten Autoren der Literaturgeschichte, der mit seinem Hitchhiker's Guide to the Galaxy eine ganz neue Form von Science-Fiction erfunden hatte. Ursprünglich begann der Hitchhiker's Guide to the Galaxy 1978 als Hörspiel, die Adams bald auch in Buchform umgesetzt hatte. Während von der Radioserie nur zwölf Episoden produziert wurden und die darauf basiernde Fernsehadaption nur sechs Folgen lang war, wurden sie zu einem genauso großen Erfolg wie die Romane, von denen Douglas Adams in größeren Abständen bis 1992 fünf Stück schrieb. Die Geschichten von Arthur Dent, Ford Prefect, Zaphox Beeblebrox und Trillian wurden nicht nur zu einem weltweiten Erfolg, sondern gehört mittlerweile sogar schon zum literarischen Kulturgut – genügend Einfluß haben Douglas Adams Geschichten auf jeden Fall gehabt.

Die 1981 von der BBC produzierte Fernsehserie war bisher die einzige visuelle Umsetzung des Hitchhiker's Guide to the Galaxy, die bei Fans wegen der Nähe zur Radioserie sehr beliebt war und den Hauptcharakteren ein definitives Aussehen gegeben hatte. Douglas Adams war aber wegen den Differenzen mit Regisseur Alan Bell und den hastigen Dreharbeiten nicht wirklich zufrieden mit der Fernseh-Umsetzung seines Stoffs, obwohl er das Drehbuch selbst geschrieben hatte und auch direkt an der Produktion beteiligt war. Trotz der widrigen Umstände war die Hitchhiker-Fernsehserie ein genauso großer Klassiker wie das Radio-Hörspiel und die Bücher geworden.

Eine Geschichte, viele Varianten

Die verschiedenen Versionen der Geschichte unterscheiden sich teilweise erheblich voneinander, weil Douglas Adams mit jeder neuen Inkarnation den Plot stark veränderte. Dadurch gibt es keine definitive Version der Story, allerdings merkt man deutlich daß die Bücher schon so etwas wie die finale Fassung der Hitchhiker-Saga sein sollen, auch wenn Douglas Adams selbst teilweise mit seinen Romanen auch nie ganz zufrieden war. Gleichzeitig entgegnete er aber auch den Diskussionen der Fans, welche Version nun die "offizielle" sei damit, daß es einfach mehrere parallel existierende Fassungen der Geschichte gibt und keine davon eine andere ersetzen soll.

Zu einer richtigen Kino-Verfilmung kam es lange nicht, obwohl Douglas Adams schon sehr früh äußerst verlockende Angebote dafür gemacht wurden. Aber die oft verwendete Phrase "Starwars with Jokes" und die schlechten Erfahrungen mit der TV-Serie ließen Adams an einem Erfolg zweifeln. 1982 reiste er trotzdem nach Los Angeles, um dort mit den Produzenten Michael Gross und Joe Medjuck und dem Regisseur Ivan Reitman an einem Film zu arbeiten. Obwohl Douglas Adams sich mit den Filmemachern sehr gut verstand und sogar einige Drehbuch-Drafts schrieb, verlief das Projekt im Sand, denn Ivan Reitman und seine Produzenten wandten sich einem anderen Projekt zu, das später unter dem Titel Ghostbusters die Kinokassen klingeln ließ. Danach sah es lange Zeit so aus, als ob es nie mehr eine Kinoversion des Hitchhiker's Guide geben würde.

Ein neuer Anfang und eine Tragödie

Mitte der neunziger Jahre kam jedoch wieder Bewegung in eine mögliche Filmproduktion, als der langjährige Computer-begeisterte Douglas Adams zusammen mit Freunden und Bekannten die Multimedia-Firma The Digital Village gründete und 1998 das interaktive Computerspiel Starship Titanic herausbrachte – schon 1984 war bei Infocom ein Hitchhiker's Guide-Textadventure erschienen, an dem Douglas Adams auch selbst mitgearbeitet hatte. Während dieser Zeit begann Douglas Adams wieder aktiv an einem Filmdrehbuch zu schreiben und kümmerte sich mit seinem Geschäftspartner und Freund Robbie Stamp um einen Vertrag mit einem großen Filmstudio.

1998 unterschrieb Douglas Adams zum späteren Entsetzen vieler Fans einen Filmvertrag mit Touchstone Pictures, einem Studio das zum Disney-Konzern gehört. Viele befürchteten einen schlechten Einfluß von Disney auf den Film, aber Douglas Adams wäre nicht Douglas Adams gewesen, wenn er nicht auf große Freiheiten als Vertragsbedingung bestanden hätte. Gleichzeitig verhandelte Adams mit der BBC über eine Radioadaption der letzten drei Hitchhiker-Romane, die er schon seit 1993 mit einem jungen Radioproduzenten und Autor namens Dirk Maggs geplant hatte.

