The Nightmare Before Christmas Special Edition
Cover
28.11.2002
Titel The Nightmare before Christmas
Studio Touchstone Pictures (1993)
Hersteller Touchstone Home Video (2002)
DVD-Typ 9 (6,27 GB) Bitrate ø 6,12 max. 9,0
Laufzeit 73 Minuten Kapitel 20
Regionalcode 2 (Deutschland) Case C-Button
Fernsehnorm PAL
Bildformat 1.66:1 16:9 yes
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround Englisch, Deutsch 2.0 Surround 192 kbit/s Kommentar
Untertitel Englisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch, Polnisch, Tschechisch, Kroatisch, Slowenisch
Freigabe FSK 6
Extras • Making Of des Gruselklassikers "Nightmare before Christmas"
• Zusätzliche Szenen mit Audio-Kommentar von Regisseur Henry Selick
• Audio-Kommentar von Regisseur Henry Selick und Kameramann Peter Kozachick
• Kurzfilme aus Tim Burtons kleinem Gruselkabinett:
  • Frankenweenie - der kleine, süße Horrorhund
  • Vincent
• Vom Storyboard zum Film
• Poster
• Galerie: Die Phantasiewelt von Tim Burtons "Nightmare before Christmas"

Allgemeines

Wo kommen eigentlich die Feiertage her? In der Welt von The Nightmare before Christmas kommen Weihnachten, Ostern, Thanksgiving und Halloween aus ihren eigenen kleinen Welten, deren fleißige Bevölkerung es sich zum Ziel gesetzt hat ihren Feiertag so gut wie möglich zu inszenieren.
Jack Skellington ist der Pumpkin King von Halloween Town und das Genie hinter den Projekten, die den Menschen vor Schreck jedes Jahr aus den Socken hauen. Trotz seiner Erfolge ist Jack unglücklich und deprimiert - irgendetwas fehlt ihm, aber er kommt nicht darauf was es ist und bemerkt nicht einmal, daß Sally, die gutmütige Kreation des lokalen Wissenschaftler-Schurken Dr. Finkelstein, etwas für ihn übrig hat. Bei einem gedankenverlorenen Spaziergang wandert Jack über die Grenzen von Halloweentown hinaus und gelangt in einen mysteriösen Wald. Dort entdeckt er eine Reihe von Bäumen, die Türen in Form von Symbolen der Feiertage besitzen, die uns, aber nicht Jack, geläufig sind. Er ist besonders von einem Weihnachtsbaum fasziniert, und ehe er sich versieht landet er in Christmastown, wo er fast seinen Augen nicht mehr traut: Weihnachten, was ist das? Angetan von diesem für ihn völlig neuen Konzept kehrt er nach Halloweentown zurück um seinen Freunden und Mitbewohnern davon zu erzählen. Jack glaubt, daß Halloweentown dazu auserwählt ist, die nächsten Weihnachtsgeschenke zu organisieren und den Weihnachtsmann durch die Kamine zu schicken. Aber ganz Halloweentown mißversteht das Weihnachtskonzept - Santa Clause wird zu Sandy Claws und die Geschenke bekommen einen sehr gruseligen Halloween-Touch...

The Nightmare Before Christmas ist die Essenz des Stils von Hollywoods eigenwilligstem Filmemacher Tim Burton, der sich für diesen Film mit Regisseur Henry Selick zusammengetan hat, um ein wundervoll verdrehtes, gruseliges und mit dunklem Humor gespicktes Märchen als Stopmotion-Animation-Musical zu inszenieren. Mit den gewöhnlichen Konventionen der Genres hat dieser Film jedoch wenig zu tun - die Animation ist fließend und so detailreich, daß man schnell vergißt daß es sich nicht um einen Realfilm handelt. Genauso nahtlos gliedert sich Danny Elfmans Musik ein, die über eine einfache Hintergrundmusik weit hinausgeht: fast der gesamte Text wird gesungen, und keine der 73 Minuten Laufzeit bleibt ohne musikalische Untermalung. Diese besondere Mischung macht aus The Nightmare before Christmas ein einzigartiges Filmerlebnis, das man sich nicht nur zu Weihnachten anschauen kann.

Nicht weniger als sieben Mal erschien The Nightmare Before Christmas als Laserdisc und DVD. In den USA wurden schon 1994 zwei Laserdiscs herausgebracht, eine mit Bonusmaterial und eine ohne. Im September 1997 erschienen dann nochmal zwei LDs mit neuen Dolby Digital und DTS-Tonspuren, die aber genauso wie die drei Monate später herausgekommene amerikanische DVD keine Extras enthielten. Für die im Oktober 1998 erschienene europäische DVD wurde ein neuer anamorpher Transfer angefertigt, aber die Extras der 1994er Laserdisc blieben noch bis zum Oktober 2000 verschollen, als in den USA die Special-Edition-DVD erschien, die sogar eine DTS-Tonspur enthielt. Wieder ein Jahr später kam diese Special-Edition (sans DTS) auch in England heraus und verwendete sogar den früheren anamorphen Transfer.

