Shrek
Cover
2.12.2001
Update am 22.12.2002
Titel Shrek
Studio Dreamworks / PDI (2001)
Hersteller Dreamworks (2001)
DVD-Typ 2x9 (7,93 & 7,22 GB) Bitrate ø 7,95 max. 9,0
Laufzeit 90 Minuten Kapitel 20
Regionalcode 1 (USA, Kanada) Case Deja Doppel
Fernsehnorm NTSC
Bildformat 1.33:1 (Disc 1)
1.78:1 (Disc 2)
16:9 yes no
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround 448 kbit/s 2.0 Surround 192 kbit/s Englisch, Französisch, Spanisch 2.0 Surround 192 kbit/s Kommentar
Dolby Digital 5.1 Surround 448 kbit/s Englisch
Untertitel Englisch, Französisch, Spanisch
Freigabe MPAA PG
Extras Disc 1:
• Shrek's ReVoice Studio: record your Voice over your Favorite Character's Lines and star in one of 12 entire Scenes
• Behind-The-Scenes Featurette
• Hidden Fun Facts
• Hilarious Character Interviews
• DWK: Dreamworks Kids - This Way To Play! Over 6 Hours of Fun!
• Game Swamp: Over 15 Interactive Games and Activities Including Shrek Pinball, Rescue the Princess and Soup Slam
• Shrek's Music Room: Music Videos from Smash Mouth, Baha Men & More!
• Favorite Scene Selection
Disc 2:
• Filmmaker's Commentary
• "The Tech of Shrek"
• Storyboard Pitch of Outrageous Deleted Scenes
• Technical Goofs
• International Dubbing Feature
• Charakter Design Progression Reel
• Hints for Shrek Xbox Video Game only available on this DVD
... And Much More!

Allgemeines

Es ist grün, duscht gerne mit Schlamm, putzt sich die Zähne mit Schleim und ist auch sonst nicht das sauberste Geschöpf auf Erden. Die Rede ist nicht von einer neuen Schweinerasse, sondern von Shrek, einem Ogre der in den Sümpfen des Märchenlandes Duloc wohnt. Shrek ist harmlos und gutmütig, möchte aber eigentlich nur in Ruhe gelassen werden. Die mit Heugabeln und Fackeln bewaffneten Dorfbewohner, die gelegentlich bei ihm im Vorgarten herumtrampeln, verscheucht er einfach, ohne ihnen großartig etwas anzutun ("This is the part where you run away!"). Als Shrek zufällig einem quatschenden Esel das Leben rettet, ist es mit der Idylle vorbei. Der ist nämlich auf der Flucht vor dem lokalen Herrscher, Tyrann und Möchtegernkönig Lord Farquaad, der alle Fabelgestalten in seinem Land einlochen oder vertreiben möchte. Donkey (der Esel ist namenlos) verwandelt zudem Shreks Sumpf und Zuhause in ein Flüchtlingslager voll mit anderen Märchenfiguren, die von Lord Farquaad ins Exil geschickt wurden. Um seinen Grund und Boden wieder für sich selbst zu haben und seine Nerven zu schonen, macht sich Shrek zusammen mit dem hyperaktiven Esel auf den Weg zu Lord Faarquaads Schloß. Statt einer schnellen, unbürokratischen Lösung gibt der zu kurz geratene Herrscher Shrek die Aufgabe, eine gewisse Prinzessin aus einem Schloß zu befreien, das von einem gewissen Drachen verteidigt wird...

Dreamworks und PDI haben es wieder einmal geschafft. Nach dem exzellent in Szene gesetzten Ameisenhaufen in Antz kommt nun der zweite vollständig computeranimierte Film des Studios in die Kinos. Diesmal muß sich der Hauptkonkurrent Disney besonders warm anziehen, denn Shrek ist die bisher größte Bedrohung für das Imperium mit der Maus. Im Sommer diesen Jahres brach der Film Rekorde an den Kinokassen und die DVD liegt seit der Veröffentlichung vorne in den Verkaufscharts. Was aber macht Shrek so besonders? Die Mischung machts. Liebevoll gestaltete Animation, mit Mike Myers, Cameron Diaz, Eddie Murphy und John Lithgow eine einmalige Kombination von Stimmen und ein perfekt ausgeklügeltes Drehbuch, alles paßt ineinander. Um es mit musikalischen Begriffen auszudrücken: Shrek ist ein Film, der neunzig Minuten lang ohne Pause swingt und groovt ohne auch nur eine Sekunde langweilig zu sein. Aber Shrek ist nicht nur eine Märchenparodie, sondern enthält auch viele bissige Seitenhiebe auf Disney-Filme. Kein Wunder, denn Produzent und Dreamworks-Mitinhaber Jeffrey Katzenberg war früher selbst bei Disney, bis er wegen Meinungsverschiedenheiten mit Chef Michael Eisner gefeuert wurde. Böse Zungen behaupten, daß Lord Faarquaad gewisse Ähnlichkeiten mit Eisner haben soll und den vielen Märchenfiguren Unsummen gezahlt wurden, damit sie in Shrek mitspielen.