All diese Projekte kamen am 11. Mai 2001 zu einem jähen Stillstand, als Douglas Adams mit nur 49 Jahren unerwartet an einem Herzinfarkt starb. Er hinterließ nicht nur Millionen trauernder Fans, sondern auch seine Frau Jane, seine sechsjährige Tochter und eine große Familie. Trotz der großen Trauer entscheiden sich seine Familie und seine engsten Freunde bald, seine angefangenen Projekte weiterzuführen, denn Douglas Adams hatte bis zu seinem plötzlichen Tod sehr viel Material gesammelt. Auf seinem Computer fanden sich eine ganze Menge Texte, die schließlich 2002 in einer posthumen Sammlung unter dem Titel Salmon of Doubt veröffentlicht wurden.

Die Rettung des Anhalters

Ebenfalls 2002 wurde der Kinofilm aus der "Development Hell" gerettet. Douglas Adams Freund und Geschäftspartner Robbie Stamp machte es sich zur Aufgabe, Adams' größten Wunsch einen guten Kinofilm der Hitchhiker-Saga zu drehen, Wirklichkeit werden zu lassen. Obwohl weder Regisseur noch Schauspieler feststanden, waren die Vorbereitungen voll im Gange – ein fast fertiges Drehbuch aus der Hand von Douglas Adams existierte, und der Vertrag und die Finanzierung waren unter Dach und Fach. Schließlich begann Anfang 2003 die ernsthafte Preproduction, während der als erstes ein Regisseur und eine Besetzung gefunden werden mußte.

Als Regisseur hatte sich Douglas Adams vor seinem Tod Jay Roach ausgesucht, der aber schließlich aufgrund der langen Verzögerungen nicht mehr aktiv am Film mitwirken konnte, sich aber immer noch als Produzent beteiligte. Von Jay Roach wurde dann der Musikvideo-Regisseur Spike Jonze vorgeschlagen, der aber seinerseits auch wieder ablehnte und stattdessen das britische Musikvideo-Produzentenduo Garth Jennings und Nick Goldsmith, besser bekannt unter dem Namen Hammer & Tongs, ins Spiel brachte. Deren Arbeitsweise gefiel den Produzenten und auch Douglas Adams' engsten Freunden so gut, daß sie einwilligten Garth Jennings als Regisseur und Nick Goldsmith als Mitproduzent zu engagieren.

Hörspiel-Overtüre

Gleichzeitig begannen auch die Vorbereitungen für die Fortsetzung der Radioserie. Dirk Maggs, der schon früher mit Douglas Adams zusammengearbeitet hatte, bekam von Adams' Familie und der BBC grünes Licht, die restlichen drei Bücher umzusetzen. Das war nicht ganz leicht, denn obwohl der Plot der ersten Staffel ungefähr dem der ersten zwei Bücher entsprach, gingen die letzten sechs Episoden in eine völlig andere Richtung, wodurch ein Anschluß an das dritte Buch nur mit einigen erzählerischen Kniffen möglich war.

Dirk Maggs schaffte es aber, die Scripts der neuen Episoden so zu schreiben, daß sie praktisch aus der Hand von Douglas Adams persönlich stammen könnten. Aufgenommen wurden die neuen Episoden wieder mit fast der gleichen Besetzung wie 1978, nur die Stimme des Buchs und einige kleinere Nebenrollen wurden perfekt umbesetzt. Im Herbst 2004 und kurz vor der Premiere des Kinofilms im Frühjahr 2005 wurden die neuen Episoden gesendet und gaben den Fans die lang erwartete Hörspiel-Umsetzung von Douglas Adams gesamter Hitchhiker-Saga, deren liebevolle und originalgetreue Inszenierung restlos begeistern konnte.

Neuer Film, neue Schauspieler

Die Besetzung des Kinofilms gestaltete sich dagegen etwas schwieriger, denn zwanzig Jahre zuvor wäre es vielleicht noch einmal möglich gewesen, die Schauspieler der Radio- und Fernsehserie zu engagieren, aber inzwischen waren Simon Jones, David Dixon, Mark Wing-Davey und die anderen Darsteller einfach zu alt geworden – im Radio spielte dies keine Rolle, aber auf der Kinoleinwand war ein Generationenwechsel unumgänglich. Douglas Adams selbst hatte keine hundertprozentige Besetzungswünsche und bestand nur darauf, daß Arthur Dent von einem Engländer gespielt werden sollte. Kurz vor seinem Tod waren Hugh Grant als Arthur und Jim Carrey als Zaphod im Gespräch, wozu es aber wegen der großen Verzögerungen nicht kommen sollte.

Letztendlich lag die Besetzung in den Händen der neuen Filmemacher, die sich ihrer problematischen Entscheidung bewußt waren und die Schauspieler nie im Alleingang, sondern immer im Einvernehmen mit Douglas Adams' Familie und seinen Vertrauten aussuchten. Das größte Problem bei der Auswahl der Schauspieler war der Einfluß der Originalbesetzung der Radio- und Fernsehserie, denn über zwanzig Jahre lang waren dies die einzige audiovisuelle Umsetzung des Stoffs, und viele konnten sich nichts anderes vorstellen. Für den Film mußte also eine Gratwanderung zwischen einem Ersatz für die Originalbesetzung und etwas völlig neuem gefunden werden – und das gelang erstaunlich gut.

