Star Wars - A New Hope
Cover

4.10.2004 #285
[Update am 4.6.2007]

von Guido Bibra

Titel Star Wars - A New Hope
Studio Lucasfilm / 20th Century Fox (1977)
Hersteller 20th Century Fox Home Entertainment (2004) EAN 0-24543-12341-5
DVD-Typ 9 (7,58 GB) Bitrate ø 7,61 max. 9,9
Laufzeit 124:36 Minuten Kapitel 50
Regionalcode 1 (USA/Kanada) Case Amaray I
Fernsehnorm NTSC
Bildformat 2.35:1 16:9 ja
Tonspuren Dolby Digital 5.1 Surround 448 kbit/s Englisch 2.0 Surround 192 kbit/s Englisch, Französisch, Spanisch, Kommentar
Untertitel Englisch
Freigabe MPAA PG
Extras • Commentary by George Lucas, Ben Burtt, Dennis Muren and Carrie Fisher
• Weitere Extras siehe Review des Boxsets

Der Film

It is a period of civil war. Rebel spaceships, striking from a hidden base, have won their first victory against the evil Galactic Empire. During the battle, Rebel spies managed to steal secret plans to the Empire's ultimate weapon, the DEATH STAR, an armored space station with enough power to destroy an entire planet. Pursued by the Emperor's sinister agents, Princess Leia races home abroad her starship, custodian of the stolen plans that can save her people and restore freedom in the Galaxy...

Vor langer, langer Zeit in einer weit entfernten Galaxie... war einmal ein Junge namens Luke, der auf dem entfernten Planeten Tattoine mit seinem Onkel Owen und seiner Tante Beru lebte. Eines Tages kaufte Owen von den Jawas, kleinen Kreaturen die die Wüste des Planeten nach Schrott durchsuchen und verkaufen, zwei gebrauchte Droiden namens C3PO und R2D2. In einem der beiden Droiden entdeckte Luke eine seltsame holografische Botschaft einer jungen Frau an einen Obi-Wan Kenobi, aber noch bevor er mehr erfahren konnte, ging der Roboter stiften. Als Luke auf die Suche nach ihm ging, wurde er von den kriegerischen Sandleuten überfallen und von Ben Kenobi gerettet - einem alten Mann, der zurückgezogen in der Nähe von Lukes Farm lebt. Es stellte sich heraus, daß die Botschaft in Artoo für ihn bestimmt war.

Ben hieß eigentlich Obi-Wan Kenobi und war einst ein Jedi-Ritter, die von langer Zeit zu tausenden den Frieden in der Galaxie sicherten, aber von den Armeen des Imperiums vernichtet wurden. In R2D2 befanden sich die Baupläne für den Todesstern, einer riesigen Raumstation die ganze Planeten zerstören kann. Prinzessin Leia wollte diese Botschaft eigentlich zu ihrem Heimatplaneten Alderaan bringen, wurde aber vom Raumschiff des Imperium-Handlangers Darth Vader abgefangen und konnte noch gerade die beiden Droiden auf den Planeten schicken um mit Obi-Wan Kontakt aufzunehmen. Luke wußte von alldem nichts und war verblüfft, als er von Obi-Wan gebeten wird ihn nach Alderaan zu begleiten. Eigentlich möchte Luke mit ihm gehen, aber sein Zuhause und die Arbeit auf der Farm hat für ihn Vorrang.

Währenddessen hatten aber die Sturmtruppen des Imperiums die Droiden bis auf den Planeten zurückverfolgt, die Farm bombardiert und Lukes Tante und Onkel umgebracht. Verzweifelt und ohne weiteren Grund noch auf Tatooine zu bleiben, schloß sich Luke Obi-Wan an und fuhr mit ihm nach Mos Eisley, einem dreckigen Raumhafen mit allerlei zwielichtigen Gestalten. In einer schummerigen Kneipe fand Obi-Wan einen Piloten namens Han Solo, der gewillt war, sie nach Alderaan zu bringen. Nun mußten Obi-Wan und Luke unerkannt auf Han Solos Schiff gelangen, ohne von den Soldaten des Imperiums erwischt zu werden...

 


Anfang der siebziger Jahre waren Science-Fiction-Filme im Kino kein großes Geschäft. Kaum ein Studio traute sich aus Furcht vor Verlusten an ein größeres Projekt in diesem Genre heran - die Erfolge von Planet of the Apes, 2001 - A Space Odyssey oder Silent Running waren schon lange vergessen und vorbei. Ein junger Filmstudent namens George Lucas hatte bereits während seiner Zeit auf der Filmschule der Universität von Südkalifornien einen Science-Fiction-Kurzfilm namens THX1138 gedreht, den er einige Jahre später mit der Hilfe von Francis Ford Coppola als abendfüllenden Kinofilm neu drehten konnte.

Die beiden Filmemacher freundeten sich an, als Lucas ein Stipendium gewann, das ihm ermöglichte Coppolas Dreharbeiten zu Finian's Rainbow zu beobachten. Zusammen gründeten sie 1969 die Firma American Zoetrope, deren erstes Projekt THX1138 war. George Lucas' Debütfilm war kein nennenswerter Erfolg, und der Mitproduzent Warner Bros. war von der düsteren, brutalen Zukunftsvision so geschockt, daß sie die 300.000 Dollar Vorschuß zurückforderten und American Zoetrope damit fast in den Ruin trieben.

Die Karriere des jungen George

Francis Ford Coppola stürzte sich daraufhin in die Vorbereitung zu The Godfather, George Lucas trennte sich dagegen von American Zoetrope und gründete seine eigene Firma Lucasfilm Ltd., wußte aber noch nicht so recht, was er als nächstes machen sollte. Auf Coppolas Rat hin begann er sich aufs Schreiben zu konzentrieren und entwickelte die Idee zu American Graffiti, einem ganz persönlichen Abgesang auf seine Jugendzeit, aber auch eine Momentaufnahme der Jugendlichen zu Anfang der sechziger Jahre in seiner Heimat, dem kalifornischen San Fernando Valley. Lucas schrieb die ersten Drehbuchversionen selbst und versuchte sie den großen Hollywood-Studios schmackhaft zu machen, aber niemand hatte Interesse - sogar ein vielversprechendes Angebot von United Artists erwies sich als Niete, als die weiteren Drehbuchversionen die Lucas mit seinen ehemaligen Schulkollegen Gloria Katz und William Huyck geschrieben hatte, abgelehnt wurden.

