Paint your Wagon
Cover

19.05.2002

Titel Paint your Wagon (Westwärts zieht der Wind)
Studio Paramount (1969)
Hersteller Paramount (2002)
DVD-Typ 9 (7.16 GB) Bitrate ø 6,14 max. 9,0
Laufzeit 158 Minuten Kapitel 18
Regionalcode 2 (Europa) Case Amaray I
Fernsehnorm PAL
Bildformat 2.35:1 16:9 yes
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround Englisch 5.1 Surround Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch
Untertitel Englisch, Deutsch, Arabisch, Bulgarisch, Dänisch, Französisch, Finnisch, Griechisch, Hebräisch, Holländisch, Isländisch, Italienisch, Isländisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Schwedisch, Slowenisch, Spanisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch
Freigabe FSK 16
Extras • Kinotrailer

Allgemeines

Ein Westernmusical mit Clint Eastwood und Lee Marvin in den Hauptrollen wäre ja gar nicht so ungewöhnlich, wenn die beiden Hauptdarsteller nicht auch singen würden - das ist eine Eigenschaft von Paint your Wagon, die viele Leute zuerst gar nicht glauben wollen. In Joshua Logans Verfilmung des erfolgreichen Broadway-Musicals von Alan Jay Learner und Frederick Loewe schlagen sich Clint Eastwood und Lee Marvin stimmlich erstaunlich gut und wurden nicht einmal von jemand anderem gesungen - die beiden haben viel Mut gehabt, ihre Kollegin Jean Seberg ließ sich dagegen nachsynchronisieren. Lee Marvins gebrummelte Variante von "Wandering Star" wurde sogar zu einem richtigen Klassiker, der es bis in die Hitlisten geschafft hat.
Die Musik ist aber nur einer der Bestandteile, die Paint your Wagon in die Riege der musiklastigen Westernklassiker wie The Hallelujah Trail oder Cat Ballou einreihen. Wäre da nicht die atemberaubende Szenerie und ordentliche Portionen von Humor, Ironie und sogar Parodie, wäre dieser Film gar nichts besonderes. Zwar wirken einige Songs etwas aufgesetzt, aber schließlich handelt es sich hier um ein waschechtes Musical und bleibt auch in der Filmversion seinen Wurzeln treu.

Paramounts DVD von Paint your Wagon überzeugt auf der ganzen Linie - zwar hat es nicht für eine Special-Edition gereicht, aber ein überdurchschnittlicher Transfer und eine Tonspur, die dem Film ein ganz neues Leben einhaucht, machen diese DVD zumindest für Kenner dieses Films interessant. Wer schon andere Western im DVD-Regal stehen hat, kommt an dieser Disc allerdings nur schwer vorbei.

Bild

Diese DVD beginnt mit einem weichen, verfusselten und verkratzten Bild, aber sobald der Vorspann zuende ist verbessert sich die Qualität schnell. Die Filmvorlage enthält zwar ab diesem Punkt immer noch ab und zu kleine Dropouts, die aber in der Szenerie meist untergehen und nicht weiter stören. Die Schärfe ist auf einem mittleren Niveau, was aber hauptsächlich daran liegt, daß auf dieser DVD keinerlei zusätzliche Aufschärfung verwendet wurde. Dadurch hat das Bild ein sehr natürliches Aussehen und hat trotzdem eine Menge an Details zu bieten - besonders die wundervollen Landschaftsaufnahmen kommen so voll zur Geltung. Manchmal ist ein klein wenig Körnigkeit zu sehen, aber bei einem Film diesen Alters ist das ganz normal und gehört eigentlich sogar dazu. Die Kompression verhält sich vorbildlich, aber der Film nutzt auch die Kapazität der DVD-9 fast vollständig aus. Die Farben werden außerordentlich gut wiedergegeben, von vergilbtem Technicolor kann hier überhaupt nicht die Rede sein. Einen tollen Transfer hat Paramount hier geschafft, dessen einziger Unterschied zu neueren Filmen in den damaligen technischen Einschränkungen liegt.

Ton

Da Paint your Wagon ein waschechtes Musical ist, wurde schon 1969 eine 70mm-Version mit 6-Kanal-Magnetton hergestellt, die die Basis für die englische 5.1-Tonspur dieser DVD war. Allerdings muß hier noch mehr gemacht worden sein als nur die sechs Magnettonspuren auf Dolby-Digital-Kanäle umzumischen, sonst würde diese Soundtrack nämlich nicht so gut klingen. Dynamik und Frequenzgang sind überraschend gut und die Lautstärke zwischen der Musik und dem restlichen Ton ist perfekt ausbalanciert worden. Die Musik ist angenehm raumfüllend abgemischt worden, wobei besonders der Chor auf den Surroundkanälen mit zu hören ist. Richtige Surroundeffekte gibt es nicht, aber Dialoge und Geräusche beschränken sich auch nicht ausschließlich auf den Center-Kanal. Das einzige, was man dieser Soundtrack vorwerfen kann, ist die schlechte Synchronität der Stimmen in den Songs - da wird man irgendwie zu sehr aus dem Geschehen herausgerissen. Das ist aber ein Problem der damaligen Produktionsweise - bei My Fair Lady wurden die Singstimmen noch direkt auf dem Set aufgenommen, aber hier mußten die Schauspieler zu einem Vollplayback so tun als ob - und das paßt manchmal nicht so ganz zusammen. An der guten Verständlichkeit der Stimmen (bei Lee Marvins Gebrummel ist das immer so eine Sache!) ändert das aber überhaupt nichts. Ohne wenn und aber ist dies eine tolle Soundtrack für einen so alten Film.
Über die Tonspuren der Synchronfassungen breitet man dagegen lieber den Mantel des Schweigens, denn diese liegen alle nur in Mono vor und haben eine Qualität, die auf Abtastungen einer alten Lichttonspur schließen läßt. Allerdings klingt von den vier Fassungen die deutsche Tonspur immer noch am besten. Trotzdem sollte man lieber auf die englische 5.1-Spur ausweichen, da die Songs sowieso nicht synchronisiert wurden und man bei den Untertiteln eine breite Auswahl hat.

Menü & Specials

Als Bonusmaterial hat diese DVD lediglich einen Trailer zu bieten, was für einen alten Katalogtitel durchaus verständlich ist. Man kann ja nicht jeden älteren Film zu einer Special-Edition machen, aber gerade deswegen sollte Paramount die Film+Trailer-DVDs mal etwas billiger machen - €25-30 für eine DVD ohne Bonusmaterial erscheint mir heutzutage doch etwas zuviel.

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