Red Dwarf VII
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22.11.2005 #356

ReWrite vom 12.12.2012
von Guido Bibra

Titel Red Dwarf Series 7
Studio BBC / Grant Naylor Productions (1997)
Hersteller 2Entertain / BBC (2005) EAN 5-014503-169220
DVD-Typ 3x9 (7,67 / 7,74 / 7,13 GB) Bitrate ø 4,85 max. 8,5
Laufzeit 230 Minuten Kapitel 9/Folge
Regionalcode 2 (England) Case Amaray Triple
Fernsehnorm PAL
Bildformat 1.33:1 16:9 nein
Tonspuren Dolby Digital 2.0 Stereo 192 kbit/s Englisch, Kommentar
Untertitel Englisch
Freigabe BBFC 12
Extras • Cast Commentary
• "Back from the Dead" Original Documentary
• Deleted Scenes
• Smeg Ups
• "Identity Within" - The Lost Episode
• Robert Llewellyn Video Diary
• Fan Films - The winning shorts
• "Burning Rubber" - Featurette
• "How do they do that" - The Effects
• Trailers and Kryten Introductions
• Raw Fx Footage
• Isolated Music Cues
• "Dave Hollins" Radio Sketches
• Photo Gallery
• Weblink
• PLUS Easter Eggs, Remastered Tikka to Ride and Collector's Booklet

Die Serie

Als am 11. November 1993 die letzte Episode der sechsten Staffel Red Dwarf auf den britischen Fernsehbildschirme zu sehen war, hatten die Fans noch keine Ahnung, daß ihnen eine jahrelange Durststrecke bevorstehen würde. Ausgelöst durch eine Verkettung von unglücklichen Umständen hatte es über drei Jahre gedauert, bis wieder neue Geschichten um die seltsame Crew des Red Dwarf-Raumschiffs zu sehen waren. Mehr als je zuvor stand die Zukunft von Red Dwarf auf dem Spiel, um ein Haar hätte es das entgültige Ende für die erfolgreiche Serie bedeutet.

Rob Grant und Doug Naylor waren unter dem Pseudonym Grant Naylor für sechs Jahre lang die die treibende Kraft von Red Dwarf gewesen - die beiden Autoren kannten sich schon seit sie Kinder waren und schrieben seit Jahrzehnten gemeinsam. Umso erstaunlicher war es, daß sie sich während einem ganz anderen Projekt, der ITV-Sitcom The 10%ers, auseinandergestritten hatten. Rob Grant zog sich aus dem Red Dwarf-Team zurück und stellte Doug Naylor vor die große Frage, ob er die Serie alleine überhaupt noch weiterführen wollte.

Letztendlich hatte sich Doug Naylor angesichts der hohen Popularität von Red Dwarf doch entschieden alleine weiterzumachen, denn schließlich wollten die BBC und erst recht die Fans neue Episoden sehen. Um die von Rob Grant hinterlassene Lücke zu füllen, hatte Doug Naylor das erste Mal mit anderen Autoren kooperiert. Dies war für ihn eine sehr ungewohnte Erfahrung, denn er hatte zuvor noch nie mit jemand anderem zusammen geschrieben. Die Kollaboration mit Paul Alexander, Kim Fuller und James Hendrie klappte dennoch erstaunlich gut und sogar Kryten-Darsteller Robert Llewellyn hatte zusammen mit Doug Naylor eine Episode geschrieben.

Aufgehalten worden war die Produktion der neuen Red Dwarf-Staffel dann aber durch einen Skandal, mit dem niemand gerechnet hatte: Craig Charles wurde 1994 angeklagt, angeblich seine Ex-Freundin vergewaltigt zu haben - fälschlicherweise, wie sich später herausstellte, was ihn aber nicht vor einer mehrwöchigen Untersuchungshaft und einem langwierigen Prozess bewahrte, der erst im Frühjahr 1995 mit seinem Freispruch endete. Die siebte Staffel Red Dwarf war schon lange zuvor von der BBC in Auftrag gegeben worden und sowohl Doug Naylor als auch seine Schauspieler-Kollegen waren von Craig Charles' Unschuld überzeugt - die Serie komplett einzustellen kam für niemanden ernsthaft in Frage.