Alte Bekannte mit neuen Gesichtern

Arthur Dent, der typische Durchschnitts-Engländer, wurde in der Radio- und Fernsehserie von Simon Jones gespielt, der Douglas Adams erste Wahl und die Basis des Charakters war - einen völlig ähnlichen Ersatz für ihn zu finden war praktisch unmöglich. Als Nachfolger von Simon Jones wurden eine Menge britische Schauspieler gehandelt, aber sogar Douglas Adams hatte sich selbst nie genau festgelegt. Schließlich hatten sich die Filmemacher auf den Engländer Martin Freeman einigen können, der sich in der BBC-Sitcom The Office gemeinsam mit Ricky Gervais einen Namen als Komiker gemacht hatte. Er besaß zwar keine äußerlichen Ähnlichkeiten zu Simon Jones, konnte den Charakter aber trotzdem erstaunlich gut treffen. Martin Freeman erwies sich als der ideale Arthur Dent, der eine perfekte Brücke zwischen Simon Jones und einer völlig neuen Interpretation des Charakters schagen konnte.

Ford Prefect wurde in den früheren Inkarnationen des Hitchhiker's Guide von zwei verschiedenen Schauspielern gespielt: Geoffrey McGivern war seine Stimme im Hörspiel, während er in der Fernsehserie von David Dixon dargestellt wurde. Beide waren durch und durch britische Charaktere, aber Douglas Adams hat sich in seinen Büchern nie auf ein bestimmtes Aussehen von Ford Prefect festgelegt. Trotzdem war das Entsetzen bei den Fans groß, als angekündigt wurde, daß die Rolle mit dem amerikanischen Hiphop-Musiker und Schauspieler Mos Def besetzt wurde – ein farbigen Amerikaner als Ford Prefect war für viele undenkbar, aber das Aussehen spielte eigentlich keine große Rolle. Mos Def, einer der intelligenteren Hiphop-Musiker und auch gar kein schlechter Schauspieler, machte aus Ford Prefect einerseits einen ganz neuen Charakter, der nicht viel mit David Dixons Ford aus der Fernsehserie gemein hatte, aber erstaunlicherweise sehr nah an Geoffrey McGiverns Interpretation aus der Radioserie herankommt.

Die Besetzung von Zaphod Beeblebrox ist im Film wahrscheinlich diejenige, die dem Vorbild am allernächsten kam. Mark Wing-Davey spielte Zaphod als dümmlichen, angeberischen Weltraum-Playboy, der nun genauso frech und deftig von Sam Rockwell dargestellt wurde. Der amerikanische Schauspieler hatte sich eigentlich als ernster Charakterdarsteller etabliert, aber in der gelungenen Science-Fiction-Satire Galaxy Quest als Komiker überrascht und damit schon einschlägige Erfahrungen im passenden Genre gesammelt. Das Problem mit Zaphods zwei Köpfen und seinem dritten Arm wurde in der Fernsehserie nur sehr schlecht gelöst, während im Film gleich auf einen permanent sichtbaren zweiten Kopf verzichtet wurde. Zaphod ist aber immer noch eine zweiköpfige, dreiarmige Nervensäge, mit der Sam Rockwell viel Spaß hatte und den frechen Tonfall seines Vorbilds ausgezeichnet traf, ohne ihn einfach nur zu imitieren.

Während Trillian alias Tricia McMillan in der alten Fernsehserie mit Sandra Dickinson, einer kleinen amerikanischen Blondine, einfach fehlbesetzt war, fanden die Produzenten des Kinofilms mit Zooey Deschanel die ideale Schauspielerin für die Rolle, die zwar auch aus den USA kam, aber sich dies kaum anmerken ließ. Im Buch als "... slim, darkish, humanoid, with long waves of black hair, a full mouth, an odd little nob of a nose and ridiculously brown eyes..." beschrieben, paßte Zooey Deschanel nicht nur vom Aussehen her perfekt zu ihrem Charakter, sondern brachtet auch die notwendige Intelligenz und charmante Ausstrahlung mit. Zusammen mit Susan Sheridan aus der Radioserie hatte Zooey Deschanel die um Längen beste Interpretation von Trillian auf die Kinoleinwand gebracht, die Douglas Adams Originalidee am allerbesten gerecht wurde und aus dem Charakter eine aktive und liebenswerte Figur macht.