Schließlich zeigte Universal Pictures Interesse, wollte George Lucas nur unterstützen, wenn er mit einem bekannten Unterstützer aufwarten konnte. Er wandte sich an seinen Freund Francis Ford Coppola, der schließlich einwilligte American Graffiti zu produzieren. Der Film wurde schließlich nach einigen weiteren Drehbuch-Versionen mit einer Besetzung von noch völlig unbekannten Schauspielern innerhalb eines knappen Monats im Sommer 1972 gedreht - mit einem Budget von unter einer Million Dollar. George Lucas benötigte aber noch ein halbes Jahr für die Postproduktion und weitere sechs Monate um die Studiobosse von Universal zu überzeugen. Im August 1973 konnte American Graffiti aber endlich in die Kinos kommen und erfreute sich einer überraschend hohen Beliebtheit. Der Überraschungserfolg spielte nicht nur seine Produktionskosten wieder ein, sondern macht soviel Profit daß George Lucas einen satten Millionenbetrag verdienen konnte und vorerst die Sorgen um einen neuen "Job" los war.

Ein Weltraum-Abenteuer

Schon während der Produktion von American Graffiti hatte George Lucas die Idee, einen Science-Fiction-Film, oder besser eine Space Fantasy, wie er es nannte, nach dem Vorbild alter Serienfilme aus den vierziger Jahren zu drehen. Er begann eine futuristische Welt zu erfinden, die teils aus eigenen Ideen, aber auch aus vielen Versatzstücken alter Science-Fiction-Filme bestand. Nicht sicher ob American Graffiti von Universal jemals in die Kinos gebracht würde, ging George Lucas mit einem vierzehn Seiten langen Treatment zu fast allen Hollywood-Studios, aber niemand war ernsthaft interessiert.

Nur der junge Fox-Produktionschef Alan Ladd jr., der American Graffiti schon vor der Premiere im August 1973 gesehen hatte und George Lucas unbedingt zu 20th Century Fox holen wollte, war von George Lucas' Idee begeistert und ließ ihn einen vorläufigen Vertrag unterschreiben. Der wurde nach dem überraschenden Erfolg von American Graffiti vervollständigt – Lucas konnte sich das Recht des Endschnitts sichern, verzichtete aber bis auf 150.000 Dollar auf ein festes Gehalt und wollte nur 40% von den Einspielergebgnissen und die Rechte an den Fortsetzungen und dem Marketing. Fox hielt das für einen günstigen Deal, denn niemand rechnete mit einem wirklich großen Erfolg des Films.

Mit einem richtigen Vertag in der Tasche begann George Lucas seine Ideen in Drehbuchform umzusetzen. Die komplette Geschichte erwies sich als so voluminös, daß er sich entschied sie auf mehrere Filme aufzuteilen. Im Frühjahr 1974 stellt George Lucas die erste Rohfassung des Drehbuchs für den ersten Film fertig, die aber noch sehr wenig mit den späteren Versionen gemein hatte. In drei weiteren Drafts und unzähligen Zwischenrevisionen entwickelt er zwischen Frühjahr 1974 und 1976 Star Wars, die Geschichte von Luke Skywalker, Obi-Wan Kenobi, Prinzessin Leia, Han Solo und der Macht.

Die Geschichte war eine Mischung aus den Science-Fiction-Serienfilmen aus den vierziger und fünfziger Jahren à la Flash Gordon oder Buck Rogers und einer tiefer greifenden Mythologie, die Lucas hauptsächlich von Joseph Campbell kennengelernt hatte. Weil er sich nicht sicher war, ob er die Geschichte in mehreren Filmen weitererzählen konnte, schrieb er das Drehbuch für den ersten Film als abgeschlossene Story, nach der eine Fortsetzung nicht unbedingt notwendig, aber durchaus möglich war.

Überzeugungsarbeit bei Fox

Bevor jedoch der Vertrag inklusive einem Budgetrahmen entgültig festgemacht werden konnte, mußte George Lucas erst die Führungsriege von 20th Century Fox überzeugen - lediglich ein Drehbuch reichte dazu nicht aus, er mußte seine Ideen auch visuell zeigen können. Dazu nahm er die Hilfe des Zeichners Ralph McQuarrie an, der schon damals für seine futuristischen Ideen bekannt war. Er fertigte eine Präsentation mit zahllose Konzeptzeichnungen von Schlüsselszenen und einzelnen Objekten an, die später das Aussehen von Star Wars stark bestimmen sollte.

Die Fox-Chefetage war von McQuarries noch nicht hundertprozentig begeistert, aber dennoch beeindruckt genug, daß sie George Lucas ein Budget von acht Millionen Dollar gewährten – eine für 1977 sehr beeindruckende Summe, besonders wenn man bedenkt, daß sich das Filmstudio in dieser Zeit in großen finanziellen Schwierigkeiten befand und eigentlich kein Geld für solche ungewissen Projekte übrig hatte. Trotzdem waren die Chefetage bei Fox bereit dieses Risiko einzugehen, da das Studio schon lange auf der Suche nach einem Kassenschlager war - biemand rechnete aber ernsthaft damit, daß dies ausgerechnet George Lucas schaffen würde.

Magie auf der Leinwand

Mitte der siebziger Jahre gab es keine Special-Effects-Firmen, und die studiointernen Abteilungen waren so gut wie nicht existent, weil kaum ein Filmemacher noch ihre Dienste in Anspruch nahm. Lange bevor die Dreharbeiten zu Star Wars überhaupt begonnen hatten, gründete er seine eigene SFX-Firma Industrial Light and Magic, die ihre Arbeit in einem leeren Lagerhaus begannen - wirklich leer, denn benötigtes Equipment mußte erstmal angeschafft oder in den meisten Fällen sogar selbst gebaut werden, weil vieles noch gar nicht in der benötigten Form existierte.

Die Crew bestand aus jungen experimentierfreudigen Filmemachern, die am liebsten mit elektronisch gesteuerten Kameras herumprobierten und diese Technik für Starwars weiterentwickeln konnten. Unter der Leitung von John Dykstra, der schon zusammen mit Douglas Trumbull an Stanley Kubricks 2001 - A Space Odyssey gearbeitet hatte, wurden Modelle und Szenerien gebaut, aber auch völlig neue Kamerasysteme erfunden. Weil praktisch alles aus dem Nichts erschaffen werden mußte, ging die Arbeit nur schleppend voran und sollte im Laufe der Filmproduktion trotz des großen Vorsprungs eins der größten Probleme werden.

Auf die Suche nach den Helden

Der Castingprozess zog sich über ein halbes Jahr hin, weil George Lucas unbedingt unbekannte Schauspieler engagieren und testen wollte. Für jede Rolle wurden hunderte Leute getestet, die entgültige Auswahl fand dann aber doch mehr zufällig und ganz nach der Laune von George Lucas statt. Luke Skywalker, oder Starkiller, wie er noch bis kurz vor Beginn der Dreharbeiten hieß, wurde mit dem 24-jährigen Mark Hamill besetzt, der genau die richtige Kombination aus "Unschuld vom Lande" und einem intelligenten Draufgänger besaß.