Nach Craig Charles Rehabilitierung kam jedoch noch ein weiteres Problem auf Doug Naylor hinzu: Chris Barrie hatte sich schon länger Gedanken gemacht, wie lange er noch die Rolle von Arnold Rimmer in Red Dwarf spielen würde. Seit 1991 war Barrie auch der Hauptdarsteller in der BBC1-Sitcom The Brittas Empire, eine Show die großen Erfolg hatte, aber viel einfacher zu drehen war als Red Dwarf, dessen Aufwand und Komplexität mit jeder Staffel größer wurde. Chris Barrie hatte sich zuerst entschlossen, Red Dwarf ganz den Rücken zuzukehren, konnte aber von seinen Schauspieler-Kollegen und Doug Naylor letzendlich doch noch überzeugt werden, für wenigstens ein paar Wochen zurückzukehren.

Völlig unproblematisch war es dagegen Regisseur Ed Bye wieder zurückzuholen, denn er hatte sich an den letzten zwei Staffeln nur aus Termingründen nicht beteiligt und war nun mehr als glücklich, Red Dwarf wieder in Szene setzen zu können. Seine Rückkehr brachte außerdem Chris Barrie dazu, doch noch etwas mehr Zeit für Red Dwarf zu opfern, denn er stand doch noch für zwei Episoden komplett und für weitere zwei in kürzeren Gastauftritten zur Verfügung. Dadurch konnte Rimmers Abwesenheit nach der zweiten Episode deutlich gemildert werden, weil er im Grunde genommen immer noch präsent war.

Die durch Chris Barries teilweise Abwesenheit entstandene Lücke mußte aber irgendwie geschlossen werden, ohne die Rolle von Arnold Rimmer umzubesetzen oder völlig herauszuschreiben. Doug Naylor und Chris Barrie hatten entschieden, Arnold Rimmer einen großen Abschied zu verschaffen, aber in der Rolle ein großes Hintertürchen offen zu lassen. Trotzdem sollte die Crew wieder aus vier Personen bestehen, denn nur Lister, Kryten und Cat konnten alleine keine richtige Gruppendynamik entwickeln. Durch einen erzählerischen Kunstgriff kam ein wohlbekannter Charakter aus den frühen Zeiten von Red Dwarf dazu: Listers alte Flamme Kristine Kochanski sollte in der dritten Episode aus einem Parallel-Universum entführt werden, aber Claire Grogan, die die Rolle früher in kurzen Gastauftritten gespielt hatte, war nicht mehr verfügbar.

Stattdessen wurde der Charakter mit Chloe Anett besetzt, die schon beim Casting für Rob Grants und Doug Naylors The 10%ers dabei war und es mit Red Dwarf noch einmal versuchte - und die Rolle bekam. Chloe Anett erwies sich als hervorragende Gegenspielerin zu Craig Charles, Danny John-Jules und Robert Llewellyn, allerdings mußte der bisher nur in Erzählungen und in ein paar wenigen Szenen aufgetauchte Charakter völlig neu erfunden werden. In der ersten Episode wirkte Kochanski noch ein wenig wie eine weibliche Version von Rimmer, begann sich dann aber zu einem völlig eigenen Charakter weiterzuentwickeln, der gegen Ende der Staffel nicht mehr aus dem Red Dwarf-Universum wegzudenken war.

Außerdem war ein weiterer altbekannter Charakter in der allerletzten Episode der siebten Staffel zurückgekehrt: Norman Lovett, der in den ersten und zweiten Staffel den leicht senilen Schiffscomputer Holly gespielt hatte, war für ein paar kurze Auftritte wieder dabei. Hattie Hayridge hatte die Rolle danach für drei Staffeln übernommen, aber die Autoren hatten ihren Charakter in der sechsten und siebten Staffel ganz weggelassen, weil einfach keine guten Gags mehr für den Charakter mehr erfunden werden konnten. Mit der Rückkehr von Holly - und auch dem Red Dwarf-Raumschiff selbst - wurde jedoch der Weg für zukünftige neue Geschichten freigemacht, die sich wieder mehr an den Ursprüngen orientieren sollten.