Depressive Roboter, Planetenbauer und ein neuer Rivale

Marvin, der paranoide Androide, ist eigentlich keine Person im eigentlichen Sinn, aber schon immer einer der Hauptcharaktere des Hitchhiker's Guide gewesen. Stephen Moore war seine Stimme in der Radio- und Fernsehserie, dessen tiefe Seufzer meist einfach mit einem Eimer über dem Kopf erzeugt wurden. Marvin sah in der Fernsehserie wie ein überlebensgroßer Spielzeugroboter aus, aber für den Film wurde ein völlig anderes Design entwickelt: ein kleiner, rundlicher Roboter mit einem riesigen Kopf - so ungewöhnlich die Gestaltung sein mag, so perfekt paßt sie zu Marvins depressiver Natur. Als Stimme hätte man eigentlich wieder Stephen Moore engagieren können, aber Alan Rickman spricht Marvin auf eine ganz ähnliche Art genauso gut – eine bessere Stimme für den depressiven Roboter hätte es garnicht geben können. Im Roboterkostüm steckte keine Elektronik, sondern genauso wie bei der Fernseh-Adaption: ein Mensch: Warwick Davis, einer der am meisten beschäftigsten kleinwüchsigen englischen Schauspieler, gab Marvin seine ganz besonderen Bewegungen.

Slartibartfast, der magratheanische Planetenbauer, sollte eigentlich ein kleiner, gebrechlicher Greis sein, der in der Radio- und Fernsehversion vom inzwischen verstorbenen Richard Vernon auch genauso gespielt wurde. Für den Kinofilm wurde das Image des netten alten Manns, das der konventionellen christlichen Gott-Darstellung nicht unähnlich war, grundlegend verändert. In der Rolle ist nun der Engländer Bill Nighy zu sehen, der aus Slartibartfast mehr als nur einen verschrobenen alten Mann macht und seinem Charakter eine Menge Würde und Charme, aber auch einen Funken Unsicherheit gibt. Bill Nighy's Slartibartfast ist kein trotteliger alter Mann mehr, sondern ein eleganter Gentleman mittleren Alters, der sichtbaren Spaß an seiner Arbeit hat.

Der einzige wirklich neue Charakter des Films war Humma Kavula, der von Douglas Adams selbst exklusiv neu für das Filmdrehbuch geschrieben wurde und in keiner anderen Version der Geschichte vorkommt. Ursprünglich als Bösewicht gedacht, ist Humma Kavula im Film ein seltsamer religiöser Führer, der die Wahl zum Präsidenten des Universums gegen Zaphod Beeblebrox verlor und so zu dessen Nemesis wurde. Douglas Adams hatte diese relativ kleine Rolle schon selbst mit John Malkovich im Sinn geschrieben, der den Charakter dann auch im Film mit sichtbaren Vergnügen spielt. Ein weiterer neuer Charakter, der aber nur in einer kleinen Nebenrolle zu sehen ist und nicht sehr im Vordergrund steht, ist Questular Ronk, Zaphods Eifersüchtige Vizepräsidentin, die von der englischen Schauspielerin Anna Chanchellor gespielt wird.

Große grüne Männchen, eine neue Stimme und ein besonderer Gast

Eine große Überraschung des Films sind die Vogonen, die von eindimensionalen Alien-Monstern zu einer ganzen Kultur erweitert wurden. In den früheren Versionen sind die Vogonen nur die brutalen, Planeten-zerstörenden Bösewichte, aber für den Film wurden sie zu einer Alien-Rasse, deren Nische im Universum die obsessive Bürokratie ist - etwas, was in Douglas Adams Büchern bisher nur am Rande angedeutet wurde, aber nun erst richtig entwickelt wurde. Optisch wurden die Vogonen auf eine hervorragende Weise umgesetzt: statt die häßlichen Monster aufwendig mit Computern zu animieren, wurden sie in Lebensgröße von Jim Hensons Creature Workshop erschaffen. Was bei der BBC wie eine Halloween-Gummimaske aussah, ist nun erstaunlich detailreich und sieht wie eine Kreuzung zwischen Nashorn und Bulldogge mit Alien-Touch aus.

Eine der wichtigsten Rollen im Hitchhiker's Guide to the Galaxy ist natürlich die Stimme des Reiseführers, die in allen Inkarnationen als Erzähler dient und in den Radio- und Fernsehversionen von dem einzigartigen Peter Jones gesprochen wurde, der leider schon vor einigen Jahren starb. Für die Fortsetzung der Radioserie wurde deshalb mit William Franklyn ein ganz hervorragender Ersatz gefunden, aber für den Film gelang der Geniestreich, den englischen Autor und Schauspieler Stephen Fry zu engagieren, der auch ein enger Freund von Douglas Adams und damit auch seine persönliche Wahl war. Fry las die Texte mit genau der richtigen britischen Trockenheit und erweckte mit seiner überdeutlichen Aussprache genauso wie schon vor 25 Jahren sein Kollege Peter Jones den Eindruck, überhaupt keine Ahnung von dem zu haben, was er da alles erzählt.

Simon Jones, der ursprüngliche Arthur Dent, ist in einer kurzen Rolle als Magrathea-Hologramm in einer liebevollen Hommage an die alten Hitchhiker-Inkarnationen zu sehen. Ursprünglich soll Simon Jones sogar für die Rolle von Slartibartfast im Gespräch gewesen sein, aber es wäre sehr irritierend gewesen, ihn zusammen mit Martin Freeman auf der Leinwand zu sehen. Für die Stimme von Deep Thought hatten sich die Filmemacher etwas völlig anderes ausgedacht und gaben die Rolle der englischen Schauspielerin Helen Mirren, die eine überraschende Abwechslung zu den vorherigen Versionen des riesigen Supercomputers mit der tiefen, unheimlichen Stimme ist.