Diese im November 2002 in Deutschland erschienene Version ist mit der englischen DVD identisch, verwendet aber einen neuen anamorphen Transfer im Ursprungsformat 1.66:1.

Bild

The Nightmare Before Christmas wurde ursprünglich in 1.66:1 animiert und ist in diesem Format auch auf den amerikanischen DVDs vorhanden, für die der gleiche nicht-anamorphe Transfer der Laserdisc verwendet wurde. Aber schon für die europäische DVD-Erstauflage von 1998 hat BuenaVista einen neuen Transfer in anamorphem 1.85:1 durchgeführt, der auf der englischen Special-Edition und der früheren, extralosen deutschen DVD zum Einsatz kam. Für die deutsche DVD hat BuenaVista jedoch überraschenderweise noch einen neuen Transfer angefertigt, der das 1.66:1-Originalformat zum ersten mal in 16:9 bietet. Ein Vergleich zeigt, daß das Framing zwischen den beiden Transfern nur minimal unterscheidet, aber das Farbtiming völlig anders ist.

Interessant ist der neue Transfer nicht hauptsächlich wegen des Bildformats, sondern wegen der eigentlichen Bildqualität. Während der frühere Transfer noch ein paar altersbedingte Schwächen aufwies, bringt die neue Version eine noch filmähnlichere Präsentation zustande. Die verwendete Filmvorlage weist nur wenige Fussel oder Dropouts auf, die meist in der Szenerie untergehen und nicht weiter stören - entfernen hätte man die aber schon. Im Gegensatz zum früheren Transfer wurde hier die Körnigkeit des Filmmaterials nicht so stark gefiltert und ist auf einigen einfarbigen Hintergründen noch als feines, gleichmäßiges Grieseln sichtbar - das trägt aber dazu bei, daß das Bild nicht zu digital aussieht. Vermutlich durch den sparsameren Filtereinsatz wirkt das Bild hier etwas schärfer und führt zu einer Brillianz, die der alte Transfer noch nicht schaffen konnte. Das ist zugleich eine Bestätigung, daß es sich hierbei gar nicht um eine interpolierte Fassung des nicht-anamorphen US-Transfers handeln kann - dazu ist die Schärfe einfach zu gut.

Das Farbtiming wurde ebenfalls leicht abgeändert. Der rötlich-braune Ton der alten DVDs wurde etwas zurückgeschraubt, so daß hier etwas mehr Grün und Blau ins Spiel kommen. Helligkeit und Kontrast wurden allerdings beibehalten. Der Bildstand hat die gleichen Probleme wie vorher - während es beim Transfer selbst keine Probleme gab, ruckt das Bild durch die etwas unsaubere Stopmotion-Animation manchmal ein wenig umher. Die minimal niedrigere Bitrate als bei der britischen DVD bedingt sich dadurch, daß dieser Transfer mit dünnen schwarzen Balken an den Seiten codiert wurde und deshalb eine niedrigere Datenrate benötigt. Die Kompression verhält sich trotzdem makellos und läßt keine Wünsche übrig.

Die deutsche DVD bietet eindeutig die bessere Bildqualität, die aber nur gegenüber der britischen DVD gewinnt, weil deren Transfer schon vier Jahre alt ist und die Technik sich in der Zwischenzeit weiterentwickelt hat. Während der Unterschied im Bildformat nicht so gravierend ist, hat das allgemeine Aussehen doch einen ganz schönen Zahn zugelegt, und so lohnt sich ein "Upgrade" auf die neue deutsche Special-Edition schon.

Ton

The Nightbare Before Christmas kam zwar kurz nach der Einführung von Dolby Digital und DTS in die Kinos, war aber nur mit Dolby-SR-Lichtton ausgestattet. Die ersten diskreten 5.1-Abmischungen waren erst auf den 1997/98 erschienenen Laserdiscs und DVDs zu hören. Die englischen und deutschen Special-Edition-DVDs enthalten die gleichen DD5.1-Tonspuren wie die vorherigen extralosen DVDs, verzichten aber gegenüber der US-Version auf die (vielleicht unnötige) DTS-Track.