Die siebte Staffel Red Dwarf brachte nicht nur große Änderungen in der Besetzung mit sich, sondern auch einen deutlich verfeinerten visuellen Stil. Regisseur Ed Bye hatte entschieden, die Serie entgegen der sonst üblichen BBC-Gewohnheiten nicht mehr vor Publikum aufzuzeichnen, um eine individuelle Beleuchtung für jede Einstellung zu ermöglichen und die filmtechnischen Möglichkeiten zu verbessern. Die Pläne für einen möglichen Red Dwarf-Kinofilm lagen schon auf dem Tisch und man wollte versuchen, die neue Serie von der üblichen Multi-Kamera-Sitcom-Aufzeichnung wegzubekommen und stattdessen mehr wie bei einer richtigen Filmproduktion zu arbeiten. Ursprünglich sollte sogar mit richtigen Filmkameras gedreht werden, was aber aus Budgetgründen letztendlich nicht möglich war - stattdessen wurde mit normalen Videokameras gearbeitet, aber ein Filter eingesetzt, um der Video-Aufzeichnung ein filmähnliches Aussehen zu geben.

Die Geschichten der siebten Staffel entfernten sich durch den Weggang von Rob Grant teils erheblich von den Ursprüngen der klassischen Science-Fiction-Sitcom, die Red Dwarf noch in den ersten Seasons war. Doug Naylor war im Gegensatz zu seinem Kollegen schon immer für eine mehr dramatische Ausarbeitung der Geschichten, um statt des manchmal doch etwas simplen Humors etwas Tiefgang in die Serie zu bringen. Ansätze davon waren auch schon in den vorherigen Staffeln zu sehen, aber nun war die Wandlung von einer platten Comedy zu einer Mischung aus Komödie und Drama im Science-Fiction-Szenario am weitesten fortgeschritten. Bemerkbar macht sich dies hauptsächlich dadurch, daß sich die einzelnen Geschichten wieder mehr mit den Charakteren selbst beschäftigen - die Zeiten vom "Weltraummonster der Woche" à la Startrek waren entgültig vorbei.

In der siebten Staffel bauen die einzelnen Episoden mehr als zuvor aufeinander auf - der alte Grundsatz, daß die Folgen in beliebiger Reihenfolge gesendet werden können, wurde zugunsten einer durchgehenden Storyline aufgegeben. Wieder bekam jeder Charakter seine ganz eigene Episode, wobei diesmal leider Danny John-Jules Cat auf der Strecke blieb - die eigentlich für ihn geschriebene Episode Identity Within konnte aus Budgetgründen nicht inszeniert werden und wurde letztendlich durch das Ensemble-Stück Duct Soup ersetzt. Dadurch geriet John-Jules Charakter in der siebten Staffel leider etwas in den Hintergrund, denn der Schwerpunkt lagt eindeutig auf Lister, Rimmer, Kryten und Kochanski - dennoch hat Cat den einen oder anderen bemerkenswerten Auftritt, aber der Hang zur Randfigur wurde in dieser Staffel stark deutlich.

Die Dreharbeiten der siebten Red Dwarf-Staffel waren ähnlich wie die Vorbereitungen nicht ganz unproblematisch, verliefen aber den Umständen entsprechend normal. Gedreht wurde wieder in den Shepperton-Filmstudios und natürlich nicht in den mittlerweile zu klein gewordenen BBC-Studios in Manchester. Die Außenaufnahmen wurden stark ausgedehnt und waren nicht immer besonders angenehm, aber dennoch sehr effektiv. Der Höhepunkt war sicherlich die Nachstellung des Kennedy-Attentats für Tikka to Ride, das mit relativ simplen Methoden erstaunlich authentisch inszeniert wurde. Auch die Sets waren umgestaltet worden: besonders das Starbug-Raumschiff wurde deutlich vergrößert und modernisiert, was zwar ganz im Gegensatz zu den früheren Episoden stand, aber wegen der gestiegenen optischen Ansprüche von Red Dwarf unbedingt notwendig war.