In seinen eigenen Worten

Das Drehbuch stammte noch zu einem sehr großen Teil von Douglas Adams selbst. Es wurden keine Veränderungen an der Geschichte mehr gemacht, denn Drehbuchautor Karey Kirkpatrick war nur für eine minimale Überarbeitung zuständig. Der Plot des Films beginnt zwar wie jede andere Inkarnation des Hitchhiker´s Guide to the Galaxy auch, aber an dem Punkt, an dem Arthur und Ford auf der Heart of Gold ankommen und auf Trillian, Zaphod und Marvin treffen, geht die Story völlig neue Wege. Es sind zwar die meisten wichtigen Elemente und Dialoge aus den früheren Versionen vorhanden, aber Douglas Adams hat auch einigen völlig neuen Stoff geschrieben - Humma Kavula und der Zwischenstop auf Vogsphere sind klassisches Adams-Material, das genausogut in den Büchern oder der Radioserie hätte auftauchen können. Der Kinofilm ist kein Remake der früheren Fassungen, sondern eine völlig separate Neuinszenierung einer Grundidee und auch nicht weniger originell - der Balanceakt, die Geschichte in 100 Minuten Film unterzubringen und mit einem eleganten und nicht abrupten Schluß zu beenden, ist hervorragend gelungen.

Völlig neu für den Film geordnet wurden die Beziehungen zwischen den Charakteren, auf die zuvor nie großen Wert gelegt wurde. Das Dreieck zwischen Arthur, Trillian und Zaphod wurde zu einem kleinen Nebenplot gemacht, dessen leise Liebesgeschichte ein wenig Tiefgang in den Film bringt und Arthur und Trillian zu mehr als nur passiven Charakteren macht - und sogar Zaphod bleibt nicht auf Dauer ein arroganter Idiot mit einem Ego von der Größe eines Planetoiden. Die größte Änderung in den Charakteren ist jedoch, daß sie nun auch selbst die Handlung vorantreiben dürfen – etwas, was Douglas Adams erst in seinen späteren Büchern aufgegriffen hatte.

Die neue Welt des Hitchhiker's Guide

Die visuelle Umsetzung des Films ist schlicht umwerfend und trifft haargenau die Phantasie von Douglas Adams. Es wird natürlich ausführlicher Gebrauch von digitalen Special-Effects gemacht, aber dabei auch nicht zu sehr übertrieben - die Vogonen sind zum Beispiel gute alte Handarbeit und ein großer Teil der Kulissen wurde auch ohne Computerunterstützung gebaut. Das Design der Heart of Gold ist ungewöhnlich, aber sehr effektiv - ein kugelrundes Raumschiff ist einmal etwas völlig neues. Die Funktionsweise des Infinite Improbability Drive wird auch sehr anschaulich demonstriert, wenn auch in einer deutlich kondensierteren Art und Weise als in den früheren Fassungen - ein paar äußerst gut gelungene Gags sind dadurch aber trotzdem entstanden.

Am beeindruckensten gelungen war jedoch die "Factory Floor"-Szene auf Magrathea, die die Fabrikhalle der Planetenbauer in einer Form zeigt, die der Phantasie von Douglas Adams erstmals wirklich gerecht wird. Möglich ist geworden war dies nur durch die modernen digitalen Effekte, denn mit konventionellen optischen Tricks wäre diese Szene längst nicht so realistisch geworden und hätte außerdem nicht so weit ausgedehnt werden können. Ansonsten wirkt der Film aber nicht so, als ob er mit Effekten überladen wäre und erreicht sein Aussehen hauptsächlich durch das detaillierte Produktionsdesign, das voll von kleinen und großen Überraschungen und Anspielungen ist.

Anhalter 2.0

Ein weiterer Kernpunkt des Hitchhiker’s Guide to the Galaxy ist die eigentliche Aufmachung des Reiseführers, der auch im Film eine zentrale Rolle spielt. 1981 wurde in der Fernsehserie das "Buch" als Handheld-Computer mit kleiner Tastatur und Bildschirm umgesetzt, dessen Design seiner Zeit weit voraus war und den späteren PDAs erstaunlich ähnlich war. Für den Film wurde der Hitchhiker’s Guide natürlich modernisiert, denn ein einfacher Handheld-PDA mit klitzekleiner Anzeige würde heutzutage nicht mehr besonders futuristisch aussehen. Stattdessen wurde aus dem Reiseführer wieder ein richtiges aufklappbares Buch mit einem für die Kinoleinwand passende Bildschirm im Breitwand-Format. Was geblieben ist, ist die traditionelle “Don’t Panic”-Aufschrift (in großen, freundlichen Buchstaben!), die aber nun auf der Rückseite vorhanden ist, während auf der Vorderseite ein brandneues, elegantes Logo prangt.

