The Nightmare Before Christmas Special Edition
Cover
30.10.2002
Titel The Nightmare before Christmas
Studio Touchstone Pictures (1993)
Hersteller Touchstone Home Video (2001)
DVD-Typ 9 (6,57 GB) Bitrate ø 6,57 max. 9,5
Laufzeit 73 Minuten Kapitel 29
Regionalcode 2 (England) Case Alpha
Fernsehnorm PAL
Bildformat 1.85:1 16:9 yes
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround Englisch, Italienisch, Spanisch 2.0 Surround 192 kbit/s Kommentar
Untertitel Englisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch
Freigabe BBFC PG
Extras • Deleted Scenes and Animated Sequences
• Benind the Scenes at the Studio
• Storyboards and Image Gallery
• Audio Commentary and Original Trailers

Allgemeines

Wo kommen eigentlich die Feiertage her? In der Welt von The Nightmare before Christmas kommen Weihnachten, Ostern, Thanksgiving und Halloween aus ihren eigenen kleinen Welten, deren fleißige Bevölkerung es sich zum Ziel gesetzt hat ihren Feiertag so gut wie möglich zu inszenieren.
Jack Skellington ist der Pumpkin King von Halloween Town und das Genie hinter den Projekten, die den Menschen vor Schreck jedes Jahr aus den Socken hauen. Trotz seiner Erfolge ist Jack unglücklich und deprimiert - irgendetwas fehlt ihm, aber er kommt nicht darauf was es ist und bemerkt nicht einmal, daß Sally, die gutmütige Kreation des lokalen Wissenschaftler-Schurken Dr. Finkelstein, etwas für ihn übrig hat. Bei einem gedankenverlorenen Spaziergang wandert Jack über die Grenzen von Halloweentown hinaus und gelangt in einen mysteriösen Wald. Dort entdeckt er eine Reihe von Bäumen, die Türen in Form von Symbolen der Feiertage besitzen, die uns, aber nicht Jack, geläufig sind. Er ist besonders von einem Weihnachtsbaum fasziniert, und ehe er sich versieht landet er in Christmastown, wo er fast seinen Augen nicht mehr traut: Weihnachten, was ist das? Angetan von diesem für ihn völlig neuen Konzept kehrt er nach Halloweentown zurück um seinen Freunden und Mitbewohnern davon zu erzählen. Jack glaubt, daß Halloweentown dazu auserwählt ist, die nächsten Weihnachtsgeschenke zu organisieren und den Weihnachtsmann durch die Kamine zu schicken. Aber ganz Halloweentown mißversteht das Weihnachtskonzept - Santa Clause wird zu Sandy Claws und die Geschenke bekommen einen sehr gruseligen Halloween-Touch...

The Nightmare Before Christmas ist die Essenz des Stils von Hollywoods eigenwilligstem Filmemacher Tim Burton, der sich für diesen Film mit Regisseur Henry Selick zusammengetan hat, um ein wundervoll verdrehtes, gruseliges und mit dunklem Humor gespicktes Märchen als Stopmotion-Animation-Musical zu inszenieren. Mit den gewöhnlichen Konventionen der Genres hat dieser Film jedoch wenig zu tun - die Animation ist fließend und so detailreich, daß man schnell vergißt daß es sich nicht um einen Realfilm handelt. Genauso nahtlos gliedert sich Danny Elfmans Musik ein, die über eine einfache Hintergrundmusik weit hinausgeht: fast der gesamte Text wird gesungen, und keine der 73 Minuten Laufzeit bleibt ohne musikalische Untermalung. Diese besondere Mischung macht aus The Nightmare before Christmas ein einzigartiges Filmerlebnis, das man sich nicht nur zu Weihnachten anschauen kann.