Mit der DVD-Version des Films hat sich Dreamworks auch ganz schön ins Zeug gelegt. Neben einem blitzblanken volldigitalen Transfer und state-of-the-art Ausstattung bei den Tonspuren kamen auch die Extras nicht zu kurz. Statt eine DVD mit den Extras vollzupacken und die andere für den Film zu reservieren, wurde hier aber etwas ungewöhnliches gemacht: auf der ersten DVD befindet sich eine Pan&Scan-Vollbildversion zusammen mit den für Kinder gedachten Extras und auf der zweiten der anamorphe Transfer im Kinoformat mit dem restlichen Bonusmaterial. Das Vorhandensein eines Vollbild-Transfers bedeutet nicht den Weltuntergang - im Gegenteil, es ist ein vernünftiger Kompromiß. Die die unbedingt ihren 4:3-Fernseher füllen wollen können das tun, und alle anderen können das richtige Kinoformat auch genießen. Bei einem Listenpreis von nur $26,95 kann man hier wirklich nichts falsch machen.
Verpackungsmäßig ist Dreamworks bei dieser DVD etwas ins Fettnäpfchen getreten. Das DVD-Case ist zwar gar nicht so schlecht und eine gute Alternative zum Doppel-Amaray, aber wer ist bloß auf die dumme Idee gekommen diesen Gewinnspiel-Aufkleber direkt auf die Hülle zu kleben? Wenn man das abzieht, bleibt eine klebrige Sauerei zurück, die man nur mit viel Geduld wieder herunterbekommt. Pfui, Dreamworks :-).

In Deutschland erschien Shrek im Dezember 2001 auch, allerdings fehlten dort einige Extras und der DTS-Ton. Ein Jahr später wurde diese erste DVD aber durch die Oscar-Edition ersetzt, die auf einer zusätzlichen Disc das fehlende Bonusmaterial enthielt.
Wenn man die vielen Songs und die Musik in der richtigen Geschwindigkeit hören möchte, bleibt die US-DVD die beste Alternative - wenn man auf deutschen Ton oder deutsche Untertitel angewiesen ist, kann man aber nun beruhigt zur Neuauflage greifen.

Bild

Als 1999 Antz auf DVD erschien, wurde noch ein konventioneller Transfer gemacht, obwohl der Film komplett computeranimiert war - an andere Methoden war noch nicht zu denken. Disney hat es zuerst mit A Bug's Life und Toy Story vorgemacht, und natürlich hat Dreamworks diesmal die Gelegenheit genutzt und Shrek direkt vom Computer auf die DVD transferriert. Das Resultat ist beeindruckend, denn der Film sieht trotz des volldigitalen Transfers keineswegs künstlich aus. Es wurde nicht alles knackscharf und poliert gerendert, sondern realistisch genug ohne sich sofort als CGI zu offenbaren. An Detailreichtum spart diese DVD aber trotzdem nicht - ich habe sogar den Eindruck, daß noch viel mehr Einzelheiten erkennbar sind als im Kino.
Über den Transfer, soweit man diese Art von "Umrechnung" der Computergrafik überhaupt nennen kann, gibt es nichts negatives zu sagen. Systembedingt gibt es keinerlei Dropouts, das Farbtiming ist perfekt und die Kompression absolut makellos. Besser kann es eigentlich gar nicht sein.
Erwähnt werden sollte noch, daß das Bild in 1.78:1 vorliegt und nicht wie im Kino in 1.85:1. Dabei wurde aber nichts aufgezoomt oder an den Seiten abgeschnitten, denn der Film wurde mit etwas Spielraum im Bildformat gerendert. So ist in der 1.78:1-Fassung oben und unten ein klein wenig mehr als im Kino zu sehen.
Die 1.33:1-Fassung auf der ersten DVD ist keine neu geframte Version, sondern vollständig Pan&Scan, bei der einiges an den Seiten abgeschnitten wird. Zwar ist oben und unten minimal etwas mehr als bei der 1.78:1-Version zu sehen, aber durch den seitlichen Beschnitt wird die Bildkomposition über den Haufen geworfen und viele Einstellungen sehen nicht mehr gut aus. Auch wenn sich die Vollbild-Version qualitätsmäßig kaum von der Widescreen-Fassung unterscheidet, sollte man diese besser meiden.