Die grafische Gestaltung des Hitchhiker’s Guide wurde in der Fernsehserie mit vermeintlichen Computergrafiken gelöst, die durch ihre Detailverliebtheit begeistern konnte, aber tatsächlich handgezeichnete Zeichentrick-Animationen waren. Für den Kinofilm wurde die Umsetzung der Animationen dem kleinen englischen Grafikstudio Shynola anvertraut, die den ehemaligen Grün-auf-Schwarz-Zeichnungen ein modernes, angenehmeres Aussehen gegeben haben, ohne dabei die ursprünglichen Ideen außer Acht zu lassen. Stellenweise sieht der neue Hitchhiker’s Guide so aus, als ob Shynola mit den Storyboards aus der Fernsehserie gearbeitet hätte – die verspielte, detailreiche Art ist geblieben und es gibt in den Sequenzen eine ganze Menge zu entdecken.

Music to Hitchhike by


Musikalisch war der Hitchhiker’s Guide to the Galaxy bisher nur mit einem einzigen Stück verbunden: 1978 wurde für die Radioserie das Eagles-Instrumental Journey to the Sorcerer als Titelmusik ausgewählt, das mit seinem unverkennbaren Banjo-Intro zum Markenzeichen des Hitchhiker’s Guide wurde. Speziell komponierte Musik gab es in den alten Radio- und Fernsehserien ansonsten nur in Form von Hintergrund-Klangcollagen, die für den Kinofilm alleine nicht ausgereicht hätten. Für den Film wurde deshalb der britische Allround-Komponist Joby Talbot engagiert, dessen Score gar nicht typisch für einen Science-Fiction-Film ist, sondern in einem ähnlichen Stil wie Danny Elfmans Gratwanderungen zwischen düsteren und locker-humorvollen Tönen überrascht.

Journey to the Sorcerer wurde nicht als Titelmusik verwendet, ist aber trotzdem in einer grandios neu instrumentierten Version im Laufe des Films zu hören. Stattdessen eröffnet der Film mit einer umwerfenden jazzigen Produktionsnummer auf Basis des Zitats So long and thanks for all the Fish, wobei das Verschwinden der Delphine vor der Zerstörung der Erde sonst nur am Rande erwähnt wird. Der Song bringt gleich zu Anfang die richtige Atmosphäre in den Film und macht dem Zuschauer deutlich, daß man es mit keinem ganz gewöhnlichen Science-Fiction-Spektakel zu tun haben wird. Im Abspann wird der Film noch von einer anderen Version im Easy-Listening-Stil abgerundet, die Neil Hannon, der zusammen mit Joey Talbot die Popgruppe Divine Comedy bildet, eingespielt hatte.

Ein Anhalter wie kein anderer

Die neue Inkarnation des Hitchhiker's Guide to the Galaxy ist mit keinem seiner Vorgänger vergleichbar und eine völlig andere Sache, die Fans entweder begeistert oder entsetzten wird und für den Durchschnitts-Kinogänger sicher keine einfache Kost ist. Kenner von Douglas Adams' Büchern und der Radio- und Fernsehserien dürften der Film jedoch sehr gut gefallen, obwohl die ersten Trailer nicht sehr vielversprechend waren. Nach der hervorragenden Fortsetzung der Radioserie war der Kinofilm eine willkommene Neufassung des altbekannten Stoffs in völlig neuem Kleid.

Garth Jennings und Nick Goldsmith war die schwierige Aufgabe, Douglas Adams Drehbuch angemessen auf die große Leinwand zu bringen hervorragend gelungen, ohne dabei allzu große Konzessionen an Hollywood machen zu müssen. Man merkt deutlich, daß auch noch lange nach seinem Tod Douglas Adams durch seine Familie und Freunde immer großen genügend Einfluß auf die Produktion des Films hatte und die Filmemacher seine Werke wirklich gut verstanden hatten. Während der ganz große Erfolg des Films erwartungsgemäß ausblieb und manche Kritiker ziemlich negativ reagierten, holte The Hitchhiker's Guide to the Galaxy im Eröffnungswochenende in den USA trotzdem solide 21 Millionen Dollar und konnte seine Produktionskosten ohne Mühen wieder einspielen.

Das offene Ende und das neu erweckte Interesse am Hitchhiker's Guide to the Galaxy machte Hoffnung, daß es doch noch zu einem weiteren Kinofilm kommen würde - aber dem Filmstudio waren wohl die Einspielergebnisse des Films nicht hoch genug, denn eine Fortsetzung läßt weiterhin auf sich warten. Ob es tatsächlich das Restaurant at the End of the Universe auch noch auf die Kinoleinwand schaffen wird, bleibt unklar und die Weiterführung der deutlich veränderten Geschichte dürfe nicht ganz einfach werden - aber Gerüchten zufolge befanden sich im Nachlaß von Douglas Adams auch Konzepte für eine ganze Reihe von Film-Fortsetzungen, so daß sein Einfluß auch in Zukunft immer noch da sein wird.