Fast zur Katastrophe wurde allerdings die Erstellung der Special-Effects - das Visual-Effects-Department der BBC hatte so wenig Geld wie noch nie zur Verfügung und mußte überall Einschnitte machen. Hinzu kam, daß die CGI- und Modelltechnik-Werkstätten der BBC inzwischen zusammengelegt worden waren und in den Shepperton-Studios gedreht werden mußte, was zwar gut gemeint war, aber viel weniger Platz bedeutete. Neben der Enge, die manche aufwendigere Aufnahme unmöglich machte, brachten die Geldnöte auch einen drastischen Einschnitt in der visuellen Qualität mit sich, weil nun nur noch auf 16mm-Film gedreht werden konnte. Das Resultat waren Modellaufnahmen, die deutlich schlechter als in den vorherigen Staffeln aussahen und größtenteils später noch während des Schnitts im Computer verbessert werden mußten. Niemand war wirklich mit dem Aussehen der Effekte zufrieden, aber es ließ sich aus Zeit- und Geldmangel nicht mehr viel daran ändern.

Howard Goodall komponierte wieder die Musik und hatte diesmal etwas mehr zu tun, denn die mehr Kinofilm-artige Atmosphäre sollte auch von der entsprechenden Musik begleitet werden. Schon in den letzten Staffeln wurde Musik nicht nur für die Szenenübergänge verwendet, sondern auch als Hintergrunduntermalung, was nun fast zur Regel werden sollte. Leider erwiesen sich einige seiner Stücke als unpassend und wurden gegen Archivmaterial ausgetauscht, allerdings blieb doch sehr viel von Goodalls Musik erhalten. Musikalischer Höhepunkt der siebten Staffel ist natürlich der Rimmer-Song aus "Blue", den Howard Goodall nicht nur selbst komponiert und eingespielt, sondern auch gesungen hat.

Obwohl die siebte Staffel eine Menge Highlights hat, blieben der Weggang von Rob Grant und die Abewesenheit von Chris Barrie nicht völlig ohne Spuren. Die Drehbücher haben zwar nach wie vor ein sehr hohes Niveau, aber der richtige Biß der früheren Grant Naylor-Werke ist etwas verloren gegangen. Der Humor wurde deutlich bissiger und zuweilen schon ungewohnt zynisch, und der Versuch etwas Tiefgang in die Geschichten zu bringen hat stellenweise sehr gut geklappt, auch wenn die entsprechenden Szenen manchmal zu sehr eingesetzt wirken. Die Schauspieler kamen jedoch mit dem etwas unebenen Material jedoch sehr gut zurecht, und auch der Weggang von Chris Barrie und die Ankunft von Chloe Anett lief nahtloser als man hätte vermuten können.

Die siebte Staffel Red Dwarf war von Januar bis März 1997 gesendet worden, mehr als vier Jahre nachdem das letzte Mal neuen Episoden zu sehen waren. Die Zuschauer-Reaktionen waren gemischt, denn viele beklagten sich über die ernstere, dramatischere Inszenierung und trauerten den einfacheren Geschichten mit dem simpleren Humor nach. Die Abwesenheit von Rimmer fand auch keinen großen Anklang, aber die Kritiker wußten wenigstens die besseren, filmähnlichen Inszenierungen zu schätzen.

Den Einschaltquoten machten die Veränderungen nicht allzuviel aus, obwohl es eine Menge Proteste gab - letztendlich erwies sich die siebte Staffel Red Dwarf aber als ein perfektes Comeback, das den Weg für weitere Episoden geebnet hatte. Mit Abstand betrachtet kann sich Red Dwarf VII heute immer noch sehr gut behaupten, obwohl die Problem gegenüber den vorherigen Staffeln nicht zu verleugnen sind - eine völlig unanschaubare Katastrophe ist Staffel Sieben aber auf keinen Fall, wie von manchen eingefleischten Fans gerne behauptet wird.