Die Besetzung von Harrison Ford als Han Solo war jedoch nicht geplant, weil Ford eigentlich bei den Casting-Sitzungen nur als Assistent dabei war, aber die Texte den Schauspielern so gut zuwarf, daß George Lucas sich doch entschied ihn zu besetzen, obwohl er schon in American Graffiti mitgespielt hatte. Princess Leia wurde mit echter Hollywood-Prominenz besetzt, aber Carrie Fisher bekam ihre Rolle nicht nur weil sie die Tochter von Schauspielerin Debbie Reynolds und Sänger Eddie Fisher war, sondern wegen ihrer ganz besonderen Ausstrahlung, die zur resoluten Prinzessin perfekt paßte.

Ein Star muß her

20th Century Fox machte sich jedoch Sorgen, daß der Film keinen großen Star unter den Schauspielern zu bieten hatte. Mit der Hilfe von Alan Ladd jr. gelang es George Lucas jedoch den englischen Schauspieler Alec Guiness zu engagieren, der mit seiner beeindruckenden Schauspielkarriere der gesamten Produktion die dringend notwendige Legitimität verlieh. Alec Guiness erwies sich im Laufe der Dreharbeiten oft als derjenige, der auch in den ausweglosesten Situationen die Crew noch bei Laune hielt und immer Geduld mit seinen Kollegen hatte, die zu einer ganz anderen Generation gehörten als er selbst.

Jahre später ließ Alec Guiness jedoch kein gutes Haar mehr an Starwars und erzählte oft, daß er sich über die banalen Texte, die ihm George Lucas in den Mund legte, vielleicht zurecht aufgeregt hatte. Alec Guiness war jedoch nicht der einzige Schauspieler der "alten Schule", die in Star Wars mitwirkten - Peter Cushing, der hauptsächlich in vielen klassischen Horrorfilmen der englische Hammer-Studios bekannt wurde, spielte Grand Moff Tarkin, den eisigen Administrator des Todessterns.

Lebendige Roboter

Fast noch schwieriger als die menschlichen Hauptrollen zu besetzen, war es geeignete Performer für die nicht ganz humanoiden Charaktere zu finden - genauer gesagt für die beiden Roboter R2-D2 und C-3PO, den Wookie Chewbacca und auch Darth Vader, für die ausschließlich englische Darsteller gecastet wurden. In den Robotern steckte keine Elektronik, sondern menschliche Handarbeit, denn soweit war die Technik damals noch nicht. Für den gold-glänzenden "Threepio" fand George Lucas den Pantomimen Anthony Daniels, der die roboterhaften Bewegungen auch im engen Kostüm sehr gut ausführen konnte und in der Postproduktion sogar selbst dem Roboter seine Stimme lieh.

Auch "Artoo" funktionierte nicht per Fernsteuerung, sondern benötigte auch menschliche Hilfe um durch die Gegend zu rollen und seine verschiedenen Tricks zu zeigen. Kinder konnten wegen der komplizierten Bedienung und des Gewichts des Roboters nicht eingesetzt werden, aber die Castingagentur fand in England den 1.12 Meter großen Bühnenkomödianten Kenny Baker, der gewillt war sich in den engen Threepio zu zwängen und ihn zu steuern. Obwohl er auf der Leinwand überhaupt nicht zu sehen war, war es für den bis dahin noch völlig unbekannten Kenny Baker der Anfang einer beachtlichen Filmkarriere.

Ein Schurke und ein Bigfoot

Für die Rolle des Darth Vader konnte der Champion-Bodybuilder und Gewichtheber David Prowse gewonnen werden - er besaß zwar die richtige Statur für den bedrohlichen Bösewicht, aber sein englischer Akzent gefiel George Lucas nicht. Ursprünglich hatte er deshalb Orson Welles für Darth Vaders Stimme vorgesehen und hätte den legendären Schauspieler wahrscheinlich sogar engagieren können, entschied sich dann aber wegen seiner Bekanntheit gegen ihn. Stattdessen wurde der damals noch relativ unbekannte James Earl Jones besetzt, der aber in den ursprünglichen Fassungen der Filme auf eigenen Wunsch nicht namentlich erwähnt wurde und erst seit den Special-Editions im Abspann gelistet wird.

Ein weiterer Riese in der Besetzung mit einer ähnlichen Größe wie David Prowse war Peter Mayhew, der als Angestellter eines Londoner Krankenhauses entdeckt wurde und die Rolle von Chewbacca bekam, nachdem sich David Prowse für Darth Vader entschieden hatte. Genauso wie er sprach Peter Mayhew zwar auf dem Set eigenen Text, der aber in der Postproduktion durch Tierlaute ersetzt wurde. Obwohl George Lucas Chewbaccas Rolle einfach nur als "herumstehen" beschrieben hatte, machte Peter Mayhew weitaus mehr daraus und schaute sich in Zoos große Tiere genauer an, um die Bewegungen von Chewbacca wirklich realistisch gestalten zu können.

Dreharbeiten in der Wüste

Mit der Besetzung komplett und der Preproduction im vollen Gang begannen im Mai 1976 endlich die Dreharbeiten in der tunesischen Sahara. Es war ein problematischer Drehort, nicht nur wegen der für die Schauspieler und Filmcrew anstrengenden Hitze, sondern auch wegen des unberechenbaren Wetters. Schon nach dem ersten Drehtag brach der erste große Regen seit fünzig Jahren über die Wüste herein, und heftige Stürme zerstörten die Sets, die immer wieder neu aufgebaut werden mußten. Auch die beiden Droiden Artoo und Threepio waren in ihren ersten Einsätzen besonders Problematisch und funktionierten nie genauso wie es geplant war.

Für George Lucas, der das erste Mal wirklich die Verantwortung in die Hand nahm, waren die Dreharbeiten in Tunesien so entmutigend, daß er an sich selbst und dem Erfolg seines Films zu zweifeln begann. Die Filmcrew und die Schauspieler ertrugen die Hitze und die Probleme mit viel Geduld und der Aussicht, daß die Dreharbeiten nach dem anstrengenden Tunesien unter weitaus kontrollierteren Bedingungen in England weitergingen, konnten aber mit ihrer den Umständen entsprechenden guten Laune ihren Regisseur nicht aufheitern – und daß viele von ihnen George Lucas' Vision für lächerlich hielten, half der Situation auch nicht besonders.

Die Rückkehr nach England

In den britischen EMI Elstree Studios wurden die gigantischen Sets aufgebaut, die zu den größten der damaligen Zeit gehörten. Kostüme, Makeup und Requisiten waren lang langer Vorbereitungszeit fertig. Zum ersten Mal waren alle Schauspieler an einem Ort zusammen und kamen trotz der teils großen Altersunterschiede hervorragend während der langen Drehzeit miteinander aus. Trotzdem war George Lucas nicht mit den Bedingungen zufrieden - die Arbeitsmoral der englischen Filmcrew ihren achtstündigen Arbeitstag peinlich genau einzuhalten irritierten ihn, und er war enttäuscht daß er von vielen nicht ernstgenommen wurde, weil sie Star Wars für einen Kinderfilm hielten.