Ton

Die Vielzahl der Tonspuren auf diesen beiden DVDs muß man erst einmal aufdröseln: Auf der ersten DVD mit der 1.33:1-Fassung ist der englische Ton in 5.1 und 2.0 Surround und Französisch und Spanisch ebenfalls in 2.0 DS drauf. Auf der zweiten DVD befindet sich auch der englische Ton in 5.1 und 2.0 DS und dazu Spanisch und Französisch in 5.1 - und eine englische DTS 5.1-Version, dazu natürlich noch der Audiokommentar in 2.0. Die Dolby-Digital 5.1-Spuren sind alle mit 448 kbit/s codiert, die 2.0-Spuren mit 192 kbit/s. Die DTS-Tonspur hat 768 kbit/s und verwendet so nur die Hälfte der möglichen Bitrate, was aber inzwischen üblich geworden ist.

Im Kino konnte ich Shrek leider nur in einem Saal mit Dolby-Surround-Ton hören, dazu auch noch mit einer Anlage, bei der die Surroundlautsprecher scheinbar abgeschaltet waren - der Dank dafür geht an das Cinemaxx Essen, das die Originalfassungen grundsätzlich nur in den zwei am schlechtesten ausgestatteten Sälen spielt. Obwohl ich zuhause auch nur eine ProLogic-Anlage verwende, hat mich der Unterschied zwischen der DVD und des Kinosounds positiv überrascht.

Ich habe mir die englischen Tonspuren in 5.1 und 2.0 angehört und konnte wie schon bei anderen DVDs feststellen, daß die 5.1-Spur im ProLogic-Downmix besser klingt. Die Abmischung wirkt manchmal etwas frontlastig, das liegt aber nur daran daß die meisten leisen Szenen einen knalligen Surroundton gar nicht rechtfertigen. In den Action-Szenen blüht der Raumklang so richtig auf, aber auch die vordere Soundstage ist schon alleine sehr breit abgemischt. Die Surroundkanäle werden meist puntuell und manchmal auch für Umgebungsgeräusche eingesetzt. Wenn die Songs und die Filmmusik zu hören sind, gibt es einen knackigen, aber nicht zu lauten Klang der die warmen Stimmen und die Geräusche nicht überdeckt.

Menü & Specials

Als Shrek im Sommer in den Kinos war, lief die Gerüchteküche schon auf Hochtouren. Nachdem es Dreamworks Disney an den Kinokassen so richtig gezeigt hatte, war es nur noch eine Frage der Zeit bis eine mit Bonusmaterial vollgeladene DVD erscheint. Zwar sind es nicht gerade die auf der Hülle versprochenen elf Stunden Extras, aber Dreamworks hat es doch geschafft eine Menge Sachen zusammenzustellen die mindestens soviel Spaß wie der Film selbst machen.

Die Menüs gehören zu den besten und amüsantesten, die ich kenne - hier wurde mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. Neue Animationen wurden aufwendig gerendert und wie es scheint haben auch einige der Schauspieler neue Dialoge für die Menüs aufgenommen. Fast alle Menüs sind animiert, wenn auch manchmal nur so hintergründig daß man es kaum wahrnimmt. Die Menüs auf der ersten DVD sind in 1.33:1, während die auf der zweiten DVD konsequent in anamophem 1.78:1 abgelegt wurden.

Auf der ersten DVD mit der Pan&Scan-Fassung befinden sich hauptsächlich die kindergerechten Extras. Trotzdem sollte man die Disc nicht als Untersetzer zweckentfremden, da sich doch einige interessante Sachen darauf befinden.

