MASH Season 6
Cover

27.03.2006 #371

Titel MASH Season 6
Studio 20th Century Fox Television (1977-1978)
Hersteller 20th Century Fox Home Video (2005)
DVD-Typ 9 (7,48 / 7,41 / 7,37 GB) Bitrate ø 4,75 max. 8,0
Laufzeit 591:32 Minuten Kapitel 10/Episode
Regionalcode 2 (Deutschland) Case M-Lock Triple
Fernsehnorm PAL
Bildformat 1.33:1 16:9 yes
Tonspuren Dolby Digital 2.0 Mono 192 kbit/s Englisch 1, Englisch 2, Deutsch
Untertitel Englisch, Deutsch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch
Freigabe FSK 12
Extras • Booklet

Die Serie

Auch zu Beginn der sechsten Staffel mußte MASH noch einen weiteren doppelten Verlust hinnehmen. Larry Linville, der fünf Jahre lang das "Frettchengesicht" Frank Burns gespielt und schließlich genug davon hatte immer das Ziel von dummen Witzen zu sein, verließ die Serie und kehrte auch nicht für eine Abschiedsfolge zurück. Auch Produzent Gene Reynolds, einer der letzten zwei ursprünglichen Erschaffern von MASH, war in der sechsten Staffel nicht mehr direkt dabei, blieb aber als Berater weiterhin der Serie erhalten. Bruce Metcalfe holte sich als Unterstützung die beiden Autoren David Isaacs und Ken Levine ins Produzententeam. Auch Alan Alda wurde stärker eingebunden und war jetzt mehr als Autor und Regisseur tätig.

Zum dritten Mal mußte ein Ersatz für einen Hauptcharakter gefunden werden. Diesmal mußte Bruce Metcalfe die Entscheidung praktisch alleine fällen, wer der Nachfolger von Larry Linville werden würde. Die beste Idee kam dem Produzenten, als er eine Folge der Mary Tyler Moore-Show sah, in der David Ogden Stiers den Manager spielte - genau in der Art, die Metcalfe im Sinn hatte. Statt wieder einen nervenden, inkompetenten Weichling wie Frank Burns zu verwenden, sollte es jemand sein, der eine ernsthafte Konkurrenz zu Hawkeye und B.J. sein sollte, ein guter Arzt mit einer gefährlichen Persönlichkeit. Charles Emerson Wincherster III war geboren, einer der eindringlichsten und stärksten Charaktere der Serie, der nicht nur ein einfacher Ersatz für Frank Burns, sondern eine völlig eigenständige Person war, die ganz Möglichkeiten bot.

Die Geschichten wurden deutlich ernster, aber auch abenteuerlustiger und verzichteten auch in den dramatischsten Situationen nicht auf altbewährten Witz. Der Humor war aber nun deutlich zynischer und sarkastischer als früher, nur einfacher Slapstick ohne Hintergrund war schon längst nicht mehr der Stil der Serie. Für die Drehbücher war praktisch wieder das gleiche Autorenteam wie in der letzten Staffel verantwortlich, die für eine gleichbleibende Qualität der Geschichten sorgten und genau wußten wie man mit den altbekannten Charakteren am besten umgeht und sie nicht verfälscht.

Durch den Weggang von Frank Burns und das Eintreffen von Charles Winchester wurden auch die anderen Charaktere deutlich beeinflußt. Hawkeye und B.J. haben plötzlich einen Gegner, der ihnen mehr als gewachsen ist und an dem sich sogar der hartgesottene Colonel Potter die Zähne ausbeißt. Margaret ist dagegen mit ihrer Heirat beschäftigt, aber die Fernbeziehung entwickelt sich nicht so erfreulich wie sie es sich gedacht hatte, aber gleichzeitig beginnt sich auch eine erstaunliche Freundschaft zwischen ihr und Hawkeye zu entwickeln. Der zuerst noch recht fröhliche B.J. beginnt immer mehr unter der Trennung von seiner Frau und seiner neugeborenen Tochter zu leiden, und auch Klinger unternimmt immer noch verrückte Versuche an den Paragraphen 8 zu gelangen, obwohl er damit bei Colonel Potter auf taube Ohren stößt.