Außerdem stieß seine Art alles selbst machen zu wollen besonders beim englischen Kamerateam auf Unverständnis, die sich natürlich nicht allzuviel in ihre Arbeit hineinreden lassen wollten. George Lucas war in der Rolle des Regisseurs sehr ruhig, aber auch nicht wirklich in der Lage seine Ideen der Crew und den Schauspielern zu richtig erklären, was dazu führte, daß er mit ihnen oft unzufrieden war. Die Schauspieler versucheten ihn im Gegenzug mit einer Menge Spaß und Unsinn aufzuheitern, was ihnen aber nicht immer gelang und zwar nicht zu offenen Konflikten führte, aber die Stimmung ihres Regisseurs auch nicht sonderlich verbesserte.

Schwierigkeiten am laufenden Band

Wegen des eingeschränkten Budgets mußten viele Kompromisse gemacht werden, und bald konnte George Lucas den Drehpan nicht mehr einhalten. Die Fox-Chefetage begann bereits unangenehme Fragen zu stellen, aber Alan Ladd jr. unterstützte George Lucas weiter. Aber als Star Wars bereits zwei Wochen überfällig war, konnte auch er nicht mehr verhindern, daß Fox eine siebentägige Frist zur Beendigung der Dreharbeiten setzte. George Lucas und sein Produzenten-Team entwickelte sofort ein Notprogramm, um die noch übriggebliebenen Szenen in der verbleibenden Zeit fertigzukriegen. Die Arbeit wurde auf drei Drehstäbe aufgeteilt, die von George Lucas und seinen beiden Produzenten Gary Kurtz und Robert Watts geleitet wurden - nur mit dieser Maßnahme konnten die Dreharbeiten halbwegs plangemäß im Juli 1976 abgeschlossen werden.

Mit der Beendigung der Dreharbeiten war Star Wars aber lange noch nicht fertig, und die von Fox gewünschte Premiere im Dezember 1976 einzuhalten erwies sich als unmöglich. Aber Alan Ladd gelang es die Studiobosse dazu zu bringen, Star Wars noch einmal eine Chance zu geben und die Premere auf Mai 1977 zu verschieben. Der erste Rohschnitt des Films wirkte wie ein völliges Desaster und stürzte George Lucas in eine tiefe Krise - er feuerte seinen Editor und versucht den Film über Monate hinweg erfolglos selbst zu schneiden, bis er mit Richard Chew und Paul Hirsch zwei professionelle Cutter angeheuert hatte und auch seine Frau Marcia, die gerade an Martin Scorseses Taxi Driver arbeitete, um Hilfe bittet. So gelang es allmählich den besonderen Rhythmus zu finden, den zu einem der besonderen Markenzeichen des Films wurde.

Effekt-Chaos

Aber Probleme traten nicht nur im Schneideraum, sondern auch bei den Arbeiten an den Special-Effects auf. Die jungen Filmemacher bei ILM hatten schon die Hälfte ihres Budgets verbraucht, aber nur vier halbwegs brauchbare Einstellungen gedreht. Chaotische Zustände herrschten nicht nur bei ILM, sondern in der gesamten Postproduktion, wärend die ganze Zeit 20th Century Fox George Lucas im Nacken saß und drohte, den gesamten Film fallen zu lassen. Schließlich begann Lucas den Streß so mitzunehmen, daß er eines Tages mit Schmerzen in der Brust ins Krankenhaus kommt - die Ärzte diagnostizieren zum Glück keinen Herzinfarkt, aber große Erschöpfung und verordnen ihm sofortige Ruhe.

An diesem Punkt begann Lucas die Fäden mehr in die Hand zu nehmen. Er räumte bei ILM gründlich auf und schaute zweimal pro Woche persönlich vorbei, um genauestens über ihren Fortschritt informiert zu sein. Mit mehr Kontrolle und Führung begann die Crew von ILM langsam aber sicher richtige Resultate hervorzubringen. Trotzdem wurde noch viel mit heißer Nadel gestrickt, weil die Arbeit von mehr als einem Jahr in der Hälfte der Zeit gemacht werden muß - aber gerade unter diesem Druck entstanden die fantastischsten und innovativsten Spezial-Effekte, die es bis dahin gegeben hatte - hier wurde der Grundstein für eine der bis heute besten SFX-Firmen der Welt gelegt.

Die Stimmen der Aliens

Währenddessen schuf Tontechniker Ben Burtt mit ein Rohschnitt des Films eine genauso fantastische Geräuschkulisse, die bei dem Lärm der vielen verschiedenen Raumschiffe, Kampfjets und anderem schweren Gerät anfing und bei den Stimmen für einige Charaktere aufhörte. Während dem Wookie Chewbacca statt menschlichem Dialog eine Kombination aus Tierlauten von Hunden, Löwen und Wölfen in den Mund gelegt wurde, bestand die "Stimme" des kleinen Droiden R2-D2 aus Synthesizer-Klängen, die zu einer Art elektronischem Babygebrabbel zusammengesetzt wurden

Für Threepios Stimme wurden sogar viele Schauspieler getestet, aber schließlich gefiel George Lucas doch Anthony Daniels eigene Stimme am besten. Er nahm seine auf dem Set gesprochenen Texte noch einmal neu mit einer deutlich gestelzteren Stimme auf, die fast schon an einen englischen Butler erinnerte. Für Darth Vader hatte George Lucas jemanden wie Orson Welles im Sinn, fand dann aber in der tiefen, bestimmenden Stimme von James Earl Jones eine ideale Besetzung, die noch nicht einmal eine großartige elektronische Bearbeitung erforderte. Auch die Atemgeräusche von Darth Vader wurden einfach mit dem Klang einer kaum verfremdeten Taucherausrüstung erzeugt.

Sternen-Sinfonie

Im Winter 1976/77 zeigte George Lucas eine Rohfassung des Films erstmals einem kleinen Freundeskreis, der aus Leuten wie Steven Spielberg und Brian de Palma bestand. Die Reaktionen waren gemischt, aber doch hauptsächlich positiv. Erstmals ließen sich auch die Studiobosse den Film vorführen und waren zur großen Überraschung von George Lucas begeistert, obwohl noch viele Special-Effects fehlten und der Film noch lange nicht seine fertige Form angenommen hatte – zum ersten Mal hatte Star Wars bei vielen einen guten Eindruck hinterlassen und damit dem Regisseur wieder viel Mut gemacht.