Nicht weniger als sieben Mal erschien The Nightmare Before Christmas als Laserdisc und DVD. In den USA wurden schon 1994 zwei Laserdiscs herausgebracht, eine mit Bonusmaterial und eine ohne. Im September 1997 erschienen dann nochmal zwei LDs mit neuen Dolby Digital und DTS-Tonspuren, die aber genauso wie die drei Monate später herausgekommene amerikanische DVD keine Extras enthielten. Für die im Oktober 1998 erschienene europäische DVD wurde ein neuer anamorpher Transfer angefertigt, aber die Extras der 1994er Laserdisc blieben noch bis zum Oktober 2000 verschollen, als in den USA die Special-Edition-DVD erschien, die sogar eine DTS-Tonspur enthielt. Wieder ein Jahr später kam diese Special-Edition (sans DTS) auch in England heraus und verwendete sogar den früheren anamorphen Transfer - und genau diese DVD habe ich mir für diese Rezension angeschaut.

Eine deutsche DVD dieser Special-Edition mit gleicher Ausstattung erschien am 21. November 2002, verwendet jedoch einen minimal besseren Transfer und ist natürlich mit deutschem und englischen Ton ausgestattet.

Bild

The Nightmare Before Christmas wurde ursprünglich in 1.66:1 animiert und ist in diesem Format auch auf den amerikanischen DVDs vorhanden, für die der gleiche nicht-anamorphe Transfer der Laserdisc verwendet wurde. Aber schon für die europäische DVD-Erstauflage von 1998 hat Buena Vista einen neuen Transfer in anamorphem 1.85:1 durchgeführt, der auf dieser Special-Edition wieder zum Einsatz kommt. Ein Vergleich mit einer ARD-Fernsehausstrahlung zeigt, daß die 1.85:1-Version gegen der 1.66:1-Fassung lediglich am unteren Bildschirmrand etwas verliert, aber die Bildkomposition ansonsten intakt bleibt.

Obwohl es sich hierbei um einen mindestens vier Jahre alten Transfer handelt, gibt es nur wenige Kritikpunkte. Einer davon sind die gelegentlich auftretenden punktuellen Dropouts, die durch eine sorgfältigere Reinigung der Filmvorlage oder eine digitale Nachbearbeitung schon hätten entfernt werden können. Die Schärfe wurde dadurch nicht beeinflußt und ist auch ohne zusätzliche Nachhilfe nicht brilliant, aber dennoch in Ordnung. Einige Szenen wurden durch einen Filter gedreht und sehen deshalb etwas verschwommen aus, was aber vollkommen Absicht ist. Die Körnigkeit wurde vorsichtig und ohne Nebenwirkungen mit einem Filter bearbeitet und tritt nur noch auf weißen Flächen etwas heraus. Der Star dieses Transfers ist eindeutig die Farbwiedergabe, die von den tristen Graustufen in Halloweentown bis zu den kräftigen Farben in Christmastown einiges bewältigen muß. Das Farbtiming ist trotz der starken Unterschiede optimal gelungen und bringt ein äußerst brilliantes Bild zustande.

Der Bildstand ist manchmal etwas unruhig, aber das ist ein Nebeneffekt der Stopmotion-Animation und wäre auch durch digitale Nachbearbeitung nicht mehr zu ändern. Manchmal ruckt das ganze Bild ein kleines Stück umher, aber wirklich auffallende Bildfehler entstehen dadurch nicht. Die Bitrate ist etwas niedriger als bei der früheren DVD, aber die Kompression wurde trotzdem optimiert und leistet sich jetzt keine Patzer mehr wie Blockbildung auf den vielen einfarbigen Flächen. Die MPEG-Encoder sind halt in Zwischenzeit um einiges besser geworden.