Die Episoden

Fade in, Fade out – Die einstündige Eröffnungsfolge der siebten Season fängt da an, wo die sechste Staffel aufgehört hat: Margaret ist ziemlich frustriert aus ihren Flitterwochen zurückgekehrt, Frank Burns läuft im Erholungsurlaub in Seoul Amok. Colonel Potter fordert einen Ersatzchirurgen an, der bald in Form des versnobten Charles Winchester eintrifft, der aus seiner heilen Welt im Tokio General Hospital herausgerissen wurde. Er glaubt, daß sein Einsatz im 4077. nur von kurzer Dauer sein wird, aber als Frank Burns trotz seiner Wahnsinnsausbrüche nicht nur befördert, sondern auch zurück in die Staaten geschicht wird, wird der protestierende Winchester zum permanenten Einwohner des Camps.

Fallen Idol – Hawkeye rät Radar dringend etwas Urlaub zu nehmen und sich in der Rosa Pagode in Seoul zu erholen – aber Radar wird auf dem Weg dahin von Granatfeuer verletzt. Hawkeye macht sich so große Vorwürfe, daß er Radars Operation abbricht und Colonel Potter für ihn weitermachen muß - und Radar ist von seinem einstigen Vorbild schwer enttäuscht.

Last Laugh – B.J. soll angeblich seine Approbation gefälscht, einen General geärgert und andere Sachen angestellt haben und wird deswegen fast von der Militärpolizei verhaftet – schließlich stellt sich heraus, daß B.J.'s alter Freund Bardonaro, ein berüchtigter Streiche-Spieler, dafür verantwortlich ist, der es schließlich dann aber doch etwas zu sehr übertreibt.

War of Nerves – Im 4077. liegen die Nerven blank, als der Strom der Verwundeten wieder einmal nicht abreißt. Sogar Psychiater Sidney Freedman steht unter großem Druck, weil ihn ein Verwundeter für seine Verletzungen verantwortlich macht – als Erholung inszeniert das Camp ein wortwörtliches Freudenfeuer.

The Winchester Tapes – Während Hawkeye versucht sich ein freies Wochenende in Seoul mit einer Schwester zu verschaffen, spricht Winchester einen Brief an seine Familie auf Tonband und rezitiert seine ergebnislosen Bemühungen, wieder aus dem Camp herauszukommen.

The Light that failed – Eine Eiseskälte bringt das ganze Camp zum erstarren und dann fällt auch noch der Nachschub aus. Als Heizmaterial wird so ziemlich alles verwendet, was brennbar ist – nur nicht der neue Kriminalroman, den BJ von seiner Frau geschickt bekommen hat und bald mit dem ganzen Camp teilen muß.

In Love and War – Hawkeye bekommt den Auftrag, eine alte koreanische Frau in der nähe des Camps zu behandeln. Der alte Charmeur erwischt es aber schwer, als er sich in die Tochter seiner Patientin verliebt.

Change Day – Das Militärgeld wird umgetauscht, um Schwarzhandel zu verhindern. Winchester wittert eine Geschäftsidee: er tauscht das Geld der Einheimischen im Verhältnis eins zu zehn um und muß nur noch rechtzeitig zurück ins Camp gelangen, um seite eigene Beute umzutauschen. Währenddessen versucht Klinger die Aufnahmeprüfung für die Militärakademie zu schaffen um so endlich aus Korea wegzukommen.

Images – Radar ist von den Tätowierungen eines Patienten höchst beeindruckt und beschließt sich auch auf diese Weise verschönern zu lassen, obwohl Hawkeye und B.J. ihm davon abraten. Margaret macht auch wieder mal alle verrückt, als sie eine ihrer Schwestern unangespitzt in den Boden rammt, weil sie nicht ganz in Topform ist.

The MASH Olympics – Colonel Potter ist von der Fitness seines Camps enttäuscht und verordnet tägliche Leibesübungen, für die sich jedoch niemand so richtig begeistern kann. Aber auch dafür hat Potter ein Rezept und läßt eine kleine Version der Olympischen Spiele im Camp inszenieren.

The Grim Reaper – Colonel Bloodworth macht seinem Namen alle Ehre und stellt Verlust-Statistiken auf, noch bevor Schlachten geschlagen wurden – und tut alles um seine Quote zu erfüllen. Hawkeye gerät mit dem Nummernwerfenden Colonel so heftig aneinander, daß er den Chefchirurgen vors Kriegsgericht bringen will.