Creating a Fairytale: The Making of Shrek
Dies ist ein vom US-Kabelsender HBO produziertes 25minütiges Featurette, daß zwar einen gewissen Promotion-Charakter hat, aber weitaus besser gemacht ist als manch andere Making-Ofs. Es gibt erstaunlich wenige Filmaussschnitte und viele Interviews mit den Regisseuren, Produzenten, Schauspielern und den Leuten von PDI, die auf Technobubble weitgehend verzichten. Der Schwerpunkt dieses Making-Of liegt trotz der technischen Natur des Films bei den Filmemachern, der Story und den Sprechern. Der vernünftige Schnitt bringt sehr viel in der knappen halben Stunde unter - genau so sollte ein Making-Of gemacht sein.

Unter Sneak Peek verbirgt sich ein Teaser des neuen Dreamworks-Films Spirit - Stallion of the Cimarron in einwandfreiem, anamorphem 2.35:1 mit 5.1-Ton. Anscheinend wird dieser Film eine Mischung aus traditioneller Animation und CGI. Aus diesem Trailer kann man noch nicht viel entnehmen, aber vom Aussehen her könnte es ähnlich wie Prince of Egypt werden.

Der simple Menüpunkt Cast enthält ausführliche Biographien von Mike Myers, Eddie Murphy, Cameron Diaz und John Lithgow - und die herrlichen Charakter Interviews. Exklusiv für diese DVD wurden kurze Animationen von Shrek, Donkey und Fiona erstellt und mit witzigen Anspielungen nur so gespickt.

Unter Filmmakers sind die detaillierten Biografien von neunzehn Filmmemachern zu lesen. Genauso wie die Cast-Biographien handelt es sich hier nicht nur um einfache Auflistungen, sondern um gut geschriebene Übersichten in einem ordentlich gestalteten Menü.

Shrek in the Swamp Karaoke Dance Party ist tatsächlich das all new extended ending, das auf dem Cover versprochen wird. Wenn man den Film geschaut hat nicht schon den Abspann abgewürgt hat, wird dieses zweieinhalbminütige Medley aus zehn Songs automatisch abgespielt. Die Animation ist nicht von der des Films zu unterscheiden und natürlich haben sich alle ursprünglichen Sprecher an diesem kurzen Spaß beteiligt - allen voran Mike Myers und Eddie Murphy, die selbst ziemlich gute Sänger sind.

Das Menü Games ist etwas verwirrend, da sich die beiden DVD-Spiele Mirror, Mirror on the Wall und Shrektacular Trivia auch im DWK-Menü zusammen mit den anderen aufrufen lassen. Bei diesen beiden Spielen handelt es sich allerdings um die Highlights aus der Sammlung.

Die Production Notes sind in abgekürzter Form auch im Booklet zu lesen, aber hier bekommt man 94 Bildschirmseiten gut lesbaren Text geboten, von denen jede Seite von einem netten Standbild begleitet wird. Eingebettet ist das ganze in einen sehr hübsch gestalteten Bildschirm.

Im Untermenü DVD-ROM habe ich eigentlich eine einfache Texttafel mit dem Hinweis auf den ROM-Inhalt erwartet, aber auch hier überrascht Dreamworks. Natürlich muß man die DVD-ROM-Materialien auch auf einem Computer starten, aber hier ist eine Vorschau von allen dreizehn Spielen und Programmen zu sehen. Auch wer kein DVD-Laufwerk in seinem Computer hat, bekommt so wenigstens zu sehen ob er wirklich etwas verpaßt.

DWK - DreamWorks Kids
In diesem Bereich, den man nur über das blaue Icon im Hauptmenü erreichen kann, befinden sich die Spielzeuge - meint man zumindest. Aber es gibt doch ein paar Sachen, an denen auch ältere Kinder Spaß haben dürften.

Pick your favorite scene bietet eine thematische Kapitelübersicht, die in die Bereiche Action!, Laugh out loud!, Gross out!, Isn't that romantic? und Weird animal incidents unterteilt wurde.

Shrek's Music Room enthält die Musikvideos Best Years of our Lives von den Baha Men und I'm a Believer von Smash Mouth - und noch etwas kommerzieller Fluff in Form eines Making-Of des Baha-Men-Videos. Das hat eigentlich alles gar nichts mit dem Film selbst zu tun, aber wenigstens ist das Video von Smash Mouth wirklich witzig gemacht und bietet die Gelegenheit, die bessere Version des Songs einmal zu hören. Auf der Soundtrack-CD ist nur ein verunstalteter Remix drauf, der so im Film gar nicht drin ist.