Ton

The Nightbare Before Christmas kam zwar kurz nach der Einführung von Dolby Digital und DTS in die Kinos, war aber nur mit Dolby-SR-Lichtton ausgestattet. Die ersten diskreten 5.1-Abmischungen waren erst auf den 1997/98 erschienenen Laserdiscs und DVDs zu hören. Die englische Special-Edition-DVD enthält die gleiche DD5.1-Tonspur wie die vorherige, extralose DVD, verzichtet aber gegenüber der US-Version auf die (vielleicht unnötige) DTS-Track.
Der größte Teil der Tonspur wird von Danny Elfmans wundervoller Musik dominiert, denn es gibt nur wenige Minuten im Film, in denen nur reiner Dialog oder Geräusche zu hören sind. Die Musik wurde nicht nur breit über die vordere Soundstage gemischt, sondern nutzt auch die Surroundkanäle ausgiebigst mit. Die Singstimmen beschränken sich nicht auf den Center-Kanal, sondern werden oft über die drei vorderen Lautsprecher direktional platziert. Das Orchester hört sich an als würde man mittendrin sitzen, aber ohne daß es unnatürlich wirkt. Surroundeffekte sind nur selten zu hören, aber die starke Räumlichkeit der Tonspur ergibt sich ohnehin aus der Musik. Aus musikalischer Sicht hat diese Tonspur dann auch schon Referenzqualität.

Menü & Specials

Die Special-Edition-DVD von The Nightmare before Christmas tritt das Erbe der 1994 erschienenen SE-Laserdisc an und übernimmt deren Bonusmaterial fast vollständig - lediglich sämtliche Hinweise auf Jeffrey Katzenberg wurden entfernt und auch ein Kurzfilm von Henry Selick wurde entfernt. Ansonsten handelt es sich hier aber endlich um die ultimative Sammlung von Bonusmaterial, in der man einfach alles über einen der besten Animation-Klassiker der Filmgeschichte erfahren kann.

Bevor man in das Hauptmenü gelangt, werden nach einer Sprachabfrage etwa sechs Minuten lang Trailer von The Emperor's New Groove, Snow White, Dinosaur und Hunchback of Notre Dame II abgespielt, die man entweder einzeln überspringen oder mit einem Druck auf den Menü-Button gleich ins Hauptmenü gelangen kann.

Die Menüs wurden stimmungsvoll im Stil des Films gestaltet, aber nur das Hauptmenü und die Übergänge sind animiert. Trotzdem ist das Design gelungen, und es ist eine angenehme Abwechslung daß mal nicht die Titelmusik eines Films in voller Lautstärke im Hauptmenü losbrüllt.

Der Audiokommentar mit Regisseur Henry Selick und Kameramann Pete Kozachik stammt von der 1994er Laserdisc und ist damit fast so alt wie der Film selbst - aber wie viele dieser älteren Kommentarspuren wirkt diese noch um einiges frischer und lebendiger als einige ihrer neueren Kollegen. Dabei wird nicht nur über die Technik, sondern auch über die Geschichte und die Philosophie des Films geplaudert. Dabei wird es stellenweise schon etwas trocken, aber trotzdem wird hier eine riesige Menge von Informationen in sympathischer Form dargeboten.

Das Making Of (24:44) stammt auch von der Laserdisc, wurde allerdings für diese DVD um 15 Minuten gekürzt. Wenn man das Original nicht kennt wird man das kaum bemerken, allerdings werden viele Sachen nur äußerst oberflächlich angesprochen. Dennoch bietet diese Kurzdokumentation einen faszinierenden Einblick in die komplizierte Produktion des Films und ist eine perfekte visuelle Ergänzung zur Kommentarspur.

Storyboard to Film Comparison (3:47) bietet einen Zusammenschnitt von mehreren Szenen als Splitscreen-Vergleich zwischen Storyboards und fertigem Film. Das ist hier weniger interessant, weil die übereinander positionierten Bilder ziemlich klein sind und man nicht viel erkennen kann. Eine Möglichkeit per Multiangle umzuschalten gibt es hier leider nicht.