Die Episoden

  • Tikka to Ride - Die Red Dwarf-Crew ersteht nach ihrem Kampf mit ihren Inkarnationen aus der Zukunft wieder auf, aber nicht ohne schlimme Konsequenzen: alle sind gesund, aber Lister leidet furchtbar am Verlust sämtlicher Curry-Vorräte. Sein Vorschlag mit Hilfe der Zeitmaschine, mit der sie zuvor soviel Unheil angerichtet hatten, in die Vergangenheit zu reisen und dort Curry & Co zu requirieren wird von Kryten strikt abgelehnt - aber Lister schafft es den Androiden mit einem Trick zu überlisten...
  • Stoke me a Clipper - Die Dwarfer bekommen unerwarteten Besuch von Ace Rimmer, der Abenteurer-Version von Arnold Rimmer aus einem Parallel-Universum. Wie immer sind Lister, Kryten und Cat von ihm ganz hingerissen und Rimmer will mit ihm gar nicht zu tun haben - aber in eine stillen Moment beichtet Ace Arnold, daß er im Sterben liegt und einen Nachfolger sucht...
  • Ouroboros - Die nunmehr Rimmer-losen Dwarfer treffen auf eine seltsame Weltraumanomalie, die sich als halbwegs stabile Verbindung zu einem parallelen Universum herausstellt, in dem nicht Lister, sondern seine Ex-Freundin Kristine Kochanski auf der Red Dwarf überlebte und Lister ein Hologramm ist. Während die sechs Leidensgenossen Proviant und Informationen austauschen, reißt die Verbindung ab und Kochanski bleibt in der falschen Realität stecken... und Lister erfährt nebenbei wer seine Eltern wirklich waren.
  • Duct Soup - Kristine Kochanski versucht sich an das Leben auf der Starbug-Raumfähre in der falschen Realität zu gewöhnen, was ihr vielleicht auch gelingen würde, wenn ihr nicht die quietschenden und seufzenden Heizungsrohre den letzten Nerv rauben und Kryten unter akuter Eifersucht leiden würde. Als dann auch noch die Stromversorgung zusammenbricht und die Dwarfer durch die Luftschächte klettern, um an den Generator zu gelangen, liegen die Nerven bei allen blank...
  • Blue - Die Dwarfer stellen fest, daß sie sich mehr gegenseitig auf die Nerven gehen als sie selbst zugeben wollen - und daß sie Rimmer tatsächlich vermissen. Kryten hat aber genau das richtige Gegenmittel dafür entwickelt...
  • Beyond a Joke - Kryten fühlt sich von seinen Freunden vernachlässigt, als sie einen Ausflug mit der Artificial-Reality-Konsole einem aufwendig selbstgekochtem Essen vorziehen. Kryten setzt drastische Methoden ein, um Lister, Cat und Kochanski an den Essenstisch zu bekommen und regt sich so auf, daß er im wahrsten Sinne des Worts platzt, und das gleic mehrmals: nach der Explosion beider Ersatzköpfe müssen die Dwarfer auf einem verlassenen Raumschiff nach Ersatzteilen suchen und treffen dort auf unerwartete Gesellschaft...
  • Epideme - Die Dwarfer treffen auf ein Geisterraumschiff, dessen Besatzung sie tot vorfinden. Nur in einem eisigen Sarkophag finden sie ein weibliches Besatzungsmitglied, daß sie mit in ihre Raumfähre nehmen - ohne zu wissen daß sie sich einen gefährlichen Virus an Bord geholt haben. Nachts erwacht die halb verweste Mumie plötzlich und greift Lister an, der vom Virus infiziert wird...
  • Nanarchy - Kryten beklagt den Verlust seiner Nano-Roboter, die ihm zur gleichen Zeit abhanden kamen als auch Red Dwarf verloren ging. Die Dwarfer vermuten einen Zusammenhang und suchen nach den Nanobots, die sich die ganze Zeit an Bord von Starbug versteckt hatten...

Die DVD

Für die DVD-Veröffentlichung der siebten Red Dwarf-Staffel hatten sich die Serien-Macher besonders große Mühe gegeben und die Mittel mobilisiert, die nicht ganz perfekten Episoden zu verbessern. Dabei wurde nicht wie bei Star Wars verschlimmbessert, sondern die in den neunziger Jahren schon auf VHS veröffentlichten erweiterten Schnittfassungen genommen und teils noch mit überarbeiteten Effekten ausgestattet. Gemacht wurde dies nur mit Tikka to Ride, Ouroboros und Duct Soup - den Episoden, die bei der Erstausstrahlung am stärksten geschnitten werden mußten, um in das BBC-Programmschema zu passen. Tikka to Ride war als einzige Folge auch mit zusätzlichen Effekten ausgestattetworden , während in die anderen Episoden einige entfernte Szenen zurückintegriert wurden.