Bis dahin fehlte sogar mit der Filmmusik eins der wichtigsten Element des Films. George Lucas traf die Entscheidung statt einer poppigen Disco-Musik, wie sie in den siebziger Jahren von immer mehr Flmen verwendet wurde, eine klassische orchestrale Filmmusik zu bevorzugen. Mit Hilfe seines Freundes Steven Spielberg gelang es ihm John Williams zu engagieren, der für Spielbergs "Jaws" einen Oscar gewonnen hatte und sogar ein wenig Science-Fiction-Erfahrung hatte, denn er komponierte nicht nur die Musik zu Spielbergs Close Encounters of the Third Kind, der fast parallel zu Starwars entstand, sondern auch zu einigen Episoden der klassischen Science-Fiction-Serie Lost in Space.

Was John Willams jedoch für Star Wars komponierte, war etwas völlig neues, eine stark themenbasierte Filmmusik aus kräftigen Märschen mit majstätischen Fanfaren, aber auch leisen und sogar romantischen Tönen. John Williams nahm die Musik zu Star Wars mit dem London Symphony Orchestra innerhalb von nur knapp zwei Wochen auf. Der bei den Scoring Sessions anwesende George Lucas war das erste Mal während der gesamten Produktionszeit seines Films wirklich begeistert und war nun so gut wie überzeugt, daß Star Wars ein Erfolg werden würde.

Die besondere Mischung

Weitere Zutaten, die zu einem besonderen Markenzeichen von Star Wars wurden, erfand George Lucas nicht selbst, sondern entnahm sie alten Science-Fiction-Serienfilmen. Die Szenenübergänge, genannt Screenwipes, sind genauso alt wie der perspektivisch in die Leinwand scrollende Vorspann, der schon bei Flash Gordon in fast genau gleicher Form zu sehen war. Mit dieser Art den Film zu beginnen, handelte sich Lucas allerdings Ärger von den diversen Gewerkschaften ein, die es nicht zulassen wollten daß ein Film anfängt, ohne Schauspieler und Crew namentlich zu erwähnen. Diesmal kam George Lucas noch mit einer Verwarnung davon, aber einige Jahre später sollte das beim nächsten Star Wars-Film nicht mehr so glimpflich ausgehen.

Marktinsider gaben Star Wars jedoch keine große Chance, und George Lucas traute der Fox-eigenen Werbeabteilung nicht so recht. Er machte lieber selbst Publicity für seinen Fiml und nutzte seine Verbindungen in die Fanszene, schloß Verträge für Comicbücher ab und schrieb eine Romanversion des Drehbuchs, die sich noch vor der Filmpremiere fast eine halbe Milion mal verkaufte. Das öffentliche Interesse an Star Wars war größer als George Lucas und die Marketingabteilung von Lucasarts ahnen konnten, denn alleine durch die eigene Publicity und eine Menge Mund-zu-Mund-Propaganda entwickelte sich ein harter Kern von Fans, die die Premiere des Films sehnsüchtig erwarteten.

Ein Vorgeschmack und eine Premiere

Einen kompletten Film konnte 20th Century Fox zwar zum Weihnachtsgeschäft Ende 1976 noch nicht von George Lucas bekommen, aber zumindest einen Trailer. Weil die Effekte noch nicht fertig waren, konzentrierte sich der erste Teaser hauptsächlich auf die Geschichte und die Charaktere. Immerhin bekam das Publikum damals schon einige der ersten Lichtschwert-Kampfszenen zu sehen, aber noch keine Raumschiffe oder Weltraumschlachten. Trotzdem schaffte es dieser frühe Teaser die Atmosphäre des Films sehr gut zu vermitteln und die große Neugier des Kinopublikums anzufeiern.

Die Premiere am 25. Mai 1977 wurde planmäßig eingehalten, aber zu Anfang wollen nur knapp 40 Kinos in ganz Amerika zeigen. Dennoch war die Filmpremiere in Los Angeles ein durchschlagender Erfolg. Die ganze Crew war anwesend, die meisten sahen den Film das erste Mal und waren völlig begeistert - viele hatten nicht mehr daran gegaubt, daß aus der mit Problemen durchzogenen Produktion einmal ein so beeindruckender Film werden würde. Die Reaktionen der Kritiker waren gemischt, aber meistens positiv. Star Wars wurde in erster Linie als das erkannt, was George Lucas im Sinn hatte: ein großes, originelles Science-Fiction-Abenteuer mit viel Fantasie und Humor.

Volle Kinos und volle Kassen

Schon in den ersten Tagen nach der Premiere standen die Zuschauer vor den wenigen Kinos, in denen Star Wars gezeigt wurde, Schlange und ließen die Kinokassen klingeln wie nie zuvor. Bald war der Film in noch viel mehr Kinos zu sehen - es war der erste "Blockbuster", der half die amerikanische Filmindustrie aus einem tiefen Tal herauszuholen und das Science-Fiction-Genre wieder hoffähig zu machen. Der Erfolg beschränkte sich nicht nur auf die USA, sondern auch auf den Rest der Welt - besonders in Europa und Japan waren die Einspielergebnisse wirklich gut. Star Wars brach 1977 bei den Einspielergebnissen Rekorde am laufenden Band und gehört auch heute noch zu einem der erfolgreichsten Filmen aller Zeiten.

Eine spannende Prüfung mußte Star Wars jedoch noch bestehen: die Academy Awards im Frühjahr 1978, für die der Film insgesamt zehnmal nominiert wurde. Niemand rechnete ernsthaft mit einem Gewinn, aber überraschenderweise wurde die Arbeit mit ganzen sieben Oscars belohnt: für Art Direction, Set Design, Kostümdesign, Special-Effects, Schnitt, Musik, Ton und Sound-Effekte. Damit wurde der Film lediglich für technische, aber nicht die anspruchsvolleren Kategorien nominiert - George Lucas verlor die Kategorien Bester Film, Regisseur und Drehbuch an Woody Allens Annie Hall, und Alec Guiness verlor als Best Actor in a Supporting Role gegen Jason Robards im Kriegsdrama Julia. Trotzdem war es ein beeindruckender Erfolg, der sich noch in vielen anderen Auszeichnungen fortsetzte.

Die Zukunft von Star Wars

Für George Lucas bedeuteten die klingelnden Kassen dank seiner Vertragsoption 40% der Einspielergebnisse zu erhalten völlige finanzielle Unabhängigkeit, mit der er die geplanten Fortsetzungen von Star Wars verwirklichen konnte. Gleichzeitig rettete er unabsichtlich das von ihm so verhaßte Hollywood-Studiosystem, weil Star Wars das Interesse an Science-Fiction-Filmen neu entfachte und ein heftiger Konkurrenzkampf zwischen den Hollywood-Riesen begann. Innerhalb weniger Jahre hatte fast jedes große Studio einen SF-Film im Programm, aber nur wenige konnten so erfolgreich wie Star Wars werden.