Der größte Teil der englischen Tonspur wird von Danny Elfmans wundervoller Musik dominiert, denn es gibt nur wenige Minuten im Film, in denen nur reiner Dialog oder Geräusche zu hören sind. Die Musik wurde nicht nur breit über die vordere Soundstage gemischt, sondern nutzt auch die Surroundkanäle ausgiebigst mit. Die Singstimmen beschränken sich nicht auf den Center-Kanal, sondern werden oft über die drei vorderen Lautsprecher direktional platziert. Das Orchester hört sich an als würde man mittendrin sitzen, aber ohne daß es unnatürlich wirkt. Surroundeffekte sind nur selten zu hören, aber die starke Räumlichkeit der Tonspur ergibt sich ohnehin aus der Musik. Aus musikalischer Sicht hat diese Tonspur dann auch schon Referenzqualität.

Die komplett synchronisierte deutsche Fassung hört sich dagegen immer noch wie ein einfacher Dolby-Surround-Upmix an. Gegenüber der englischen Fassung ist die Abmischung zu frontlastig und die Dynamik läßt zu wünschen übrig - besonders die Stimmen sind viel zu leise in den Mix eingebettet worden und werden von der Musik oft übertönt. Allerdings sind hier englische und deutsche Untertitel anwählbar, so daß man auch mit wenig Englischkenntnissen der Originalfassung mal eine Chance geben sollte.

Menü & Specials

Die Special-Edition-DVD von The Nightmare before Christmas tritt das Erbe der 1994 erschienenen SE-Laserdisc an und übernimmt deren Bonusmaterial fast vollständig - lediglich sämtliche Hinweise auf Jeffrey Katzenberg wurden entfernt und auch ein Kurzfilm von Henry Selick wurde entfernt. Ansonsten handelt es sich hier aber endlich um die ultimative Sammlung von Bonusmaterial, in der man einfach alles über einen der besten Animation-Klassiker der Filmgeschichte erfahren kann. Das Bonusmaterial der deutschen DVD ist mit dem der englischen und amerikanischen Ausgabe identisch und wurde inklusive des Audiokommentars komplett deutsch untertitelt.

Lediglich auf ein Booklet wurde hier verzichtet, allerdings befand sich bei der englischen DVD auch nur ein Faltblatt mit der Kapitelübersicht und einer Kurzbiographie von Tim Burton. Da sich in den Menüs keine Kapitelbeschreibungen aufgelistet sind, gebe ich hier die Kapitelstops der alten deutschen DVD wieder, die mit denen der Special-Edition identisch sind:
1. Opening credits/narrator / Programmstart
2. "This is Halloween" / "Hier in Halloween"
3. "Jacks Lament" / "Jacks Lamento"
4. "What's This?" / "Nanu? Hier ist ja alles bunt!"
5. "Town Meeting Song" / "Die Bürgerversammlung"
6. Experiments / Experimente
7. "Jack's Obsession" / "Jacks Dilemma"
8. "Kidnap the Sandy Claws" / "Das Verschwörungslied"
9. Sally's Forewarning / Sallys Vision
10. "Making Christmas" / "Uns're Weihnacht"
11. Sandy Claws in Person / Nicki-Graus! Höchstpersönlich!
12. "Oogie Boogie Song" / "Oogie Boogie Lied"
13. Zero Lights the Way / Denk an uns!
14. "Sally's Song" / "Sallys Lied!"
15. Christmas Eve Montage / Frohe Weihnachten!
16. Shot out of the Sky / Vom Himmel hoch...
17. "Poor Jack" / "Armer Jack"
18. To the Rescue / Rettung
19. "Finale/Reprise" / "Großes Finale"
20. End Credits / Abspann

Bevor man ins Hauptmenü gelangt, werden noch vor der lästigen Sprachabfrage einige der üblichen Disney-Trailer abgespielt. Mit dem Menü-Button kann man jedoch alles überspringen und sofort ins Hauptmenü gelangen. Die Menüs wurden stimmungsvoll im Stil des Films gestaltet, aber nur das Hauptmenü und die Übergänge sind animiert. Trotzdem ist das Design gelungen, und es ist eine angenehme Abwechslung daß mal nicht die Titelmusik eines Films in voller Lautstärke im Hauptmenü losbrüllt.

Der Audiokommentar mit Regisseur Henry Selick und Kameramann Pete Kozachik stammt von der 1994er Laserdisc und ist damit fast so alt wie der Film selbst - aber wie viele dieser älteren Kommentarspuren wirkt diese noch um einiges frischer und lebendiger als einige ihrer neueren Kollegen. Dabei wird nicht nur über die Technik, sondern auch über die Geschichte und die Philosophie des Films geplaudert. Dabei wird es stellenweise schon etwas trocken, aber trotzdem wird hier eine riesige Menge von Informationen in sympathischer Form dargeboten.