Aber auch die Urfassungen der Episoden wurden nicht außen vor gelassen, denn per Seamless Branching wurden beide Versionen auf der DVD untergebracht - im Fall von Tikka to Ride sogar vier Fassungen: Original, Extended, Original Remastered und Extended & Remastered. Außerdem war die nie gedrehte Episode Identity Within als animierte Storyboard-Version inszeniert worden, die von Chris Barries Imitator-Künsten begleitet wurde, wodurch sich eigentlich neun statt acht Episoden auf den DVDs befinden.

Natürlich sind auch die Extras wieder vom allerfeinsten, denn es werden nicht nur die äußerst unterhaltsamen Audiokommentare geboten, sondern eine fast anderthalbstündige Dokumentation, Deleted Scenes, Outtakes und noch viel mehr. Weil es diesmal acht statt sechs Episoden sind und drei davon auch noch in erweiterten Fassungen präsentiert werden, wurde die siebte Red Dwarf-Staffel ein großes 3-Disc-Set.

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Bild

Von der siebten Red Dwarf-Staffel wird oft behauptet, daß es die einzige Season wäre die auf Filmmaterial produziert wurde - was jedoch ein Mißverständnis ist. Gedreht wurde wie immer auf Video, aber es wurde ein spezieller Filter verwendet und die MAZ-Aufzeichnungen wie Filmmaterial aussehen zu lassen. Dieser Filter hat auch negative Auswirkungen, aber insgesamt hat sich die Bildqualität gegenüber der sechsten Staffel deutlich verbessert.

Als erstes fällt die enorme Verbesserung der Schärfe auf, die nun entgültig die restliche Matschgkeit abgelegt hat und viel mehr Details erkennen läßt als früher. Gleichzeitig macht sich aber bei genauem Hinschauen eine unangenehme Nebenwirkung des Film-Filters bemerkbar: es ist eine deuliche elektronische Zeilenstruktur sichtbar, die an jeder Kante deutliche Treppen bildet und auf Fernsehern durch das Interlacing nur wenig sichtbar ist, aber bei progressiver Wiedergabe umso mehr ins Auge fällt.

Ein weiteres Problem des Film-Filters ist die hinzugefügte künstliche Körnigkeit, die stellenweise wie ein elektronisches Video-Rauschen aussieht und jenach Lichtverhältnissen mehr oder weniger stark sichtbar ist. Leider wurde der Filter anscheinend direkt bei der Aufnahme verwendet, denn sogar die Outtakes sehen genauso wie die fertigen Episoden, so daß eine Digitalisierung von unbearbeiteten Masterbändern nicht möglich gewesen wäre.

Viel positiver ist dagegen das trotz der seltsamen Filterei sehr klare und unverschmierte Bild, das zeigt wie sich die Kameraausstattung bei der BBC im Laufe der Jahe verbessert hat. Die Farben sind erstaunlich kräftig und kommen durch die bessere Beleuchtung nun viel mehr zur Geltung als früher. Bis auf die elektronisch hinzugefügte Körnigkeit ist kein Farbrauschen zu sehen und auch Composite-typische Artefakte wie Regenbogenfarben oder Kantenkräuseln sind nun überhaupt nicht mehr sichtbar.

Ton

Die ursprünglichen Stereo-Abmischungen wurden auch für diese DVD wieder unverändert übernommen und lediglich etwas technisch gesäubert. Eigentlich wurden die Tonspuren nur in Stereo abgemischt, klingen aber über einen ProLogic-Surrounddecoder wiedergegeben genauso gut. Die erweiterten Schnittfassungen von Tikka to Ride, Ouroboros und Duct Soup sind außerdem mit Tonspuren ohne Laughtrack ausgestattet, allerdings sind die Tracks fest an die jeweilige Version gebunden und lassen sich nicht einfach umschalten.