Im Game Swamp befinden sich fünf DVD-Spiele, von denen zwei auch im Game-Menü unter den Special Features abrufbar sind. Im Rahmen der Möglichkeiten werden hier einfache Klick&Ratespiele geboten, an denen Kinder sicher lange Spaß haben werden, aber für Erwachsene nach dem ersten Anschauen schnell langweilig werden. Immerhin sind diese Spiele alle wirklich gut gestaltet und wenigstens einen Blick wert. Unter DVD-ROM bekommt man die gleiche Übersicht über die ROM-Spiele, die man auch über das Game-Menü aufrufen kann.

Überraschend ist der Help-Menüpunkt, mit dem man eine kurze, gesprochene Erklärung bekommt, was einem unter den drei Hauptpunkten im DWK-Menü erwartet.

Den DVD-ROM-Inhalt konnte ich nur mit Umwegen begutachten, weil diese DVD einen Interactual-Player auf mein System gespielt hat der mit der vorherigen Installation von der Starwars Episode 1-DVD kollidierte und nun gar nichts mehr funktioniert. Wenn man ein bißchen in den Files auf der DVD herumsucht, wird man aber auch mit einem normalen Webbrowser auf alles zugreifen können.
Learn to Draw Shrek, Gingerbread Hangman, Soup Slam, Fairy Tale Lanes, Bugs and Slugs, Charming Dragon, Coloring Pages, Color a Scene, Ogre Masks, Pin the Tail on the Donkey, Fire Donkey und Shrek Pinball sind alle mit Macromedia Flash realisierte Spiele und "Aktivitäten" - und erstaunlicherweise macht jedes einzelne irgendwie Spaß. Mich haben diese liebevoll gestalteten Sachen sehr an alte C64-Spiele erinnert, und einige sehr nützliche Sachen sind auch dabei. Vielleicht lerne ich mit Learn to Draw Shrek ja endlich einmal richtig zeichnen :-).

Der Star des DVD-ROM-Bereichs ist aber ganz klar das ReVoice-Studio, das auch am meisten beworben wurde - und das zu Recht, denn hier ist wirklich einmal etwas besonderes gelungen. Mit dem Revoice-Studio kann man, grob gesagt, eine Auswahl von zwölf Filmszenen selbst neu synchronisieren. Ich hatte zuerst bedenken, ob das Programm auf meinem alten Pentium-233 überhaupt laufen würde, aber erstaunlicherweise trat nicht das geringste Problem aus. Man benötigt lediglich ein Mikrofon für die Soundkarte, und die Bedienung ist dank der eingebauten Hilfefunktion selbterklärend. Und es funktioniert - schon nach ein paar Minuten kann man die ersten Erfolge erzielen. Spielerei? Ja sicher, aber eine äußerst nette und innovative Sache.

Auf der zweiten DVD befinden sich zusammen mit der anamorphen Filmfassung die restlichen Extras, die mehr für Erwachsene gedacht sind. Die Menüs sind hier anamorph, und obwohl es sich graphisch teilweise um die gleichen wie auf der ersten DVD handelt, sind sie mit etwas anderer Musik und Dialogen unterlegt.
Allem voran ist hier natürlich der szenenspezifische Audiokommentar mit Regisseuren Vicky Jenson, Andrew Adamson und Produzent Aaron Warner zu nennen. Ähnlich wie die Kommentare von Antz und Chicken Run wird auch hier in einem angenehm lockeren Umgangston über die Entstehung des Films geplaudert. Der Audiokommentar macht genausoviel Spaß wie der Film selbst und man erfährt viel über die Hintergründe und die Entstehungsgeschichte. Ganz taktvoll wird aber die berühmte Fehde zwischen Dreamworks und Disney und insbesondere die im Film vorkommenden Anspielungen kaum besprochen.

Storyboard Pitch of Deleted Scenes
Darunter konnte ich mir zuerst gar nichts vorstellen, außer daß es sich vielleicht um eine Aneinanderreihung von Storyboards handeln könnte. Tatsächlich ist dies aber eine Aufzeichnung einer Präsentation von drei Szenen in Storyboard-Form, die während der Preproduction entstanden sein muß. Die drei Storyboard-Zeichner stellen ihre Szenen selbst vor und sprechen die Dialoge selbst - in einem kleinen Büro vor versammelter Mannschaft. Die drei Szenen Fionas Prologue, The Deal und Fiona gets them Lost füllen ein paar kleinere Lücken und erklären gleichzeitig auch die Vorgeschichte des Films. Das besondere ist, daß man hier zwei Kamerawinkel zur Auswahl hat. Der erste zeigt die Storyboards in Großaufnahme, der zweite den Storyboard-Zeichner selbst bei der Präsentation.