George Lucas legte sich aber nach dem riesigen Erfolg seines Traumprojekts nicht auf die faule Haut und begann schon bald mit den Vorbereitungen zu einem weiteren Star Wars-Film. 1980 kam The Empire Strikes Back und 1983 Return of the Jedi in die Kinos, und 1981 fand George Lucas auch noch Zeit, zusammen mit seinem Freund Steven Spielberg Raiders of the Lost Ark, den ersten von drei Indiana-Jones-Filmen zu drehen. Dann wurde es aber still um Star Wars - die Filme waren zwar ein ungebrochener Erfolg und in vielen Wiederaufführungen im Kino zu sehen und machten auch auf dem Heimvideo-Markt ordentlich Profit, aber bis auf einige Spinoffs wie die kurzlebige Zeichentrickserie Droids, zwei Fernsehfilme über die Abenteuer der Ewoks und zahllosen Computerspielen gab es seit 1983 kein neues Star Wars-Material mehr.

Das Revival

Der Grund dafür war, daß George Lucas mit weiteren Filmen seiner Star Wars-Saga warten wollte, bis die Tricktechnik seinen hohen Ansprüchen genügte. Mitte der neunziger Jahre begann Lucasfilm dann die drei Star Wars-Filme zu restaurieren und dabei auch die nicht völlig perfekten Special-Effects zu verbessern und zu ergänzen - 1997 kam die sogenannte Star Wars Special Edition begleitet von einem riesigen Marketingaufwand in die Kinos und wurden kurze Zeit später auch neu auf VHS und Laserdisc veröffentlicht. Viele Fans waren von den Änderungen in den Filmen entsetzt, aber George Lucas reagierte auf die Kritik lediglich mit der Antwort, daß ihm die ursprünglichen Versionen seiner Filme wegen den damaligen technischen und finanziellen Einschränkungen nie wirklich gefallen haben und die Special-Editions nun die offiziellen und einzigen Versionen wären.

Die Special-Editions der Star Wars-Trilogie waren aber nur die Vorboten zu dem, was noch kommen sollte: die neuen Versionen der Trilogie waren noch nicht ganz wieder aus den Kinosälen verschwunden, als George Lucas mit der Vorbereitung eines ganz neuen Star Wars-Films begann, der die Geschichte von Anakin Skywalker erzählte. 1999 kam Star Wars Episode I: The Phantom Menace in die Kinos, der erste neue Film aus dem Star Wars-Universum seit sechzehn Jahren. Der Erfolg war riesig, aber The Phantom Menace fehlte an dem besonderen Charme, den die alte Trilogie so bemerkenswert machte.

Die Fortsetzung Attack of the Clones kam drei Jahre später heraus und war zu einem seelenlosen CGI-Spektakel mutiert, das nur noch wenig mit seinen Vorgängern gemeinsam hatte. Der dritte Film der Prequel-Trilogie mit dem Titel Revenge of the Sith kam 2005 in die Kinos und wurde besser als sein Vorgänger aufgenommen, aber nach wie vor bleiben A New Hope, The Empire Strikes Back und Return of the Jedi unerreichte Klassiker, deren Nachfolger nur ein blasser Schatten von ihnen sind.

Die DVD

Als die Star Wars Special-Edition 1997 in die Kinos kam, begann sich das Medium DVD langsam aber sicher zu etablieren, aber George Lucas sträubte sich lange Zeit gegen eine DVD-Veröffentlichung der Star Wars-Trilogie, obwohl die Filme zu den am meisten erwarteten DVDs der letzten Jahre gehörten. Als im Herbst 2003 erstmals die Indiana-Jones-Filme als DVDs erschienen, war klar daß die Star Wars-Filme nicht mehr lange auf sich warten lassen würden.

Mit der Veröffentlichung der DVDs wurde auch deutlich, weshalb George Lucas so lange gezögert hatte: insbesondere die Bildqualität war so problematisch, daß einfacher Transfer des Filmmaterials nicht ausgereicht hätte. Mit dem Aufkommen von digitalen Restaurationstechniken besserte sich die Situation allmählich, und mit Lowry Digital Images fand George Lucas eine Firma, die seine Filme auf eine für ihn akzeptable Weise aufbereiten konnten. Ein Jahr zuvor hatten George Lucas die Indiana-Jones-Filme David Lowry anvertraut und war vom Ergebnis so begeistert, daß er auch die Starwars-Filme von ihm aufbereiten ließ - mit einem Ergebnis, daß sogar die über zwanzig Jahre jüngere Episode I übertrumpft.

Außerdem wurden für die neuen DVDs viele der Special-Effects noch einmal überarbeitet, sowohl die Originale von 1977 als auch die hinzugefügten von 1997. Speziell bei A New Hope, wie der erste Star Wars-Film seit der Special-Edition heißt, wurde die Szene mit dem computergenerierten Jabba the Hutt noch einmal komplett neu erstellt, weil die Version von 1997 noch sehr grob und unecht aussah. Neben der Bildqualität und den Effekten wurden auch die Tonspuren noch einmal gründlich überarbeitet. Die überraschend reichhaltigen Extras wurden bis auf die Kommentarspuren auf eine vierte DVD ausgelagert, um die Bildqualität der Filme nicht zu beeinträchtigen.

Ohne zu übertreiben handelt es sich hier schlicht und einfach um die beste Präsentation von Star Wars IV - A New Hope, die man sich vorstellen kann. Wegen des nicht optimalen Zustands der Filmvorlagen und Tonspuren war schlimmes zu befürchten, aber diese DVD hat ihr THX-Siegel wirklich verdient und schafft es die hohen Erwartungen mühelos zu erfüllen. Es ist wirklich die lang erwartete Sensation.

Mehr zum Bonusmaterial in der Review des Boxsets.
Weitere Reviews: The Empire Strikes Back & Return of the Jedi























































































































































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Für die Star Wars-Trilogie hatte Lucasfilm wie bei den Indiana Jones-Filmen die Dienste von Lowry Digital in Anspruch genommen, denn in vielerlei Hinsicht war das Quellmaterial der Starwars-Filme noch um einiges problematischer. Trotzdem hatte Lowry Digital das fast unmögliche geschafft und ließ die Filme so gut aussehen, daß sie nicht nur mit nagelneuen Produktionen konkurrieren können, sondern sogar noch viel besser aussehen.

Die Restauration begann eigentlich schon vor fast zehn Jahren, als Lucasfilm anfing die für 1997 geplanten Special-Editions vorzubereiten. Auf halbem Weg dahin wurden 1995 zum letzten Mal auf Video und Laserdisc die ursprünglichen Versionen der Filme veröffentlicht, die schon mit einer deutlich verbesserten Bildqualität aufwarten konnten. YCM Laboratories restaurierte die stark mitgenommenen Original-Negative auf Filmbasis und erstellte neue Archiv-Elemente, während Pacific Title die "Screenwipes" neu zusammensetzte.