Die Tonqualität ist ganz hervorragend und geht weit über das hinaus, was man von einer üblichen Sitcom sonst erwarten kann. Dialoge sind diesmal besonders klar und deutlich und haben gelegentlich je nach Szene sogar eine leichte Räumlichkeit zu bieten, die noch von den besonders im Starbug ständig präsenten leisen Hintergrundgeräuschen ergänzt werden. Den richtigen Kick bekommen die Tonspuren allerdings durch Howard Goodalls Musik, die diesmal sehr breit abgemischt wurde und ausgezeichneten Baß und Höhen hat - dabei kommt dann doch schon ein wenig Kino-Gefühl auf. Surround-mäßig sollte sich bei einer reinen Stereo-Abmischung eigentlich überhaupt nichts tun, aber wer seinen Verstärker auf ProLogic umschaltet bekommt trotzdem eine sehr breite vordere Soundstage geboten und sogar einige Umgebungsgeräusche und Musik aus dem Surroundkanal. Direkte Surroundeffekte sind zwar nicht zu hören, aber alleine Geräusche und Musik sorgen schon für einen ganz anständigen, wenn auch ungewollten Surroundton.

Eine deutsche Tonspur oder deutsche Untertitel gibt es wie immer nicht, da Red Dwarf (zum Glück!) nie übersetzt wurde, aber immerhin wird eine relativ akkurate englische Untertitelspur mitgeliefert, die besonders bei Craig Charles' manchmal etwas sehr heftigem Akzent weiterhelfen sollte.

Bonusmaterial

Wie bei den vorherigen sechs Red Dwarf-DVDs ist auch die Ausstattung der siebten Staffel wieder etwas ganz besonderes und schlägt wieder einmal das Bonusmaterial der früheren DVDs um Längen. Obwohl die drei DVDs mit von den Serien-Machern selbst produzierten und zusammengestellten Extras nur so vollgestopft sind, zählt hier klar Qualität vor Quantität - hier ist keine Minute zuviel oder zu wenig. Das Menüdesign basiert auf dem der letzten DVD, wurde aber wieder grundlegend überarbeitet und hat beeindruckende 3D-Grafiken zu bieten.

Die Audiokommentare haben diesmal eine wechselnde Besetzung. Chris Barrie verabschiedet sich erst am Ende der sechsten Episode, während Chloe Anett ab Episode 3 dabei ist, so daß sich zusammen mit Craig Charles und Danny John-Jules von Folge 3-6 wieder vier Leute vor den Mikrofonen sitzen, und in der letzten Folge kommt Norman Lovett auch dazu. Wie immer sind die Kommentare in erster Linie äußerst unterhaltsam und auch ein wenig chaotisch, denn man hat es hier mehr mit einem lustigen Treffen von alten Bekannten zu tun als mit einer tiefgreifenden Analyse der einzelnen Episoden - dafür ist dann die Dokumentation auf der dritten DVD zuständig. Das macht die Audiokommentare aber nicht weniger interessant, für sie lohnt es sich selbstverständlich die Folgen noch ein zweites Mal anzuschauen.

Auf der ersten DVD befindet sich außerdem die "verlorene" Episode Identity Within (44:03) in Form des mit viel Stimmenkunst von Chris Barrie vorgelesenen Drehbuchs, das visuell von über 200 neu gezeichneten Storyboards von Neil Maguire begleitet wird. Es ist natürlich keine vollständig neu inszenierte Episode, macht aber dank Chris Barrie sehr viel Spaß und kommt einer neuen Red Dwarf-Folge vielleicht am allernächsten.

Auf Disc Zwei sind außer den letzten vier Episoden die Fan Films (18:20) untergebracht - das Resultat eines Gewinnspiels für die besten von Fans selbst gedrehten Filme, die inhaltlich gar nicht so schlecht sind, aber visuell doch ziemlich lächerlich erscheinen.

Disc Drei enthält den Rest des Bonusmaterials, wie immer in eine lange Dokumentation und eine ganze Menge anderer Sachen aufgeteilt.