The Tech of Shrek ist ein 22-minütiges Featurette, das sich um die Computermagier von PDI dreht und von der gleichen Qualität wie das Making-Of auf der ersten DVD ist. Beide überschneiden sich nur in einem kleinen Teil und bieten eine Menge interessanter Informationen ohne langweilig zu wirken. Auch die Technik wird so erklärt, daß man kein Computerspezialist sein muß um zu verstehen was da los ist, und letztendlich kommen auch die Menschen hinter den Maschinen und auch die Schauspieler nicht zu kurz.
X-Box Game Playing Hints - eigentlich eine schamlose Werbung für Microsofts neue Spielekonsole, aber statt ein paar langweiligen Texttafeln verstecken sich in diesem Menü ein paar Lösungen in Form von witzigen Zeichnungen.

Die Production Notes sind vom Inhalt her identisch mit denen auf der ersten DVD, aber hier in einem völlig anderen Menüdesign verpackt - und leider mit einem kleineren, schlechter lesbaren Zeichensatz versehen. Am besten man schaut sie sich auf der ersten Disc an.

Die Technical Goofs sind keine speziell gerenderten Outtakes, wie man fälschlicherweise annehmen könnte. Hierbei handelt es sich um richtige technische Fehler, die im Animationsprozess entstanden sind. In zweieinhalb Minuten werden fehlgeschlagene Renderversuche gezeigt, die nicht nur wegen der Optik interessant sind - man hört z.B. auch eine frühe Version von Shrek ohne Akzent.

Unter DVD-ROM befindet sich auf der zweiten DVD das, was ich auf der ersten vermutet hatte - eine schmucklose Texttafel mit Hinweis auf die Weblinks - eigentlich Quatsch, da die Adresse http://www.dreamworks.com auch im Menü selbst angezeigt wird.

Das gerade einmal zweiminütige Dubbing Featurette gehört zu den wirklich überflüssigen Sachen dieses Bonusmaterials. Es werden kurze Beispiele von italienischen, deutschen, spanischen, mexikanischen, französischen und brasilianischen Synchronsprechern bei der Arbeit gezeigt. Nebenher wird noch versichert, daß die Synchronfassungen zwar anders klingen, aber dem Original nichts nachstehen - naja, wers glaubt... ein reinhören in die spanischen und französischen Fassungen dieser DVD wird einen schnell des besseren belehren.

Die beiden Cast und Filmmakers-Menüs enthalten die gleichen Biographien wie auf der ersten DVD, allerdings wurden hier die Interviews weggelassen und ein etwas abgewandeltes Menüdesign verwendet.

Das Progression Reel besteht nicht aus Filmmaterial, sondern ist eine große Bildergallerie aus Konzeptzeichnungen die die Entwicklung der Charaktere und Szenerien zeigt. Manche Bilder sind richtige Kunstwerke, andere sehen aus wie Karikaturen im Stil von Spitting Image. Insgesamt bekommt man hier neun Gallerien mit zwischen zehn bis zwanzig Bildern pro Abteilung geboten - eine Fülle von Eindrücken wie der Film vielleicht hätte aussehen können.

Als letztes Extra ist noch der Kinotrailer in anamorphem Bildformat und knackigem 5.1-Ton vorhanden, aber leider ist der Teaser Trailer, der noch auf der Chicken Run-DVD drauf war, hier nicht dabei. Viel versäumt man da allerdings nicht, da der Kinotrailer nur eine längere Version des Teasers ist.

Irgendwo sollen auch noch ein paar Eastereggs in Form von Hidden Fun Facts versteckt sein, die ich aber bis jetzt noch nicht gesichtet habe. Der erweiterte Schluß mit den Musiknummern befindet sich natürlich auch auf der zweiten DVD und wird automatisch nach dem Film abgespielt, aufgerufen werden kann der aber auch durch ein kleines Icon im Hauptmenü.
Insgesamt ist das eine ganz imposante Ansammlung von Extras, der man eigentlich nur zur Last legen kann daß die eigentlichen Dokumentationen nicht ganz so ausführlich sind - im Vergleich zu der Starwars Episode 1-DVD sieht Shrek dann doch ganz schön alt aus. Aber für diesen Film reichen die Extras voll und ganz aus, und so ist diese DVD auch weit davon entfernt einen bitteren Nachgeschmack zu hinterlassen.