Das Budget von mehr als zehn Millionen Dollar für die Restauration der Filme floß aber nicht nur in die Aufbereitung des Filmmaterials, sondern auch in die neuen und verbesserten Special-Effects. Einige von den 1997er-Effekten wurden für die DVD-Version noch einmal überarbeitet, weil sie den heutigen Anforderungen nicht standhielten, während andere Veränderungen nur im Direktvergleich überhaupt sichtbar sind und aus gesäuberten Versionen der Original-Effekte bestehen , die oft mit der heißen Nadel gestrickt wurden.

Normalerweise führt Lowry Digital die Transfer des Filmmaterials selbst durch, aber für die Star Wars-Aufbereitung hat Lucasfilm das Filmmaterial in Eigenregie digitalisiert und fertig abgetastet angeliefert. Welche Filmvorlagen dafür verwendet wurden, ist nicht genau bekannt, aber wahrscheinlich wird es ein Interpositiv der 1997er Special-Editions gewesen sein. Die Aufgabe von Lowry Digital war es hauptsächlich, die Filmvorlagen von Verunreinigungen aller Arten zu befreien. Dies war noch komplizierter als manche Restauration eines viel älteren Films, denn die Filmvorlagen der Star Wars-Trilogie waren überdurchschnittlich stark verdreckt - es war nicht nur der Schmutz auf den eigentlichen Filmstreifen, sondern auch eine Menge einkopierte Dropouts und andere Störungen.

Mit der eigens entwickelten Spezialsoftware wurden auf 600 vernetzten PowerMacs mit insgesamt fast 400 Terabyte Festplattenspeicher Kratzer, Fussel und andere Fehler entfernt - theoretisch sollte dies automatisch laufen, aber bei zu hoher Verschmutzung sind manuelle Eingriffe notwendig. 80 Mitarbeiter überwachten drei Monate lang die Säuberung jedes einzelnen Filmbilds, und jede fertige Szene wurde zurück zu Lucasfilm geschickt um von George Lucas abgesegnet zu werden.

Die Filmvorlage wurde wirklich von jeglichen Dropouts befreit, kein einziger Kratzer oder Fussel ist mehr zu sehen. Schon die Transfer der Special-Editions sahen sehr sauber aus, aber die DVD-Version schlägt diese wirklich um Längen. Die Körnigkeit des Filmmaterials wurde vollständig entfernt, nur in einer kleinen handvoll Szenen ist noch ein ganz geringer Rest zu sehen. Die starke Reduktion der Körnigkeit läßt das Bild jedoch weder matschig noch unscharf aussehen - die speziellen Filter von Lowry Digital haben gerade auf diese Weise jede Menge Details aus dem Bild herauskitzeln können.

Die Schärfe ist auf einem hervorragendem Niveau, das man auch bei ganz neuen Filmen nicht oft zu sehen bekommt. Das Bild wurde nicht nur einfach künstlich aufgeschärft, die Detailtreue ist wirklich enorm hoch und läßt Einzelheiten erkennen, die man noch nie zuvor so sehen konnte. Die hervorragende Detailgenauigkeit war auch der Grund, weshalb viele Effekte noch einmal etwas bearbeitet werden mußten: auf diesen Transfern wurden Imperfektionen sichtbar, die früher durch die schlechtere Qualität der verwendeten Filmvorlagen und Zielmedien nie zu sehen waren. Außerdem wurden hier neue und alte Effekte endlich auf ein gemeinsames Niveau gebracht, so daß die hinzugefügten CGI-Elemente nun nicht mehr auffallend aus dem Filmbild herausstechen und der Transfer wie aus einem Guß aussieht.

Auch das Farbtiming wurde komplett überarbeitet und sieht nun stellenweise völlig anders aus als in den früheren Versionen. Besonders bei den Transfern der Special-Edition waren die Farben in manchen Szenen stark übersättigt und zu hell - insbsondere graue Schatten neigten dazu tiefblau zu leuchten. Dies und viele andere Sachen sind nun korrigiert worden, so daß die Farben nicht mehr ganz so knallig und bonbonfarben, sondern etwas gedämpfter aussehen. Auch der Schwarzwert wurde verbessert, dunkle Hintergründe sind jetzt nicht mehr dunkelgrau sondern wirklich pechschwarz, was dem gesamten Film ein dunkleres und bedrohlicheres Aussehen gibt.

Lowry Digital hat wirklich ein mittelgroßes Wunder mit diesem Transfer vollbracht - besonders wenn man die neue Version mit den Filmaussschnitten aus der Empire of Dreams-Dokumentation vergleicht, die unbearbeitete Transfer der Originalversion und der Special-Edition verwendet. Obwohl die Restauration digital durchgeführt wurde, ist die Herstellung von neuen Filmprints oder eine digitale Projektion auf großen Leinwänden durch das verwendete HD-Format möglich, so daß die Zelluloid-Ursprünge von Starwars durchaus wieder hergestellt werden können.

Ton

Star Wars war 1977 einer der ersten Filme, die das neue Dolby-Stereo-Tonsystem verwendeten, das einen vierkanaligen Surroundton auf einer zweikanaligen Lichttonspur ermöglichte und gegenüber dem früher üblichen Mono-Lichtton eine ergeblich verbesserte Tonqualität hatte. Als sich ein Erfolg des Films abzeichnete, wurden auch 70mm-6-Track-Versionen im Umlauf gebracht - nicht wegen der besseren Bildqualität, sondern wegen der sechs Magnettonspuren, die eine noch bessere Tonqualität als der neue Dolby-Stereo-Lichtton ermöglichten. Die 70mm-Prints waren jedoch enorm teuer und konnten nur in sehr begrenzter Stückzahl hergestelt werden. während der Dolby-Stereo-Ton auf jeder 35mm-Kopie des Films vorhanden war. Sound-Designer Ben Burtt mischte damals schon mehrere verschiedene Versionen der Soundtrack zusammen - eine Mono-Version für die wenigen Kinos, die noch keine Dolby-Stereo-Anlage hatten, den vierkanaligen Dolby-Mix und die sechskanalige Version für die 70mm-Prints.

Auch für die ersten Heimvideo-Veröffentlichungen Anfang der achtziger Jahre auf VHS und Laserdisc wurden eigene Abmischung erstellt, die sich aber noch auf zweikanaligen Matrixsurroundton beschränken mußten. Für die 1997er Special-Edition mischte Ben Burtt nicht nur die Tonspur von den Originalelementen komplett neu im 5.1-Standard zusammen, die Masterbänder wurden auch vorsichtig restauriert und die Klangqualität stark verbessert. Für die DVD-Veröffentlichung wurde wieder alles komplett neu aufgerollt und ein weiterer Mix erstellt, der sich oft radikal vom Original und der stellenweise etwas unsauber klingenden Special-Edition unterscheidet.