Back from the Dead (88:37) dokumentiert in gewohnt detaillierter Weise die Entstehung der siebten Staffel. In neuen Interviews kommen Doug Naylor und Rob Grant (zum ersten Mal, aber nur in einem kurzen Archivinterview von 2004), Schauspieler Chris Barrie, Craig Charles, Danny John-Jules, Robert Llewellyn und Cloe Anett, Regisseur Ed Bye, Script Editor Paul Alexander, Production Manager Jo Bennett und die Special-Effects-Experten Mike Tucker, Peter Tyler und Chris Veale zu Wort. Die Schauspieler und Crewmitglieder sind in ihren Erzählungen sehr ehrlich und es werden viele der Unzulänglichkeiten der siebten Staffel angesprochen, wodurch man die Episoden in einem ganz anderen Licht sieht. Gleichzeitig überwiegt aber die gute Laune und man merkt, daß die Schauspieler und Serien-Macher trotz der widrigen Umstände das beste aus der Situation gemacht haben und eine Menge Spaß bei den Dreharbeiten hatten.

Raw Effects Footage enthält in den Abteilungen Model FX (20:57), BBC CGI (4:38) und Chris Veale CGI (5:19) sämtliche für die siebte Staffel produzierten Special-Effects-Sequenzen, die völlig unkommentiert sind, aber doch sehr gut die sehr wechselhafte Qualität der Effekte demonstrieren.

Die Isolated Music Cues bestehen aus praktisch der gesamten Soundtrack der Staffel, die teilweise hier sogar zum ersten Mal zu hören sind, da sie in den fertigen Episoden nicht mehr zum Einsatz kamen - neben dem Opening Theme, dem Main Theme (hier das erste Mal in einer diskreten Stereo-Abmischung) und dem Rimmer Munchkin Song sind Stücke aus den folgenden Episoden zu hören:
• Tikka to Ride (9)
• Stoke me a Clipper (6)
• Ouroboros (4)
• Duct Soup (7)
• Blue (6)
• Beyond a Joke (7)
• Epideme (7)
• Nanarchy (3)

In Behind the Scenes ist das Robert Llewellyn Video Diary (7:54) untergebracht, ein sehr amüsanter Versuch des Kryten-Schauspielers die Dreharbeiten mit der eigenen Videokamera zu dokumentieren, und How do they do that? (5:26), ein Ausschnitt aus einer BBC1-Sendung, in der von den Arbeiten an den Special-Effects berichtet wird.

Das "Technically Speaking" Music Featurette (2:32) ist eine der mittlerweile traditionellen Szenen-Zusammenschnitte zu der Musik eines gängigen Popsongs - völlig unsinnig und nutzlos, aber gleichzeitig auch wieder ganz witzig.

Unter Son of Cliché kann man wieder zwei kurze Radiosketche aus "Dave Hollins, Space Cadet" von Doug Naylor und Rob Grant aus den achtziger Jahren hören, die das Vorbild für Red Dwarf waren.

Die Deleted Scenes (43:26) enthalten wieder jede Menge herausgeschnittenes Material, das es auch nicht in die Extended-Versionen geschafft hat. Bei manchen Szenen sieht man deutlich, weshalb sie herausgenommen wurden, andere sind dagegen echte Goldstücke und man erfährt sogar teilweise noch einiges mehr über die Charaktere. Leider haben die Deleted Scenes diesmal nur eine sehr schlechte Bildqualität, weil nur noch VHS-Bänder von Lowres-Avid-Outputs zur verfügung standen.

Die Smeg Ups (10:25) sind diesmal nicht so zahlreich, weil die Schauspieler ohne Publikum nicht ganz so humorvoll auf ihre Fehler reagierten, aber trotzdem gibt es hier sehr viel zu lachen und man merkt, wieviel Spaß die Schauspieler wirklich hatten.

Trailers enthält nicht nur einen von einer VHS-Kassette geretteten Trailer (0:33), sondern auch die Kryten Intros von den Kaufkassetten der erweiterten Versionen und die Intros von Kryten, Lister und Rimmer von der Smegups-Kassette der siebten Staffel (3:35).

Die Galleries sind wieder äußerst zahlreich bestückt und enthalten eine ganze Menge von Fotos der Dreharbeiten, die größtenteils unkommentiert sind, aber meistens sowieso für sich selbst sprechen:
• Production Shots 1-3 (75 Bilder)
• Behind the Scenes 1+2 (30 Bilder)
• Instant Snapshots (19 Bilder)
• Designs and Covers (15 Bilder)















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