Die DVD

The Hitchhiker's Guide to the Galaxy wurde nach der Kinopremiere im Frühjahr und Sommer 2005 relativ schnell im Herbst des Jahres von Buena Vista Home Video weltweit als DVD veröffentlicht. In den USA und in Deutschland erschien eine Einzel-DVD mit einer ganz ordentlichen Ausstattung, die trotz der zwei Audiokommentare das ausführliche Making-Of vermissen ließen, das leider nur in England in einer 2-Disc-Ausgabe verkauft wird. Die 2007 in den USA und England veröffentlichte Blu-Ray enthält zwar alle Extras der Einzel-DVD, lassen aber auch die Dokumentation weg, während die deutsche Blu-Ray komplett extralos ist.

Die hier rezensierte DVD ist die deutsche Ausgabe, die durch ein etwas schwaches Authoring leichte Einschränkungen bei der Bildqualität hat, aber trotzdem noch akzeptabel aussieht und sämtliche Extras der internationalen Versionen außer der langen Dokumentation mitbringt. Buena Vista hat mit dieser DVD sicherlich kein Meisterstück hingelegt, aber trotz des nicht ganz perfekten Bilds kann man dieser Veröffentlichung doch ganz zufrieden sein, zumal es in Deutschland nie eine bessere Neuauflage gab.




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Bild

Auf den ersten Blick gibt es an der Bildqualität dieser DVD nicht viel auszusetzen, aber bei genauerer Betrachtung machen sich doch ein paar Defizite bemerkbar, die einerseits vom nicht optimalen Authoring der DVD, aber auch vom verwendeten Super35-Filmformat verursacht wurden.

Die Filmvorlage ist zwar makellos, hat aber bedingt durch das Super35-Format eine stellenweise deutlich sichtbare Körnigkeit, die für sich völlig unproblematisch wäre, wenn sie nicht in manchen Teilen des Films sehr agressiv herausgefiltert worden wäre und so dem Bild einen sehr uneinheitliches Aussehen gibt. Besonders in den hellen Kulissen der Heart of Gold und in der ersten Hitchhiker-Grafiksequenz tritt die Körnigkeit ungewöhnlich stark hervor, während andere Szenen manchmal digital glattgebügelt, aber auch ganz natürlich aussehen.

Die Schärfe ist dem Umständen entsprechend sehr ordentlich, aber bedingt durch das Filmformat und die starken Filter nicht ganz optimal. Die Grafiken des Hitchhiker's Guide sind bemerkenswert scharf und es ist jeder einzelne Buchstabe erkennbar, aber die Realszenen und Special-Effects können mit der nicht ganz so guten Detailtreue nicht ganz überzeugen. Möglicherweise liegt es aber auch daran, daß auf dieser DVD praktisch kein zusätzlicher Schärfefilter zum Einsatz kam und so durch die direkte Konvertierung des digitalen Interpositivs das Bild ein bißchen weich aussieht - dafür sind aber auch keine typischen Schärfeartefakte zu sehen.

Die Kompression ist jedoch das größte Problem dieser DVD, denn bei einer Kapazitätsausnutzung von nur 5.35 Gigabyte für Film, Menü und Extras bleibt nicht mehr viel für das Bild übrig. Die durchschnittliche Brutto-Bitrate von 5,95 mbit/s ist nach Abzug der vier Tonspuren mit je zweimal 448 kbit/s und 96 kbit/s erschreckend niedrig - da ist es kein Wunder daß es auf dieser DVD von Kompressionsfehler nur so wimmelt. Die Filmkörnigkeit verwandelt sich gelegentlich in eine digitale Matsche und besonders in detailreichen Szenen bilden sich an vielen Kanten und Ecken Artefakte, die mit einer besseren Platzausnutzung auf der DVD einfach hätte vermeiden

Mit vorsichtigerem Filtern und einer ausgewogeneren Kompression hätte diese DVD trotz Super35 richtig gut aussehen können. Hier hat sich Buena Vista einfach keine Mühe gegeben und einfach ein 08/15-Encoding gemacht, das für eine aktuelle DVD sehr enttäuschend ist und auf kleineren Bildschirmdiagonalen vielleicht noch gut aussieht, aber auf großen LCD-Screens sicher kein Vergnügen mehr ist.

Ton

Im Gegensatz zur Bildqualität kann der Ton dieser DVD auf der ganzen Linie überzeugen. Zwar werden Sound-Enthusiasten sich über den Mangel einer DTS-Tonspur beklagen, aber an den Dolby Digital-Tracks ist auch nichts auszusetzen – Buena Vista hat sogar daran gedacht, für alle Tonspuren eine PAL-Speedup-Korrektur zu machen.

Die englische Tonspur macht einen sehr modernen und verspielten Eindruck. Es ist zwar kein richtiges Surround-Spektakel, aber dennoch eine sehr detailreiche Abmischung mit einigen netten Überraschungen. Die vordere Soundstage bietet ein breites Stereo-Spektrum mit einer realistischen Klangkulisse, die sich oft auch auf die hinteren Lautsprecher ausbreitet und so einen angenehmen Raumklang erzeugt. Die Musik trägt einen großen Teil dazu bei, sie ist sehr breit abgemischt worden und hat eine stark ausgeprägtes Stereo-Spektrum. Die Verständlichkeit der Dialoge ist ausgezeichnet, und obwohl sich die Stimmen die meiste Zeit auf den Center-Lautsprecher beschränken, wandern sie gelegentlich auf der vorderen Soundstage umher.