Comrades in Arms (Part 1+2) – Die zweite Doppelfolge der Staffel begleitet Hawkeye und Margaret bei einer Aushilfstour in ein anderes Camp. Auf dem Weg zurück werden sie beschossen, dann gibt ihr Jeep den Geist auf und sie können sich noch gerade in eine Hütte retten. Als dann Hawkeye auch noch von einem Splitter in den Allerwertesten getroffen wird, schließen er und Margaret einen ganz persönlichen Waffenstillstand

The Merchant of Korea – B.J. ist gezwungen sich von Charles 200 Dollar zu leihen, wird aber von seinem Gläubiger bis aufs äußerste ausgenutzt. Außerdem wird im Camp die Stimmung wegen der allgemeinen Geldknappheit immer mieser, als das Hauptquartier ein Teil des Solds verschlampt. Hawkeye, B.J. und Margaret versuchen zusammen mit Radar und Colonel Potter den immer noch flüssigen Winchester beim Pokern auszunehmen.

The Smell of Music – Winchester versucht tagelang auf seinem englischen Horn zu musizieren und treibt damit Hawkeye und B.J. an den Rand des Wahnsinns - als letzte Waffe weigern sie sich das Duschzelt zu betreten, solange Charles das tröten nicht aufgibt. Während körperliche Ausdünstungen gegen schlechte Musik anstinken, rettet Colonel Potter einem selbstmordgefährdeten Patienten das Leben.

Patent 4077 – Hawkeye und B.J. sind gute Chirurgen, brauchen aber auch entsprechend gute Instrumente. Mit einer speziellen Venenklemme könnten die beiden so manche Amputation retten, aber so ein Instrument über militärische Wege zu fertigen würde Jahre dauern. Stattdessen wenden sich die Ärzte an einen koreanischen Händler, der die Klemme schneller bauen kann als sie gedacht hätten.

Tea and Empathy - Erst brüllt ein britischer Offizier seine verwundeten Soldaten an, dann ist er wieder freundlich zu ihnen – eine Methode, die Hawkeye sehr seltsam findet. Außerdem wurde der gesamte Penicillin-Vorrat gestohlen, kann aber ausgerechnet von Father Mulcahy zusammen mit Klingers Hilfe wiederbeschafft werden.

Your Hit Parade – Radar wird zum Diskjockey, als eine Flut von Verwundeten die Chirurgen und Schwestern überstrapaziert und Colonel Potter als Ablenkung die Lautsprecheranlage als Radiostation freigibt. Auch ein lang gesuchte AB-Negativ-Blutspender findet sich schließlich.

What's up, Doc? - Margaret vermutet, daß sie schwanger ist und bitter Hawkeye und B.J. einen vertraulichen Schwangerschaftstest zu machen – dafür brauchen sie aber die Eierstöche eines Kaninchens, das Radar nur unter der Bedingung hergibt, daß es den Eingriff unbeschadet übersteht. Währenddessen wird Charles von einem durchgedrehten Patienten mit einem Gewehr bedroht.

Mail Call Three – Mit großer Verspätung kommt endlich ein neuer Schwung Post an, die aber nicht nur gute Nachrichten mitbringt. B.J. macht sich sorgen um seine Frau, die von anderen Männern angebaggert wird, Radar ist eifersüchtig auf den neuen Freund seiner Mutter und Hawkeye bekommt Liebesbriefe, die eigentlich für einen anderen Benjamin Pierce sind.

Temporary Duty – Ein Austauschprogramm zwischen dem 4077. und dem 8063. bringt Captain Roy Dupree und eine alte Freundin von Margaret ins Camp. Der Chirurg entpuppt sich als regelrechtrer Rowdy und bringt während Hawkeyes Abwesenheit eine ungewohnte Allianz zwischen B.J. und Charles zutage, die verhindern wollen daß der Wechsel permanent wird.