Als erstes muß man zur Tonspur von A New Hope erwähnen, daß die Elemente mittlerweile über 25 Jahre alt sind und unter nicht ganz optimalen Bedingungen aufgenommen wurden. Trotz intensiver Restauration kann die Tonspur nicht hundertprozentig wie eine volldigital produzierte Soundtrack eines ganz neuen Films klingen, kommt aber schon erstaunlich nah heran. Von allen verschiedenen Versionen der Tonspur ist diese qualitativ die beste, die Veränderungen in der Abmischung sind allerdings Geschmackssache. Wirklich stören wird das aber nur hartgesottene Fans, der "normale" Zuhörer kann diesen Mix problemlos genießen.

Zu Beginn des Films sollte man nicht erschrecken, denn die Aufnahme der Fox-Fanfare ist hier das Original von 1954, während bei den andere zwei Filmen der Star Wars Trilogie an dieser Stelle eine Neuaufnahme von John Williams verwendet. Dessen Filmmusik ist sofort danach kristallklar zu hören - die Musikabmischung ist sehr surroundlastig und auf den Rearkanälen fast genauso laut wie auf der vorderen Soundstage. Der Mix entspricht ungefähr einer klassischen Orchesterabmischung, einzelne Instrumentengruppen lassen sich mühelos orten. Im Vergleich zu den Soundtrack-CDs klingt die neue Tonspur bei der Musik noch etwas dumpfer, hört sich dafür aber wärmer an und hat etwas mehr Dynamik zu bieten. Das künstliche Echo, was in der Special-Edition die Musik in den Surroundkanälen noch dominiert hat, wurde auch beseitigt.

Etwas problematischer sind dagegen die Stimmen, deren Qualität zwar die meiste Zeit, aber nicht durchgehend gut ist. An einigen Stellen schwankt die Qualität mitten innerhalb eines Satzes, offenbar weil dort zwei verschiedene Takes zusammengesetzt worden wären, von denen ein Teil direkt auf dem Set aufgenommen und der Rest im Tonstudio nachsynchronisiert worden war. Diese Qualitätsschwankungen gab es allerdings auch schon in den früheren Abmischungen - hier sind sie lediglich viel deutlicher zu hören, weil offenbar für die Abmischung bessere Quellen verwendet wurden und die Remasteringtechnik nochmals verbessert wurde. Die räumliche Abmischung der Stimmen ist konventionell geblieben und beschränkt sich die meiste Zeit über auf den Center-Kanal.

Auch die komplexe Geräuschkulisse ist nun klarer und deutlicher als in den früheren Abmischungen zu hören und wurde auch in der Surroundabmischung nochmals verbessert. Der Raumklang ist nicht ganz so ausgeprägt wie bei den beiden Fortsetzungen, aber hat dennoch viele Effekte zu bieten - bei den Raumschlachten hört man die X-Wings und Tie-Figher deutlich direktional quer durch das Klangfeld sausen. Aber auch leisere Umgebungsgeräusche sind öfter zu hören, vermischen sich aber dann meist mit der Musik und sind direkt nicht wahrnehmbar. Ben Burtt hatte offenbar bei der Neuabmischung auch ein wenig den Schalk im Nacken sitzen, denn an der berühmten Stelle an der sich ein Sturmtruppler-Komparse versehentlich den Kopf an einer Tür stößt, wird jetzt von einem deutlichen Geräusch begleitet, das in den vorherigen Abmischungen kaum zu hören war.

Außer der englischen 5.1-Tonspur befindet sich auch noch englische, französische und spanische 2.0-Surround-Abmischungen auf der DVD. Die englische Version ist kein direkter Downmix der 5.1-Tonspur, sondern eine geringfügig anders klingende Abmischung. Die ist in der Qualität nicht schlechter, aber hört sich etwas flacher an und hat einen leiseren Surroundkanal - ein vom DVD-Player generierter Surround-Downmix der 5.1-Spur klingt wie auch bei vielen anderen DVDs besser als die Matrixsurround-Version. Die französischen und spanischen Tonspuren klingen auch nicht schlecht, unterscheiden sich aber in den Abmischungen auch wieder von den englischen Fassungen.

Erbsenzähler werden auch bei diesen Tonspuren irgendein Problem finden - angeblich sollen die Surroundkanäle der Musikabmischung vertauscht worden und an einigen Stellen die Musik zu leise sein. Lucasfilm hat bis jetzt diese Fehler, sollten sie überhaupt existieren, nicht eingestanden - aber Tatsache ist, daß A New Hope noch nie besser als auf dieser DVD geklungen hat.

Bonusmaterial

Der größte Teil der Extras der Star Wars-Trilogie ist auf der vierten DVD des Boxsets untergebracht, während sich auf den DVDs der Filme nur die Audiokommentare befinden. Mehr zu den anderen Extras und dem Menüdesign deshalb in der Review der Bonus-DVD.

Der Audiokommentar mit George Lucas, Sound-Designer Ben Burtt, Special-Effects-Experte Dennis Muren und Schauspielerin Carrie Fisher ist szenenspezifisch, aber die Beteiligten sitzen leider nicht zusammen in einem Raum und wurden aus separat aufgenommenen Kommentaren zusammengeschnitten. Das erzeugt eine gewisse Sterilität, weil nicht miteinander geredet wird, aber die einzelnen Personen sind schon so gut zusammengeschnitten worden, daß der Kommentar sehr flüssig wirkt und kaum Pausen entstehen. Während George Lucas mehr über alllgemeine Dinge und die Philosophie hinter seinen Ideen spricht und gelegentlich einige Anekdoten zu bieten hat, sprechen Dennis Muren und Ben Burtt natürlich mehr über die technischen Aspekte ihrer respektiven Gebiete. Gleichzeitig werfen sie dem Zuhörer aber auch nicht zuviel mit technischen Details und wissen die Leute, die hinter der enormen Arbeit stehen sehr zu schätzen. Carrie Fisher erzählt als einzige Schauspielerin hier leider relativ wenig, aber ihre treffenden Anekdoten und Erinnerungen sind der dringend notwendige menschliche Faktor auf dieser Kommentarspur, die ohne diese Auflockerung wirklich etwas trocken wirken würde. Thematisch überschneidet sich der Audiokommentar nur wenig mit der Dokumentation, hat aber in fast allen Aspekten noch viel mehr an Informationen zu bieten. Es ist nicht der beste aller Audiokommentare, aber sehr unterhaltsam und informativ.





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