Die Deleted Storyboards Behemoth Singing (0:53), Oogie Boogie with Dancing Bugs (0:39) und Alternate Identity of Oogie Boogie (1:23) werden jeweils von einer Texttafel und einem Kommentar von Henry Selick eingeleitet. Das besondere ist hier, daß die Storyboards wie ein Animatic aneinandergereiht wurden und mit einer interessanten Rohfassung von Danny Elfmans Soundtrack ausgestattet sind.

Die Deleted Animated Sequences Jack's Scientific Experiments (2:03), Vampire Hockey Players (0:17), Lock Shock & Barrel (2:18) und Oogie Boogie Shadow Dance (0:25) werden auch von Henry Selick eingeleitet und sind vollständig animiert. Von der Bildqualität her zu urteilen, scheinen die Szenen von einer VHS-Kassette einer Arbeitskopie zu stammen, auf der die laufenden Timecodes und die dicke Beschriftung "Property of Skellington Prod." über dem Bild liegen.

Unter dem Menüpunkt The Worlds of "Tim Burton's The Nightmare before Christmas" ist eine große Sammlung von Konzeptzeichnungen und Testaufnahmen untergebracht, die praktisch alle Charaktere und Schauplätze des Films umfaßt und mehr als vierhundert einzelne Bilder besitzt. Obwohl diese von der Laserdisc konvertiert wurden, sind die Menübildschirme anamorph, die Zeichnungen sind allerdings in einem 4:3-Rahmen in der Mitte zentriert. Besitzer von 4:3-Bildschirmen können ihren DVD-Player auf Letterbox oder Pan&Scan stellen, damit die Bilder vergrößert werden.

Halloween Town
• Jack Skellington - Charakter Designs (23 Bilder), Animation Tests (2:05), Jack's Tower Concept Art (15 Bilder)
• Sally - Charakter Designs (15 Bilder), Animation Tests (0:24), Sally's Bedroom and Kitchen Concept Art (11 Bilder)
• Oogie Boogie - Charakter Designs (5 Bilder), Oogie's Lair Concept Art (28 Bilder)
• Evil Scientist and Igor - Charakter Designs (22 Bilder), Laboratory Concept Art (14 Bilder)
• Lock, Shock and Barrel - Charakter Designs (10 Bilder), The Treehouse Art Concepts (15 Bilder )
• The Citizens - Charakter Designs (120 Bilder), Zero Animation Tests (0:48), Halloween Town Concept Art (88 Bilder)
Die Animation Tests besitzen außerdem einen Kommentar von Henry Selick.

Christmas Town
• Santa Claus Charakter Designs (7 Bilder)
• Santas Helpers Charakter Designs (9 Bilder)
• Concept Art (47 Bilder)

Real World
• Character Designs (17 Bilder)
• Concept Art (26 Bilder)

Unter Posters and Trailers ist das übliche Promotionmaterial untergebracht: ein interessanter Teaser Trailer (1:36), der ausgerechnet mit Ausschnitten aus alten Disney-Zeichentrickfilmen beginnt und auch noch unter dem Disney-Label produziert wurde, bevor der Chefetage der Film zu unbequem wurde und unter der Touchstone-Marke beworben wurde, ein weitaus konventioneller Trailer (1:24) und eine kleine Bildergallerie mit fünf Postern.

Das beste dieser DVD wurde etwas unscheinbar auf der letzten Menüseite der Special Features untergebracht: unter Tim Burton's Early Films sind die beiden Kurzfilme Vincent (5:55) von 1982 und Frankenweenie (25:49) von 1984 untergebracht worden. Dabei handelt es sich um richtige Perlen, in denen Tim Burton seinem dunkel-satirischen Stil so richtig den Lauf gelassen hat.

Auf einem zweiseitigem Einleger ist außer der Kapitelübersicht auch noch eine Kurzbiographie von Tim Burton zu lesen - aber leider nichts über den Regisseur Henry Selick oder den Film selbst.