Potter's Retirement – Colonel Potter ist von seinem Camp schwer enttäuscht, denn irgendjemand hat ihn beim Oberkommando wegen seines angeblich laschen Führungsstils angeschwärzt. Hawkeye und B.J. haben zuerst Charles im Verdacht, aber so gemein ist er dann doch nicht. Gemeinsam finden die drei den Übeltäter und verhindern, daß sie ihren liebgewonnenen Kommandanten verlieren.

Dr. Winchester and Mr. Hyde – Das Lager ist mal wieder völlig überlastet und an Schlaf ist nicht zu denken. Charles greift zu Wachmachern aus der Pillendose und schreckt auch nicht davor zurück Radars Maus zu dopen, die ein Rennen gegen die Marines gewinnen soll.

Major Topper – Als die Schmerzmittel ausgehen, versuchen es die Ärzte mit Placebos, die zum erstaunen aller sogar Wirkung zeigen, und Klinger wird neidisch, als ein richtig verrückter Captain den begehrten Paragraph 8 bekommt.

Die DVD

Fox' deutsche Veröffentlichung der sechsten Staffel von MASH kam im Herbst letzten Jahres zusammen mit Staffel 5 und hatte keine großen Überraschungen mehr parat – die Bild- und Tonqualität hat sich mittlerweile auf einem ordentlichen Niveau eingependelt, und obwohl es immer noch keine Extras außer dem üblichen Booklet gibt, kann man sich bei einem Preis von gerade einmal 25 Euro pro Staffel wirklich nicht beschweren.

CoverCover

Bild

Die Bildqualität hat sich gegenüber der fünften Staffel wieder ein klein wenig verbessert und ist im großen und ganzen auf einem für eine Fernsehserie dieses Alters ausgezeichneten Niveau. Ob 35mm oder 16mm (das tatsächliche verwendete Filmformat ist immer noch ein Rätsel), die Qualität der Abtastungen ist ganz ausgezeichnet und leistet sich nur ganz wenige altersbedingte Defizite.

Die Bildqualität der Eröffnungs-Doppelfolge hat diesmal auch die gleiche Bildqualität wie der Rest der Folgen. Die Filmvorlagen sind in einem ordentlichen Zustand und weisen nur noch ganz minimale Verschmutzungen und überhaupt keine Beschädigungen auf. Die Filmkörnigkeit wurde etwas mit einem Rauschfilter eingedämmt, ist aber manchmal in einer für 16mm ganz normalen (oder für 35mm leicht erhöhten) Dosis noch sichtbar. Die Schärfe ist auch nicht ganz auf Kinofilm-Niveau, aber trotzdem noch mehr als akzeptabel. Einige Episoden haben einen leicht instabilen Bildstand, ganz selten wabert das Bild auch einmal etwas, aber die Mehrheit der Folgen hat ein sehr stabiles aussehen.

MASH ist natürlich kein echtes Beamer-Material, macht aber auch auf größeren 4:3-Bildröhren einen ausgezeichneten Eindruck. Wenn man bedenkt, daß es sich nur um eine Fernsehserie, die nie für größere Bilddiagonalen gedacht war, handelt kann man mit dieser Qualität mehr als zufrieden sein.

Ton

Die Tonspuren können genauso wie die Bildqualität den Umständen entsprechend recht gut überzeugen, allerdings muß man auch hier bedenken daß es sich nur um eine alte Fernsehserie handelt und besonders der Originalton daher nicht ganz optimal klingen kann. Tonhöhenkorrekturen wurden hier nicht mehr gemacht, die Korrekturen auf den englischen Tonspuren der ersten und dritten Staffel waren wohl mehr oder wenige Zufall.

Die englische Tonspur – wieder in zwei Versionen ohne und mit Laughtrack – klingt besonders bei den Dialogen immer noch etwas dünn, weil die Stimmen immer noch Live aufgenommen wurden und deshalb ziemlich pappig sind. Die Musik, sofern vorhanden, klingt aber deutlich besser als in den früheren Staffeln. Die deutsche Synchronfassung klingt wie immer viel besser als die englische Fassung, weil die gesamte Klangkulisse in den achtziger und neunziger Jahren in deutschen Tonstudios neu aufgenommen wurde. Dadurch ist der Klang viel sauberer, hat aber auch die üblich sterile Tonstudio-Atmosphäre, die die englische Version im Gegensatz dazu viel lebendiger klingen läßt.

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