Das Making Of (24:44) stammt auch von der Laserdisc, wurde allerdings für diese DVD um 15 Minuten gekürzt. Wenn man das Original nicht kennt wird man das kaum bemerken, allerdings werden viele Sachen nur äußerst oberflächlich angesprochen. Dennoch bietet diese Kurzdokumentation einen faszinierenden Einblick in die komplizierte Produktion des Films und ist eine perfekte visuelle Ergänzung zur Kommentarspur.

Storyboard to Film Comparison (3:47) bietet einen Zusammenschnitt von mehreren Szenen als Splitscreen-Vergleich zwischen Storyboards und fertigem Film. Das ist hier weniger interessant, weil die übereinander positionierten Bilder ziemlich klein sind und man nicht viel erkennen kann. Eine Möglichkeit per Multiangle umzuschalten gibt es hier leider nicht.

Die Deleted Storyboards Behemoth Singing (0:53), Oogie Boogie with Dancing Bugs (0:39) und Alternate Identity of Oogie Boogie (1:23) werden jeweils von einer Texttafel und einem Kommentar von Henry Selick eingeleitet. Das besondere ist hier, daß die Storyboards wie ein Animatic aneinandergereiht wurden und mit einer interessanten Rohfassung von Danny Elfmans Soundtrack ausgestattet sind.

Die Deleted Animated Sequences Jack's Scientific Experiments (2:03), Vampire Hockey Players (0:17), Lock Shock & Barrel (2:18) und Oogie Boogie Shadow Dance (0:25) werden auch von Henry Selick eingeleitet und sind vollständig animiert. Von der Bildqualität her zu urteilen, scheinen die Szenen von einer VHS-Kassette einer Arbeitskopie zu stammen, auf der die laufenden Timecodes und die dicke Beschriftung "Property of Skellington Prod." über dem Bild liegen.

Unter dem Menüpunkt The Worlds of "Tim Burton's The Nightmare before Christmas" ist eine große Sammlung von Konzeptzeichnungen und Testaufnahmen untergebracht, die praktisch alle Charaktere und Schauplätze des Films umfaßt und mehr als vierhundert einzelne Bilder besitzt. Obwohl diese von der Laserdisc konvertiert wurden, sind die Menübildschirme anamorph, die Zeichnungen sind allerdings in einem 4:3-Rahmen in der Mitte zentriert. Besitzer von 4:3-Bildschirmen können ihren DVD-Player auf Letterbox oder Pan&Scan stellen, damit die Bilder vergrößert werden.

Halloween Town
• Jack Skellington - Charakter Designs (23 Bilder), Animation Tests (2:05), Jack's Tower Concept Art (15 Bilder)
• Sally - Charakter Designs (15 Bilder), Animation Tests (0:24), Sally's Bedroom and Kitchen Concept Art (11 Bilder)
• Oogie Boogie - Charakter Designs (5 Bilder), Oogie's Lair Concept Art (28 Bilder)
• Evil Scientist and Igor - Charakter Designs (22 Bilder), Laboratory Concept Art (14 Bilder)
• Lock, Shock and Barrel - Charakter Designs (10 Bilder), The Treehouse Art Concepts (15 Bilder )
• The Citizens - Charakter Designs (120 Bilder), Zero Animation Tests (0:48), Halloween Town Concept Art (88 Bilder)
Die Animation Tests besitzen außerdem einen Kommentar von Henry Selick.

Christmas Town
• Santa Claus Charakter Designs (7 Bilder)
• Santas Helpers Charakter Designs (9 Bilder)
• Concept Art (47 Bilder)

Real World
• Character Designs (17 Bilder)
• Concept Art (26 Bilder)

Unter Posters and Trailers ist das übliche Promotionmaterial untergebracht: ein interessanter Teaser Trailer (1:36), der ausgerechnet mit Ausschnitten aus alten Disney-Zeichentrickfilmen beginnt und auch noch unter dem Disney-Label produziert wurde, bevor der Chefetage der Film zu unbequem wurde und unter der Touchstone-Marke beworben wurde, ein weitaus konventioneller Trailer (1:24) und eine kleine Bildergallerie mit fünf Postern.

Das beste dieser DVD wurde etwas unscheinbar auf der letzten Menüseite der Special Features untergebracht: unter Tim Burton's Early Films sind die beiden Kurzfilme Vincent (5:55) von 1982 und Frankenweenie (30:19) von 1984 untergebracht worden. Dabei handelt es sich um richtige Perlen, in denen Tim Burton seinem dunkel-satirischen Stil so richtig den Lauf gelassen hat. Beide Filme besitzen sowohl den englischen Originalton als auch eine deutsche Synchronfassung, und erstaunlicherweise ist Frankenweenie hier in einer fünf Minuten längeren Fassung als auf der englischen DVD zu sehen.