Die deutschen und türkischen Tonspuren sind bis auf die Dialogspuren, denen leider einiges an Räumlichkeit fehlt, in den Abmischungen so gut wie identisch. Sprachlich hinkt die deutsche Fassung jedoch weit hinter der englischen Version her, und um wenigstens den besseren Klang der Stimmen genießen zu können, sollten Englisch-Unkundige die Originaltonspur mit zugeschalteten deutschen Untertiteln schauen.

Bonusmaterial

Die Extras der deutschen Hitchhiker's Guide to the Galaxy-DVD sind nicht gerade besonders zahlreich, aber die beiden Kommentarspuren und die Deleted Scenes sind wirklich interessant. Die Abwesenheit einer längeren Dokumentation – die es nur im englischen 2-Disc-Set gibt – ist hier besonders schade, und auch einen Trailer sucht man hier vergebens. Das Menüdesign wirkt auf den ersten Blick fast schon zu einfach, ist aber an das Design des Hitchhiker's Guide aus dem Film angelehnt worden und damit natürlich mit voller Absicht so simpel gestaltet.

Der erste Audiokommentar mit Garth Jennings, Nick Goldsmith, Martin Freeman und Bill Nighy ist eine sehr unterhaltsame Angelegenheit und zeigt welch einen riesigen Spaß die Filmemacher und Schauspieler bei den Dreharbeiten gehabt haben. Das Hammer & Tongs-Duo und die beiden Schauspieler plaudern am laufenden Band aus dem Nähkästchen und hangeln sich mir viel Humor von Anekdote zu Anekdote, aber dabei werden auch eine riesige Menge Informationen über die Entstehung des Films erwähnt und viel über die gerade laufenden Szenen gesprochen. Die vier Engländer können ihre Herkunft kaum verbergen, und so geht es in diesem Kommentar sehr britisch, aber auch äußerst herzlich und humorvoll zu.

Audiokommentar Nummer zwei wird von Robbie Stamp und Sean Sollé bestritten, die beide enge Freunde von Douglas Adams waren und mit ihm in den neunziger Jahren The Digital Village gegründet hatten – Robbie Stamp war außerdem als ausführender Produzent die treibende Kraft hinter diesem Film. Dieser Audiokommentar ist etwas nüchterner als der erste und manchmal auch etwas wehmütig, wenn sich Robbie Stamp und Sean Solle an ihren alten Freund erinnern. Generell bekommt man hier noch einmal eine ganze Menge an interessanten Sachen zu hören, die wegen der heiteren Atmosphäre im ersten Kommentar etwas unter den Tisch gefallen sind.

Das Making Of (8:55) ist keine richtige Dokumentation, sondern nur Promotionmaterial mit einigen oberflächlichen Interviews mit Garth Jennings, Nick Goldsmith, Zooey Deschanel und Sam Rockwell. Zumindest bekommt man einen klitzekleinen Blick hinter die Kulissen, aber die längere Dokumentation von der englischen DVD kann dieser überlange Trailer nicht einmal ansatzweise ersetzen.

Additional Guide Entry (0:44) ist die leider aus dem Film entfernte erweiterte Sequenz über den Babelfisch, der die Existenz von Gott in Frage stellt. Angeblich wurde diese Szene aus Zeitgründen entfernt, aber wahrscheinlich wurde sie wegen des nicht ganz unheiklen Themas herausgenommen, um bei den Disney-Studiobossen nicht anzuecken.

Die Deleted Scenes bestehen nur aus drei kurzen, aber durchaus wichtigen Szenen, bei denen es sehr schade ist, daß sie für die DVD nicht zurück in den Film integriert wurden: Earth, Mostly Harmless (0:47) dreht sich um den berühmten Hitchhiker's Guide-Eintrag, We're going to win (0:26) ist ein kleine Erweiterung einer Vogonen-Szene und Impossible Forces (0:59) geht noch einmal kurz auf die Beziehung zwischen Zaphod und seiner Vizepräsidentin ein. Die Szenen liegen in nicht-anamorphem 1.85:1 vor und sind extrem körnig.

Die Really Deleted Scenes sind zwei kurze Sequenzen, die bei den Dreharbeiten aus Spaß entstanden und deshalb "wirklich" herausgenommen werden mußten. In Do Panic (1:50) wird Arthur Dent zum Rambo, und in Arthur Escapes (0:55) unternimmt er einen heroischen Fluchtversuch vor Slartibartfast.

Das Singalong zu So Long and Thanks for all the Fish (2:35) besteht eigentlich nur aus der Titelsequenz ohne eingeblendete Credits, aber einer Untertitelspur mit dem Text des Songs.









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