Irma la Douce
Cover
2.7.2001
Titel Irma la Douce
Studio United Artists (1963)
Hersteller MGM Home Video (2001)
DVD-Typ 9 (single sided, dual layer) Bitrate ø 7,41 max. 8,5
Laufzeit 143 Minuten Kapitel 16
Regionalcode 1 (USA/Kanada) Case Amaray I
Fernsehnorm NTSC
Bildformat 2,35:1 16:9 yes
Tonspuren Dolby Digital 2.0 Mono 192 kbit/s Englisch, Französisch, Spanisch
Untertitel Englisch (nur closed-captioned), Französisch, Spanisch
Freigabe MPAA Not Rated / Canada Home Video Rating 18
Extras • Theatrical Trailer

Allgemeines

Der junge, naive Pariser Polizist Nestor Patou (Jack Lemmon) wird in ein neues Arrondissement versetzt und sieht sich mit dem ältesten Gewerbe der Welt konfrontiert, das das Viertel beherrscht. Nachdem Nestor eine Razzia in einem Hotel macht, das von den Damen des ansässigen Gewerbes als Arbeitsplatz umfunktioniert wurde, wird er von der Polizei gefeuert. Auf der Suche nach einer neuen Bleibe verliebt er sich in die charmante Dirne Irma (Shirley MacLaine). Eifersüchtig auf ihre Geschäftskunden versucht Nestor eine Möglichkeit zu finden, Irma ganz für sich zu gewinnen. Er gibt sich als englischer Lord aus und wird ihr einziger Stammkunde - und bezahlt sie mit Geld, daß er sich nachts mit schwerer Arbeit auf den Pariser Märkten verdienen muß. Die Lösung, wie Nestor aus dieser Zwickmühle wieder herauskommt, kann sich nur jemand wie Billy Wilder ausdenken...

Basierend auf einem französischen Bühnenmusical haben Billy Wilder und sein Co-Autor I.A.L. Diamond eine für die damalige Zeit höchst unanständige Komödie geschaffen, die mit dem Thema der Prostitution sehr unbekümmert und offen umgeht. Aber es soll ja schließlich auch keine Dokumentation, sondern eine Komödie sein, die das Bild einer kleinen Welt innerhalb von Paris auf eine besonders liebevolle Weise zeichnet. Die Franzosen reden alle Englisch und Alexander Trauner hat meisterhaft ein ganzes Pariser Viertel im Studio nachgebaut, aber trotzdem spielt sich dort unter der gekonnten Regie vom Meister Billy Wilder eine der ungewöhnlichsten Komödien der sechziger Jahre ab. Shirley MacLaine und Jack Lemmon, hier nach Wilders The Apartment schon zum zweiten Mal zusammen, spielen ihre Rollen überzeugend und lassen trotz der manchmal etwas künstlich wirkenden Kulissen keinen Zweifel an ihren Charakteren aufkommen. Irma La Douce ist sicher nicht Billy Wilders bester Film, aber ein ungewöhnliches Projekt mit einem beeindruckenden Ergebnis.

MGM hat Irma La Douce 2001 endlich als DVD mit einem nicht ganz pefekten, aber richtig gut aussehenden Transfer und einer soliden Tonspur veröffentlicht. Das Fehlen des Bonusmaterials kann man Aufgrund des niedrigen Preises verschmerzen, obwohl es schade ist diesen herrlichen Film so kommentarlos zu veröffentlichen. Inzwischen gibt es auch eine deutsche DVD, die mit dem RC1-Vorbild bis auf die üblichen Unterschiede identisch ist.

Bild

Na bitte, es geht doch! Nach den enttäuschenden Transfern von The Apartment und The Fortune Cookie hat es MGM tatsächlich noch fertiggebracht, außer Some Like it Hot einen anderen Billy-Wilder-Film in ordentlicher Bildqualität auf das digitale Medium zu bannen. Es wurde eine Vorlage verwendet, die fast frei von Fehlern ist - bis auf die Aktübergänge, die immer noch von puntuellen Dropouts, aber keinen großen Beschädigungen geplagt werden. Allerdings hält sich das in Grenzen und ist auch nur während den schwarzen Abblendung zwischen den Szenen zu sehen. Richtig begeistern können dagegen die brillianten Farben und die erstaunlich hohe Detailtreue, der aber mit einem Schärfefilter nach geholfen wurde und ab und zu leichtes Zeilenflimmern verursacht. Das Farbtiming ist es aber, was diesen Transfer durch die Bildröhre springen läßt: die extrem bunte Farbpalette wird das allererste Mal wirklich korrekt wiedergegeben. Ein ganz toller Transfer, bei dem man ruhig auch noch die restlichen Dropouts hätte entfernen können.

Ton

Bei einem musiklastigen Film wie Irma La Douce habe ich eigentlich einen Surround-Remix erwartet, aber im Gegensatz zum Transfer hat sich MGM hier wieder auf die faule Haut gelegt und es beim ursprünglichen Mono-Ton belassen. Allerdings muß man zugeben, daß es sich um eine der besseren Mono-Tonspuren im DVD-Bereich handelt - ähnlich wie bei den frühen James-Bond-Filmen scheint MGM diese Tonspur auch in einem gewissen Rahmen remastert zu haben. Der eingeschränkte Frequenzgang konnte natürlich nicht behoben werden, aber der Ton klingt besonders bei der Musik sehr voll, kräftig und unverzerrt. Lediglich die Stimmwiedergaben könnte etwas besser sein, aber mehr steckt in der fertig gemischten Tonspur einfach nicht drin, und das Ergebnis ist weit entfernt von der polternden Qualität einer Lichttonspur. Wie so etwas klingt, kann man sich dann im Vergleich mit der französischen und spanischen Fassung anhören.

Menü & Specials

Wie alle Billy-Wilder-DVDs mit Ausnahme von Some Like it Hot muß auch Irma La Douce nur mit einem Trailer als Bonusmaterial auskommen, der aber alleine schon zwei Punkte verdient: ein kleiner charmanter Zeichentrickfilm ist hier weniger Trailer als eine Einleitung zum Film, die man sich auf jeden Fall vorher anschauen sollte. Schön, daß MGM dieses Schätzchen ausgegraben hat und nicht einen Video- oder Rerelease-Trailer verwendet hat.